Gelangweilt von immer den gleichen Klängen ...

Ich habe das auch mal angefangen, mit dem G2X mir ein Instrument zu bauen, dass ich mit Spielweise und den Spielhilfen wir Pedal, Bender und Modwheel dann stärker beeinflussen kann. Irgendwie habe ich da den Elan verloren, aber das müsste ich mal wieder aufgreifen. Hat nämlich eigentlich Spaß gemacht. Wenn ich nur nicht so faul zum Üben wäre ;-I)
 
noisefactory schrieb:
Cyborg schrieb:
Meist liegt das mit den immer gleichen Sounds nur an demjenigen, der sich nicht von Gewohnheiten lösen oder über Moden hinwegsetzen kann.

Da hast Du sicher Recht. Aber wie löst man sich von Gewohnheiten im Umgang mit Synthesizern und deren Klängen nach 20 Jahren, von denen man 15 Jahre lang täglich beruflich damit zu tun hatte? Stimmt schon, das ist ein Problem was in erster Linie an mir liegt. Meine Motivation hatte auch immer mit Spaß an (für mich) neuen Klängen und Möglichkeiten zu tun. Ich habe momentan aber das Gefühl dass ich am Ende einer Straße stehe, was Synthesizer angeht. Been there, done that, nichts neues mehr zu entdecken - vielleicht sehe ich es auch einfach nicht und da ist viel mehr?

Philosophie zur Nacht ;-)

Die Frage scheint einfach zu sein, die Beantwortung ist aber extrem schwer. Ich bin, soweit ich mich zurück erinnern kann, schon immer von "komischer Musik" interessiert."Krach" nannten es meine Eltern und "neumodisches Zeug" meine Oma. Meine ersten (Hör)Erfahrungen mit elektronischer/avantgardistischer Musik machte ich so etwa 1960 und Klänge faszinierten mich schon immer.
Später machte ich in verschiedenen Band Musik, zuerst war das alles mögliche von den Rolling Stones, Pretty Things, Kings, The Cream usw. Später spielte ich Schlagzeug in "Übungsraumgruppen", das war dann West-Coast, Progressive Rock, und 'n bischen iM Stil von Hendrix, dann wieder auch Funk und Jazzrock. Ziemlich vielseiteit war das weil wir gerne mit anderen Musikern zusammen Sessions machten und auch gerne improviserten. Ich bin also "Rock-geprägt" habe aber aus der Vergangenheit keine Berührungsängste mit der Avantgardemusik usw. Es gibt nur weniges, was mich wirklich langweilt oder abstößt, diese stupide Uffknack ummz ummz ummz Musik für diejenigen, die Rhythmus nur an Magenvibrationen erkennen können, sowas finde ich primitiv.
Ich weiß natürlich nicht, welche "Geschichte" Du hinter Dir hast und wie stark Du bestimmten Stilen verhaftet bist. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit aus dem "Gefängnis" herauszukommen indem Du Dir noch 2 Leute suchst und ihr dann zusammen etwas macht!? Jeder hat seinen Kopf, seinen Stil. Wenn alle bereit sind sich auch auf andere einzulassen, kann das gemeinsame spielen wunderbar sein. Wir haben immer Wert darauf gelegt, um diesen Spaß nicht abzuwürgen, dass wir keinen(!) Platten- oder Konzertplänen hinterher jagen. Musik just for fun....und wenn es mal an einem Tag wirklich nicht klappte: Wir hatten kein Problem damit die Kisten einfach abzuschalten und zusammen ein Bier trinken oder Flippern zu gehen. :)
Lockerheit ist das Stichwort, Zwang, auch innerer, blockiert und belastet.
 
tim schrieb:
sowas geht nur mit einer flexiblen (digitalen) Modulationsmatrix.

Das ist auch der Grund warum ich den Waldorf Q nie her geben würde. Die anderen von dir aufgezählten habe ich leider nie in der Hand gehabt.

noisefactory schrieb:
Ich bin ja bereits dabei. Der Plan im Kopf steht schonmal. Ich bin aber wohl der Typ Mensch, der ohne radikale Änderung seines Arbeitsumfeldes die Sperre nicht aus dem Kopf bekommt. Die Gedanken kreisen ja auch schon länger um das Thema.
Ich verlasse halt ungern meine (vermeintliche?) Sicherheit. Ich denke ich mach das einfach und zieh den Plan durch. Raus mit dem Krempel und mal ganz anders an die Sache gehen, ich vermute das wird halb so schlimm sein. Nägel mit Köpfen halt.

Die beste Inspriationsquelle ist die Realität. Ich bin letztens mit PBK auf dem Kopfhörern mit dem Fahrrad durch die frankfurter Innenstadt gefahren. Ich bin dabei den skurilsten Situationen und Bildern begnet die ich sonst überhaupt nicht gesehen oder beachtet hätte.
 
Cyborg schrieb:
Die Frage scheint einfach zu sein, die Beantwortung ist aber extrem schwer...

Stimmt, denn viele Leute hier reden von Musik, ich meine aber eigentlich nur die Weiterentwicklung der Fähigkeit, inspirierende und frische Klänge zu erzeugen. Irgendjemand brachte Effekte ins Spiel, da ist imho was dran.
Was Musik angeht, ist für mich eigentlich nie Schluss. Man kann sich schon alleine mit dem Thema modale Kadenzen ewig lang beschäftigen und ständig neues dabei entdecken. :)
Aber egal, so ernst ist das alles auch nicht, ich fände es halt interessant wie andere damit umgehen.
 
Bluescreen schrieb:
Das sind ganz normale Wechseljahrsunpässlichkeiten. Geht vorbei.

Danke für Deinen Erfahrungsbericht! ;-)

Im Ernst, das mag schon sein. Im richtigen Midlife Crisis Alter bin ich wohl. :mrgreen:
 
noisefactory schrieb:
Stimmt, denn viele Leute hier reden von Musik, ich meine aber eigentlich nur die Weiterentwicklung der Fähigkeit, inspirierende und frische Klänge zu erzeugen.
Das war aber nicht wirklich rauszulesen. Und zudem muss man sich schon die Frage stellen, ob es nicht in Wirklichkeit die Musik ist, die tatsaechlich nervt, obgleich man meint, es wären die Klänge.


Aber dann zu den Klängen:
Irgendjemand brachte Effekte ins Spiel, da ist imho was dran.
Da ist definitiv was dran. Ich hab mittlerweile Live hinter jedem Gerät zwei oder drei Effektgeräte hängen, und im Mix habe ich auch nochmal temposynchrone Delays und einen Hall.
Bei den Effekten hinter den Geräten meist sowas: Filterbox, Verzerrer/bitreducer, ggf irgendwas modulierendes oder ein resonierendes Kurz-Delay für Kammfiltersachen, Kompressor (in dieser Reihenfolge).
Filter: Doepfer A127 in einem Beautycase, Alesis Filtre, Boss GE10, Vermona graphicEQ
Verzerrer/Bitreducer: Absolut genial: Alesis Bitrman (hab ich inzwischen drei!). Gitarrenfuzzbox. Ich hätte gerne auch noch ein OTO Biscuit - ist aber scheissteuer.
Der Kompressor ist dazu da, Pegelunterschiede durch die Effekte auszugleichen: dafür hab ich Alesis Smashup.

Im Studio bin ich grade wieder dabei Simulationen sehr kleine Räume für die Klanggestaltung zu entdecken.
Und auch sehr toll: Nordmodular einen polyphonen Karplus-Strong-Patch nehmen, Akkord drücken und als Exciter-Klang ein externes Signal (Beatbox oder Bass-Sequenz) nehmen.

Florian
 
noisefactory schrieb:
Im Ernst, das mag schon sein. Im richtigen Midlife Crisis Alter bin ich wohl. :mrgreen:
Wenns nur die Klänge sind...: letzthin bin ich abends weggegangen; es ist etwa 02 Uhr, neben mir drei nicht häßliche Mädels. Ich hör am Rande mit, dass die Mädels beschliessen noch woandershin zugehen, da frägt mich eine: "Gehen Sie auch noch mit?" Ich:"Gulp...". Zischt eine andere die erste an: "Spinnst Du?" - entschuldigt sich die erste: "Achso, ich dachte das wär Dein Papa". Na toll! :shock:
 
Ich muss zugeben, dass ich das Thema Effekte lange Zeit vernachlässigt habe. Also ich meine jetzt gestaltende Effekte und kreative Verschaltungen.
Hall und Delay, hier und da mal Chorus und Pitchshift - also die Standards - nutze ich immer, aber für mehr bin ich meist zu bequem ;-)
Ich war früher wesentlich experimentierfreudiger, was das angeht - und muss mich doch mal wieder mehr damit beschäftigen. Ich nutze das alles zu wenig aus.


florian_anwander schrieb:
... entschuldigt sich die erste: "Achso, ich dachte das wär Dein Papa". Na toll! :shock:

Neee, oder? Echt passiert? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
 
Mein sh201 klingt roh echt schach, seitdem ich ihn durch mein Lexicon Delay, Boss de200 Delay (angetriggert)
und mein gammeliges Zoom Effektgerät ziehe und dann nochmal über den 2. audio out des Sh201 in meine Sp404
ziehe passiert da ne Menge irrer Stuff der mich Soundtechnisch echt ganz weit nach vorne schießt ;-)

Sehr zu empfehlen, nicht nur 4 effektgeräte an die AuxEffektwege hängen, sondern die Effektgeräte gegen
den Strom routen, zurück auf Linefader einer 2. Mischers zb an dem dann ne weitere Auxeffekt-kette hängt.

Vielleicht hilft es ja .. edit* ich stehe end auf Effektgewitter ... das zurückzwitchen auf die rohen Spuren
die dann dreckig trockene ohne Auxeffekthallgeschichten wieder superstrange hart, monoton abkicken ...

Arbeite seit 4 Monaten an dem neuen "effektgewitterkonzept" und muss sagen die Ergebnisse sind berauschend!
 
@Noisefactory: Wenn du deine Lebensqualität bei deiner Arbeit mit immer neuen aufregenden Erlebnissen bei Klängen definierst, kannst du logischerweise dauerhaft nur enttäuscht bzw. gelangweilt sein. Ein grundsätzlich anderer Ansatz hilft da sicherlich.
 
Irgendwie muss ich daran denken das es immer nur darum geht seine eigene Soundengine zu basteln,
Drumset´s Synthauswahl, wenn die Matrix dann erstmal läuft, kann man schon durchaus einige sachen produzieren
bevor man das System wieder komplett abkabelt, auseinanderschlachtet, und so wie bei mir oben beschrieben,
wieder "gegen den strom" neu-anschließt ... mit der Weile habe ich verstanden was Künstler meinen die sagen
sie würden darauf stehen Töne Gnadenlos zu zerstören, etwas neues formen zu wollen/entstehen zu lassen ....

Ist das schön von Ibiza zurück zu sein, hab meine Matrix gestern ohne Rec zu drücken nach ner
Woche Urlaub wieder angefahren, Wundevoll ... Ich liebe es :lol:
 
florian_anwander schrieb:
Wenns nur die Klänge sind...: letzthin bin ich abends weggegangen; es ist etwa 02 Uhr, neben mir drei nicht häßliche Mädels. Ich hör am Rande mit, dass die Mädels beschliessen noch woandershin zugehen, da frägt mich eine: "Gehen Sie auch noch mit?" Ich:"Gulp...". Zischt eine andere die erste an: "Spinnst Du?" - entschuldigt sich die erste: "Achso, ich dachte das wär Dein Papa". Na toll! :shock:


das ist natürlich krass - berg und talfahrt innerhalb einer sekunde
erster gedanke: geil die wollen mich zu dritt abschleppen (lotto gewinn)
zweiter gedanke : die wollen mich zurück ins heim bringen (schein mit den gewinner zahlen nicht aufgegeben)

;-)
 
Er: Was hältst du von nem Dreier?
Sie: Einverstanden. Bringst du nen Freund mit?
 
Elektrokamerad schrieb:
Klänge erhalten doch erst in ihrem musikalischen Zusammenhang ihre Funktion. Da kann ein eher unspektakulärer Klang passender sein als ein Riesenradau, und Inspiration kann man sich auf viele Arten verschaffen.
Jägermeister? Drogen? Table Dance und an den Reglern drehen?
 
noisefactory schrieb:
...Ich war früher wesentlich experimentierfreudiger, was das angeht - ...

Andere Kunstform wählen. Musik mal weglassen. Stattdessen:
malen, Origami falten (hatten wir schon), kleine Musikmaschinchen selbst
basteln, ein leeres weißes Blatt Papier nehmen und warten bis
"etwas" passiert (irgendwann wieder feste Nahrung zu Dir nehmen,
falls es dauert...), dreh ein Video und verton es hinterher selbst,
reduzier Deine Musik: immer wenn Du mehr machen willst, mache
weniger usw. usf.
 
Was kommt als nächstes: Eine Weltreise, Ajur Veda, eine Safari oder gar Selbstfindung in Nepal?? :mrgreen:

Jungens, zerbrecht euch doch nicht den Kopf. :selfhammer:

Es wundert mich aber doch dass ich offensichtlich der Einzige hier bin, den die subtraktive Synthese mit vornehmlich Analogsynthesizern anödet. :lol:
 
noisefactory schrieb:
Es wundert mich aber doch dass ich offensichtlich der Einzige hier bin, den die subtraktive Synthese mit vornehmlich Analogsynthesizern anödet. :lol:

Hab nicht den Eindruck, dass Du da eine Ausnahme bist.
Ich finde auch, dass man aus analog nicht wirklich viel NEUES mehr
rausholen kann, soundmäßig; wenn dies das erklärte Ziel sein sollte.

Schlußfolgerung: den Schwerpunkt anderswo setzen.

P. S. Deine Nepal-Idee ist nicht übel ;-)
 
Cyborg schrieb:
Meist liegt das mit den immer gleichen Sounds nur an demjenigen, der sich nicht von Gewohnheiten lösen oder über Moden hinwegsetzen kann. An den Möglichkeiten, die man heute per Hard- und Software nutzen kann, liegt es sicher nicht.
Richtig, nur als Beispiel: Alle Parameterveränderungen, die normale User vornehmen sind eher STATISCH, ein paar Parameter hoch und runter, das ist statisch. Das ganze sich nun etwas DYNAMISCHer vorstellen, d.h. es bewegen sich meist 10 bis 20 Parameter, stets in Bewegung, mindestens 10 Minuten lang. Dann klingt selbst ein Synthesizer was man auswendig gekannt geglaubt hat ganz anders, FRISCH, lebendig, oder mit einem Modewort auszudrücken ORGANISCH.
 


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