Groove Magazin Printausgabe wird eingestellt

Da fragt man sich wie sie es früher geschafft hatten, dass die Groove lange Jahre kostenlos war.

Groove war immer irgendwie "nett", abonniert hatte ich damals die De:Bug. Die war nochmal etwas anders.....
 
Da fragt man sich wie sie es früher geschafft hatten, dass die Groove lange Jahre kostenlos war.
Vermutlich weil damals das Internet noch nicht so etabliert und der Anzeigenmarkt in Printmedien deutlich lukrativer war.

Schade, aber ich muss zugeben, dass ich die Groove letzten Endes eigentlich nur noch wegen der beiliegenden CD abonniert hatte.
 
Die Printmagazine habens zur Zeit nicht leicht, doch gerade im Fall der Groove ist mir heute Morgen noch was eingefallen:
Vor ein paar Jahren hatte ich die Groove im Abo. Leider wurde mir die Aboprämie nie geschickt. Hab nachgefragt, die wurde abgeschickt,hieß es. Nun gut. Im Jahr darauf bekam ich als Prämie eine zehn Jahre alte DVD, die ich mir weder ausgesucht habe noch wirklich wollte.
Im folgenden Jahr dann der Knüller. Die hatten mein Abo vergessen. Zwei Ausgaben verpasst, bis ichs gemerkt habe. Also habe ich wiederum Mailkontakt aufgenommen, die haben sich auch schön entschuldigt und dann das Heft wieder geschickt. Die zwei fehlenden Ausgaben konnten oder wollten sie aber nicht nachschicken, und das Abo wurde auch nicht um zwei Ausgaben verlängert. Pech gehabt, war zwischen den Zeilen zu lesen.
Also habe ich dieses Abo gekündet und mir fortan die Groove sporadisch am Bahnhof gekauft.
 
Da fragt man sich wie sie es früher geschafft hatten, dass die Groove lange Jahre kostenlos war.

Groove war immer irgendwie "nett", abonniert hatte ich damals die De:Bug. Die war nochmal etwas anders.....
De:Bug ist auch weg,
wer sowas kostenlos macht, muss Werbung machen oder hat andere Einnahmemöglichkeiten.
Oder ist unfassbar potent, idR ist eine Website billiger zu machen, Papier macht man als Dongle. Es gibt da gewisse Probleme zB Vertrieb - wir beim SynMag zB haben daher den Heftpreis für Kiosk angehoben und Abo bleibt günstig, weil Kiosk bedeutet nicht nur Verteilerbedinungen sondern ständige Aktionen, damit sie die Hefte nicht nach 1-2 Durchläufen so reduzieren, dass du kaum noch vertreten bist.

Das mit dem Abo und vergessen ist vielfältig, sowas kann beim Versand kleben bleiben und vieles mehr, da hilft sehr sich kurz zu melden. Das ist schwer zu Rückmelden, weil man idR nicht ständig oder gar keine Verbindung hat. Das ist aus Sicht des Machers nur mit Hilfe des Empfängers rauszufinden und wird idR kulant behandelt.
Das alles passiert allen, auch uns

Kiosk ist etwa 10x schlechter für die Macher als ein einziges Abo, - das ist bei allen so.
Das Abo zu kündigen ist für jedes einzelne eine Katastrophe.

Wenn du das Mag am Leben haben willst, abonniere es. Wenn es egal ist - gelegentlich am Kiosk kaufen, es ist schon auch gut - aber davon kommt kaum was an und es werden auch viele Hefte geschreddert weil sie im falschen Laden rumliegen während woanders dringend welche fehlen. Verteilerschlüssel ...

Das ist also nicht so einfach - und leider sprechen die meisten nicht drüber um cool zu wirken und erfolgreich, jaja, wir verkaufen ja viele Hefte..

Die Zeitungen sterben auch, nicht nur Magazine und besonders App/Online-Dinger ohne Web- das will keiner - es wird weiter gehen, sie werden sich ggf. verkleinern oder zusammengelegt, dann sterben. Viele. Und die Käuferschaft - spielt auch eine Rolle, die treueren sind eher ü30..
Je nach Inhalt und Machart..

Online ist zwar einfach zu machen, aber du kriegst keine Kohle rein um das zu finanzieren, zumindest so, dass es sich trägt. Kommt das jemandem bekannt vor?
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr schade, aber heute darf ja alles nix mehr kosten.

Hat in erster Linie mit stark sinkenden Anzeigenschaltungen zu tun. Beim Leser ist Print zwar noch akzeptiert aber die Produktion ist nicht mehr finanzierbar.
Das ganze Verlags-/Herausgeberkonzept muss eigentlich neu gedacht werden.
 
Das wird nicht neu möglich sein, es will keiner zahlen, Magazine gehen gerade bei Appangeboten nicht - das kauft keine Sau. Sorry, dass ich das so sage - Bild und Spiegel sowie Süddeutsche versuchen das "Plus" Konzept, also Artikel die langfristiger sind zu verkaufen mit Bezahlschranke.

Das wäre Online.
Papier geht bei Fachmags zurück und gerade die Klientel der Groove - das ist ja wohl ein Volk, was das Web benutzen gelernt haben wird. Daher - ich sehe da wenig Hoffnung, denn über Web kannst du nicht die Zahlen erwarten wie bei Print und "Früher" - das sag ich mal - das wird schwer.

Wer jetzt was macht, macht besser Video oder sowas.
und dabei was lebendiges und aktives, informatives. Ggf auch witzig.

Das ist alles schwer, ob Papier das neue Vinyl oder die neue CD ist, muss man sehen.
Aber es wird sich noch weiter nach unten durchschieben.

Das kennen alle, die sowas machen.
Wer von einem Blog oder einem Newsportal lebt, der muss schon auch irgendwie gut sein in Konzeptionen, ohne sich zu korrumpieren. Es sind viele, die zB bei Musikblogs Firmen zahlen lassen - die machen dann für Firma X nen Reviewvideo..

Sonicstate zB lebt davon. Das ist dann auf sehr professionellem Niveau, der kann das auch super.
Aber es ist wirklich nicht ganz ohne Aufwand und irgendwer muss dann eben immer da sein, der da was investiert, permanent.

Das ist also noch mehr als bei Print. Weil da kommt noch was durch die Abos rein, wenn auch nicht genug.
Das alles zu überwinden ist heute schon ein Anspruch. Aber auch ein Überlebensspiel.
Wir alle können morgen schon weg sein.

Glaub mir, die Zeitungen und Magazine haben jeden Tag Angst, ob sie noch da sind, manche rennen dann sonst wo hin. Irgendwann wir auch das SynMag nicht mehr da sein. Das ist einfach eine Frage des Abostandes, genug Werbung im Heft oder in der Zeitung und dem eigenen Willen das so weiter zu fahren.

Im Netz ist das alles viel schwerer zu bekommen in der Menge und so, dass es nicht total ungenießbar wird und redlich genug ist für einen selbst.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Das wird nicht neu möglich sein, es will keiner zahlen, Magazine gehen gerade bei Appangeboten nicht - das kauft keine Sau. Sorry, dass ich das so sage - Bild und Spiegel sowie Süddeutsche versuchen das "Plus" Konzept, also Artikel die langfristiger sind zu verkaufen mit Bezahlschranke.

Drum sagte ich ja: Das ganze Konzept muss neu gedacht werden.
 
Aber wie? Wo soll das her kommen? Das frag ich mich immer sehr praktisch - weil am Ende verschwindet alles mal..

Online und Geldeinwurf - da vermute ich - klappt nicht sonderlich gut.
 
Oder es gibt irgendwann ein Revival. Als die CD am Markt war hat ja auch keiner mehr damit gerechnet das Vinyl wieder so groß raus kommt. Oder kann man das nicht miteinander vergleichen?
 
Der oben verlinkte taz-Artikel hatte übrigens paar ganz interessante Hintergrundinfos:

"Zu viele der Anzeigenkunden sind vermutlich ins Netz abgewandert und die Leser*innen – trotz Groove-Podcast – zu Spotify und Facebook. Eine Groove-Playlist mit den aktuellen Rezensionen bei Spotify? Fehlanzeige.

Auch die 30-Jahres-Feier der Groove hätte im kommenden Jahr ein gigantischer Rave werden können. Aber anders als die im Festivalbereich umtriebige Hörstmann-Gruppe (Melt-Festival, Melt-Booking, Lollapalooza) hat sich Piranha-Media in München anders aufgestellt und veranstaltet keine eigenen Clubevents oder Festivals. Ein Fehler, wie sich jetzt zeigt. Das haben die früheren Groove-Chefredakteure Yannick Elverfeld und Torsten Schmidt schon vor 20 Jahren geahnt: sie stiegen aus und gründeten mit dem Geld von Österreichs Multimillardär Dietrich Mateschitz eine DJ-Akademie und einen Radiosender (Redbull-Radio).

Obwohl das letzte Heft noch aussteht, hat sich der Chefredakteur Heiko Hoffmann schon am vergangenen Dienstag mit einer Party verabschiedet. Seinen Ausstieg verkündete er schon Anfang September bei Twitter. Hoffmann wechselt nun als Chef der Artist- und Labelabteilung zu Beatport, dem Online-Shop für DJs.

Wie die Online-Strategie der Groove aussehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. In der aktuellen Titelgeschichte mit DJ Helena Hauff ist zu lesen: „Manchmal fühle ich mich wie ein Soldat, der in den Krieg zieht.“ Sie sträubt sich gegen das Auflegen mit digitalen Medien, bevorzugt Vinyl. Vermutlich würde sie gern die Groove weiter auf Papier lesen. Wem es wie ihr geht, muss ab 2019 auf die deutschen Musikmagazine Spex, Riddim oder Juicezurückgreifen. Die erscheinen Print – zumindest noch."
 
Kiosk ist etwa 10x schlechter für die Macher als ein einziges Abo, - das ist bei allen so.
Das Abo zu kündigen ist für jedes einzelne eine Katastrophe.
Ich bin wirklich froh ein Abo zu haben und kann es Jedem nur empfehlen.
Es viel einfacher für mich das gute Stück aus dem Briefkasten zu ziehen, ich bekomme das Synmag auch etwas früher und ich verpasse kein Heft mehr. Früher musste ich extra zum Bahnhof düsen, das war dann schon vergriffen, usw., das war schon nervig.
 
Die Groove wo Mister Väth ewig in den Charts auf Platz eins war und so ? So ein Drama ist das jetzt auch nicht wenns die nicht mehr gibt. Von Berlin wo ich Wohne kam da eh relertiv wenig. :gay:

Also für mich jedenfalls nicht. ;-)
 
Oder es gibt irgendwann ein Revival. Als die CD am Markt war hat ja auch keiner mehr damit gerechnet das Vinyl wieder so groß raus kommt. Oder kann man das nicht miteinander vergleichen?
Vinyl hat Fans, der Newsfaktor spricht per se gegen Papier, daher wäre das nur für Entspannte, Wochenzeitungen und so, Fachsachen - die man ggf gedruckt auch gern hat, also das passt, Tutorials ggf auch.

Deshalb weigern wir als Synmag auch gegen News, weil das bringt doch niemandem was auf Papier nach 2 Monaten.. - wer neu und schnell will kiest Twitter, Reuters whatever..

Das dafür, vielleicht hilfts jemand das zu verstehen,
Papier ist heute für Sondersachen, iPad liegt auch überall bereit, lesen aufm Klo inkl.

Das wissen alles, ist also bei Tageszeitung und Co eher eine Frage der Zeit. View: https://www.amazon.de/Redaktionsschluss-Die-Zeit-nach-Zeitung/dp/3446250700

Buchempfehlung noch dazu.
 
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Die Groove ist ja eigentlich kein reines Newspaper. Nur die Release's halt. Aber selbst die können ja zu Archivierungszwecken interessant sein.
Die Interviews sind ja quasi zeitlos.
Ich hatte die Groove mal im Abo. Irgendwann hab ich die aber nur noch kurz gelesen, wenn überhaupt und dann kam schon die nächste. Deswegen hatte ich die dann abbestellt. Hab die mir dann nur noch gekauft wenn ich die Artikel da drin interessant fand. Was nicht jedesmal der Fall ist. Finds auf jeden fall voll schade das es gar kein Groove Print Magazin mehr gibt.
Online lese ich da auch ab und an mal gerne Artikel. Hoffentlich ergeht es denen jetzt nicht so wie der De:Bug.

Das Synmag habe ich längere Zeit am Kiosk gekauft und dann hatte ich ein Jahr lang das Abo (Geschenkabo). Da ging es mir dann ähnlich. Ich find vor allem die Interviews interessant.
Aber ich möchte nicht das die Printausgabe auch noch verschwindet. Vllt nehme ich das hier als Anlass und schließe mal wieder ein Abo ab. Am Kiosk finde ich das auch immer nicht mehr, haben die wenigsten.

Ich habe schon gerne etwas in der Hand. Das geht mir sowohl beim Musik hören (Vinyl) so als auch beim Musik machen (Synthesizer) und beim Lesen (Bücher+Zeitschriften). Und ich sammle die gerne. Digital verschwindet bei mir so viel. Kann da keine Ordnung halten oder die Festplatte geht in Arsch oder der Laptop wird geklaut.
Ich glaub das geht vielen so ähnlich, deswegen könnte ich mir vorstellen das es irgendwann mal ein Revival gibt. Vorher müssen wahrscheinlich alle Printmedien erstmal so richtig aussterben.
 
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Ich habe die Groove Printausgabe abonniert. Was man aber kritisch feststellen muss ist, dass die Qualität doch sehr gelitten hat. Die Berichte waren mitunter kaum lesbar und fürchterlich mit Bedeutung aufgeblasen. Da hätte mehr journalistische Grundlagenarbeit geholfen. Mehr Interviews, weniger übertriebene Wichtigkeit. Ironie und Kritik fanden kaum noch statt. Mir blieb kaum ein Artikel im Gedächnis.
 


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