Yamaha DX7 – was kostet der gebraucht?

Cyborg schrieb:
dann immer wieder Wettbewerbe veranstaltet bei denen wir einen Klang vorgaben und der Probant sollte diesen auf dem DX-7 einstellen. Geschafft hat es keiner jedoch wurden beim "Fummeln" immer wieder mal Klänge zufällig eingestellt die man dann schnell als "obergeil" einordnete um vom Versagen abzulenken. ;-) Ok, an die Bedienung mit "X" Ebenen haben sich inzwischen viele gewöhnt, das war in der Komplexität damals auch neu, immerhin.

Gerade die zufälligen Ergebnisse machen doch FM-Synthese aus!
 
Summa schrieb:
Naja, beim Sounddesign so wirklich zielgerichtet zu sein lernt man erst wenn man das ganze beruflich macht. Ich denke ich hab' mehrfach bewiesen dass man FM gezielt programmieren kann, jedoch kann man solche Aufgabe natuerlich auch so stellen, dass man das Ergebnis erst gar nicht abzuwarten brauch z.B. typisch subtraktive Sounds von 'nem DX7 verlagen ;-)

letzteres wäre natürlich unfair. Wir hatten einfach Sounds zum nachbasteln vorgegeben, die auf jedem DX 7 vorhanden waren. Wir hatten nur darauf geachtet, dass der Klang alleine und ohne Hilfe vo Prestets usw. einmgestellt wurde. Das Problem ist, das sich niemand die sehr komplexen Modulationsergebnisse im voraus vorstellen kann.
Ich weiß nicht, ob es für den DX auch sowas gab wie für die Korg M1. Es gab da einen Editor/Bankmanager für den Atari bei dem man auf Mausklick eine größere Anzahl von Klängen automatisch generieren lassen konnte. Dann hörte man sich die Ergebnisse an, neben vielen Patches bei denen gar nichts zu hören war, waren immer auch 2 oder 3 Patches dabei die annähernd brauchbar waren. Dann wählte man so einen Klang aus, stellte beim "Klanggenerator" die Streuweite der zufälligen Variationen ein und wiederholte das Spiel mit dem ausgewählten Klang als Basis. Auf die Weise erhielt man dann irgendwann einen Klang, der nach manuellem Feinschliff wirklich gut war. Dabei ist die M1 natürlich kein Vergleich.
 
Die DX7 Factory Presets sind doch eher einfach gestrickt (schwierig beim Nachbau sind vielleicht ein paar der FX-Sound, wobei ich mit den DX7 Presets nie viel anfangen konnte), gehen mehr so Richtung zusammengesetzte Elemente/Teilsounds, so viel wird da nicht moduliert und die Frequenzverhaeltnisse kann man etwas Erfahrung am Synth raushoeren, ist nicht so viel anders als die Wellenformen bei 'nem subtraktiven Synths, aber die Auswahl ist einfach nur groesser. Mit FM Modtiefe wird unter Umstaenden etwas schwieriger, ist aber auch nicht ganz so schlimm wenn man's nicht 100%ig trifft.
Diese Zufallsergebnisse (z.B von Software) sind gerade bei FM-Synths nur schwer zu durchschauen, wenn man was am Sound aendern will programmiert man den Sound dann schon fast lieber nochmal komplett neu...
 
Ich äussere mal einige grundsätzliche Gedanken zum DX7: Als ich Anfang der 90er für meine Schülerband meinen ersten Synthie suchte, war der DX7 verpönt. Das sei höchstens noch was für den Übungsraum, musste ich mir damals anhören lassen. Ich leistete mir mit meinem mühsam Ersparten stattdessen einen gebrauchten Korg T3 (und bezahlte das Dreifache als das, was man zu jener Zeit für einen DX7 auslegen musste). Eigentlich wollte ich ja einen 01W, nur liess das mein Budget nicht zu.

20 Jahre später sehe ich es komplett anders: T3 & Co. finde ich aus heutiger Sicht nicht mehr sehr spannend, im Gegensatz zum DX7: Ein solcher ist meiner Meinung nach immer ein Gewinn, bringt man doch mit diesem Gerät einen ganz besonderen Sound hin, der ein ROMpler nie in dieser Direktheit bietet.

Klar sind die berühmten Kristall-DX-Rhodes-Pianos schon tausendfach gehört, wer aber auf 80er steht wird auch heute am Original noch Freude haben. Und dann diese Bässe - halt auch typisch 80er. Aber wer das mag wird das Teil lieben.

Der DX7 hat eine wirklich geile Anschlagsdynamik, auf keinem anderen Synthie lässt sich m.M. nach die E-Pianos so ausdruckstark und nuanciert spielen. Hier werden nicht einfach Samples wiedergeben sondern die Sounds quasi direkt konstruiert und durch die Anschlagsdynamik moduliert. Ist eben das Original.

Was das Soundsbasteln betrifft überlasse ich das bei der FM-Syntthese lieber den Freaks und Könnern - im Internet finden sich Zehntausende Sounds für den DX7. Zum Beispiel unter http://bobbyblues.recup.ch/yamaha_dx7/dx7.html
Auch wenn darunter viel Müll ist finden sich mitunter auch Trouvaillen. Um alle Soundbanks durchzutesten braucht es aber eine Woche Ferien...

Mein Fazit daher: Ein DX7 ist immer ein guter Kauf.
 
woran liegt das eigentlich, dass der so "billig" zu haben ist?

Wurde ja schon weiter oben erwähnt, der DX7 wurde halt massig hergestellt.

Aber das der jetzt schon wieder über 200 Euro ist :shock:

War vor 3-4 Jahren froh das ich meinen für 100-125 Euro nach vielen Wochen überhaupt irgendwie losgebracht habe
 
housemusic schrieb:
woran liegt das eigentlich, dass der so "billig" zu haben ist?

Wurde ja schon weiter oben erwähnt, der DX7 wurde halt massig hergestellt.

Aber das der jetzt schon wieder über 200 Euro ist :shock:

War vor 3-4 Jahren froh das ich meinen für 100-125 Euro nach vielen Wochen überhaupt irgendwie losgebracht habe

ich hatte ihn auch schon für 70 Euro gesehen, das war wohl der Tiefpunkt ;-)
 
Bernie schrieb:
Derzeit bekommt man immer noch TX 416 / 816 für 3-400 Euro, ist platzsparender.

Kommt vielleicht auch drauf an. Wenn ich nur 2 FM-Module brauche, bin ich vielleicht mit 2 TX7 besser bedient als mit einem TX216 und 3/4 leerem Rack, welches ja auch Platz braucht.
 
Wenn du nicht die 2x16 Stimmen von 2 TX7 brauchst, kannst auch ein TX802 nehmen, es sei denn es muss der "rohere" DX7 Mk 1 Sound sein.
 
Einen TX802 will ich jedenfalls nimmer haben, hatte ich 2x und froh, den loszusein. Dann lieber 2x TX7. Dynamische Stimmenverteilung wäre natürlich toll. Am liebsten ein TX7 mit E!, aber ich glaub das gabs für den nicht.
 
Ein FS1R hat auch 32 Stimmen die er dynamisch auf bis zu 4 Parts verteilen kann ;-)
 
stimmt. Jetzt weiß ich auch wieder, was ich auf der Liste der Fehlverkäufe vergessen habe. Den FS-1R nur als besseren DX7-Expander zu nutzen ist allerdings schon ein wenig frevelhaft :)
 
microbug schrieb:
stimmt. Jetzt weiß ich auch wieder, was ich auf der Liste der Fehlverkäufe vergessen habe. Den FS-1R nur als besseren DX7-Expander zu nutzen ist allerdings schon ein wenig frevelhaft :)
Jou, Sahneteil. Hätte man die Frontplatte auf 2HE gefertigt und ein paar Regler mehr spendiert, wäre es ein absolutes Hammerteil geworden. So muß man sich jedes mal beim Editieren am Gerät zurückhalten, das man vor Ärger kein Messer ins Display rammt.
 
VEB_soundengine schrieb:
yamaha hat es noch nie geschafft , ein gerät mit durchschaubarem bedienkonzept zu entwickeln. ausser vielleicht die uraltbodentreter :roll:

Das stimmt leider!
AN1x, wenn nicht der am schönsten klingende VA überhaupt, und Bedienung und Aussehen "setzen 6!".
Obwohl die Bedienung geht irgendwie, aber das hätte man besser machen können.
 
VEB_soundengine schrieb:
yamaha hat es noch nie geschafft , ein gerät mit durchschaubarem bedienkonzept zu entwickeln. ausser vielleicht die uraltbodentreter :roll:

:roll:
Findest Du die Bedienung von z. B. CS5/10/15/30/40M/70M/50/60/80 wirklich kompliziert?
 
Der CS01 ist einfach gestrickt bzw. zu bedienen, hatte ich mir in den 80ern mal von 'nem Kumpel geliehen ;-)
 
VEB_soundengine schrieb:
yamaha hat es noch nie geschafft , ein gerät mit durchschaubarem bedienkonzept zu entwickeln. ausser vielleicht die uraltbodentreter :roll:

Das kann man so nicht stehen lassen. Fakt ist eher, daß Yamaha schon öfter wirklich gute Konzepte besaß und dann nicht weiterverfolgte, warum auch immer. Oder sie waren inkonsequent, wie bei SY99 oder QY700.

man schaue sich nur mal den SY85 an, für meine Begriffe immer noch der am besten Bedienbare Yamaha-Digitalsynthi. Negativbeispiel ist der AN1x. Geile Kiste, aber irgendein Pappkopp hat entschieden, das Ding ins CS1x-Gehäuse zu stecken. Ein Freund von mir sagt immer: "Sicher ein Schlipsträger".

Wenn Du das in Bezug auf Yamaha und SCSI geschrieben hättest, würde ich Dir völlig Recht geben :)

@bernie: einen FS1R am Gerät editieren ist aber wirklich was für Masochisten. Bei mir wäre der dann eh nur FM-Presetkiste, eigentlich zu schade.

@summa, tronique: cherzkekse. CS01 und seine größeren Brüder sind ja auch analog :) Wenn man allerdings einen Moog oder Pro one gewöhnt ist, flucht man an einem der analogen CS-Kisten schon etwas, gerade so Dinger wie CS-15 fand ich etwas unübersichtlich.
 
tronique schrieb:
VEB_soundengine schrieb:
yamaha hat es noch nie geschafft , ein gerät mit durchschaubarem bedienkonzept zu entwickeln. ausser vielleicht die uraltbodentreter :roll:

:roll:
Findest Du die Bedienung von z. B. CS5/10/15/30/40M/70M/50/60/80 wirklich kompliziert?
yamaha dx200 und an200 sollten auch gut zu bedienen, ich glaube beim dx muss man einfach das erweiterte fm zeugs dann am computer machen. aber man kann ja nicht alles haben, bei einer so kleinen kiste.
 
die alten CS dinger waren auch komisch :

auf der messe ... muss wohl 1982 gewesen habe ich keinen ton aus dem CS70m rausbekommen.
selbe jahr in einem krefelder musikladen ein CS30 ( wie das eben früher so war : orgeln , trompeten und mittendrin mal ein synthi ) .
ich wollte das ding kaufen : 2690 DM . der verkäufer und inhaber des ladens hat den nicht zum laufen gekriegt. lapidar hiess es dann : der tut es aber . nehmen sie den nu ?

heute weiß ich was wahrscheinlich falsch lief. aber damals war das alles eben sehr fordernd.


ach ja und dann bei einer DX7 vorführung in köln music-city : wie geht denn hier das release länger ? :lollo: keine antwort, keine lösung.
" da kommen bestimmt bald neue presets für " .. so lief das damals freunde.
 
...aber irgendwie ist da bei Yamaha der Wurm drin!?

Gehört Korg aktuell noch zu Yamaha?
Korg machts vor wie man so etwas bedienbar macht, obwohl die Synthi-Flagschiffe Radias und MS2000 sehr unübersichtlich gestaltet sind.
Aber gerade die Groove-Kisten sind diesbezüglich sehr gut gemacht.
Aber wie kann man bitteschön als eine Firma mehrere VA-Engines entwickeln(AN, Radias, MS2000)???
Und wie kann man legitime DX7-Nachfolger so schlecht zu bedienen machen, siehe FS1R und DX200?
DX200 ebenso wie AN200 hätte in meinen Augen einen höheren Anschaffungspreis und dafür eine bessere Bedienung/Features verdient gehabt.
Bei Yamaha fehlt irgendwie so ne Art Konzept, man weiß überhaupt nicht wofür die stehen oder was die wollen!?
Vielleicht ist das bei Workstations so, aber davon habe ich keine Ahnung...
 
VEB_soundengine schrieb:
selbe jahr in einem krefelder musikladen ein CS30 ( wie das eben früher so war : orgeln , trompeten und mittendrin mal ein synthi ) .
ich wollte das ding kaufen : 2690 DM . der verkäufer und inhaber des ladens hat den nicht zum laufen gekriegt. lapidar hiess es dann : der tut es aber . nehmen sie den nu ?

Jede Wette, das war bei Rokko Sangyo auf der Rheinstr. hier in Krefeld. Der hatte ja auch null Plan von Synthies. :mrgreen:
 
rheinstrasse.. ja kann sein . ich glaube ich war erst 30 jahre später nochmal in krefeld. verfahren oder so . :roll:

aber die aufregung und die spannung, wenn so ein ding irgendwo im laden stand , waren schon toll. wir sind damals richtig weit rumgefahren um synthis zu gucken . es standen zu der zeit selbst im musicstore nur 5 oder 6 verschiedene kisten rum.

heute habe ich den CS30 und wenn ich davor sitze erinnere mich genau an die szene damals in krefeld . die pulsierenden lämpchen und die viele profi-knöppe. wie ärmlich waren dagegen die "orgelfreaks" mit ihren bescheuerten registern und vibratos ... lol
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Gehört Korg aktuell noch zu Yamaha?

In dem Sinne, daß Yamaha mehrheitliche Anteile an Korg hält wie in 1987: nein, nicht mehr, nachdem der Korg-Gründer diese Anteile bis ca. 1997 nach und nach zurückgekauft hat und nur noch ein minimaler Anteil übrig blieb.

Korg machts vor wie man so etwas bedienbar macht, obwohl die Synthi-Flagschiffe Radias und MS2000 sehr unübersichtlich gestaltet sind.

Korg-Synthies fand ich immer schon recht übersichtlich.


Und wie kann man legitime DX7-Nachfolger so schlecht zu bedienen machen, siehe FS1R und DX200?
DX200 ebenso wie AN200 hätte in meinen Augen einen höheren Anschaffungspreis und dafür eine bessere Bedienung/Features verdient gehabt.
Bei Yamaha fehlt irgendwie so ne Art Konzept, man weiß überhaupt nicht wofür die stehen oder was die wollen!?

Das Problem liegt nicht nur bei Yamaha, das seh ich auch bei anderen japanischen Herstellern, besonders im Kamerasektor, da versteh ich auch so manche Entscheidung nicht. Manche Firmen haben offenbar sehr weiche Ingenieure und dominante "Schlipse", die alles zusammenstutzen.

Bei Yamaha wars ja lange so, daß es da verschiedene Entwicklungsabteilungen selbst in der Synth-Ecke gab, die sich untereinander nicht oder kaum austauschten. Ok, die Chips aus den Synhis wurden auch in PSR-Keyboards genutzt, aber das wars dann auch schon. Daß Tyros und Motif sich Technologien teilen, war damals undenkbar. Innovativ und mutig sind Yamaha allerdings lange nimmer. Daß man die Klangerzeugung des größten Erfolges, also FM, aktuell garnicht mehr anbietet, ist ebenfalls traurig. Wahrscheinlich hat der damalige "Entdecker" der FM-Synthese (also der, der das Potential erkannte und später Präsident der Firma wurde) die Fahne hochgehalten ...
 
Die Hälfte. D.h. rund 150 bis 160 Euro. Einen yamaha SY 99, den man sich quasi als einen vierfachen, klanglich und in den Features deutlich erweiterten DX7 denken kann (bietet z.B. auch vierfach gelayerte FM-Sounds) kostet ca. 350,- Euro und bietet haufenweise Extras, angefangen bei Filter, FX, besserer Editierung, Diskettenlaufwerk zur Speicherung, weit bessere Tastatur, RCM-Synthese, PCM auf Wunsch - beinhaltet quasi zusätzlich einen SY85-Rompler uvm.

Anders gesagt: Wer 300,- Euro für einen DX7 zahlt, ist völlig plemplem.

Anmerkung: Bei Ebay kursieren von Zeit zu Zeit die ulkigsten Auktionen zum DX7, mit völlig überhöhten Preisen (Beispiel für 617,- Euro plus 17 Euro Versand), und am gleichen Tag geht ein anderer, technisch einwandfreier DX7 für lediglich 78,- Euro weg. Keine Ahnung, was da genau los ist. Trotzdem kannst du gestrost davon ausgehen, dass du es mit einem Geisteskranken zu tun hast, wenn dir jemand für einen ganz normalen DX7 300,- Euro zahlt.
 


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