kompressorfreie Zone

Z

Zotterl

Guest
Kompressoren sind kaum noch aus dem Musikbetrieb wegzudenken.

Mich stört an Kompressoren, dass sie den ursprünglichen Sound zu stark verändern können
(z. B. nerviges Gepumpe. Oder die Dynamik/Tiefe zwischen laut und leise weicht einem
einheitlichen "lauten Sound", Feinheiten gehen verloren usw.).

Bei der menschlichen Stimme mag eine Nivellierung der Lautstärke durch Kompressoren durchaus sinnvoll sein.
Klar: auch Einstellungssache am Gerät.
Wenn ich mit Lautstärkentiefe (Kontrast leise/laut) arbeite, waren die besten Ergebnisse immer die ohne Kompr.einsatz.

Gibts Leute, die KEINE Kompressoren für Instrumentalmusik einsetzen? (Außer mir ;-) )

Diejenigen, die es noch ohne machen: in welche Richtung bewegt sich
Eure Musik, dass Ihr es Euch „leisten“ könnt auf Kompressoren zu verzichten?
 
mein hauptprojekt ist kompressorfrei, ist im bereich ambient angesiedelt und ich finde da dürfen die tracks gerade viel dynamik haben und müssen nicht unbedingt tanzflächen kompatibel sein.
 
Ich bin zu blöd für Kompressoren - ich kann damit einfach nicht umgehen.

Bruce Swedien benutzt übrigens auch keine Kompressoren; allerdings denke ich mal, aus anderen Gründen...

Schöne Grüße,
Bert
 
Feinstrom schrieb:
Ich bin zu blöd für Kompressoren - ich kann damit einfach nicht umgehen.
Diesen Verdacht hegte ich bei mir auch ;-) ...
...DAS alleine laß ich jedoch nicht gelten. Ich habe z. B. gerne Fitzelkram, bestimmte Sounds, die so
klingen sollen, wie ich es auf dem Synth eingestellt oder im Composer-Programm eingespielt habe.
Lege ich den Kompressor rüber, stören mich die Veränderungen. Sie greifen mir zu sehr in das musikalische
Geschehen ein. Viele wünschen sich das ja.
 
Feinstrom schrieb:
Bruce Swedien benutzt übrigens auch keine Kompressoren;

das steht in der SOS aber anders:
Dort spricht er davon, dass er keine (master) bus kompression einsetzt, und auch keine kompressoren auf drums. das lässt noch ungefähr eine million andere möglichkeiten zu, einen kompressor einzusetzen.
 
Ich meine mich zu erinnern, dass er in der Q+A auf Gearslutz vor ein paar Jahren erwähnt hat, gar keine Kompressoren zu benutzen; aber vielleicht täusch ich mich auch.

Schöne Grüße,
Bert
 
nun. das ist das schöne bei recording ingineuren. die labern, und labern, und labern, aber nichts von dem, was sie sagen, hat zwingend damit zu tun, was sie wirklich machen.
und manchmal erzählen sie auch widersprüchliches, nur um diskussionen loszutreten.
 
Zotterl schrieb:
Gibts Leute, die KEINE Kompressoren für Instrumentalmusik einsetzen? (Außer mir ;-) )

Ich habe für Instrumentalmusik im Prinzip noch nie welche benutzt. Wäre auch total unnötig.
Ich habe nur einen ollen Behringer-Kompressor, den ich manchmal als reinen Limiter hinter russische Synths mit unkontrollierbarem Resonanz-Pfeifen hänge, damit mir die Ohren nicht abfallen. :mrgreen:
 
haesslich schrieb:
recording ingineuren....und manchmal erzählen sie auch widersprüchliches, nur um diskussionen loszutreten.
...daher interessiert mich vor allem die Meinung der aktiven nichtkompressoranwendenden Forumsmitglieder...
 
Feinstrom schrieb:
Ich meine mich zu erinnern, dass er in der Q+A auf Gearslutz vor ein paar Jahren erwähnt hat, gar keine Kompressoren zu benutzen; aber vielleicht täusch ich mich auch.
Sagen wir so, mit den heutigen Synthesizern/Workstations und Drummaschinen sind Kompressoren unnötig, weil diese definite Pegel ausgeben. Die Sounds in Romplern und Drummaschinen sind ja alle schon komprimiert. Damit kann man durch professionelles Arrangement und z.T. Mischen den gleichen Effekt erzielen wie mit Kompressoren.
Der Vorteil von Herrn Swedien dürfte sein, dass er nur Produktionen zu bearbeiten hat, bei denen ihn vorallem die guten Arrangeure des Problems bereits entledigt haben, mit Kompressoren arbeiten zu müssen (ich entsinne mich des Ausspruchs von Prince, dass es in seinen Arrangements während der Snare-Schläge kein anderes Instrument spiele - was er vermutlich wiederum von James brown abgekupfert hat (ich weiss: Prince wurde nicht von Swedien gemischt)). Wenn Herr Swedien Arrangements von Stümpern wie mir und Dir mischen müsste, würde er auch zum Kompressor greifen.
 
Ich setze höchst selten einen Kompressor ein. Manchmal versuchs ichs, weil ich mir ein bestimmtes Ergebnis erhoffe, aber ohne klingt's dann doch viel besser.
Bei der Bassdrum (also eine Echte, mit dem Fuß gespielte), da bringts dann oft wirklich was, wenn man einen bestimmten Sound haben will.
Bei Gesang setz ich ihn auch schonmal dezent ein, mehr so fürs Gefühl des Sängers ("Hast du auch schön Kompressor drauf"?).
Bei DI-aufgenommenen E-Bass (also so ein handgespielter altmodischer mit Saiten, kein Synthi...) kanns manchmal von Vorteil sein, wenn der Bassist starke Lautstärkeunterschiede im Spiel hat, damit man auch später im Mix alles hört.
Bei abgenommenen Gitarren und Elektronikkram bringts gar nix, höchstens schonmal als Stilmittel.
 
Jörg schrieb:
Ich habe nur einen ollen Behringer-Kompressor, den ich manchmal als reinen Limiter hinter russische Synths mit unkontrollierbarem Resonanz-Pfeifen hänge, damit mir die Ohren nicht abfallen. :mrgreen:

Auch bei Sequencerlinien aus Analogsynthesizern mit heftiger Filtermodulation sind Kompressoren sehr nützlich.
 
Zotterl schrieb:
Diejenigen, die es noch ohne machen: in welche Richtung bewegt sich
Eure Musik, dass Ihr es Euch „leisten“ könnt auf Kompressoren zu verzichten?

kurz: Trash.

Ist es nicht viel zu mühseelig - jede Spur zu bearbeiten ? Ich könnte so nicht arbeiten.
Habe immer das Gefühl Menschen die so arbeiten sind keine Musiker.
(Einzelspuren / Samples / malen nach zahlen)
 
KalleWirsch schrieb:
Kompressoren sind völlig überbewertet.

So ein Quatsch.
Man muss halt wissen wie man sie einsetzt. Und was intercorni schrieb ist nicht erst seit heute gängige Praxis in Produktionen. Man darf nur nicht aus vielen heutigen Produktionen den Schluss ziehen, dass Kompressoren nur zum brettharten Plattbügeln da sind.
 
sehr schön zb bei digitalen comps ist die umgekehrte ratio :school: schnell kann man auch mal aus zugemulmten percussions ein anständiges geholze zaubern ;-)
 
Mal keinen Kompessor zu benuzen ist sicher ein nützlicher Realty-Check.

Wichtiger aber ist: Wie viel Kompression, und an welcher Stelle?"

Manuelle Automation ist ein Möglichkeit die zwar mühsehlig ist, aber gut funktioniert. Distortion ist eine weitere. Das Mischen von stark komprimiertem und unkomprimierten Signal (parallel compression) ist eine weitere Möglichkeit Lebendigkeit und druck zu behalten.

Aber wie Florian schon sagt, im Bereich Elektronik ist die Umkehrung genau so wichtig: Wie bekommt man Dynamik in statische Sounds?
 
tronique schrieb:
Man muss halt wissen wie man sie einsetzt. Und was intercorni schrieb ist nicht erst seit heute gängige Praxis in Produktionen. Man darf nur nicht aus vielen heutigen Produktionen den Schluss ziehen, dass Kompressoren nur zum brettharten Plattbügeln da sind.
Aber Kalles Musik und Intercornis Produktionen stelle so ungefähr die wohl am weitesten von einander entfernten Pole des Musikalischen Spektrums elektronischer Musikproduktion dar. Ich finde die Tracks von beiden auf Ihre Art total gut. Aber es geht nicht an dass man mit den beiden vergleichend argumentiert.

Ansonsten:
* In der Aufnahme habe ich selten bis nie Kompression drin,
* im Studio-Mix kann ich garnicht genug Kompressoren haben (da aber nur mit zartfühlenden Kompressionsraten),
* im live mix habe ich einen Summenkompressor und meist noch einen hinter den Drummaschinen - Kompressionsrate und Attack immer auf 11, Release und Threshold bei 0 :mrgreen: .
 
ich nutze kompressor selten, kann wohl auch nicht besonders gut damit umgehen. macht mehr kaputt als das es mir was bringt.

tanzflächen kram interessiert mich nicht so, daher muss es auch nicht knüppelhart und ultralaut sein.
 
The Marx Trukker schrieb:
Ich hab oftmals nämlich genau das Problem,dass mein Kram viel zu dynamisch ist :invader2:
So kann ich ein bißchen Ordnung reinbringen und der Kompressor als Stilmittel,das finde ich grade auch interessant.
Welche Musikrichtung verfolgst Du?
 
Kompressoren sind für mich absolut wichtig.
Es gibt auch mit Kompressoren auch sehr viele gute Anwendungen, die ich für Sinnvoll halte wie z.B. Ducking usw.
Ob Gesang, Bass (sorry, auch meine Drums, Voice und Gitarren) fühlen sich mit Kompressor viel besser.
Es gibt Musikrichtungen, da werden die Teile übermässig eingesetzt oder eben auch ganz fein.
Für die Anwendungen gibt es in etwa eine Faustregel oder Vorschläge. Feste Einstellungen kenne ich kaum.
Ist je nach Stimme, oder Sound leicht bis mehr Variabel.

Ich kann seit weiss ich wieviel jahren jedenfalls nicht ohne...

Gruss Sudden
 
sidechain _ extern oder digi ist schon ne supersache. nicht nur wegen lautheit, sondern auch fürs hörgefühl ...
 
kompression an sich ist kein Teufelswerk auch bei elektronischer Musik nicht
ich hab mich auch lange vor Kompression gedrückt, weil ich einfach nicht verstanden habe wie das funktioniert und wie und wozu man diese gewinnbringend nutzt
ich find compression gerade auch auf atmos & flächen toll, irgendwann hat man dann doch mal mit der Modulation Mist gebaut & es hört sich toll an, aber der Pegel springt durch die Gegend - wenn ich daß alles mit faderfahrten aufholen müsste - gute nacht katchje
auch um schlappe sounds die man selbst mit Mikro aufgenommen hat, oder vocals oder sounds die man irgendwo im netz gefunden hat aufzupeppen fällt mir nix besseres ein
auch auf der summe find ich zarte Kompression toll, damit kann ich so tun als hätten all die wirren sounds irgendwas miteinander zu tun :mrgreen: :)
solange dabei nicht dieser dicke wurst - ich fahr den limitier an die wand - sound rauskommt den man gerne auf soundcloud sieht ist Kompression ein tolles tool,
wenn man sich die zeit nimmt zu lernen wie man sie benutzt
 
m/s kompression für mehr luft -> in der mitte leichte kompression und die ränder fast gar nicht aber dafür ordentlcih gegaint :mrgreen:
 
Zotterl schrieb:
Feinheiten gehen verloren usw.).
auch da widerspreche ich, ich benutz Kompression gerade um Feinheiten zu betonen die sonst im mix untergegangen wären
zum bsp. höhen anheben ohne den eq anzurühren, weil man den gerade zudrehen musste um aliasing loszuwerden
hab ich gerade bei dem compilation track gemacht & bin mit dem Ergebnis :D
 


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