Tach Jungs,
jetzt muss ich aber mal eine Lanze für den Sigma brechen, weil der mittlerweile zu meinen Lieblingen gehört. Den werde ich nicht mehr hergeben. Mal abgesehen von den beiden Controller-Sticks, die ich so sehr gern in JEDEM Synthesizer sehen würde, ist der Klang eine absolute, analoge Wucht. Mit insgesamt 18 (!) Oszis macht der Sigma richtig Welle und das auch sehr angenehm. Wer es böse will, kann mehr Presets und den Ring Modulator einschalten. Dann kommen noch die seperaten Outputs dazu: einen für Synth und einen für Instrument, was wunderbare Möglichkeiten mit externen Effekten bietet. Ich benutze den Sigma für funky Bässe und Sahne-Leads, gerne auch im orientalischen Style wegen der Joysticks, die einen absolut dazu einladen, sehr expressiv zu spielen.
Seine Einschränkungen stören mich nicht. Wenn ich den Sigma einschalte, dann will ich den klassischen analogen monophonen Sound und den bekomme in 20 Sekunden hin. Für große Modulations-Experimente ist er sicher nicht zu gebrauchen, aber dafür umso mehr für bratzige Bässe und musikalische Leads. Er klingt für mich typisch 70er mäßig analog und ein bisschen "dreckiger" als andere. Zumindest wirken auf mich die Rolands, die ich besitze (z.B. MKS-80, Juno 106), viel Hifi-mäßiger als der Sigma. Verglichen mit dem Little Phatty, den ich 4 jahre lang gespielt habe, hat der LP sicher mehr Brachialgewalt, aber der Sigma klingt in meinen Ohren mehr nach "Vintage", auch wenn ich das Wort nicht mag :) Auch wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster wage, der Sigma ist für mich ein Geheimtipp-Minimoog-Ersatz mit eigenem Charakter und wundervoller Expressivität.