Ist das eine 808?

Ich war zweimal auf der Loveparade und habe Techno total anders in Erinnerung mehr so: Umz - zz - Umz - zz - Umz - zz - Umz - zz
 
ZH schrieb:
Dein Posting klang ein wenig nach "ihr seid doch doof, was probiert ihr denn da eigentlich" - wenn das nicht so gemeint war, hab ichs falsch verstanden, kann passieren, sorry.

Was das nun jetzt aber auch noch mit MEINER Arbeitsweise zu tun haben soll, verstehe ich trotzdem nicht, ich habe den Thread ja nichtmal eroeffnet ;-)

Davon mal ganz abgesehen, habe ich damals (2000-2002), als ich angefangen habe, Musik zu machen, teilweise wirklich Tracks 1:1 nachgebaut, einfach aus Spass und um zu schauen, ob ich das selber auch so hinkriege. Da der Thread-Eroeffner ebenfalls sagt, er sei Anfaenger, ist es meiner Meinung nach auch vollkommen legitim, falls er wirklich vorhaben sollte, die Drum Sounds nachzubauen, um Dinge uebers Sound-Design zu lernen. Daran kann ich grundsaetzlich nichts schlechtes erkennen.


So ganz Anfänger ist er nicht: er weiß was eine 808 und eine 909 ist, er weiß worin der Unterschied zwischen den beiden Geräten liegt, er weiß wer Elektron ist, er weiß wann der AR heraus kam und er weiß welches Equipment der Produzent des zu analysierenden Tracks benutzt. Auf dem ersten Blick, würde ich ihm jetzt keine Unwissenheit zu diesem Thema unterstellen. Daher auch mein Vorschlag sich die Wellenformen anzuschauen (war etwas zynisch aber auch ernst gemeint). Passend auf deine übertriebene Reaktion, habe ich dann provokativ gemutmaßt das deine Arbeitsweise im Wesentlichen aus dem inspirativen Kopieren und 1:1 Nachbauen von Sounds und Tracks besteht. Es war aber nicht gemeint "Ihr seid doof" sondern verallgemeinert.

Grundsätzlich ist die Inspiration ja offen für alles. Es ist ja auch meistens der gängige Ansatz sich von anderen inspirieren zu lassen um dann mit EIGENEN Mitteln etwas neues zu generieren. Heraus kommt dann meistens etwas neues. Dabei sollte es eigentlich nicht die Motivation sein zu wissen was der Produzent benutzt hat. Ein Zauberer verrät auch nicht seine Tricks.

Bestes Beispiel sind die Tracks aus den mid-end-ninetees. Die hatten weder Internet noch Foren, die hatten ausschliesslich ihre Ohren und Hardware. Deswgen kann man schon behaupten, das zu viel Zeit in Analyse auf Zeit der Kreativität geht. Wie gesagt, das ist MEINE Meinung.
 
alphabeam schrieb:
Bestes Beispiel sind die Tracks aus den mid-end-ninetees. Die hatten weder Internet noch Foren, die hatten ausschliesslich ihre Ohren und Hardware. Deswgen kann man schon behaupten, das zu viel Zeit in Analyse auf Zeit der Kreativität geht. Wie gesagt, das ist MEINE Meinung.

Da ich live mit dabei war, kann ich sagen, daß das so nicht stimmt. Spätestens ab 56 k Modem waren die Spiele eröffnet. Foren gab es auch. Da geisterten damals schon Bilder von einem Typen aus der Nähe von Frankfurt herum, der riesige Schrankwände mit so alten Synths, wo man Kabel steckt, hatte, herum ;-) Ich war viel auf mp3.com, und mp3.de unterwegs, und Wellenformen hammwer uns auch schon lange angeguckt. Das war im Grunde ab Pentium I spätestens ab Pentium 2 (96) möglich für alle, und wurde auch fleissig genutzt.
 
@ alphabeam, ich gebe Dir grundsaetzlich recht, dass man sich normalerweise inspirieren laesst und dann trotzdem etwas eigenes schafft. So laeuft das bei mir im Normalfall auch ab. Dennoch ist es ja nicht verkehrt, auch etwas "handwerkliches" zu lernen. Wenn also einer eine bestimmte Bass Drum einfach toll findet, und gerne auch wuesste, wie er das hinkriegt, dann ist es doch okay, wenn er nachfragt oder versucht, es exakt gleich hinzukriegen. Einfach nur, um das Handwerk zu lernen.

Kreativitaet alleine nuetzt Dir nicht viel, wenn Du es nicht umsetzen kannst. Und selbst wenn er die Bass Drum sampled, weil sie ihm so gut gefaellt, heisst es ja letztendlich auch nicht, dass der Track, den er mit dieser Bass Drum baut, auch nur im entferntesten Aehnlichkeit besitzen wird zu dem urspruenglichen Track. Denn eine Bass Drum ist letztendlich eben nur das - eine Bass Drum. Wie und in was fuer einem Song/Genre ich die einsetze, ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

Was das mit dem Anfaenger-oder-nicht angeht: Da verstehe ich gerade nicht ganz, was Du mir damit sagen willst. Der Thread-Eroeffner hat sich selbst als Anfaenger bezeichnet. Und daraufhin habe ich gesagt, dass es gerade als Anfaenger auch nicht verkehrt ist, mal zu versuchen, den ein oder anderen Track oder Sound nachzubauen - eben aus dem oben genannten Grund, das Handwerk zu erlernen. Dass er weiss, was eine 808 und eine 909 ist und dass er das Erscheinungsdatum des AR kennt, heisst nicht, dass er nicht immer noch ein Anfaenger ist. Ich kann auch meiner Oma erzaehlen was eine 808 und eine 909 ist und wann die rauskamen, deshalb wird sie nicht gleich zur fortgeschrittenen Musikproduzentin. Verstehe also nicht ganz, was Du damit ausdruecken moechtest. Ich wuerde sogar meine ersten 5 Jahre, in denen ich eigene elektronische Musik produziert (und auch bereits veroeffentlicht) habe, noch als Anfaengerzeit bezeichnen. In mancherlei Hinsicht sehe ich mich sogar heute noch ein wenig als Anfaenger (z.B. was Mastering angeht usw). Das ist ja auch nicht negativ gemeint, wenn ich sage er ist Anfaenger (zumal er sich ja auch selbst so bezeichnet).
 
ZH schrieb:
@ alphabeam, ich gebe Dir grundsaetzlich recht, dass man sich normalerweise inspirieren laesst und dann trotzdem etwas eigenes schafft. So laeuft das bei mir im Normalfall auch ab. Dennoch ist es ja nicht verkehrt, auch etwas "handwerkliches" zu lernen. Wenn also einer eine bestimmte Bass Drum einfach toll findet, und gerne auch wuesste, wie er das hinkriegt, dann ist es doch okay, wenn er nachfragt oder versucht, es exakt gleich hinzukriegen. Einfach nur, um das Handwerk zu lernen.

Kreativitaet alleine nuetzt Dir nicht viel, wenn Du es nicht umsetzen kannst. Und selbst wenn er die Bass Drum sampled, weil sie ihm so gut gefaellt, heisst es ja letztendlich auch nicht, dass der Track, den er mit dieser Bass Drum baut, auch nur im entferntesten Aehnlichkeit besitzen wird zu dem urspruenglichen Track. Denn eine Bass Drum ist letztendlich eben nur das - eine Bass Drum. Wie und in was fuer einem Song/Genre ich die einsetze, ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

Was das mit dem Anfaenger-oder-nicht angeht: Da verstehe ich gerade nicht ganz, was Du mir damit sagen willst. Der Thread-Eroeffner hat sich selbst als Anfaenger bezeichnet. Und daraufhin habe ich gesagt, dass es gerade als Anfaenger auch nicht verkehrt ist, mal zu versuchen, den ein oder anderen Track oder Sound nachzubauen - eben aus dem oben genannten Grund, das Handwerk zu erlernen. Dass er weiss, was eine 808 und eine 909 ist und dass er das Erscheinungsdatum des AR kennt, heisst nicht, dass er nicht immer noch ein Anfaenger ist. Ich kann auch meiner Oma erzaehlen was eine 808 und eine 909 ist und wann die rauskamen, deshalb wird sie nicht gleich zur fortgeschrittenen Musikproduzentin. Verstehe also nicht ganz, was Du damit ausdruecken moechtest. Ich wuerde sogar meine ersten 5 Jahre, in denen ich eigene elektronische Musik produziert (und auch bereits veroeffentlicht) habe, noch als Anfaengerzeit bezeichnen. In mancherlei Hinsicht sehe ich mich sogar heute noch ein wenig als Anfaenger (z.B. was Mastering angeht usw). Das ist ja auch nicht negativ gemeint, wenn ich sage er ist Anfaenger (zumal er sich ja auch selbst so bezeichnet).

Auch ich gebe dir in allen Punkten recht.

Ich sehe das halt so, wenn jemand nach einer 808 fragt, dann hat jemand vielleicht schon klare Ideen und Vorstellungen. Es wäre ja sonst auch etwas zu plump zu fragen ist das eine 808 nur um etwas Wissen vorzutäuschen und das ganze unter dem Deckmantel des Welpenschutzes laufen zu lassen. Halte ich für unwahrscheinlich...


Musik ist meistens eine nie endende Reise. Alle Wege führen zu einem (persönlichen) Ziel. Alles ist irgendwie erlaubt. Manches jedoch verpönt, manches wieder nicht. Ist eben Kunst. Sich nicht als Profi bezeichnen zu wollen ist eine Art Understatement an sich selbst. Juan Atkins und Co., sagen das Kraftwerk deren Inspiration und Motivation seien. Für klingen die Detroit Platten keinswegs nach Kraftwerk. Von Juan Atkins, Mike Banks, Gerald Donald, Luke Slater, Function, Surgeon, usw. habe ich nie in Interviews sagen hören sie wären Profis.

Wenn man Releases hat, abgeschlossene Masterings hat, usw. und sich nicht als Profi bezeichnen möchte ist es vielleicht eine Art und Weise, um sich noch alle Wege der Musik offen zu halten und ein Understatement über sich selbst bzw. ein bewusstes "Unter Wert Verkaufen".

Internet um die mid-end-ninetess, war nicht das Internet was wir heute haben. So gesehen gab es das "Internet" ja schon weit vorher. Daher ist so eine Diskussion Klugscheisserei.


Wie gesagt, es ist meine Meinung dazu. Konstruktiver Vorschlag ist immer noch die Analyse der Wellenformen.
 
alphabeam schrieb:
warum keine 909? Rob Hood läßt grüßen ;-)

Hood feier ich auch total aber nääh .. 909 ist irgenwie so mega ausgelutscht .. dieses gefühlt macht sich bei mir nicht breit.
und eine 909 braucht auch einiges an nachbearbeitung wie EQ und compressor .. das kann der 808 gut tun, ist aber kein MUSS
 
ich glaube ich brauche eine 808 jetzt.. danke an alle beteiligten

Wenns es dir das viele Geld wert ist, dann mach. Wenn es dir nur um den Sound geht wie in deinem geposteten Track, dann lass es :lol:
Die Sounds sind sicher mehr oder weniger stark nachbearbeitet, die 16tel hihat ( die in der Mitte / am Anfang irgendwann mal auftaucht) ist ne 909/Sample, die OpenHh ist gedoppelt oder so, man hört auf jeden Fall leise ne 909 Openhh durch. Die Clap ist sicher auch ein Sample, ist sehr statisch und sehr kurz abgeschnitten, die 808 Clap hat ja eigentlich schon eine sehr markante Rausch/Hallfahne.....
Also mit einer unbearbeiteten 808 würde der Track sehr anders klingen.
Und nir für fette Kicks lohnt sich die 808 ganz bestimmt nicht, da gibt es ja wirklich genug Alternativen.
 
CO2 schrieb:
Wenns es dir das viele Geld wert ist, dann mach.

Man muss sich bei solchen Aussagen auch immer drueber im Klaren sein, dass man eine 808 problemlos wieder VERkaufen kann. Solang man sie zum ueblichen Preis kauft, kriegt man sie auch zum ueblichen Preis wieder los. Das Geld ist also nicht weg, es steht nur in Form eines Drumcomputers auf dem Tisch. Das einzige Risiko, das man haben kann, ist dass sie zerstoert wird, waehrend sie sich im eigenen Besitz befindet, oder dass man beim Kauf verarscht wird. Aber davon abgesehen ist das Risiko eigentlich recht ueberschaubar.
 
Prinzipiell hast du natürlich recht, ist halt mittlerweile ziemlich viel geld für ein bisschen blöbundzisch.....
 
acronym schrieb:
alphabeam schrieb:
warum keine 909? Rob Hood läßt grüßen ;-)

Hood feier ich auch total aber nääh .. 909 ist irgenwie so mega ausgelutscht .. dieses gefühlt macht sich bei mir nicht breit.
und eine 909 braucht auch einiges an nachbearbeitung wie EQ und compressor .. das kann der 808 gut tun, ist aber kein MUSS

war nur eine kleine Anmerkung ;-) TR-8 könnte dir da ein guter Kompromiss sein. Kostet auch nur 1/4 einer 808. Das Risiko was bereits diskutiert wurde, kann ich bestätigen. Ich habe meine 808 mit Gewinn verkaufen können. Derzeit suche ich wieder eine. 909 Sounds aus dem S950 haben für mich derzeit etwas mehr Drive. Tatsächlich klingen auch 808 Samples aus dem S950, MPC60 oder MPC3000 ganz gut.

Rob Hood ist auch einer meiner Lieblingsproduzenten. Die 909 war damals für mich das Must Have für diese Art von Techno. Seine Arbeitsweise mit der 909 ist immer noch grandios simpel. Mit dem Berghain Hype hatte sich ja auch eine etwas andere "Klang Kultur" etabliert. Mehr in Richtung Industrial. Die gängigen Protagonisten des Techno sind zu einem großen Teil auf Ableton Live umgestiegen. Elektron ist auch sehr oft zu finden (Machinedrum und Octatrack sind sehr stark vertreten).


Es gab mal ein Interview mit Heiko Laux in einer alten Keys. Dort konnte man sein Studio sehen. Damals nutzte er unter anderem eine SP1200. Seine 909 lief ihm wohl immer aus dem Sync mit Cubase.

Surgeon nutzt ebenfalls noch eine 909. Er hatte damals für die ersten Downwards eine Cheetah MD16 mit Erweiterungskarten.

Die 808 hingegen ist für mich eher in einer anderen subtileren Techno Sparte anzusiedeln. Siehe Stasis, Black Dog bzw. B12.


Wie schon erwähnt, würde ich nicht unbedingt auf eine 808 schielen. Es gibt genug andere Alternativen die einen ähnlichen Sound haben und genauso interessant klingen können. (Roland R8 (MKII, oder die Erweiterungskarten), AIRA TR-8, Rtym, Machinedrum, usw.). Selbst mit einer MC-909 / MC-808 mit guten 808 und 909 Samples liefert schon sehr gute Ergebnisse.
 
das sind samples und bei der clap bin ich mir ziemlich sicher dass das ein 909 clap ist. der tip mit 808/909 samples aus einem vintage sampler ist ein guter, das mach ich gerade exzessiv. wer braucht eine 808 wenn er das machen kann?:

 
auf jeden Fall.

Die Goldbaby Drums aus der MC909 klingen auch recht gut.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben