Dual Oscillator

Es gibt ne ganze Reihe von (an Buchla) orientierten Dual Oscillators. Make Noise DPO, Endorphin.es Furthrrrr Generator, oder relativ neu, TipTop Buchla 258t fallen mir spontan ein. Da ich keine Erfahrung mit diesen Modulen habe, möchte ich ein paar mehr oder weniger naive Fragen ins und ans Forum stellen:
Ab wann wird ein Oszillator eigentlich komplex? (Cross-FM ist an sich ja schon ziemlich komplex).
Was kann so in Modul, was (zwei oder mehrere, mit LFO) einzelne Osc nicht können?
Was sind die relevanten Unterschiede zwischen den angebotenen Modulen?
Gibt es vergleichende Erfahrungen? Was sind Eure Favoriten?
Danke schonmal!
 
Der alte Hertz Donut ist immer noch mein Fav.

Schreibe mehr dazu wenn ich Zeit habe.

Complex ist er wenn du Komplexe bekommst, weil er zu komplex ist, um ihn vernünftig bedienen zu können.
 
Es gibt so weit ich weiss kein fest definiertes Kriterium für das Komplex im Namen. Ist auch ein bischen Marketing. Ich denke es sind dual oscs gemeint die interne Modulationmöglichkeiten bieten ohne dass man diese patchen muss und vielleicht noch Waveshaping.

Demnach würde der oben genannte 258T nicht Komplex sein, was aber irreführend ist, da man mit ihm durchaus komplexe Sachen machen kann. Im Gegenteil: Wenn die Modulationen extern gepatcht werden sind noch ganz andere Sachen möglich. Das geht natürlich auch mit den komplex oscs, ich persönlich find es nur anschaulicher und "modularer" zwei getrennte Oscs zu nehmen.

Spannend allerdings find ich sowas wie Hertz donut, Rossum Trident, den 258T oder auch Doepfer A-111-4
 
Ich habe nun einige Complex-VCOs durch und habe noch welche. Meine Lieblings-VCOs sind allerdings keine Complex-VCOs, evtl bin ich die falsche Zielgruppe. Verkauft ist der Brenso, den ich klanglich sehr schwach fand. Hier gibt es aber ganz andere Meinungen dazu.

Den C-SL habe ich noch, er birgt einige Überraschungen, klingt gut und die Bedienung mit den digitalen Patches ist nicht schwierig wenn man sich darauf einlässt. Er ist aus meiner Sicht gut für ein kleines System, denn er braucht viel Zeit, der Sweetspot ist nicht riesig, dafür hat er ein breites Spektrum.

Kein echter Complex-VCO, aber den verkaufe ich nicht mehr: Rossum Trident. Sehr gut fürs rasche produzieren, grosser Sweetspot. Weniger deep als die üblichen Complex-VCOs, Lin FM kann man vergessen, dafür 3 Saws falls gewünscht und extrem rasche Bedienung.

Meistens nutze ich aber den digitalen Piston Honda MK3. Mein absolutes Lieblingsteil. Mein liebster analog-VCO ist klar der Pittsburgh Primary Oscillator B. Und das ist ein Single-VCO. Klingt super, kann extrem viel und ist sehr schnell bedient und klingt fast immer sehr gut. Gibts aber zur Zeit nicht mehr.

Mich stört an den klassischen Complex Dual VCOs dass oft nur ein VCO die Sägezahn-Wellenform liefern kann Auch beim C-SL und Brenso.

Baut man sich aus zwei Single-VCOe eine komplexe Einheit zusammen braucht neben zwei sehr guten VCOs die Lin. FM können müssen auch noch einen VCA (Fm-Intensität bzw "Index", einen Rungmodulator und ein oder zwei Folder und recht viele Kabel und Attenuatoren. Man patcht dann aber recht viel. Für mich liegt daher der Sinn von Complex-VCOs eben auch darin recht schnell komplexe Modulationen im Audiobereich zu machen und das mit dem Index - VCA zu steuern. Und das finde ich schon sehr viel spannender als was man so macht mit zwei Moog oder Roland System 100 VCOs.

Sorry zu lang geworden.
 
Die Idee beim "complex oscillator" ist wohl grundsätzlich, daß zwei OSC hinter einer Frontplatte vereinigt sind und sinnvolle Normalisierungen haben (z.B. OSC2 eff-emmt OSC1 oder moduliert die Pulsbreite), die durch Patchen geändert werden können.
So braucht man für die Modulation nur den Regler aufdrehen und muß nicht patchen. Was "complex" im Detail bedeutet bestimmt aber der Hersteller. Daher die Vielfalt.

Ich bin noch nicht zu Rande gekommen mit dem Thema komplexer VCO. Der North Coast Synthesis Middle Path VCO hat mir trotz seines schönen Wave Shapers nicht gefallen, auch nicht der Pittsburgh Double Helix. Auch AFG und NTO warens nicht. Immere wieder finde ich: Daß Andere auf dem Modul X erstaunliches machen, heißt nicht daß ich damit glücklich werde...

Ich habe ein Zeit lang mit zwei kreuzmodulierenden Two59 gespielt, das wird ganz schnell sehr komplex / noisy. Dazu ein 4-fach LFO, Attenuverter und Mixer. Demnächst kommt noch ein Radical Frequencies DPVCO in Erprobung. Mal sehen.

Möglicherweise ist das richtige für mich eher so was:
2 Sinus-OSC (Doepfer A-1104/6 oder rückkoppelnde Filter wie Blades)
4Q-VCA (wie Blinds)
Wave Shaper (Klavis)
Modulationsquellen (Sine Bank, Quart, Chain Reactor,...)
Matrix-Mixer
Also quasi ein Oscillator-Komplex zu Fuß. Es wird dann halt aufwändig, beim Preis, beim Platz, beim Patchen. Dafür hat man andere Möglichkeiten.
Wenn man weniger Aufwand treiben möchte, tut ein einzelner VCO (Plaits ist allein schon komplex) an einem Warps auch schon Überraschendes, je nach Art der Modulation.

Je länger ich drüber nachdenke, verschwimmt der Unterschied zwischem dem OSCILLATOR und dem NICHT-OSC-Drumherum immer mehr. Ich hoffe das ist ein Zeichen dafür, daß ich den modularen Synthesizer langsam begreife. Ich tendiere zum Gesamt-Oszillator ;-))
 
Nur kurz zum Livewire AFG. Den habe ich klanglich in traumhaft guter Erinnerung. Ich habe meine noch, aber die sind in ein anderes Projekt eingebaut und seit 10 Jahren oder so nicht benutzbar (wer sich erinnern kann: Auralesque 2). Aber der Klang... genial. Aber das ist kein Complex-VCO.

klar ist - komplexe Modulationen zwischen zwei VCOs kann man auch ohne Complex- VCOs. Mit denen ist es einfach einfacher, schneller und das schon fast ohne Kabel. Gut ist es wenn man viel Zeit mitbringt. Mein C-SL ist in ein kleines System eingebaut in einem DAWless Setup. Da muss ich mich zwangsweise auf den CSL konzentrieren, der VCO ist ja richtig deep.. Im grossen Modular ging er in der Musikproduktion immer unter bzw lieferte Grundwellenformen. und dazu ist er etwas zu schade.
 


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