korg dss vs. prophet 2000 vs. casio fz-1 vs. emax I

orgo

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Hallo Leute,

In letzter Zeit interessiere ich mich immer mehr für Sound-Synthese aus Samples. Also kurze Wellenzyklen loopen und und modulieren.

Auch wenn Software diesen Job sehr schnell und effektiv leistet würde ich mir für diesen Zweck gerne ein Stück Hardware zulegen. Ich bin durchaus Sampler erfahren und habe mit Akais, Emus und Ensoniqs gearbeitet. Alle im Titel genannten habe ich leider nie benutzen können.

Insbesndere der Korg DSS und der FZ-1 fasziniert mich da sie - wie mir scheint - eigentlich als Synthesizer entwickelt wurden welche mit Samples (plus additive Synth und Rom-Waves) arbeiten. Dabei hat der FZ-1 ein graphisches Display, der DSS analoge Filter....
Hat jemand Erfahrungen mit dem Filterklang des Casio FZ-1? Da für mich der Filterklang ein wichtiges Argument für die Anschaffung ist wäre dies für mich ein wichtige Information.
Analoge Filter sind auch beim EMAX I und der PRO 2000/02 am Start. Gibt es zu diesen Geräten von euch Erfahrungen?

Freue mich über Eure Anregungen!
 
Als der DSS1 neu rauskam habe ich viel mit dem gemacht. Der zählt zu den ziemlich unterschätzten Synths auf Samplebasis. Das Filter hat echt ne Menge Power und die Waves kann man shapen, da kommen viele Varianten raus und das geht so ein wenig in Richtung Transwaves bei den Ensoniq Samplern. Verglichen mit denen und den anderen die du listest, hat der DSS1 was Brachiales an sich. Er ist grober bei Bässen und fast analog, liegt sicher am Filter (hat Resonance, die was taugt), und die additiven Sachen sind charmanter und deutlich vielseitiger als diese paar festgelegten Sachen beim DW8000 und selbst die sind schon klasse. Waves selber zeichnen geht auch, ist aber der völlige Blindflug, darf man nicht überrascht sein, wenn die Ergebnisse entsprechend zufällig sind. Nicht minder gut btw.

Ich weiß von Leuten, die auf FZ1 und Emax 1 schwören, da wird sich wohl hier noch jemand äußern. Die klingen aber ganz schön anders als der DSS1. Den DSS1 kann man auch als Klangerzeuger nehmen und die Resultate dann mit aktuellen Sampleplayern wiedergeben, der Charakter bleibt einigermaßen erhalten, nur hat man halt nicht die knappen 8 Stimmen und den lumpigen Minispeicher. Es gibt massig Disketten aus dieser Zeit, ich würde nur ein Instrument nehmen, wenn die auch alle dabei sind. Sehr guter Grundstock nämlich und mindestens als Lernbasis verwertbar, wenn nicht mehr :D
 
Kpr hat das schon mit dem DSS1 sehr gut beschrieben.
Hatte mal einen DSM1 (vermeintliche Rackversion des DSS), dort fehlt leider die Resonanz im Filter. Vom Druck her war er sehr mächtig. Nur ist der DSM im Gegensatz zum DSS quasi nur für Masochisten bedienbar ;-)

Der Prophet ist soundmäßig auch ein ganz Großer, zwar verbirgt sich dahinter nur ein "simpler" subtraktiver Synth, jedoch sind die Filter und der Unisono-Mode das "Eintrittsgeld" wert. Leider ist die Architektur im Soundaufbau und die Bedienung imho etwas umständlich, die Bedienmatrix ist zwar grundsätzlich übersichtlich - jedoch ist man heute zu sehr "Klartext" verwöhnt. Etwas besser geht das mit einem Editor.

Der Emax (1) hat auch einen tollen Grundsound - über die Parameterstufung bei Filterfrequenz und Resonanz mag man zwar streiten, jedoch packt auch dieses gut zu.
Syntheseseitig wird das Konzept durch Additive Erzeugung von Wellenformen (SE-Version) abgerundet, aber mal ehrlich, das benutzt eigentlich heute fast keiner mehr. Sowas geht in Reaktor schneller und komfortabler (bez. Rechenzeit). Dadurch erzeugte Samples können dann ja später immernoch in den Sampler übertragen werden.

Dank eines pfiffigen Belgiers (glaube ich zumindest) gibt es die Freeware Emxp, mit dieser lassen sich div. Übersetzungen kreuz und quer zwischen einigen Emu-Formaten abhandeln und als Image-File ablegen. Neben wav & S1000 wird das emax 1&2, EII und das EIII-Format unterstützt. Ein MUSS für "old school" Emu-User ;-)
 
Hatte selbst den DSS-1 viele Jahre hier gehabt und kann kpr nur bestätigen. Der Klang ist sehr analog und brachial. Besonders interessant sind Klänge mit crispen, digitalen Wellenformen die dann durch die analoge Nachbearbeitung geschickt werden. Das klingt dann ähnlich wie die Hybridsounds des DW-8000, nur noch fetter. Das Filter klingt wirklich sehr gut und das 2 fache Digital-Delay trägt zum unverwechselberen Klang entscheidend bei. Das ist ein echtes Monster, manchmal etwas umständlich in der Bedienung, riesig aber mit sehr gutem Klang. Ein Kumpel von mir hatte beide, den DSS-1 und den FZ-1 und hat immer gesagt, dass sind zwei ganz unterschiedliche Schuhe. Der FZ-1 klingt viel rotziger und digitaler. Das Filter verzerrt schneller und ist etwas zickig.
 
Der DSS-1 klingt toll! Hat aber nur einen Minispeicher und ist daher eher als Synth denn als Sampler zu betrachten.
Er ist riesengroß und sauschwer, meiner Meinung nach also nur was für Leute mit zu viel Platz. War daher trotz gutem Klang einer der ersten die bei mir wieder rausflogen.
 
Das Filter des Casio FZ1 lässt sich wunderbar, z.B. durch Anschlagsdynamik, modulieren. Er kann dadurch wunderbar dynamische Sounds, vor allem aber Bässe generieren. Dafür reichen sogar die internen Wellenformen aus.
Das Filter ist wirklich sehr rotzig, klingt aber nicht typisch analog, aber auch nicht digital. Kann gut sein, dass die Filter sehr wohl analog aufgebaut sind, denn als Casio Sampler bauten, waren digitale Filter mit Resonanz noch die Ausnahme. Man erinnere sich an Ensoniq und Korg, die Filter ohne Resonanz bauten was mich immer daran hinderte, diese Teile als Synthesizer zu bezeichnen.
Doch zurück zum Casio: sehr schön lassen sich Wellenformen zeichnen oder auch ein additives Spektrum erzeugen. Und klar, samplen kann der auch :)
 
Wenn Du Dir den FZ-1 zulegen willst, dann versuche gleich die erweiterte Version mit 2 MB RAM zu kriegen. Oder nimm die Rackversion FZ-10M bzw. Hohner HS 1E (das gleiche Gerät, nur anderer Name).

Ach ja, und lege Dir am besten gleich noch das spezielle Anschlußkabel zum Übertragen der Sounds mit FZDump über den Parallelport zu. Disketten vertraue ich nicht und die Sounds per MIDI zu übertragen dauert eine halbe Ewigkeit.
 


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