Phelios schrieb:
Plasmatron schrieb:
Die B&W s eignen sich besser zum mischen als so manche MDF billig Papp Blunse die sich aus welchem Grund auch immer Studio Monitor nennt.
Wenn an sich mal die Endstufen und Frequenzweichen in so manchen "Studio " Monitoren ansieht dann doch lieber eine alte gebrauchte Linn LK2 Stereo Endstufe oder einen alten Marantz oderso was -
Du rennst grade offene Drehtüren ein bei mir!
Bei mir auch, hihi

. Die Sache mit den Monitoren ist doch in der Regel die: Die Industrie will auch was verkaufen, deshalb kommen immer neuere und bessere Monitore auf den Markt. Schlußendlich kann jeder ordentlich entwickelter Lautsprecher, der entsprechend gut aufgestellt ist und über eine anständige Bestückung verfügt, als Monitor verwendet werden, auch -- oder gerade -- HiFi-Boxen. Warum? Weil kaum ein Endverbraucher Genelecs, Dynaudios, Klein & Hummels oder Sonstwas im Wohnzimmer stehen hat. In der Tat sind viele Referenzmonitore so beschissen vom Sound her, daß als Faustregel gilt "Was hierdrauf gut klingt, klingt überall gut" (ich sage nur NS-10 oder Auratone).
Wenn man seine Boxen kennt und sich mit Referenzplatten (in meinem Fall "Aenema" von Tool, "Mezzanine" von Massive Attack, "Silence is Sexy" von den Neubauten, "No Remorse" von Motörhead, "The Pearl" von Brian Eno, "So" von Peter Gabriel, "Meddle" von Pink Floyd, "Pet Sounds" von den Beach Boys und natürlich die Karajan-Gesamtausgabe) an ihr Ansprechverhalten herangetastet hat, dann ist man sehr wohl in der Lage, amtlich klingende Mischungen auf ihnen zu erstellen.
Daher die Antwort zu Deiner Frage mit den B&W: Es sind vernünftige Lautsprecher ohne Preßspangehäuse und Bierdeckelmembranen, von daher sollten sie Deinen Höransprüchen genügen. Wichtiger ist die Frage, wo und wie Du sie aufstellst und wie leistungsstark und impulsfest Dein Verstärker ist. Und welche Musik willst Du auf ihnen mischen? Wie laut? Wie groß ist Dein Hörraum? Wie reagiert der auf die Boxen?
Und was die alten Marantz angeht... ich habe als Monitoramp einen PM-52, der meine uralten Cantons Baujahr 1975 (komplett runderneuert) betreibt und höllisch was losmacht. Den Frequenzgang von 18 bis 28.000 Hz bekommt man mit den meisten heutigen Nahfeldmonitoren ohne Subwoofer nicht hin. Sie mögen vielleicht nicht ganz linear sein (dafür gibt´s dann Analyzer, wer´s braucht), aber sie machen das, was ich von einem Monitor erwarte: Sie zerpflücken das Klangbild, klingen enorm offen und transparent, zeigen mir, wo eine Klangquelle aufgestellt ist, sie haben eine enorme Tiefenstaffelung, und wenn irgendwo was zerrt oder rauscht, bilden sie es mit schmerzhafter Deutlichkeit ab (ich bin vom Glauben abgefallen, als ich hörte, wie besch...eiden die "Black Earth" von Bohren & Der Club of Gore gemischt ist und wieviele digitale Zerrer da drinstecken und wie unsauber stellenweise editiert wurde, und die Scheibe wurde bei Skyline gemastert! Und "The Pearl" ist eine tolle Platte, aber sie rauscht wie ein Wasserfall).
Meinen eigenen "Hoellenengel" habe ich auf der Anlage gemischt, und mein Techniker, der für große Tonstudios große Mischpulte und große Monitor mit großer Peripherie für große Geldbeutel betreut und wartet, war beeindruckt. Und nicht nur er, wie diejenigen bestätigen können, die diese CD haben (wenn nicht: Kaufen

!).
Soviel zu diesem Thema. Schlußendlich kann man beim Monitorkauf nur einen Rat geben: Welche Musik willst Du machen? Für Techno und Industrial brauchst Du eine andere Abhöre als für Ambient oder akustische Musik. Und Dein Gehör ist es, was schlußendlich einen Monitor "gut" findet (und Dein Geldbeutel, okay), weil Dir der Sound Deiner Lieblingsscheibe auch auf den Monitoren gefällt. Und die besten Monitore nutzen Dir nichts, wenn Du Dir Deine Ohren zerschossen hast, indem Du jahrelang schlechte Musik mit zu hoher Lautstärke gehört hast

.
Stephen.