[Film Diskussion] Life of Pi

Ich habe mir inzwischen einige Rezensionen bei Amazon.de angeschaut, und da gibt es auch verschiedene Meinungen... Und ich fand einige Stellen im Film irgendwie fragwürdig. Z.B. wie das Zebra ins Boot springt. Würde m.E. weder ein Zebra noch ein Mensch so machen, oder?... Und wieso sollte man seine eigene Mutter mit einem Orang-Utan gleich setzen, dem er eine letzte Banane fast schon verachtend hin schmeißt?... Gibt es keine geeignetere Tiere für eine solche Metapher?... Dann habe ich z.B. nicht verstanden, warum der Tiger sich nie getraut hat auf die Plane zu steigen als er den Kerl immer wieder attackieren wollte.
Die zweite Version war ein Schock. Schon die erste war dramatisch genug. Habe mir den Film nur angeschaut, weil er mehrere Oscars gewonnen hat. Beim Versuch eines Tier-Handels sterben alle Tiere bis auf den Tiger in der ersten Version und alle Tiere in der zweiten Version?... Alle Menschen bis auf einen sowieso. Ich bin immer noch verwirrt... Das fand die "Akademie" gut?... Ich will den Film nicht schlecht reden. Es gibt schlechtere. Animationen sind wohl auf dem Stand des heute Möglichen. Tiere zu animieren ist sauschwer, und über eine teils nicht ganz perfekte Umsetzung kann man da noch hinweg sehen. Was bleibt ist aber so oder so ein Drama: schrecklich bis grausam. Bin aber auch allgemein nicht so der Drama-Fan... Und dann haben die das Ganze noch in 3D gedreht (ich habe nur in 2D geschaut) und laut Wiki 120 Mio verbraten.
 
Erfrischend fand ich den entspannten Umgang mit den verschiedenen Religionen.
Gut, der Film hatte auch seine Längen, aber Alles in Allem ein Film, der zum Nachdenken anregt.
Das hat man bei Blockbustern ja eher selten.
Die zweite Variante hat mich auch wie der Schlag getroffen, und ein Teil von mir möchte immer noch, dass die
erste Variante stimmt.
Aber ok, das menschliche Drama auf See scheint realistischer zu sein.
Die Tieranimationen waren wirklich top und einige Bilder in 3D einfach atemberaubend.
Ich hab den Kinobesuch jedenfalls nicht bereut!
 
Rookie2 schrieb:
Die zweite Variante hat mich auch wie der Schlag getroffen, und ein Teil von mir möchte immer noch, dass die erste Variante stimmt.
Wenn man nicht gläubig ist und keiner der Religionen angehört, muss man wohl zwangsläufig die zweite Variante nehmen?... :roll:
 
Ich habe es nicht unbedingt so verstanden, dass die Tierparabel
direkter Ausdruck der Religiösität des Protagonisten war.
Er war m. M. nach nur überfordert sein Handeln zu akzeptieren
und seine Psyche hat sich dann die Tiere zur Hilfe geholt, um
das Geschehene zu verarbeiten.
-Küchenpsychologie-Modus off-
 
ich fand ihn einfach nur langweilig, trotz der teilweise schönen Bilder.
Kann ich mich inzwischen fast blind drauf verlassen: was Pönack gut findet kann ich mir klemmen.
Bin aber auch kein Cineast
 
@Rookie2:
Dann wäre die Frage, warum er als erwachsener Mensch eine Geschichte erzählt, die er sich als Jugendlicher ausgedacht hat bzw. ausgedacht haben könnte, wo er doch quasi im gleichen Atemzug auch die zweite Version erzählt. Und dann sagt er noch am Ende über die erste "schönere" Version: "Und so ist es auch mit Gott".
 
__

Noch nicht geschaut
Da ich aber bisher ( so gut wie ) alle Ang Lee filme gesehen hab und mag - wird dieser mich bestimmt auch nicht enttäuschen -
Werd das mal schnell nach holen und mich dann an dieser kleinen Diskussion beteiligen
;-)
gruss
 
@ Michael:
Ok, berechtigte Frage.
Aber wenn er die Geschichte als Gleichnis erzählt,
um dem Zuhörer(Zuschauer) Gott näher zu bringen,
dann komme ich mit meinem Verständnis echt nicht mehr mit :floet:

"Du kannst ein und das selbe Ereignis als Abenteuer oder als Drama sehen"
Sollte die Botschaft es so simpel sein?
 
Drama ist es in jedem Fall.
Wie gesagt:
Version #1 = schreckliches Drama
Version #2 = grausames Drama
Nebenbei viele visuelle Effekte und aus meiner Sicht einige Ungereimtheiten.
Ansonsten: Schiffbruch a la Titanic, Treiben auf dem Wasser a la Waterworld usw.
Ach so, die erste "schönere" Version wurde im Film, glaube ich, als "unglaublich" bezeichnet. Im Englischen wahrscheinlich "unbelievable". Und Glauben = to believe. Und der Mann landet nach den Erlebnissen nicht im Irrenhaus, sondern bleibt einigermaßen "normal" und gründet seine eigene Familie. Unglaublich! Naja, Bollywood + Hollywood.
 
Rookie2 schrieb:
Ich habe es nicht unbedingt so verstanden, dass die Tierparabel
direkter Ausdruck der Religiösität des Protagonisten war.
Er war m. M. nach nur überfordert sein Handeln zu akzeptieren
und seine Psyche hat sich dann die Tiere zur Hilfe geholt, um
das Geschehene zu verarbeiten.
-Küchenpsychologie-Modus off-

So in der Art interpretiere ich das auch für mich. Der Film hat auf mich trotz der tollen Bilder einen negativen Eindruck hinterlassen. Das tatsächlich Geschehene muss wohl so schlimm gewesen sein, dass nur durch die Fantasiegeschichte dem Betroffenen ermöglicht, überhaupt ein "normales" weiteres Leben führen zu können. Wenn man sich immer wieder sagt, dass es so und so und nicht so passiert ist, bin ich mir sicher, dass irgendwann für einen selber die Fantasiegeschichte eine tatsächliche Erinnerung wird, obwohl es natürlich nicht dem Geschehenen entspricht. Frei nach Pipi Langstrumpf: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Und genauso ist es dann auch mit der Religion - daher auch der Bezug Film zur Religion. Man muss sich nur lange genug gewisse Dinge einreden, auch wenn diese auch noch so abwägig sind. Irgendwann wird das dann für einem selber zur Realität. Dies kann für viele Menschen echte Hilfe bieten. Für mich persöhnlich stellt das keine Hilfe dar. Ich kann damit einfach nichts anfangen. Ich war aber auch noch nicht in so einer Situation. Habe aber auch schon viele negative Dinge (Tod naher Verwanter wie Mutter, Schwester z.B.) erlebt. Ich würde mir aber nie so was einreden, dass ich die Familie im Himmel, oder irgendwann einmal wiedersehe. Auch wenn dies die schönere Geschichte wäre.
 


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