Mixing auf schlechten Speakern besser?

DrFreq

Gesperrter User
Ich habe in der Vergangenheit den Verdacht bekommen das es besser ist auf schlechten Speakern abzumischen, als auf Guten. Irgendwie hört man auf en Guten immer viel mehr, leider geht genau das dann beim hören auf schlechteren Speakern verloren. Nun komme ich zu der These das wenn sich ien Mix auf schlechten Speakern gut anhört er sich eher überall gut anhört.
 
das ist nicht ganz falsch. Am besten man hört den Mix auf verschiedenen Lautsprechern ab, auf Reverenzspeakern, HiFi-Boxen, iPod-Kopfhörern, Mono-Radios. Wenns auf allen gut klingt (auch mono), dann ist der Mix tauglich.
 
Alter Werbespruch von Auratone:
Wenn es auf unseren Boxen gut klingt, klingt es überall gut ;-)
Auratone-03-60.jpg
 
DrFreq schrieb:
Ich habe in der Vergangenheit den Verdacht bekommen das es besser ist auf schlechten Speakern abzumischen, als auf Guten. Irgendwie hört man auf en Guten immer viel mehr, leider geht genau das dann beim hören auf schlechteren Speakern verloren.

wovon machst du abhängig, ob ein speaker gut oder schlecht ist? hoher preis, gute messwerte, klavierlack? oder am ende doch auch, ob er sich für seine aufgabe eignet...
ich bezweifle übrigens, dass du schon mit "guten speakern" gearbeitet hast.

@zotterl
die auratones sind super, um die balance in den mitten zu überprüfen. bassbereich ist jetzt nicht so deren metier, deswegen sollte der werbespruch lauten:
was man auf unseren boxen hört, klingt später auch woanders gut ;-)
 
DrFreq schrieb:
Ich habe in der Vergangenheit den Verdacht bekommen das es besser ist auf schlechten Speakern abzumischen, als auf Guten. Irgendwie hört man auf en Guten immer viel mehr, leider geht genau das dann beim hören auf schlechteren Speakern verloren. Nun komme ich zu der These das wenn sich ien Mix auf schlechten Speakern gut anhört er sich eher überall gut anhört.
Ich teile diesen Eindruck - so in der Tendenz. Bei schlechten Speakern hört man allerdings vieles nicht, was für den Mix wichtig ist. Insofern rate ich fürs Mischen zum gezielten Nebeneinander aus schlechten und guten Boxen.

Aber woran liegt das, dass das Mischen auf mittelmäßigen oder gar schlechten Boxen gar nicht mal so selten zu besseren Ergebnissen führt als das Mischen auf edlen Abhören? Meine These ist, dass man bei guten Abhören "zu viel" hört, zweitens, dass das eigene Gehör bei schlechten/mittelmäßigen Boxen langsamer ermüdet. Mit diesem "zu viel"-Hören im Mix meine ich den Effekt, dass musikalische Feinheiten und Dinge, die man bei einer guten Abhöre deutlich hört, bei einer mittelmäßigen bis schlechten Box verblüffend oft zum Verschwinden neigen. Effekt: Der Mix klingt auf der eigenen Superabhöre ziemlich super - woanders aber bestensfalls mittelmäßig, und der eigentliche musikalische Reiz des eigenen Mixes geht zu einem guten Teil flöten.

(bei einer Session mit dem neuen Performer mit pulsn war der Effekt mal so richtig drastisch - woanders klang unser Klangkunstwerk, bei dem wir auf sehr fragile und zugleich ziemlich raubeinige Klangkonstellationen setzten, ähem, doch eher sehr, sehr bescheiden - und: das wäre uns mit einer mittelmäßig-schlechten Abhöre nicht passiert!)

Als Alternative zur Anschaffung schlechter Boxen sollte es aber imho genügen, wenn man seine Tracks gezielt *leise* abhört. Das simuliert bis zu einem gewissen Grad den positiven Effekt, den schlecht-mittelmäßige Boxen beim Mischen erzielen können. Wenn Tracks leise kaum einen musikalischen Reiz ausüben, dann muss man halt noch einmal ran bzw. dann taugt die Mischung eventuell nicht. Das gilt imho für Dance/Tekkkno/Acied/Goa sogar ganz besonders, imho! Wenn ich mische, dann habe ich immer drei umschaltbare Boxenpaare dran, dabei u.a. sogar so etwas ähnliches wie ein besseres Küchenradio.
 
Auch ich habe mir zum "klingt überall test" auratone-Kopien besorgt.

Auch mache ich noch immer den iPod - Test . Das grob /vorläufig gemasterte Stück nach Mp3 wandeln, einmal mit iTunes und einmal mit Lame. Dann auf den Mac speakern anhören und auf dem iPod.

Aber erst zum Schluss . Hier ist nämlich die Stelle, wo man sich gerne verzettelt. Erst macht man das Stück fertig. Arrangement, Sounds etc...
Dann erst ans Mastern denken, und nicht beides vermischen. Es gibt hier im Forum viele Mastering fragen, bei denen nur ein Fragment gemastert werden soll. Es ist (mir) zu schwierig, permanent zwischen mastering-hörmodus und arrangier-hörmodus zu switchen.

Das eine ist Kreativität , das andere ist Handwerk . Und die Kreativität sollte man nicht unterbrechen.
 
Meine Erfahrung nach kommt es vor allem auf zwei Dinge an:

1) Kenne deine Lautsprecher und deine Umgebung
Ich hab im Studio wirklich nicht die tollsten Boxen, höre auf denen aber schon 10 Jahre lang. Ich weiß genau, wie sich da was drauf anhört und an welchen Bereichen ich aufpassen muss. Wenn ich in einen neuen Raum umziehe kann ich die Akustik des Raums sehr gut einschätzen, weil ich die Lautsprecher schon aus der alten Umgebung kenne. Umgekehrt das selbe: Wenn neue / andere Lautsprecher dazu kommen weiß ich, wie der Raum den Klang der Lautsprecher beeinflusst

2) Gegenhören auf anderen Systemen
Insgesamt drei Lautsprecher-Systeme kann ich per Knopfdruck erreichen, dazu gehören ein relativ hochwertiges Hifi-System und ein einfaches Küchenradio. Die Subbässe hab ich trotz Subwoofer in meinem Wohnzimmer präziser als im Studio, wodurch ich solche kritischen Sachen dort stets überprüfe.

Für mich spielen diese Sachen eine größere Rolle als der Preis der Abhöre. "gut" heißt für mich "wie gut kenne ich mein System?" und nicht "was haben die gekostet". Die Raum-Akustik ist natürlich auch nicht zu verachten. Ich hab hier mit Kuhscheiße gedämmtes Fachwerk mit Holzdielenboden. Für mich ist das ideal! Da brauche ich nicht irgendein teures Zeug an die Wände hängen. Und ganz wichtig: Es ist schön gemütlich und ich kann aus dem Fenster über die Stadt gucken. 1000 mal wichtiger als alles andere ist das!
 
wenn der frequenzgang nicht linear ist dann kann man das durch "wissen" natürlich kompensieren

wenn ne box auf grund der technischen merkmale einfach unterum zuwenig wiedergibt dann kann man sich das aber auch nicht dazudenken

alles in allem halbwegs subjektives thema, allerdings wird jeder geübte tonfritze "lieber" mit was arbeiten das auch schön detailreich ist...denn dass es nacher auf billigsystemen nicht mehr hörbar ist ist in wirklichkeit (für das "werk" an sich kein argument) wenn das so wäre könnte man sich viele diskussionen in punkt "qualität sparen"

und wenn jemand nun musik macht in nem üblen raum auf billig speakern mit schlechten wandlern und miesen plugins DANN könnte es DURCHAUS sein dass das resultat nicht so klasse ist ;-)

ein fotograf arbeitet auch lieber mit nem guten aufgelösten film und ner sauberen linse - auch wenn das foto dann bei ner austellung vielleicht nicht optimal in szene gesetzt wird - aber es geht doch auch um die EIGENEN zufriedenheit und den eigenen anspruch

mfg
 
bahnen schrieb:
ich bezweifle übrigens, dass du schon mit "guten speakern" gearbeitet hast.

Keine Ahnung ob die ADAM S2.5 A oder Genelec gut sind, ich selber benutze ja auch nur Adam, aber arbeiten tue ich sowieso nicht damit, wenn dann mache ich nur mit der Maus klick klick oder mit dem Rädchen dreh dreh und dann macht es immer bumm bumm :mrgreen: Mit schlechten Speakern meine ich Speaker im Küchenradio Style, gerne auch einen Kassettenrecorder von elta oder eine hifi Anlage von Palladium beim Quelle Versand

Lothar Lammfromm schrieb:
der eigentliche musikalische Reiz des eigenen Mixes

Das ist das was ich gemeint habe

tom f schrieb:
und wenn jemand nun musik macht in nem üblen raum auf billig speakern mit schlechten wandlern und miesen plugins DANN könnte es DURCHAUS sein dass das resultat nicht so klasse ist ;-)


Das würde ich gar nicht mal so behaupten, denn es kommt immer darauf an wie man Klasse definiert. Mir persönlich bereitet es z.B. unglaublich viel Spass absichtlich beschissenen Klang zu erzeugen, mit Distortion und LoFi oder Bitcrushing Effekten. Gerade auf guten Speakern macht das besonders viel Spass, weil man dann gezielt einen bestimmten Scheiss Klang immitieren kann und man hört das es so sein soll, anstelle das man diesen Sound nur dadurch bekommt weil man scheiss Speaker hat :mrgreen:
 
genelec sind schon rennomiert - die kleineren modelle kranken allerdings unter einer derartzigen härte bei den höhen dass mixen echt anstrengend wird (ich hatte mal welche) und ich hätte mir damals aus unerfahrenheit fast die ohren ruiniert weil man durch die ermüdung immer lauter dreht
bei den grossen modellen - die ja auch satt kosten - soll das laut meinem ex-studio partner (der hat im eigenen studio nun grössere) nicht so krass sei

mfg
 
Mir gefallen die Genelec vom Design her nicht, ich finde die Teile einfach nur Potthässlich und sind zu Höhenlastig. Die Adam sind halt geil, weil sie bei jeder Lautstärke im Bass Stabil bleiben ohne die Mitten zu sehr zu verzerren und man hat eine sehr gute räumliche Abildung. Ich hatte ja mal die KRK RP8, bei denen hat mir die räumliche Abildung fast vollständig gefehlt, also von Stereo war da nicht viel, dafür unmengen an Bass und nach ieniger Zeit hat das Membrangeflecht Laufmaschen gezogen. Die M Audio BX5a haben mich echt überrascht, also für 199 € wahnsinns gute Speaker solange man sie leise lässt, genauso wie die Alesis Mk2, haben mehr Bass aber man darf sie auch nciht laut machen sonst gehen die Sicken kaputt.

Ich bin jetzt bei Adam gelandet und ich glaube das meine zukünftigen Speaker auch wieder Adam sein werden
 
Vergleiche hierzu die Aussagen zu NS10 von Yamaha, die sicher Anwärter auf die schlechteste Box die es je gab.
Dazu gab es auch interessante weitere Aussagen,ob es wirklich um schlecht ging.
 
richtig mic... die frage ist:
ist schlecht was schlecht sein soll aber gut ist ? :)

die ns10 wahren - und das beweisst der erfolg - nie "schlecht"

nicht nur weil ich die selber habe kann ich dynaudio sehr empfehlen (hatte bm6a und nun bm15a) die sind eine tolle msichung aus analytisch aber dennoch hifi UND mixe auf den dynaudios übersetzten sich auch sehr gut auf andre systeme - viel gegenhören fällt also flach..
das war bei meinen genelec ganz übel - da klangen die mixes überall anders (aber damals war ich auch noch eher unerfahren - ist ja schon ein jahrtausend her - hahaha)
 
Mein Hinweis möchte die Aufmerksamkeit auf den NS10 Thread lenken, da ist das alles bereits besprochen worden.
Na, es geht dann doch bei dieser dunklen Vergangenheit eher darum, dass überall der gleiche Kram stand und dadurch Vergleichbarkeit bestand, einige haben sie sicher gekauft weil sie überall sind. Ich würde gern nocheinmal auf diesen alten Thread hinweisen. Das ist das wichtige schon gesagt.

Ich fand sie grottig, und besser mischen kann ich pers. einfach auf Boxen die ich gut kenne, aber den Autoradiortest machen ist nie falsch, das ist richtig. Ein 2 Paar Mistboxen wie NS10 kann man nehmen, aber die sind so kultig, da reicht auch was anderes ohne Qualität, so PC Böxchen zB. Das würde DEN Zweck erfüllen, worum es hier im Thread geht. Was ist total egal, also die Marke ist genau das was hier keine Rolle spielt. Hauptsache Küchenradio, wobei das ggf. schon besser ist als das womit einige Kids an der Bushaltestelle so hören. Also - weisste b.scheid.
 
tom f schrieb:
nicht nur weil ich die selber habe kann ich dynaudio sehr empfehlen

Nun denn, man kann im Zweifel natürlich immer in die nächst höhere Preiskategorie greifen. Aber auch dort ist spätestens bei der Frage nach dem Sinn schluss. Wenn ich ein gewerbliches Studio betreiben würde und die Speaker von den Steuern absetzen könnte würde ich mir vielleicht auch so Dynaudio oder Klein und Hummel kaufen. Wie gesagt ich war selbst von den M Audio BX5a sehr überrascht.

Moogulator schrieb:
Hauptsache Küchenradio, wobei das ggf. schon besser ist als das womit einige Kids an der Bushaltestelle so hören

Das ist doch das Ding. Auf der einen Seite statten sich professionelle Studios mit dem teuersten Equipment aus und auf der anderen Seite hören die Kunden dann das Produkt im Autoradio auf dem Weg zur Arbeit oder am Abend auf den Boxen des Flachbildschirm TV. Und wenn man sich mal wirklich die ganzen Techno Kinder anschaut, dann haben diese allerhöchstens wirklich grottenschlechte Magnat Boxen mit schrottigen Verstärkern die sie auf dem Sperrmüll gefunden haben. Heisst das Mix auf diesen Speakeren bei diesen Leuten ohnehin Scheisse klingen wird, egal wie gut sie abgemischt wurden. Es sei denn man hört selber auf so schrottgen Teilen ab und mischt seine Tracks darauf ab. Her habe ich ja dann beim abmischen die Möglichkeit den Klang so zu verbiegen das er sich auf den schrottgen Speakern gut anhört. Aber warscheinlich werden dann alle Hifi Enthusiasten die Hände über den Kopf zusammenschlagen wenn sie es sich auf ihren 5 tsd € Röhrenverstärkern anhören
 
Gibt es nicht schon genug Leute, die Berieselungsprogramm für das Küchenradio und die Bushaltestelle machen?

Die Profi-Attitüde finde ich lächerlich. Das ist pures Marketing, wenn es wirklich um hochwertiges Audio ginge, würden die nicht alles um mindestens 10dB übersteuern.
Musik hat einen Crestfaktor von ca. 20dB. Mit Analogtechnik, digital ist das eher noch mehr. Klar kann man das mit einem Limiter und/oder gezieltem Clipping kleiner machen, das ist das gleiche wie bei mp3: die Fehler liegen oft in der Verdeckung. Aber dann soll man bitte nicht von Hai-Ent faseln, sondern den Pfusch, den man da für sinnlose Pegelschinderei und Dummenfang betreibt, auch beim Namen nennen.


Und warum sollte man sich als nicht-Profi nicht auch gute Lautsprecher hinstellen? Wenn man sich schon so lange und intensiv mit Musik beschäftigt, dann will man doch auch geilen Sound haben, oder?
Wenn ihr auf wirklich guten Boxen guten Sound macht, dann wird der auch wo anders funktionieren. Nicht unbedingt auf jedem Blecheimer - aber da kann man doch als nichtgewerblicher völlig dickfellig "wenn es scheiße klingt, taugt deine Anlage halt nix" raushängen lassen.
 
nordcore schrieb:
Und warum sollte man sich als nicht-Profi nicht auch gute Lautsprecher hinstellen? Wenn man sich schon so lange und intensiv mit Musik beschäftigt, dann will man doch auch geilen Sound haben, oder?
Wenn ihr auf wirklich guten Boxen guten Sound macht, dann wird der auch wo anders funktionieren. Nicht unbedingt auf jedem Blecheimer - aber da kann man doch als nichtgewerblicher völlig dickfellig "wenn es scheiße klingt, taugt deine Anlage halt nix" raushängen lassen.

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