Sonosphere
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Hallo liebe Community
Ich glaube jeder Neuling der Musikproduktion stellt sich die Frage, wie zur Hölle die Artists so klare Mixes hinbekommen.
Ich dachte, ich schreibe mal meinen Weg zum klaren Mix auf. Es braucht schon mehrere Steps, ein wenig Übung und gute Abhöre.
Sooo und wie wir in der Philosophie ja lernen, sollte man erstmal deklarieren worum es genau geht:
- Diese Aufzählung meiner eigens eingesetzten Schritte dient dem Mixen von Psytrance. Ich bevorzuge einen analytischen Sound und lasse den Mastering Engineer die Wärme dazugeben. Die Aufzählung ist und bleibt also ein subjektives Verfahren.
- Sprich: Ich mastere nicht selbst. Für mich kann nichts einen Mastering Engineer des Vertrauens ersetzen.
- Ich habe sehr gute Erfahrungen mit diesem Weg gemacht.
- Mein Psytrance bewegt sich zwischen 140 - 160 BPM, sprich ein analytisches Klangbild passt für mich bei dieser Geschwindigkeit.
- Ich habe sehr viele Elemente im Arrangement und grenze jedes Element auf das charakteristische Frequenzspektrum ab.
- Das Wichtigste: Wenn ihr stattdessen ein Singer-Songwriter-Projekt habt, dann bitte nicht alles blind befolgen, sondern hören. Es ist immer alles relativ und die künstlerische Kreativität soll ja von keiner Regel begrenzt werden.
- Gewisse Aussagen klingen pauschal und absolut. Das liegt aber daran, dass es für mich so funktioniert. Muss aber nicht für alle und schon gar nicht für jeden Musikstil gelten!
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1. Die Abhöre
Zuallererst ist es wichtig gute Studiomonitore zu benutzen und auch gute Kopfhörer. Ja beides! Denn beide Abhöre haben ihre Vorteile!
1.a) Studiomonitore werden "near-field" eingesetzt, das heisst ich sitze nahe an den Monitoren und habe umso weniger Klangeinbussen durch den Raumeinfluss. Jedoch habe ich durch die Anordnung des Stereodreiecks ein Stereobild, welches ein Kopfhörer nicht bieten kann. Der Sound des rechten Studiomonitors erreicht nämlich mein linkes Ohr und umgekehrt. Das ist bei den Kopfhörern nicht der Fall!
1.b) Kopfhörer eignen sich hervorragend um ganz tief in die Analyse zu gehen. Ich kann mit guten Kopfhörern die einzelnen Sounds viel präziser analysieren. Dafür aber ist es nicht möglich Phasenprobleme zu erkennen, da rechter und linker Kanal getrennt gehört werden (da auf Ohren anliegend).
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2. Organisation in der DAW
Wie alles im Leben (naja) muss man sich auch in der DAW gut organisieren. Im besten Fall erstellt ihr Gruppen für zusammengehörige Instrumente und Samples. Diese Subgruppen ermöglichen einerseits eine Übersicht und andererseits können sie sogar im Bedarfsfall gemeinsam bearbeitet werden (Vorsicht hierbei!). Ich habe für euch mein eigens erstelltes Ableton-Template angehängt. In diesem sind Gruppen sowie leere Beispielspuren mit EQ und Sends bereits vorhanden. Dieses könnt ihr einfach ohne weiteres als Template speichern und benutzen.
Beispielgruppen:
Kick & Bass
Percussion (Hihats/Snare/Crash)
Synths
Lead Synths
Atmos
Vocals
FX
Weswegen soll ich Gruppen benutzen?
Ich benutze Gruppen, da sie mir eine Übersicht ermöglichen, und ich beim exportieren für den finalen Mix manchmal Instrumentgruppen als Ganzes exportiere. Wenn sie zusammengehören, so belasse ich sie auch zusammen für den finalen Mix. Ausserdem kann ich durch die Ordnung auch sauberer vorgehen und werde nicht abgelenkt von 50 Spuren die wirr im Arrangement angeordnet sind. Jede Spur hat für mich auch eine Farbe. Ob Gruppen für euch passen müsst ihr selbst wissen. Für mich funktioniert es.
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3. Der Rough Mix und das Polieren des Endmixes
So! Dieser Teil ist ganz ganz ganz wichtig! In der elektronischen Musikproduktion geschieht alles gleichzeitig. Man komponiert, arrangiert, designed die Sounds und mixt die ganze Sache auch noch. ABER dieser Mix ist bei mir der "Rough Mix". Es ist ein grober Mix, aus dem man noch viiiel viel mehr rausholen kann.
Wie?
Wenn ihr das Gefühl habt der Song ist fertig und auch gemischt, dann bounced ihr alle tracks oder Gruppen und exportiert sie in ein neues File. Dann habt ihr den Rough Mix und mischt noch einmal, macht alle Feineinstellungen und die Politur. Und in dieser Phase gebraucht ihr am besten nur noch Linearphasige EQs (siehe unten).
Ich persönlich produziere in Bitwig und exportiere alles ins Logic, da ich das Abmischen im Logic einfach so übersichtlich finde, das ist aber eine persönliche Präferenz.
Welche Sounds werden zusammen exportiert als eine Spur?
In den bestehenden Gruppen (siehe oben) könnt ihr weitere Subgruppen erstellen mit Sounds, die eurer Meinung nach zusammengehören. Richtlinie ist: Sie müssen im gleichen Frequenzbereich sein. Das ist wichtig für den finalen Mix!
Beispielsweise gehören für mich in der Gruppe "Atmos" ein Wassergeplätscher und Vogelgezwitscher zusammen. Oder tiefe Gruaaaaaar-Psy-Sounds.
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4. Das EQing
So... das ist der erste Schlüssel zum sauberen Mix. Und auch hier gilt: Ausnahme macht die Regel und wenn ein Künstler etwas bestimmtes tun möchte, das nicht zu der Regel passt, weil es gut klingt, dann ist es ja auch erlaubt.
Denn viele Neulinge setzen die EQs nicht "richtig" ein. Was heisst "richtig"? Es gibt mehrere EQs in einem Track. Im Grunde reichen zwei aus im Rough Mix und einer im finalen Mix.
4.a) Rough Mix:
Der erste EQ folgt direkt nach dem Synth oder Sampler und vor den Effekten! Er schneidet alles weg, was ganz sicher nicht in die Spur gehört. Diesen EQ könnt ihr auch solo abhören.
Ich halte mich an folgende Richtlinien:
Kick & Bass: 30-40Hz. (tut das um Himmels willen!) Hier muss man wohl testen ob linearphasige oder nichtlinearphasige EQs besser klingen. (Danke an Intercorni ) nicht-linearphasige verändern sie den Sound und insbesondere im Bassbereich hört man dies deutlich! Also ausprobieren.
Synths & Samples: 180 - 200 Hz. Hier mache ich das, weil ich keinen Clash mit dem Bass möchte und es für mein analytisches Klangbild begünstigt.
Warum tun wir das?
Ich möchte auf keinen Fall, dass alle Effekte, die in die Spur kommen, die tiefen Frequenzen verarbeiten müssen. Denn gewisse nichtlineare Effekte erzeugen Obertöne, welche wiederum den Mix dreckig machen. Also weg damit.
4.b) Der zweite EQ folgt nach den Effekten und ist die letzte Instanz vor dem Side-Chain Kompressor (siehe unten). Mit diesem EQ forme ich den Sound so, dass der Sound dann in den Mix passt. Hier werden alle Frequenzbereiche abgesenkt, die den Sound irgendwie muffig oder unklar machen. Zudem werden alle Bereiche abgesenkt, die nicht charakteristisch für den Sound sind. Nur Mut dabei! Im Mastering zahlt es sich aus!
Ich hebe nicht explizit hohe Frequenzen an um den Sound klarer zu machen. Höchstens im Endmix, wenn alles andere gut EQt ist. Aber da gehe ich sehr vorsichtig vor.
Richtlinie:
Alle Problemfrequenzen weg, damit die guten bleiben! Wenn es leiser wird, dann gibt ihr Gain dazu. Fertig. Nur Mut!
Vorsicht im Bassbereich: Seid vorsichtig, wenn ihr den Bass EQt. Nicht-linearphasige EQs erzeugen Phasenverschiebungen, wodurch sich der Bass verändert. Gutes hören ist angesagt.
4.b) Endmix:
Wichtig: Benutzt hier linearphasige EQs. Damit ihr keine Phasenverschiebungen mehr verursacht. Treibt es nicht zuweit mit zu hohen Q-Werten um kein Ringing zu erzeugen.
Hier werden noch einmal alle nicht charakteristischen Bereiche abgesenkt oder sogar die Mitten abgesenkt oder beschnitten. Jenach Sound natürlich. Seht euch Frequenztabellen an, die die muffigen Frequenzbereiche markieren, oder aber hört einfach gut hin! Meistens sind es Mitte Frequenzen und tiefe. Viele Sounds brauchen bei mir keine 180Hz Frequenzen (Achtung, jenach Musikstil!!). Aber hört gut hin. Probiert aus. Hier dürfte auch mal hie und da etwas angehoben werden aber ganz vorsichtig damit. Lieber die Problemfrequenzen weg und das Anheben eher als Charakter und Akzentuierung einsetzen.
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5. Lautstärken:
Es mag zunächst nicht so wichtig klingen, aber die Lautstärken sind ebenfalls ein Schlüsselelement. Im Endmix geht ihr nochmal jede Spur durch und stellt die Lautstärke so ein, dass der Sound da ist wo er sein sollte. Im Hintergrund oder im Vordergrund. Ein klarer Mix bedeutet bei meinem Psytrance oft (nicht immer) dass die Pads eher leise sind (und gut EQt) und kurze Prägnante Sounds eher lauter, so dass sie auch entsprechen rauspreschen.
Der Kontrast macht die Klarheit! (Wie auch bei den Bildern)
Also alles nochmal durch und Mut haben zur Absenkung von allem was nicht zuvorderst sein muss. Im Mastering zahlt es sich aus! (Alles wird sowieso lauter und präsenter also packt zu im Mix!).
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6. Side-Chaining
Side-Chaining ist ein wichtiges Instrument, um Sounds, die gleiche Frequenzbereiche teilen automatisiert abwechseln zu lassen. Wenn gewisse Sounds trotz EQing(!) sich immernoch beissen, dann ist Side-Chaining angesagt. Entsprechend senke ich den Sound der gerade in den Hintergrund rücken soll für einen anderen um 3-5dB. Aber auch hier gilt: hinhören.
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Empfohlene Plugins:
- FabFilter Q3
- Omega Kush 438A
- PluginAlliance bundle (im Abo erhältlich - ist der Wahnsinn)
So das wars mal fürs erste. Ich werde bei Bedarf und wenn mir mehr in den Sinn kommt diesen Thread einfach erweitern.
Wenn ihr fragen habt oder Sounds, die ich mir anhören soll für Tipps, so postet sie einfach. Ich werde euch rasch antworten.
Angehängt findet ihr mein Ableton-Template sowie eine Frequenztabelle die ich per Google gefunden habe.
Viel Spass beim Sounden!
Ich glaube jeder Neuling der Musikproduktion stellt sich die Frage, wie zur Hölle die Artists so klare Mixes hinbekommen.
Ich dachte, ich schreibe mal meinen Weg zum klaren Mix auf. Es braucht schon mehrere Steps, ein wenig Übung und gute Abhöre.
Sooo und wie wir in der Philosophie ja lernen, sollte man erstmal deklarieren worum es genau geht:
- Diese Aufzählung meiner eigens eingesetzten Schritte dient dem Mixen von Psytrance. Ich bevorzuge einen analytischen Sound und lasse den Mastering Engineer die Wärme dazugeben. Die Aufzählung ist und bleibt also ein subjektives Verfahren.
- Sprich: Ich mastere nicht selbst. Für mich kann nichts einen Mastering Engineer des Vertrauens ersetzen.
- Ich habe sehr gute Erfahrungen mit diesem Weg gemacht.
- Mein Psytrance bewegt sich zwischen 140 - 160 BPM, sprich ein analytisches Klangbild passt für mich bei dieser Geschwindigkeit.
- Ich habe sehr viele Elemente im Arrangement und grenze jedes Element auf das charakteristische Frequenzspektrum ab.
- Das Wichtigste: Wenn ihr stattdessen ein Singer-Songwriter-Projekt habt, dann bitte nicht alles blind befolgen, sondern hören. Es ist immer alles relativ und die künstlerische Kreativität soll ja von keiner Regel begrenzt werden.
- Gewisse Aussagen klingen pauschal und absolut. Das liegt aber daran, dass es für mich so funktioniert. Muss aber nicht für alle und schon gar nicht für jeden Musikstil gelten!
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1. Die Abhöre
Zuallererst ist es wichtig gute Studiomonitore zu benutzen und auch gute Kopfhörer. Ja beides! Denn beide Abhöre haben ihre Vorteile!
1.a) Studiomonitore werden "near-field" eingesetzt, das heisst ich sitze nahe an den Monitoren und habe umso weniger Klangeinbussen durch den Raumeinfluss. Jedoch habe ich durch die Anordnung des Stereodreiecks ein Stereobild, welches ein Kopfhörer nicht bieten kann. Der Sound des rechten Studiomonitors erreicht nämlich mein linkes Ohr und umgekehrt. Das ist bei den Kopfhörern nicht der Fall!
1.b) Kopfhörer eignen sich hervorragend um ganz tief in die Analyse zu gehen. Ich kann mit guten Kopfhörern die einzelnen Sounds viel präziser analysieren. Dafür aber ist es nicht möglich Phasenprobleme zu erkennen, da rechter und linker Kanal getrennt gehört werden (da auf Ohren anliegend).
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2. Organisation in der DAW
Wie alles im Leben (naja) muss man sich auch in der DAW gut organisieren. Im besten Fall erstellt ihr Gruppen für zusammengehörige Instrumente und Samples. Diese Subgruppen ermöglichen einerseits eine Übersicht und andererseits können sie sogar im Bedarfsfall gemeinsam bearbeitet werden (Vorsicht hierbei!). Ich habe für euch mein eigens erstelltes Ableton-Template angehängt. In diesem sind Gruppen sowie leere Beispielspuren mit EQ und Sends bereits vorhanden. Dieses könnt ihr einfach ohne weiteres als Template speichern und benutzen.
Beispielgruppen:
Kick & Bass
Percussion (Hihats/Snare/Crash)
Synths
Lead Synths
Atmos
Vocals
FX
Weswegen soll ich Gruppen benutzen?
Ich benutze Gruppen, da sie mir eine Übersicht ermöglichen, und ich beim exportieren für den finalen Mix manchmal Instrumentgruppen als Ganzes exportiere. Wenn sie zusammengehören, so belasse ich sie auch zusammen für den finalen Mix. Ausserdem kann ich durch die Ordnung auch sauberer vorgehen und werde nicht abgelenkt von 50 Spuren die wirr im Arrangement angeordnet sind. Jede Spur hat für mich auch eine Farbe. Ob Gruppen für euch passen müsst ihr selbst wissen. Für mich funktioniert es.
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3. Der Rough Mix und das Polieren des Endmixes
So! Dieser Teil ist ganz ganz ganz wichtig! In der elektronischen Musikproduktion geschieht alles gleichzeitig. Man komponiert, arrangiert, designed die Sounds und mixt die ganze Sache auch noch. ABER dieser Mix ist bei mir der "Rough Mix". Es ist ein grober Mix, aus dem man noch viiiel viel mehr rausholen kann.
Wie?
Wenn ihr das Gefühl habt der Song ist fertig und auch gemischt, dann bounced ihr alle tracks oder Gruppen und exportiert sie in ein neues File. Dann habt ihr den Rough Mix und mischt noch einmal, macht alle Feineinstellungen und die Politur. Und in dieser Phase gebraucht ihr am besten nur noch Linearphasige EQs (siehe unten).
Ich persönlich produziere in Bitwig und exportiere alles ins Logic, da ich das Abmischen im Logic einfach so übersichtlich finde, das ist aber eine persönliche Präferenz.
Welche Sounds werden zusammen exportiert als eine Spur?
In den bestehenden Gruppen (siehe oben) könnt ihr weitere Subgruppen erstellen mit Sounds, die eurer Meinung nach zusammengehören. Richtlinie ist: Sie müssen im gleichen Frequenzbereich sein. Das ist wichtig für den finalen Mix!
Beispielsweise gehören für mich in der Gruppe "Atmos" ein Wassergeplätscher und Vogelgezwitscher zusammen. Oder tiefe Gruaaaaaar-Psy-Sounds.
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4. Das EQing
So... das ist der erste Schlüssel zum sauberen Mix. Und auch hier gilt: Ausnahme macht die Regel und wenn ein Künstler etwas bestimmtes tun möchte, das nicht zu der Regel passt, weil es gut klingt, dann ist es ja auch erlaubt.
Denn viele Neulinge setzen die EQs nicht "richtig" ein. Was heisst "richtig"? Es gibt mehrere EQs in einem Track. Im Grunde reichen zwei aus im Rough Mix und einer im finalen Mix.
4.a) Rough Mix:
Der erste EQ folgt direkt nach dem Synth oder Sampler und vor den Effekten! Er schneidet alles weg, was ganz sicher nicht in die Spur gehört. Diesen EQ könnt ihr auch solo abhören.
Ich halte mich an folgende Richtlinien:
Kick & Bass: 30-40Hz. (tut das um Himmels willen!) Hier muss man wohl testen ob linearphasige oder nichtlinearphasige EQs besser klingen. (Danke an Intercorni ) nicht-linearphasige verändern sie den Sound und insbesondere im Bassbereich hört man dies deutlich! Also ausprobieren.
Synths & Samples: 180 - 200 Hz. Hier mache ich das, weil ich keinen Clash mit dem Bass möchte und es für mein analytisches Klangbild begünstigt.
Warum tun wir das?
Ich möchte auf keinen Fall, dass alle Effekte, die in die Spur kommen, die tiefen Frequenzen verarbeiten müssen. Denn gewisse nichtlineare Effekte erzeugen Obertöne, welche wiederum den Mix dreckig machen. Also weg damit.
4.b) Der zweite EQ folgt nach den Effekten und ist die letzte Instanz vor dem Side-Chain Kompressor (siehe unten). Mit diesem EQ forme ich den Sound so, dass der Sound dann in den Mix passt. Hier werden alle Frequenzbereiche abgesenkt, die den Sound irgendwie muffig oder unklar machen. Zudem werden alle Bereiche abgesenkt, die nicht charakteristisch für den Sound sind. Nur Mut dabei! Im Mastering zahlt es sich aus!
Ich hebe nicht explizit hohe Frequenzen an um den Sound klarer zu machen. Höchstens im Endmix, wenn alles andere gut EQt ist. Aber da gehe ich sehr vorsichtig vor.
Richtlinie:
Alle Problemfrequenzen weg, damit die guten bleiben! Wenn es leiser wird, dann gibt ihr Gain dazu. Fertig. Nur Mut!
Vorsicht im Bassbereich: Seid vorsichtig, wenn ihr den Bass EQt. Nicht-linearphasige EQs erzeugen Phasenverschiebungen, wodurch sich der Bass verändert. Gutes hören ist angesagt.
4.b) Endmix:
Wichtig: Benutzt hier linearphasige EQs. Damit ihr keine Phasenverschiebungen mehr verursacht. Treibt es nicht zuweit mit zu hohen Q-Werten um kein Ringing zu erzeugen.
Hier werden noch einmal alle nicht charakteristischen Bereiche abgesenkt oder sogar die Mitten abgesenkt oder beschnitten. Jenach Sound natürlich. Seht euch Frequenztabellen an, die die muffigen Frequenzbereiche markieren, oder aber hört einfach gut hin! Meistens sind es Mitte Frequenzen und tiefe. Viele Sounds brauchen bei mir keine 180Hz Frequenzen (Achtung, jenach Musikstil!!). Aber hört gut hin. Probiert aus. Hier dürfte auch mal hie und da etwas angehoben werden aber ganz vorsichtig damit. Lieber die Problemfrequenzen weg und das Anheben eher als Charakter und Akzentuierung einsetzen.
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5. Lautstärken:
Es mag zunächst nicht so wichtig klingen, aber die Lautstärken sind ebenfalls ein Schlüsselelement. Im Endmix geht ihr nochmal jede Spur durch und stellt die Lautstärke so ein, dass der Sound da ist wo er sein sollte. Im Hintergrund oder im Vordergrund. Ein klarer Mix bedeutet bei meinem Psytrance oft (nicht immer) dass die Pads eher leise sind (und gut EQt) und kurze Prägnante Sounds eher lauter, so dass sie auch entsprechen rauspreschen.
Der Kontrast macht die Klarheit! (Wie auch bei den Bildern)
Also alles nochmal durch und Mut haben zur Absenkung von allem was nicht zuvorderst sein muss. Im Mastering zahlt es sich aus! (Alles wird sowieso lauter und präsenter also packt zu im Mix!).
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6. Side-Chaining
Side-Chaining ist ein wichtiges Instrument, um Sounds, die gleiche Frequenzbereiche teilen automatisiert abwechseln zu lassen. Wenn gewisse Sounds trotz EQing(!) sich immernoch beissen, dann ist Side-Chaining angesagt. Entsprechend senke ich den Sound der gerade in den Hintergrund rücken soll für einen anderen um 3-5dB. Aber auch hier gilt: hinhören.
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Empfohlene Plugins:
- FabFilter Q3
- Omega Kush 438A
- PluginAlliance bundle (im Abo erhältlich - ist der Wahnsinn)
So das wars mal fürs erste. Ich werde bei Bedarf und wenn mir mehr in den Sinn kommt diesen Thread einfach erweitern.
Wenn ihr fragen habt oder Sounds, die ich mir anhören soll für Tipps, so postet sie einfach. Ich werde euch rasch antworten.
Angehängt findet ihr mein Ableton-Template sowie eine Frequenztabelle die ich per Google gefunden habe.
Viel Spass beim Sounden!
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