Filter Sophie… Philter Philosophie

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Zotterl

Guest
Die Älteren unter uns dürften überwiegend mit 12-dB-Filter-Synths groß geworden sein,
damals heimlich auf die saftigen 24dB-Filter a la Moog schielend.

Heutzutage kein Problem. Die meisten Synths haben den heiß ersehnten 4-Pol-Filter,
ggf. auf weniger Pole schaltbar.
Beim Arbeiten mit dem Sub37, der umschaltbare Filter besitzt (6 bis 24 dB!),
ertappe ich mich selbst immer wieder bei der Verwendung der 12dB oder auch 18dB-
Varianten, obwohl das Paradies Eden verfügbar wäre.

Ähnlich geht es mir mit den „nur“ 12dB des Oberheim Two Voice-Filters. Vermisse da nix.
Klingt saftig wie ne frisch-grüne Wiese. Man hört sogar das Wackeln der Kuheuter!

*
Für MICH mag die Antwort so sein:
12 dB klingt synthetischer, was mir eher liegt. Kommen mehr Obertöne bzw. interessante Spektren durch = interessanter.
24 dB klingt „natürlicher“, wärmer (?). Bei 48 dB wird’s schon muffig.

Wie ist Euer Filterleben?
 
Verwende meist 12db, weil's für meine Ohren "besser" klingt. Hat mich auch schon immer gewundert... :nihao:
 
Gibt aber sicher niemand (außer mir), der sich einen Minimoog mit 12 dB-Filter wünscht ;-)
 
Zotterl schrieb:
Gibt aber sicher niemand (außer mir), der sich einen Minimoog mit 12 dB-Filter wünscht ;-)


doch - das fände ich auch interessant

wobei man das bei vielen geräte die ein variables tracking haben ja entschärfen kann - also falls nur 24db filter vorhanden...

aber für jegliche art von fläche oder lead ist doch ein filter mit geringerer absenkung/oktave von vorteil
 
tom f schrieb:
Zotterl schrieb:
Gibt aber sicher niemand (außer mir), der sich einen Minimoog mit 12 dB-Filter wünscht ;-)


doch - das fände ich auch interessant

wobei man das bei vielen geräte die ein variables tracking haben ja entschärfen kann - also falls nur 24db filter vorhanden...

aber für fefliche art von fläche oder lead ist doch ein filter mit geringerer absenkung/oktave von vorteil
Vielleicht bin/war ich auf dem Holzweg, aber ich hatte immer den Eindruck, dass der User
24 dB für mehr "wert" hielt. Also: 24 dB = Qualitätsmerkmal und Transistorkaskade sowieso.
 
Zotterl schrieb:
Die Älteren unter uns dürften überwiegend mit 12-dB-Filter-Synths groß geworden sein,
damals heimlich auf die saftigen 24dB-Filter a la Moog schielend.

Nö, ich habe schon ganz früh gelernt, das es nicht den besten Filter gibt sondern verschiedene und das man am besten auswählen kann. Ich habe deshalb mehrere Filter im System:
1 Q127 Fixed Filter Bank - Dotcom
1 Q150 Transistor Ladder Filter - Dotcom
1 Q107 State variable Filter - Dotcom
2 Steiner-Parker Filter (Synthacon) (Yousynth)
2 EMS-CVS3 Filter (Yousynth, mod.)
2 ARP4071 Filter (Yousynth)
2 Minimoog-VCF (Yousynth. mod.)
Im Nord Modular sind auch 12 und 24db/Oct Filter verfügbar
 
geht mir in vielen fällen auch so, dass ich bei auswahl zwischen 12 und 24dB die 12dB variante wähle.
z.B. beim MS2000 nehm ich quasi nur den 12 dB LP. klingt sehr viel besser als der 24 dB.
beim mopho hab ich den 12 dB auch lieber gemocht. nur leider konnte der nicht so schön resonieren.
für den mintaur hätte ich gern ein 12 dB filter. da geben die OSC soviel schönes klangfundament und der filter nimmt davon soviel wieder weg :heul:

aber ich glaub im endeffekt kommt es vielleicht auch gar nicht so sehr auf die flankensteilheit an. letzdenlich entscheidet der klang und da habe ich gerne variabilität. sehr sehr schön finde ich das übrigens beim korgyssey - für die entscheidung die drei filtervarianten einzubauen könnte ich korg jedes mal abknutschen wenn ich an der kiste sitze.
 
Meiner Erfahrung nach funktionieren Zapps und div. Drumsounds, FilterFM (generell selbstresonierendes) mit 24dB einfach besser, genau wie Sounds die ordentlich in die Sättigung gefahren werden, was natürlich auch ein wenig von der Schaltung des Filters abhängt. Für Weichgespültes funktioniert 12dB in der Regel besser, bei sehr obertonreichen Oszillatoren kann aber auch 24dB (und mehr, falls vorhanden) von Vorteil sein. Was ich verwende hängt vom Synth und vom angestrebten Sound ab.
 
Summa schrieb:
Für Weichgespültes funktioniert 12dB in der Regel besser,...
Könnte aber auch genau andersrum sein: ein obertonreicher Klang wirkt eher "aggressiv", "ausgefranster", als ein "gedumpfter" (?)
 
Ich stelle fest, dass ich bei 12dB/Oct-Filtern viel eher zur Resonanz greife, während ich bei 24dB/Oct-Filtern eher den Klang ohne Resonanz schätze.
 
Zotterl schrieb:
Summa schrieb:
Für Weichgespültes funktioniert 12dB in der Regel besser,...
Könnte aber auch genau andersrum sein: ein obertonreicher Klang wirkt eher "aggressiv", "ausgefranster", als ein "gedumpfter" (?)

Hängt vom Muster der Harmonischen ab und ob sie statisch oder moduliert sind. Ein Synth besteht nicht nur aus Filter, es muss halt alles irgendwo zusammenpassen.
 
Zum Gedankenspiel „Minimoog mit 12 dB-Filter“:

Der Voyager ist ja für seinen muffigen Klang bekannt; wen wunderts, dass der
mit der SlewRate-Mod erst richtig aufblüht.
 
Meine Filter-Sozialisation fing mit dem 12 dB Filter im SID (MOS 6581) im C64 an, dann kam der 12 dB Filter im MS20, dann ein 24 dB im Microwave. Danach habe ich die Reihenfolge verloren ;-)
Klanglich hängt es noch vom Typ ab (Ladder oder State-Variable etc.) und vom ganzen Drumherum. Gainstaging und so. Was am Ende besser gefällt hängt auch sehr vom Synth ab. Im OB-8 ist der 24 dB Modus dem 12 dB Modus unterlegen, aber sonst knallen die 24 dB Typen schon besser rein.
 
12 db Moogfilter (naja, jedenfalls Transistorkaskade) gibt's von Doepfer:

a108.gif


Wer's mal ausprobieren will.
 
Zotterl schrieb:
Die Älteren unter uns dürften überwiegend mit 12-dB-Filter-Synths groß geworden sein,
damals heimlich auf die saftigen 24dB-Filter a la Moog schielend.
Nutzte anfangs auch erst einen ARP Odyssey Whiteface mit 12dB/Oct und war eigentlich recht froh, als er mir aus dem Übungsraum geklaut wurde. Und so hatte ich dann unerwartet meinen, von der Versicherung finanzierten, Minimoog da stehen.
:D
 
Zotterl schrieb:
Zum Gedankenspiel „Minimoog mit 12 dB-Filter“:

Der Voyager ist ja für seinen muffigen Klang bekannt; wen wunderts, dass der
mit der SlewRate-Mod erst richtig aufblüht.

Afair hat ihm obenrum immer ein wenig die Brillianz gefehlt, aber aus Ermangelung eines Voyagers hat mich das Mod nie so richtig interessiert. Bin eh kein Freund monofoner Synths, hab' sogar den Evolver gegen zwei Poly Racks getauscht, der Little Phatty ist hier sowas wie der letzte Mohikaner ;-)
Die Slew-Rate Mod Scheint wohl 'ne Schaltung zu entfernen, die wie ein -6dB Filter auf den Oszillator wirkt und die Wellenform durch den Einsatz von besseren Komponenten glätten, was die Höhen nicht so stark beeinträchtigt.
Was einen Mini mit -12dB-Filter betrifft, wäre das aus meiner Sicht keine Option, wenn die FilterFM und Sättigung darunter leiden würden. Weichgespültes hab' ich eh lieber in Form von polyfonen Synths.
 
Summa schrieb:
Die Slew-Rate Mod Scheint wohl 'ne Schaltung zu entfernen, die wie ein -6dB Filter auf den Oszillator wirkt und die Wellenform durch den Einsatz von besseren Komponenten glätten, was die Höhen nicht so stark beeinträchtigt.
So isses; das mit der Mod ist hier nochmal ganz gut beschrieben:
https://www.petermmahr.com/minimoog-voy ... ce-teil-3/
Was einen Mini mit -12dB-Filter betrifft, wäre das aus meiner Sicht keine Option, wenn die FilterFM und Sättigung darunter leiden würden. Weichgespültes hab' ich eh lieber in Form von polyfonen Synths.
Daher finde ich es gut, dass einige Synths beide Welten per Umschalter zulassen.
Dem Sub37 tuts jedenfalls gut.
 
Das sind einfach unterschiedliche Klangcharakteristiken, nix mit besser oder schlechter.
Ist wie Schärfe, manchmal will man Pfeffer, mal Chilli und dann und wann auch Wasabi.

Generell benutze ich 24dB, wenn's sauberer klingen soll, und 12dB oder gar 6dB (gibt's leider nur selten) für Rotzigeres, Aggressiveres.

Schöne Grüße,
Bert
 


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