Ganz großer wurf!!!
Ich hab mir den typhon bestellt weil ich ihn interessant fand und um den dreadboxsound mal günstig zu testen.
Aber ich bin so begeistert das ich ihn behalte.
Für mich ist der perfekt (bugs ausgenommen).
Soviel synth in der qualität und flexibilität zu dem Preis ist grandios.
1) der grundsound vom synth ist fantastisch.
Osc's und filter lassen keine wünsche offen.
Die hüllkurven sind sehr musikalisch und lassen sich mit einem poti stauchen oder dehnen. Schöner roher klang einfach.
2) die 3 modulatoren holen so viel mehr an modulationsmöglichkeiten raus, als man denkt. Jede der drei kann entweder lfo, sequencer, hüllkurve oder random generator sein und kann gleichzeitig alle modulationsziele in unterschiedlicher stärke ansprechen.
3)Die Effekte klingen nicht nur toll sondern passen auch perfekt zum sound des synth. Das wird oft vergessen. Gerade die distortion verschmilzt förmlich mit dem grundsound.
Auch kann der typhon als effekt box genutzt werden, was ja oft von den herstellern beschnitten wird.
4)An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Metallcase. Alles fest. Potis laufen butterweich.
5) Ich dachte die Bedienung wäre umständlich und das programmieren mit den fadern fiddelich. Aber die wurden sehr gut umgesetzt und die fader für alle parameter schön skaliert. Hier scheiden sich sicher die Geister, aber für mich ist der nach kurzer zeit sehr gut zu bedienen und auch nachvollziehbar aufgebaut.
6) Er ist einfach mächtig, in jeder hinsicht, ausser vielleicht beknopfung.
Das design ist einfach intelligent und sinnvoll wie es seines gleichen sucht.
Die auswahl der waveforms, das tuning vom 2. Oszillator, die modulatoren die komplett ausgereizt wurden und sowas wie das man beim sequencer note und oktave seperat einstellen kann.
Manchmal kleine details die einfach einen mehrwert bringen, trotz abzügen.
Natürlich kann man mit den designentscheidungen, wie dem waveform knob oder dem tuning nicht alles machen, wie wenn es auf herkömmliche Art realiesiert worden wäre.
Aber gerade deswegen bietet der typhon eine besondere Erfahrung beim schrauben, die viel intuitiver, schneller und einfacher ist. Dafür gibt es aber so Abzüge, die für manche wichtig sein könnten. Aber das ist immer so.
Dreadbox hat mit dem Design etwas gewagt und es scheint zu gefallen.
Und genau das ist meine Auffassung von einem nichtmodularem Hardwaresynthesizer.
Jeder verfolgt verschiedene Konzepte, bei denen man nie alles haben kann und Abstriche machen muss. Es geht darum das die Möglichkeiten des Synthesizers im inneren mit dem Hardware Interface im äusseren eine Einheit bilden, die einen auf eine ganz eigene Reise schicken um Klänge zu erforschen. Limitierungen sind in diesem fall kein Nachteil sondern ein Vorteil. Beim experimentieren macht man mit einem Minimoog andere Sounds als mit einem odyssey oder dem typhon.
Weil die Möglichkeiten andere sind, weil das Bedienkonzept anders ist, weil die skalierung anders ist, weil die Klangerzeugung anders ist, etc. Da können auch Preis, Aussehen oder Marke eine Rolle spielen. Es kommt letztendlich auf den eigenen Geschmack an.
Beim Pro 3 hab ich mir persönlich schwerer getan.
Dennoch finden manche Synthreisen mehr anklang als andere. Und der Typhon findet Anklang! Weil er verdammt viel richtig macht, Komplexität in einem einfachen Gewandt bietet und zu dem noch preiswert ist.
Well done.