Elektronische Musik - Klassische EM / EM

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Anonymous

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Da der Begriff "Elektronische Musik" historisch und musikwissenschaftlich sich eindeutig auf "Neue Musik", d.h. Musik aus dem Bereich der sogenannten E-Musik (Ernste Musik) bezieht und von Werner Meyer-Eppler, Professor am Institut für Phonetik und Kommunikationswissenschaft der Unversität Bonn, 1949 geprägt wurde, schlage ich zur Unterscheidung dessen, was man im heutigen Sprachgebrauch darunter versteht und auf das, was in Fokus der Forumbeiträge steht, den Begriff "Elektronisch erzeugte Musik", gekürzt "EEM", vor. Hier käme das Verständnis der Produktionsweise, nicht aber der Kompositionsweise, so wie es Meyer-Eppler und Eimert verstanden wissen wollten, zur Geltung. Sprachliche Trennschärfe ist nie von Nachteil und dient dem besseren Verständnis. Kunsthonig hat bekanntlich ja auch nichts mit Kunst zu tun.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Wurde nicht allzu tief geprägt vom Herrn Professor, oder? Auch „Neue Musik“ ist als Bezeichnung herzlich einfallslos. Da war wohl sprachliche Trennschärfe damals schon nicht im Sinne des Erfinders. Ich höre und mache jedenfalls elektronische Musik - ohne großes E.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Wenn man sich mit den Veröffentlichungen von damals beschäftigt, ist die Abgrenzung ganz eindeutig, ebenso was der Musikwissenschaftler unter Neuer Musik im historischen Kontext versteht. Ich gehe einmal davon aus, dass wir hier in einem technisch-musikalischen Expertenforum sind und dass sprachliche Trennschärfe, die sich auf Kompetenz und Erfahrung und nicht wie im vorliegenden Fall auf naive Selbsteinodrnung begründet, für das Verständnis der Sache nur vorteilhaft sein kann. Man hat uns den Verstand gegeben zu differenzieren und Sprache, um das auszudrücken. Manchmal sehe ich mich aber in die Steinzeit zurück versetzt, in der man sich durch Grunzlaute zu den Dingen des Überlebens verständigte. Enne Besuch im Zoo ...

Beiträge in Wikipedia begründen sich i.d.R. auf Schwarmintelligenz, in diesem Fall eher auf Schwarmdummheit, d.h. auf den kleinsten gemeinsame Nenner und dienen nun wirklich nicht der Erkenntnis.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
Man hat uns den Verstand gegeben zu differenzieren und Sprache, um das auszudrücken.

Das Bedauern um die damals verpassten Chancen dreht semantische Erweiterungen und weiträumig etablierten Sprachwandel auch nicht zurück. ;-)
Aber viel Spaß noch im Zoo.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Die Einführung des unmissverständlichen Begriffs "Elektronisch erzeugte Musik" finde ich gut!

Elektrokamerad schrieb:
Da der Begriff "Elektronische Musik" historisch und musikwissenschaftlich sich eindeutig auf "Neue Musik", d.h. Musik aus dem Bereich der sogenannten E-Musik (Ernste Musik)

Ist das eine unterschwellige Absicht, dass du Begriffe der Musikwissenschaft und reudigen Slang von Verwertungsgesellschaften in einem Satz verwendest?
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
Beiträge in Wikipedia begründen sich i.d.R. auf Schwarmintelligenz, in diesem Fall eher auf Schwarmdummheit, d.h. auf den kleinsten gemeinsame Nenner und dienen nun wirklich nicht der Erkenntnis.

...helfen und korrigieren - ein für alle Mal das Richtige reinschreiben...natürlich mit der aktuellen Rechtschreibung...
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Da unterschätzt du aber die Macht von (dummen?) Schwärmen gewaltig, Fairplay....
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Ich werde bei Gelegenheit Frau Ungeheuer und Herrn Frisius bitten, dort Kraft ihrer fachlichen Kompetenz und anerkannter wissenschaftlicher Autorität korrigierend einzugreifen. Ich schlage mich schon seit Monaten in Wikipedia mit den Inhalten zu Kraftwerk rum. So viel Dummheit ist mir in meinem Leben noch nie begegnet.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Ich habe es vor Jahren schon aufgegeben wikipedia bei einigen Automarken (zB Triumph) zu korrigieren.
Wikipedia ist hilfreich aber nur als grobe Richtlinie da es zu oft Fehler und Lücken enthält.
Und jetzt höre ich wieder elektronische Musik 8)
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
Beiträge in Wikipedia begründen sich i.d.R. auf Schwarmintelligenz, in diesem Fall eher auf Schwarmdummheit, d.h. auf den kleinsten gemeinsame Nenner und dienen nun wirklich nicht der Erkenntnis.
Natuerlich reflektiert (vor allem die deutsche Wikipedia) nur den breiten, verwaschenen (Web-)Konsens und nicht zuletzt auch die Penetranz und Egomanie einiger verwirrter Individuen. Dennoch, der Kampf um die Wissenshegemonie durch Wikipedia, das Netz als solches und der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung ist, ohne jetzt allzu kulturpessismistisch zu klingen, schon lange verloren.

Die wissenschaftlichen Institutionen haben es verabsaeumt ihre Wissensbestaende in zeitgemaesser Form der Oeffentlichkeit zur Verfuegung zu stellen. Das war die Chance, die verpasst wurde, durch die Ignoranz und Sturheit der Wissenschaftsverlage und eine aushungernde Bildungspolitik.

Das hat aber immer noch nichts damit zu tun, dass sich Begriffe ueber die Jahre veraendern koennen, wenn sie aktuelles zeitliches Geschehen und nicht nur historisch abgeschlossene Phaenomene beschreiben wollen.

Jene, die der "wahren historischen Bedeutung" eines Begriffs nachtrauern, sitzen ebenso wie jene Geschichtsignoranten der Unschaerfe eines Begriffs auf, die nicht zuletzt darin begruendet ist ueber eine Technologie terminiert zu sein. Dabei veraendert Technologie die Kultur und das Wesen des Menschen und der Mensch veraendert die Technologie.

Was ist ein elektronischer Klangerzeuger und worin grenzt er sich zur elektronischen Wiedergabe von zB rein akustisch erzeugten Klaengen ab? Was bedeuteten diese Unterschiede in dien fruehen 50er Jahren, wo die Abgrenzung technisch zwischen Tongeneratoren und Bandmaschinen gezogen wurde, vor der Erfindung des Samplers.

Ausserdem, E-, U-, F-Musik sind, wie schon korrekt festgestellt wurde, nicht zuletzt Begriffe der Verwertungsgesellschaften, welche meiner Meinung nach in einem jeglichem kulturellen Kontext absolut ungeeignet sind zu dieser Debatte etwas produktives beizutragen. Ich lass mir nicht von einem Buchhalter Musik erklaeren.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Trifft da nicht "Elektronisch erzeugte Musik" genau ins Schwarze? Warum wehrt man sich vehement, eine treffende Bezeichnung zu finden und zu akzeptieren? Wird den Verfechtern da der Nimbus des Forschers und Erfinders aus den Anfängen der Elektronischen Musik verwehrt. Warum zieht sich Dieter Döpfer auf der Messe einen weißen Ingenieurskittel mit der Aufschrift "Klangforschung" an? Eine Peinlichkeit nach der anderen.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
Ich gehe einmal davon aus, dass wir hier in einem technisch-musikalischen Expertenforum sind und dass sprachliche Trennschärfe, die sich auf Kompetenz und Erfahrung und nicht wie im vorliegenden Fall auf naive Selbsteinodrnung begründet, für das Verständnis der Sache nur vorteilhaft sein kann.
Was interessiert es den heutigen Modular-Eisenbahner, ob ein Meyer-Eppler vor 60 Jahren einen Eimert umgetreten hat?

:selfhammer:
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Sicherlich erkenntnisreicher als manch Dummgeschwätz von einigen Teilnehmern wie dich hier.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Braucht man ein Bezeichnung für diese Begriff? Es gibt ja folgende Bezeichnungen schon:
  • Elektronische Tanzmusik (EDM): Elektronisch erzeugte Disco, plus alles was davon abstammt. In breiteste Sinn deckt das ein Hauptteil von der Begriff. (i.e. House, Techno, Trance, Ambient, ...)
  • Synth Pop / Industrial (in populärmusikalische sinn): Elektronisch erzeugte Pop / Rock, der die Elektronische Klangfarbe bewusst einsetzt. (i.e. Synth Pop, EBM, Industrial Rock, ...)
Die beiden Gruppen unterscheidet sich von Estätik und Geschichte, und außer Instrumentierung hat die nicht mehr mit einander zu tun als andere Arten von Populärmusik. Der Bezeichnung EDM ist vielleicht verpöhnt (?) aber beschreibt den geschichte diese Genren, und ist so ein gute Wort für den erste Gruppe. Für den zweite Gruppe gibt es kein wirklich gute Wort auf Deutsch (und auch nicht auf Englisch). Auf Schwedisch nennt man es aber "Synth" oder "Synthmusik".
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
... schlage ich zur Unterscheidung dessen, was man im heutigen Sprachgebrauch darunter versteht und auf das, was in Fokus der Forumbeiträge steht, den Begriff "Elektronisch erzeugte Musik", gekürzt "EEM", vor. Hier käme das Verständnis der Produktionsweise, nicht aber der Kompositionsweise, so wie es Meyer-Eppler und Eimert verstanden wissen wollten, zur Geltung.

"EEM" wäre meines Erachtens zu grob gefasst. Damit würde man den verschiedenen Facetten der Popmusik nicht gerecht werden. Es gibt Rockmusik die elektronisch erzeugt wird, volkstümliche Schlagemusik ebenso. Das ist songorientierte Musik die sich elektronischer Klangerzeuger bedient, aber genauso mit nichtelektronischen Instrumenten funktionieren würde.

Man müsste demnach einen Begriff finden der Popmusik charakterisiert die aus bestimmten Produktionsweisen resultiert und die Komponente Klang als ein zentrales Stilmittel enthält.

Typische Produktionsweisen wären meiner Meinung nach z. B. Sequencing, Manipulation des Sequencings, Klangmanipulation an Synthesizer/Mischpult/Effektgeräten etc. .
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
Trifft da nicht "Elektronisch erzeugte Musik" genau ins Schwarze? Warum wehrt man sich vehement, eine treffende Bezeichnung zu finden und zu akzeptieren? Wird den Verfechtern da der Nimbus des Forschers und Erfinders aus den Anfängen der Elektronischen Musik verwehrt.
"Elektronisch erzeugte Musik", guter Vorschlag, nehm ihn gerne an, kommt leider 40/50 Jahre zu spaet, als dass das noch etwas am Sprachgebrauch aendern wuerde.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
Da der Begriff "Elektronische Musik" historisch und musikwissenschaftlich sich eindeutig auf "Neue Musik", d.h. Musik aus dem Bereich der sogenannten E-Musik (Ernste Musik) bezieht und von Werner Meyer-Eppler, Professor am Institut für Phonetik und Kommunikationswissenschaft der Unversität Bonn, 1949 geprägt wurde, schlage ich zur Unterscheidung dessen, was man im heutigen Sprachgebrauch darunter versteht und auf das, was in Fokus der Forumbeiträge steht, den Begriff "Elektronisch erzeugte Musik", gekürzt "EEM", vor. Hier käme das Verständnis der Produktionsweise, nicht aber der Kompositionsweise, so wie es Meyer-Eppler und Eimert verstanden wissen wollten, zur Geltung. Sprachliche Trennschärfe ist nie von Nachteil und dient dem besseren Verständnis. Kunsthonig hat bekanntlich ja auch nichts mit Kunst zu tun.

Sehr guter Vorschlag :supi: Ausserdem sollte man um die Trennschärfe noch zu erhöhen bzw.zu verschärfen, den Begriff EEM erweitern EEM-ÖKO und EEM-STANDARD, also "Elektronisch erzeugte Musik mit Öko-Strom" oder halt "Elektronisch erzeugte Musik mit dem normalen Drecksstrom der halt so aus der Leitung kommt". Den wenn schon dann bitte Genau, genau.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

"Gedudels" beschreibt lediglich einen qualitativen Zustand von Musik – mehr sagt das nicht aus.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Ich assoziiere Sequencer-Automatik und endlose entnervende Wiederholungen ohne - und da hast du Recht mit der qualitativen Einordnung - besondere künstlerische Qualität. "EEM" scheint besser zu passen, da die Produktionsweise, nicht aber die Kompositionsweise wie bei Meyer-Eppler, Eimert, König, Stockhausen etc. bei den Verwendern des Begriffs vorrangig wichtig zu sein scheint. Da bin ich doch froh, dass die deutsche Sprache da reichhaltiger ist als beispielsweise das Englische. "Kulturbeutel" und "Lehrkörper" sind auch zwei schöne deutsche Wörter.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Ich möchte nochmals auf troniques EInwände hinweisen: Die technisch physikalische Erzeugungs- und Darbietungsform ist keine passende Systematik für ein Musikgenre.
Insofern machen Eimert und Stockhausen zum Teil "nur" Neue Musik, weil ihre Komposition nicht von der technischen und physikalischen Erzeugungs- und Darbietungsform abhängt. Während aber zB der gesamte Minimal-Techno-Bereich elektronische Musik ist, da der kompositorische Aspekt von der verwendeten Erzeugungstechnik nicht loslösbar ist.

Elektronische Musik als Musikgenre will heissen: der Komponist komponiert nicht mehr alleine, sondern die Elektronik komponiert mit.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

nun gib doch endlich dein buch zum, deiner meinung nach, korrektem Sprachgebrauch bei der beschreibung von musik mit einer Überdosis akademischen geschwafels der stockhausischen art raus
auflage 2 stück: eins für dich - eins für den Verlag :kaffee:

Writing about music is like dancing about architecture. :idea:
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Elektrokamerad schrieb:
"EEM" scheint besser zu passen, da die Produktionsweise, nicht aber die Kompositionsweise wie bei Meyer-Eppler, Eimert, König, Stockhausen etc. bei den Verwendern des Begriffs vorrangig wichtig zu sein scheint.

Es ist natürlich richtig die Musik von Meyer-Eppler, Eimert, König, Stockhausen begrifflich von Popmusik abzutrennen. Aber, der Ausdruck "Elektronische Musik" wird bei sehr vielen Menschen sicherlich nur Assoziationen zu Popmusik herstellen - vermutlich kennen viele Stockhausen, Eimert etc. garnicht. Der Begriff "Neue Musik" funktioniert vor diesem Hintergrund vermutlich besser.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Ich vertrete bekanntlich eine eindeutige und verständliche Sprache, die möglichst über eine hohe Trennschärfe verfügt. Das Spielen mit Erinnerungen und Assoziationen kann auch lustvoll sein, sowohl für den Autor als auch für den Leser. Die geschickte Kombination aus beiden Bereichen schätze ich am meisten.
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

jetzt hör aber auf :lol:
das sprachding hatten wir schonmal, ne? :kaffee:
erst als ich die moogpatente ausgegraben hatte war endlich ruhe :floet:
 
Re: Elektronische Musik vs. Gedudels, Terminologie

Ich finde im geeigneten Zusammenhang auch "Grenzdebiles Deppenforum", "Pissnelke" und "Arschpfeife" gut. Aber man muss da schon auf die korrekte Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik achten, damit man nicht öffentlich abkackt.
 

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