Digitale Rekreationen von Klassikern zb Kompressoren/Mixern etc: Wie glaubhaft ist das eigentlich!?

Vor 11 Jahren habe ich mal hier im Forum ein Beispiel dafür gegeben, wie nahe sich Analoge Hardware und Plugin desselben Gerätes gekommen sind (API 2500). Da hat sich schon damals nicht mehr viel getan - Unterschied vielleicht 10%. Die Files sind immer noch online, wen es inteessiert: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/die-besten-kompressoren-software.32184/post-337605
Der Unterschied ist nicht mehr so sehr, wie die einzelnen Geräte klingen, sondern wie sie sich in der Summierung verhalten, und wie einfach im Mix der Zugriff ist. Da liegt Hardware immer noch vorne - In The Box klingt gleich, aber der Weg zu einem guten Sound ist mühsamer, das ist meine Erfahrung. Aber die Vorteile von ITB (total Recall, mehrere Instanzen ect.) überwiegen für mich eindeutig....
 
...Der Unterschied ist nicht mehr so sehr, wie die einzelnen Geräte klingen, sondern wie sie sich in der Summierung verhalten, und wie einfach im Mix der Zugriff ist. Da liegt Hardware immer noch vorne - In The Box klingt gleich...
Da finde ich das Konzept von Brainworx bei den Channelstrips interessant.
Man kann auf jede Spur in der DAW einen Channelstrip ziehen, und dann kann man bei jeder Instanz eine andere "Klangsignatur" zuweisen, somit hat dann jeder Channelstrip seine eigenen kleinen Variationen und "analogen Ungenauigkeiten".
Diese emulierten Ungenauigkeiten können auch auf Knopfdruck füe alle Instanzen "durchgewürfelt" werden.

Man sogar einen Mix mit verschiedenen "Sets" durchhören und sich dann quasi zwischen dem Klang von unterschiedlichen "Konsolen" entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte das geschäft mit den emulationen reine geldmacherei sein!?

Neinnn, allein die frage zu stellen ist böse,-)

Fragt man leute, worum es in der wirtschaft geht, werden alle bestätigen, dass es nur ums geld geht. Selbst mit "Nachhaltigkeit" will man geld machen!

Wird man man aber konkret!!!, dann heisst es "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen...!"
Das ist böse und verschwörungstheorie. Und die musikindustrie ist ja nur gut zu uns!

Jemand hat mal die EQ-plugIns getestet und festgestellt, dass man im wesentlichen mit jedem plugIn alle anderen nachbilden kann und sie sich nicht unterscheiden lassen! Bingo!!
 
Dann mach doch einfach mehr Musik, anstatt Dich mit der Frage zu beschäftigen, ob Plug-ins so gut klingen wie sie aussehen.
Erstmal geht dich das nichts an, ob und wieviel musik ich mache!

Und dann ist "Schöne bildchen ohne entsprechenden inhalt" verführung minderjahriger! Hahah ;-)
Ich dachte du willst den mündigen konsumenten!

Ansonsten kann ich dir den thread "Was kuckst du im TV" empfehlen!
 
Jemand hat mal die EQ-plugIns getestet und festgestellt, dass man im wesentlichen mit jedem plugIn alle anderen nachbilden kann und sie sich nicht unterscheiden lassen! Bingo!!
Hast du mal einen Link dazu?

Was mir z.B. bei der bx_console SSL 4000 E positiv aufgefallen ist; ich kann mit dem EQ bis +9db boosten ohne, dass es scheisse klingt. Bei anderen Software EQs, die ich habe geht das nicht ansatzweise.

Scheint sich also schon was getan zu haben.

Allerdings benutze ich zum Mixen hauptsächlich die Live internen Devices.
Da müsste ja jede DAW mittlerweile auf einem hohen Niveau sein, also man müsste in jeder DAW mit den mitgelieferten Mixing Werkzeugen sehr gute Ergebnisse erzielen können.

Ok, seit kurzem öfter den SSL 4000 E Channelstrip.
 
Wenn heute viele Kompositeur/Texter/Arrangeur/Instrumentalist/Tontechniker/Masteriningenieur in einem sein wollen oder müssen, dann reagiert der Markt einfach auf diese Nachfrage hin. Damals, in der alten Zeit, haben sich das viele Menschen untereinander aufgeteilt und das war mit einigen Kosten verbunden. Nur das was erfolgreich war, hat sich am Markt durchgesetzt. Somit hat dann das Team mit den erfolgreichsten Produkten am Markt auch die beste Technik zum Einsatz bringen können usw. Alles eine Entwicklung innerhalb einer relativ kurzen Spanne der Populärmusik. Aber darüber reden find ich gut.
 
Merkst du nicht, dass musiker immer mehr zum konsumenten erzogen werden: Man nennt das auch technische innovationen!
Technische Innovation derart pauschal mit einer herbeifabulierten "Erziehung der Musiker zu Konsumenten" gleichzusetzen, ist Polemik, nur leider keine gute.
 
Wenn heute viele Kompositeur/Texter/Arrangeur/Instrumentalist/Tontechniker/Masteriningenieur in einem sein wollen oder müssen, dann reagiert der Markt einfach auf diese Nachfrage hin. Damals, in der alten Zeit, haben sich das viele Menschen untereinander aufgeteilt und das war mit einigen Kosten verbunden. Nur das was erfolgreich war, hat sich am Markt durchgesetzt. Somit hat dann das Team mit den erfolgreichsten Produkten am Markt auch die beste Technik zum Einsatz bringen können usw. Alles eine Entwicklung innerhalb einer relativ kurzen Spanne der Populärmusik. Aber darüber reden find ich gut.
Zustimmung: Über diesen Aspekt der Musikproduktion, das "gemeinsam Musik machen", lohnt es sich mehr denn je zu reden.

Dagegen ist der Erkenntnisgewinn einer Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung der Diskussion "klingen Emulationen genau so wie das Original" doch vergleichsweise begrenzt, selbst wenn versucht wird, dies mit Konsum- und Kapitalismuskritik zu umwölken.
 
Gibt es eigentlich schon ein "Herb Powers-Plugin"? :)
Ich aber kann Nickname schon verstehen. Es ist halt nicht alles Gold, was glänzt.
 
Könnte das geschäft mit den emulationen reine geldmacherei sein!?

Neinnn, allein die frage zu stellen ist böse,-)

Fragt man leute, worum es in der wirtschaft geht, werden alle bestätigen, dass es nur ums geld geht. Selbst mit "Nachhaltigkeit" will man geld machen!

Wird man man aber konkret!!!, dann heisst es "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen...!"
Das ist böse und verschwörungstheorie. Und die musikindustrie ist ja nur gut zu uns!

Das sind ganz genau solche Aussagen, die eine vernünftige Diskussion nahezu unmöglich machen. Pauschal wird in deiner Frage einfach mal eine Betrugsabsicht einer ganzen Branche unterstellt. Mal abgesehen davon, dass Pauschale Annahmen immer dumm sind, sollte man sich auch erst mal bewusst werden was von denen jeweiligen Herstellern Angeboten wird:
Nämlich eine Emulation (Also eine Nachahmung).

Betrug oder Geldmacherei wäre wenn ich den Standard Ableton Kompressor im Gewand des Elysia Alpha Compressor bekommen würde. Ich bekomme aber eine Nachahmung des Orginals, wie genau dass daran dann heran kommt steht auf einem anderen Blatt Papier und das sollte eigentlich Grundsatz dieser Diskussion sein.

Zudem gibt es natürlich einen Markt für ein ähnliches wenn nicht sogar das gleiche Ergebnis zu einem deutlich niedrigen Preis, weil nicht jeder hat halt mal 10.000,- in der Tasche um sich nen geilen Kompressor zu leisten. Vergleichbare Leistung für nur 50,- ist da natürlich Trumpf und wenn man das alle 5 Jahre bezahlen müsste um eine aktuelle Version davon zu haben, sind nach 50 Jahren immer noch "nur" 500,- statt 10.000,-.

Der letzte Punkte dazu noch und das gilt eigentlich für die gesamte Musikbranche ist das Pareto Prinzip, nach der mit 20% der rein gesteckten Leistung schon 80% des Ziels erreicht werden kann. Rate mal wieviel von den letzten 20% das Mastering ausmacht und davon wären dann nochmal die Skills des Masteringengineers abzuziehen, dann haste das was die Hardware ausmacht.

Jemand hat mal die EQ-plugIns getestet und festgestellt, dass man im wesentlichen mit jedem plugIn alle anderen nachbilden kann und sie sich nicht unterscheiden lassen! Bingo!!

Das wäre wohl nur so wenn alle EQs nicht verzerren, intern gleich mit zu hohen Pegeln umgehen, wie deren Verhalten mit geringeren Rauschabständen ist, etc. Nur den Bogen in nem EQ zu programmieren ist wohl das einfachste was aber währenddessen noch so passiert macht ja den eigentlich Unterschied.
 
@serge und auch @siebenachtel , weil´s in die gleiche Richtung geht.

Es ist schade, dass Euch diese Diskussion anödet und ich finde es respektlos,
zwischen den Zeilen jene die sich daran beteiligen als unfähig darzustellen.
sag mal, was soll das denn jetzt ?

mich ödet gar nichts an hier !
ich finde "diesen Aspekt" der Zeit und der Technik wo wir grad stehen äusserst interessant !

Es interssiert mich selbstverständlich auch sehr, vor allem JETZT grad mehr denn je,
da für mich grad komplett neue möglichkeiten aufgegangen sind ITB.


ich gebe im wesentlichen deinem (auch langen) Post was ich grad gelesen hatte auch absolut recht und bin da vollkommen bei dir ;-)
nun gut, .........



nur das noch:
das thema "original vs. VST klon" "wird" sofort zu einem extrem breitbandigen Thema, sobald man es "real" dikustieren will,
und eben nicht nur rein technisch. ........"real", hiesse dann wohl eher so in Richtung "funktions-bezogen".
sprache ist in sich begrenzt, du kannst immer nur punkt um punkt "beleuchten" oder "betrachten",
schnell tönts OT, grad bei sowas wie hier jetzt ( die thematik......die eben tiefer betrachtet eine sehr tiefe ist).
 
War kein Angriff, nur eine nicht böse gemeinte Provokation, um das Hauptthema hier abzutrennen. Fände es blöd, wenn es in die Skillrichtung abdriftet. ;-)
 
Ich hatte mir vorhin auf Youtube einen Pultec EQ Vergleich gegeben.

Waves vs Klark Teknik vs original Pultec aus den 50ern mit diversem Material. Drums, Bass, Keys, Gitarre und Gesang.

Gerade bei Drums und Bass waren die Unzerschiede überdeutlich. Waves nasal, Klark Teknik fast langweilig und die Sonne ging erst beim Original auf. Ok, Waves ist nun wie alt? Aber der KK war fast enttäuschend.

Also wenn nichtmal Hardware die Hardware klonen kann ;-)
 
Was mir z.B. bei der bx_console SSL 4000 E positiv aufgefallen ist; ich kann mit dem EQ bis +9db boosten ohne, dass es scheisse klingt. Bei anderen Software EQs, die ich habe geht das nicht ansatzweise.

Deshalb nutze ich das Plugin hauptsächlich.
Es klingt musikalisch und ich muss mir keine Gedanken machen, welcher EQ die bessere Wahl wäre. Vlt noch paar Resonanzen fabfiltern aber sonst bloooß nichts übertreiben.
 
Fände es blöd, wenn es in die Skillrichtung abdriftet.
das verstehe ich, und ich würde eine diskussion auch nicht "abdriften" sehen wollen,
aber: ....... die "Fähigkeiten der Anwender" relativiert die ganze OP Frage massivst.

Für mich beantwortet sich alles zusammen, wenns *um meinen eigenen nutzen geht*, mit dem Satz:
"was tut meiner musik gut ?"
Dort muss ich selbst für mich ansetzen.,
und dann ist auch klar: in Hardware kann ich mir die Frage gar nicht beantworten, ist einfach so.
In software komme ich aber schon mit dem einsatz des wertes eines einzigen mittlemässigen hardware klons relativ weit. ;-)


und dann werden eben auch so YT Videos auf was du dich grad beziehst, "für mich, und der Frage des realen nutzens *für mich*,
relativ irrelevant ;-)
Ohne dass ich den nutzen eines solches Videos irgendwie schmälern will.
aber es sagt nichts "über meinen nutzen" aus.......weil ich vielleicht ne komplett andere Musik mache, mit ganz anderen klängen.


D.h. ist eben alles auch ne FRage, "Wie" man diskutieren will.
Ich selbst finde die aussgangsfrage spannend, habe sie aber für mich selbst bereits beantwortet gehabt.
Das ging, weil ich z.bsp. verschiedene tube module ( plus Tube KH pre/amp habe) einfach mal analysiert habe was die denn nun genau machen.
.......und dann relativiert sich vieles bereits recht stark, und der hype verfliegt.



Man muss verstehen was die originale machen, klang technisch, und "Das" mal aufbröseln,
ohne dass es um spezifische Geräte ginge, sondern einfach mal aufbröseln was mit dem klang passiert der vorne reingeht und hinten verändert rauskommt.
Wenn man "Das" erfassen und in Begriffe setzen kann,
ist man der Antwort was in software geht, ---> und welches potential die haben VST Klone zu programmieren, bereits wesentlich weiter.
 
Die plugins überzeugen/verführen immer mit tollen grafiken - Aber was den sound angeht, können die einem doch das blaue vom himmel versprechen...
Man hat keine kontrolle/bewertungsmöglichkeiten darüber, weil man ja nie so einen 10.000$ kompressor in den händen halten wird.

Wie ist da eure erfahrung?

Was für eine Quantifizierung ist "anders" überhaupt - "besser", "schlechter", "gleichwertig aber dennoch nicht gleich" ?

Seit ich mal um über 5K eine Lunchbox hatte - für EINEN Monokanal - hat sich das Thema für mich erledigt.

Dort hatte ich auch einen teuren 1176er Klon und im Produktionsalltag machte der klanglich NULL Unterschied zu dem Softtube 1176er.

Aber kosten tut er das Zigfache, keine Automation, immer nur eine Instanz, Wandeln rein und raus, blödes Herumgepegle.

Vieles an Hardware würde mich nicht mal mehre geschenkt interessieren - ich will arbeiten und und die Werkzeuge sollen in der Nutzung bedientechnisch transparent, reproduzierbar und schnell sein. Für Esoterik ist in dem Bereich der Zug abgefahren.

Selbst wenn Hardware 10% "anders" im Sinne von "besser" klingen würde sich dieser Vorteil sofort durch die vielen Nachteile erübrigen.

Bei Instrumenten mag das ja noch mal etwas anders sein, wegen der lebednigeren Interaktion, aber bei FX, Dynamik und Konsorten ? No way.

Um das Geld von einem Kompressor in Mono der Marke "Achbinichgeil" hat anderswo schon jemand einen Laptop, Headphones, Keyboard und Software gekauft und den einen oder anderen Gemasterten Hit abgeliefert.
 
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Die ausgangsfrage war doch: Wie nahe kommen die digitalen emulationen von klassikern an den originalen ran!?
und dann kam die frage auf, wie eventuelle mängel kaschiert werden zb durch feature oder hyperrealistische illustrationen...

Ich selber kann da überhaupt nicht mitreden, weil ich die geräte garnicht habe (noch nicht ,-) ) - was aber hier deutlich wird,
ist doch, dass die hersteller nicht an die originale herankommen, die digitalen emulationen den mangel aber wettmachen durch vielfälltige andere feature! Das man in der digitalen welt einen extremen werteverlust eventuell in kauf nehmen muss, scheint hier nimmanden zu interessieren...

PS: Übers musikmachen brauchen wir hier nicht zu reden: Man kann mit allem tolle musik machen! "Früher" hat man mit dem musik gemacht, was da war - heute braucht man diese und jenes, sonst kann man nicht anfangen. Und ich finde schon, dass es sich lohnt über solche mechanismen und strukuränderungen nachzudenken und die digitalen dinger tragen dazu bei...


Aufällig ist auch wie allein das denken digitalisiert wird, durch die einführung von prorammierspachen in die alltargssprache und das alltargsdenken.
Ich stelle auch den fortschrittsglauben in frage: Es ist ein fehlwahrnehmung, dass alles immer nur besser werden kann - bis zum tage x dann ist es geschafft und wir sind bei 99,99periode % - Das finde ich ziemlich naiv: Tatsache ist, dass gute dinge auch verschwinden oder sich ständig einfach nur der fokus ändert - heute legt man sehr viel wert auf präzision/kontrolle in der musikproduktion, aber dass auch nur, weil man es kann und es einem durch den compi leicht gemacht wird - dadurch sollte man aber keinen absolutheitsanspruch herleiten...

Toast!
 
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Die ausgangsfrage war doch: Wie nahe kommen die digitalen emulationen von klassikern an den originalen ran!?
und dann kam die frage auf, wie eventuelle mängel kaschiert werden zb durch feature oder hyperrealistische illustrationen...

Ich selber kann da überhaupt nicht mitreden, weil ich die geräte garnicht habe (noch nicht ,-) ) - was aber hier deutlich wird,
ist doch, dass die hersteller nicht an die originale herankommen, die digitalen emulationen den mangel aber wettmachen durch vielfälltige andere feature! Das man in der digitalen welt einen extremen werteverlust eventuell in kauf nehmen muss, scheint hier nimmanden zu interessieren...

PS: Übers musikmachen brauchen wir hier nicht zu reden: Man kann mit allem tolle musik machen! "Früher" hat man mit dem musik gemacht, was da war - heute braucht man diese und jenes, sonst kann man nicht anfangen. Und ich finde schon, dass es sich lohnt über solche mechanismen und strukuränderungen nachzudenken und die digitalen dinger tragen dazu bei...


Aufällig ist auch wie allein das denken digitalisiert wird, durch die einführung von prorammierspachen in die alltargssprache und das alltargsdenken.
Ich stelle auch den fortschrittsglauben in frage: Es ist ein fehlwahrnehmung, dass alles immer nur besser werden kann - bis zum tage x dann ist es geschafft und wir sind bei 99,99periode % - Das finde ich ziemlich naiv: Tatsache ist, dass gute dinge auch verschwinden oder sich ständig einfach nur der fokus ändert - heute legt man sehr viel wert auf präzision/kontrolle in der musikproduktion, aber dass auch nur, weil man es kann und es einem durch den compi leicht gemacht wird - dadurch sollte man aber keinen absolutheitsanspruch herleiten...

Toast!

Noch nie gab es eine zeit in der menschlichen Gesellschaft wo das Werkzeug so prominent zum Zweck der Arbeit wurde und Resultate schon regelrecht vorsätzlich gegen jegliche prozedurale Ökonomie erlangt werden - wenn überhaupt erlangt.

Nachdem eigentlich in allen Belangen die Summe deutlich mehr ist als die Gesamtheit der Einzelteile gibt es - für mich, nach Jahren der Ablenkung und der Materialschlachten - nur noch die Frage nach dem guten Ergebnis. Dieses ist erwünscht - mehr nicht. Der Weg ist nämlich oft überhaupt nicht das Ziel, sondern der Irrweg über Konsum und Vergleichswahn in eine Richting von gemässigter Unzufriedenheit - denn immer fehlt nur noch "irgendwas" um angeblich das zu ermöglichen was man sich selber zutraut.

Früher war einfach machen angesagt und heute soll man sich zu Gunsten von Gruppenzwang und Konsumgesellschaft erstmal mit rasch obsoleten Produkten die Berechtigung für "seriöses" Arbeiten erkaufen :) Dass da was faul ist liegt doch auf der Hand.

Solange man da zu sehr in imaginären Sachzwängen verharrt scheinen viele Notwendigkeiten plausibel, aber das ist eher schädlich als fördernd.

Was mir da einen massiven Paradigmenwechsel erleichtert hat ? Die beschäftigung mit dem Gitarrenspiel. Warum ? Weil man da schnell realisiert, dass die Qualität des Instrumentes infinitesimal mit dem musikalischen Resultat korreliert. Bei solchen Instrumenten kannst du NULL Kompetenz kaufen und als Anfänger in dem Bereich habe ich was von teuren Instrumenten gehalten, während ich nun weiss dass ich selbst meine aktuell meistgenutze Harley Benton Gitarre niemals "ausspielen" werde.

Selbst Steve Vai könnte das nicht - er würde sich lediglich an subjektive Faktoren des Instrumentes anpassen und seine Musik wäre in kürzester Zeit genau so virtuos wie mit seinen teuren Gitarren.

Da kann man sich dann schon auch mal ernsthaft fragen was da los ist wenn man meint - und ich meine mich selbst - es wäre wichtig 2 digitale Emulationen von Analoggerät X gegeneinder antreten zu lassen um irgendwelche Unterschiede zu quantifizieren.

Das ist eigentlich reaktionär, banal und führt zu gar nichts. Was soll ich anders machen als jenes Ich meiner selbst zu belächeln, das mal meinte die klanglichen "Finessen" zwischen 3 gleichzeitig besessenen 303en oder Mono/Polys et altera zu erforschen ? Da trenne ich heute sogar schon lieber Müll :)
 
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Jemand hat mal die EQ-plugIns getestet und festgestellt, dass man im wesentlichen mit jedem plugIn alle anderen nachbilden
Interessanter Artikel! Ich hatte mir schon gedacht, dass das so geht.


Meine Herangehensweise ist sowieso diese; Ich habe eine kleine Anzahl, gut ausgesuchte Geräte und Plugins mit denen ich jeden Tag arbeite und dabei spielt es prinzipiell keine Rolle was das ist. Dadurch, dass ich mich jeden Tag damit beschäftige, lerne und übe werde ich über die Jahre besser.

In den Kommentaren steht übrigens was interessantes:


Dave Gamble
January 6, 2010 at 11:10 am


This is a great article!
There ARE a couple of points that I think ought to be mentioned though.
As a designer of EQs (the Sonalksis and Focusrite EQs for example, plus a new one I’m working on at the moment), I can tell you that there are a bunch of different mathematical techniques available for designing digital EQ curves.
The biggest difference you would expect to see is at the very top end, up near nyquist.
I imagine you would find that if you added some air with a bell using something like AirEQ, you might need a couple of bands to accurately replicate that.
It was very unfortunate that your AirEQ example did nothing at the top-end.

I’d actually go so far as to say that the “cramped” top end that the bilinear transform imparts was partly responsible for the “cold” and “sterile” reputation that early digital audio had. Effectively, the top-end air was getting cut out. For a long time since, the Orfanidis technique has been ubiquitous in well designed EQs, although as good as it is, it’s not necessarily perfect.
Eiosis overstate the point in their AMLT demonstration (for instance, in their graphs, the gain at nyquist is incorrect, despite the principle of the Orfanidis technique being that it ALWAYS generates the correct nyquist gain), but it is true that if exactly matching the analogue shapes is your objective (which it probably ought to be, since they’re consistent), the differences between the analogue and digital domains mean that a good approximation is the best that can be done.

For mid frequencies, you’re absolutely right that you shouldn’t expect to see any differences. At the same time, I think creative usage of Q is an excellent skill to develop; and a well-designed EQ (analogue OR digital) will have the gain and Q interact in a productive way – guiding your hand as you work.

A crucial point that’s often ignored is that these vintage analogue EQs that we get excited about are not interesting because they’re old, nor because they’re analogue, but because THOSE are the designs that were good enough to be remembered. What this tells us is that the interactions and ranges, and overall workflow are good. When what you’re looking for is a tool, a well-designed tool has value. If an EQ makes things sound good in 10 seconds, you can fairly judge that it’s a better-designed EQ than one that takes 10 minutes to get a good sound. Sure the maths is still the maths, as you’ve said, but what matters is not the set of shapes it CAN achieve (which, neglecting >10k, is generally the same set), but which set of shapes the workflow guides you towards.

Thanks again for a great article! ?
 
Joa, andererseits sind die Märkte hart umkämpft und weiss nie aus welcher Richtung welche Meinung kommt
und ob die Richtung noch willens ist eine differenzierte Betrachtung zuzulassen.

Wer könnte überhaupt noch Interesse an einer differenzierten Betrachtung haben?
 

Du hast sicher (auch) Recht, trotzdem ist die Eingangsfrage legitim, denke ich.

Man muss aber ganz klar zwischen Profi und Consumer trennen.
Der Profi ist im Idealfall immer besser als der Laie/Consumer, auch mit DAW-Plugins bekommt er sicher immer den besseren Mix hin, als der Homie mit der kompletten UAD-Palette.
ABER der ganze Kram, egal ob Hard oder Soft, zielt ja mittlerweile zum großen Teil eigentlich auf den Consumermarkt und da macht die Überlegung schon auch Sinn.
Ich denke, dass auch als Anfänger ein gutes Werkzeug entscheidend sein kann.
Um mal bei den Gitarren zu bleiben, auch oder gerade als Anfänger lohnt es sich, ein qualitativ gutes Instrument zu benutzen, weil man eigene Defizite NICHT auf das Instrument schieben kann. Außerdem macht ein gut bespielbares Instrument einfach mehr Spaß.
Das heißt nicht automatisch, dass ein Instrument sehr teuer sein muss, es gibt auch günstige Teile, die gut sind.....

Ich würde zb das UAD-Komplettpaket nicht mal geschenkt nehmen, ich erfreue mich an meiner (kurzen) Hardware-Kette und weiß, dass das ein gutes Werkzeug ist, und wenns klanglich Murks ist, liegt es an mir und nicht an den Tools. Das spornt mich an, das (für mich) beste herauszuholen und nicht das nächste von einem SuperDuper Pro beworbene WunderPlugin zu kaufen.....
 
Um mal bei den Gitarren zu bleiben, auch oder gerade als Anfänger lohnt es sich, ein qualitativ gutes Instrument zu benutzen, weil man eigene Defizite NICHT auf das Instrument schieben kann. Außerdem macht ein gut bespielbares Instrument einfach mehr Spaß.
Das heißt nicht automatisch, dass ein Instrument sehr teuer sein muss, es gibt auch günstige Teile, die gut sind.....

Es ist sogar so, dass ein schlechtes Instrument sich negativ auf deine Lerneffizienz auswirkt. Selbst die Gehörbildung wird dadurch verschlechtert oder ein billiger Modelling Amp wirkt sich negativ auf dein dynamisches Spiel aus, weil einfach alles gleich klingt.

Das lässt sich genauso auf Mixingtools oder andere Instrumente übertragen.
 
Technische Innovation derart pauschal mit einer herbeifabulierten "Erziehung der Musiker zu Konsumenten" gleichzusetzen, ist Polemik, nur leider keine gute.
Das entscheidest nicht du! Das ist meine beobachtung, die ich belegen kann!

ps: Und wenn du mir polemik unterstellst, dann hast du mit deiner vorhergegangenen ausage damit angefangen!
Polemik ist auch garnicht mein werkzeug - mein werkzeug ist radikale (an die wurzel gehende ) thesen in den raum zustellen - aber auch nicht als selbstzweck - sondern weil es mich wirklich und aufrichtig interessiert! Mein talent ist es den schleier zumindest anzuheben und das mag natürlich keiner, weil fast jeder auf ner party unterwegs ist...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, unsere Entwicklung vom Musiker hin zum Musikelektronik-Konsument ist wirklich sehr schwer zu leugnen..... egal ob Eurorack, PlugIns oder Behringer..:lol:

Da bleibt die wirkliche Innovation schon gerne mal auf der Strecke...
 
Ich habe übrigens mit "billig" ja keine per se "schlechte" Gitarre - generell Instrumente / Geräte - gemeint.

Was muss aber eine Gitarre zum Beispiel können ?

Stimmstabil sein
Bundrein sein - im Kontext dessen was das bei einer Gitarre ist
Etwas Sustain - und das homogen - haben.
Pickups haben die einem zusagen.
Die bevorzugte Mensur, Formgebung und Balance aufweisen.

Das kann man alles auch bei 300.- Gitarren schon in toller Qualität haben und dann muss man halt noch soviel Gefühl und Kenntnis haben um sich die Gitarre selber so einzustellen, dass man sich beim Spielen RICHTIG wohlfühlt - auch das sollte man als Teil des Ganzen werten finde ich.

Von schlechten Gitarren war nie die Rede, sondern von der Illusion sich in der reinen Ausübung des Gerätezwecks um 3500.- selber mehr zu gönnen als vielleicht mit 300.-

Warum ich das sage ? Weil heute mehr denn je - gefühlt - 90% über Markenname, Preis und Specsbattle geht, all diese Sachen aber den geringsten Einfluss auf den Nutzer haben.

Ideen, Konsequenz, Spass an der Arbeit und der Exploration der jeweiligen vorhandenen Mittel sind das was Resultate bringt und der persönlichen Entwicklung dient, aber nicht zum Vergleiche der Technik sondern im Vergleich mit den eigenen Fortschritten.

Zum Thema UAD - der Einzige Grund das zu nutzen ist für mich die Anwendung als Echtzeit FX Gerät - ich schreibe deren FX keine esoterischen Qualitäten zu und ich nutze die Plattform - obwohl ich sehr viele PlugIns dafür erworben habe - tatsächlich so gut wie nie im Mix. Da nehme ich übrigens bis heute selber den im oben verlinkten Artikel genannen Sonnitus EQ - der seit was weiss ich wie lange - gratis bei Sonar beilag, ja sogar deren Kompressor wird in vielen vielen Produktionen verwendet - dabei ist der total uncool und auch nicht vintage - aber er geht trotzdem gut und die CPU rechnet das aus der Portokassa :)
 
Naja, unsere Entwicklung vom Musiker hin zum Musikelektronik-Konsument ist wirklich sehr schwer zu leugnen..... egal ob Eurorack, PlugIns oder Behringer..:lol:

Da bleibt die wirkliche Innovation schon gerne mal auf der Strecke...
Diesen überbordenden Musikelektronik-Konsum leugne ich nicht, ganz im Gegenteil, aber diese pauschale Gleichsetzung von „technischer Innovation und „Erziehung der Musiker zu Konsumenten“ kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
 


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