Neue Musik durch neue Geräte

Auch wenn ich schon eine Vorahnung hab, wär's nun wirklich an der Zeit zu klären, ob es hier ursprünglich um "Neue Musik" (siehe Wikipedia) oder "neue Musik" (siehe mein Nachbar, der gerade Hänschenklein aufm Sax übt, sich aber ständig verspielt und so neue Musik macht) geht.
 
Zotterl schrieb:
Warum gibt es eigentlich nicht nur EIN einziges Instrument

Warum spielt man nicht nur noch Einen Einzigen Ton?

Eine alte Geschichte schrieb:
In Armenien – im Süden dessen, was einmal die Sowjetunion gewesen ist – lebte im 18. Jahrhundert ein Ehepaar.
Der Mann war ein Cellospieler – einer der Großen seiner Zeit, der alles, was bis damals für sein Instrument komponiert worden war, virtuos beherrschte.
Je älter aber er wurde, desto weniger spielte er und desto mehr legte er darauf Wert, dieses Wenige in höchster Vollendung der Tongebung zu spielen.
Als er nun ganz alt war, spielte er nur noch einen einzigen Ton, diesen aber so wunderbar, wie man es nie zuvor von einem Cello gehört hatte.
Seiner Frau war das langweilig – täglich stundenlang der gleiche Ton! Schließlich wußte sie, was für einen begnadeten Cellospieler sie zum Mann hatte.
Nun geschah es, daß in diese kleine georgische Stadt eines Tages ein Orchester kam und ein Konzert gab. Die Frau ging voller Erwartung hin, hörte erregt zu, kehrte begeistert zurück und berichtete ihrem Mann: “Da waren aber ganz viele Cellisten in diesem Orchester, und die spielten rauf und runter, viele verschiedene Töne – und du spielst immer nur den einen Ton.”
Darauf der Mann: “Die suchen den Ton.”


@Topic: Ich denke dass neue Instrumente zu lernen auf jeden Fall Auftrieb geben kann und das kreative Schaffen bereichern kann.
Ist halt die Frage wie man das so sieht und angeht...
 
archeology schrieb:
was meint ihr dazu?

geben neue instrumente neuen auftrieb oder kompensiert mann nur nur eigene einfalt.
werden wir nicht vielleicht sogar dadurch gestört ,uns zu entwickeln .
sind neue geräte besser oder sogar schlechter.


das ist wahr, aber hat was mit der emotionslage zu tun.. wenn du ein neues gerät hast freut du dich natürlich auch und dementsprechend bekommst du neuen antrieb aber nach ein paar tagen ist wieder alles so wie vorher, das ist völlig normal glaube ich... aber ich möchte es bezweifeln das der andauernde kauf das geheimrezept für bessere produktionen sind.
 
der ursprünliche titel hatte unter anderem den aspekt
zu fragen ob wir der industrie glauben sollen ,das wir nur durch den kauf ihrer neuen geräte am ball der neuen musik bleiben.
gleichzeitig soll dazu stellung genommen werden
inwieweit der kauf neuer geräte einer stagnation der kreativität entgegenwirken kann
oder auch das gegenteil ,namentlich stagnation durch vielfalt und unbegrenzter möglichkeiten .
ich selber muss ab und zu geräte wechseln, weil mich der rein körperliche prozess daran langweilt
später kehre ich dann wieder zu diesen zurück

diese sogeannte klassiche neue musik ist nun nicht mehr neu
das kann mann schon am datum ihrer eigentlichen phase ,etwa 1909 -1933 /1945- 1964 sehen.
diese neue musik ist heute eher ein alter style.
jedoch sind unterschiedliche teilanwendungen dieser gattung heute noch, bis ins unendliche mit heutigern styles synthesisierbar.
und auf dieser plattform kann nartürlich unendlich neues entstehen

wurde auch in den 80ern schon gemacht
frühe univers zero-bon chez vous aus dem album ceux de duhors auf rock-kammermusik basis

von stravinsky techniken übernommen :
adaptive variation
modulierte polytonalität
ungrade metren
gesplittete metren
scenenartige rückführung mit hilfe von kollagen
motivischspaltung und abwandlung
extreme oktave sprünge
etc

 
Mir geht es nicht um Neu im Sinne von Gerätegattung,sondern um Neu im Sinne von einem Gerät dass mich inspiriert, sei es ein Vibraphon oder eine Meeresmuschel. Außerdem haben einige Geräte neue Musikgattungen erschaffen, siehe Drumcomputer/Sampler...

BTW: Der Octatrack könnte auch so ein Gerät sein!
 
kennt doch jeder.. ein neuer synth oder gear und man ist putzmunter und recht aktiv dabei die möglichkeiten auszuloten.. warum das so ist ,weiss ich nicht.. vielleicht weil es neu ist.
das gleiche als würde man nach 3 monaten rumklimpern auf A moll zu F dur wechseln. das kann auch eine kleine offenbarung sein ;-)

neue musik durch neue geräte?

ja und nein. es leistet der motivation vorschub weil es neue räume öffnet die es zu erkundschaften gilt,
wie man diese dann ausfüllt ist der eigentliche kreative schöpferische prozess.. nur ob die musik dadurch neu wird,so alter wein in neuen schläuchen?

freunde und ich haben schon länger ein schönes konzept(geklaut) in der schleife das bei zeit(sommer ) evtl verwirklicht wird.. und zwar:

jeder kauft sich ein neues instrument ,bedingung: es darf noch nie bespielt worden sein. also keine fortgeschrittene spieltechnik.
die eine ne geige (eigentlich pianistin) de randere ne zitter(gitarrist) und ich hab mit das billigcello ausgesucht( gitarrist u. techno)..
vielleicht stosst noch jemand dazu. schlagzeuger der singen will :lollo:

denke da wird zwangsläufig neue musik entstehen, jeder ist auf seinem hauptinstrument recht sattelfest und geübt in jamsessions nach gehör zu folgen bzw sich zurückzunehmen,raum zu lassen und so weiter halt..
und wenn jetzt jeder ein völlig neues instrument bedienen/erlernen muss,musikalisch eigentlich fit ist und das in einer musikgruppe wo jeder ein "anfänger" ist... gleichberechtigt und auf augenhöhe neue musik erarbeiten im wahrsten sinne des wortes.. :D

herrlich.
 
archeology schrieb:
ich selber muss ab und zu geräte wechseln, weil mich der rein körperliche prozess daran langweilt
später kehre ich dann wieder zu diesen zurück

jedoch sind unterschiedliche teilanwendungen dieser gattung heute noch, bis ins unendliche mit heutigern styles synthesisierbar.
und auf dieser plattform kann nartürlich unendlich neues entstehen

zusätzlich zu meinem letzten Beitrag zu sehen:
Es ist keine Schande, es gibt auch Leute die lange zB vom Cello "weg waren" und irgendwann wieder dahin zurück gekommen sind, nicht selten durch Elektronik (kenne jedenfalls recht viele), sie waren so fasziniert, dass sie es ganz weggestellt haben und es heute wieder einsetzen, da nun sehr viel ausgelotet wurde. Ein bisschen wie die Rückkehr zu den Wurzeln oder eigene Songs oder was auch immer neu zu sehen oder auch alte Stücke die man damals liebte, etwas vergleichbares hat Bernstein auch mal erzähl, weil er zurück zu einfachen "Liedern" gekommen war. Dieses mit anderen Ohren hören ist sicher auch Teil der pers. menschlichen Entwicklung. Einige hochgeistige Sätze haben mit 40 auch eine andere Bedeutung als vielleicht mit 16.

"Hier" (im Sinne von in vielen Diskussionen) werden diese Dinge gern von ein paar Leuten bewertet, halte ich aber für unwichtig für die eigenen Ziele und Entwicklung. Denn das sind Vorstellungen von Idealen von anderen Leuten, dann. Also man muss alles in einem haben, was alles kann oder smart sein und minimal oder alles haben oder immer das Neueste oder immer nur alte Sachen oder nur experimentelle Ansätze oder nur intellektuelle Ansätze oder…

Einen Tapetenwechsel durch andere Länder, andere (wie schon am vorigen Tread ganz unten) beschrieben kann helfen. Vielleicht einfach mal alles zerstören. Selbst wenn es dann bedeutet, dass man weiss, dass man doch mit deinem SH101 alles prima machen kann und nem Bindfaden, wie Karl-Joe Stockhausen-McGuyver.
Oder einfach nur einem Microfon und es aber echt auch nicht so schlecht ist, wenn der Modular leise zirpelt und vielleicht ist es sogar nicht so viel anders, aber in dir ist es WELTEN anders.
 
Roland SH-101 schrieb:
freunde und ich haben schon länger ein schönes konzept(geklaut) in der schleife das bei zeit(sommer ) evtl verwirklicht wird.. und zwar:

jeder kauft sich ein neues instrument ,bedingung: es darf noch nie bespielt worden sein. also keine fortgeschrittene spieltechnik.
die eine ne geige (eigentlich pianistin) de randere ne zitter(gitarrist) und ich hab mit das billigcello ausgesucht( gitarrist u. techno)..
vielleicht stosst noch jemand dazu. schlagzeuger der singen will :lollo:

Das ist ganz großer Spaß. aber bitte konsequent durchziehen und ausreichend dokumentieren ...

So bin ich vor gut zwei Jahrzehnten zu meiner ersten und auch gleich letzten Gitarre gekommen. Die durfte ich allerdings nicht selbst aussuchen. Irgendwann auf dem Trödelmarkt stand da die Kaufhausgitarre und dann hat wer anders entschieden, dass das mein Instrument ist - und hat es gehütet, bis wir so'ne Art auftrittprobejamrecording in einem Jugendheim hatten. Anfassen (außer beim Kauf), durfte ich die erst am Tag x. Über Doublestops bin ich nicht hinausgekommen, aber dank Uffta Drumcomputer war das dann punkrockig genug.

Beim Konzert einige Wochen später war meine Gitarre leider hin, da waren wir aber nur Vorgruppe, und die Band nach uns war so frei, mir einen Bass zu borgen. Ich fand uns nicht schlecht, aber irgendwer hat uns irgendwann den Saft abgedreht mit der Aussage, dass wir ab sofort alle Getränke selbst zahlen müssen (und ein paar anderen netten Worten).

Im Studio noch ein paar Tage später waren wir dann dezimiert (einer hat sich so geschämt, dass er ausgestiegen ist), und ich hatte weder die Gitarre, noch den Bass. Also mit dem anderen Gitarristen in den Käfig und mit vier Händen an den Saiten. Auch toll. Fand der Studiomann leider nicht. Der hatte sich seine vierhundert Mark aber auch hart verdient und irgendwie weniger Humor als erwartet. Am Ende gab es ein Tape mit diversen Dropouts, danach haben wir den nie wieder erreichen können.

Außer Erinnerungen ist davon nichts geblieben, aber während ich das tippe, geht bei mir ein breites Grinsen von links nach rechts. Ich habe danach übrigens nie wieder Gitarre oder Bass gespielt, aber ich habe auch davor und danach nie wieder Punktrock gemacht :)

Viel Spaß!!!
 
archeology schrieb:
der ursprünliche titel hatte unter anderem den aspekt
zu fragen ob wir der industrie glauben sollen ,das wir nur durch den kauf ihrer neuen geräte am ball der neuen musik bleiben.
gleichzeitig soll dazu stellung genommen werden
inwieweit der kauf neuer geräte einer stagnation der kreativität entgegenwirken kann
oder auch das gegenteil ,namentlich stagnation durch vielfalt und unbegrenzter möglichkeiten .
ich selber muss ab und zu geräte wechseln, weil mich der rein körperliche prozess daran langweilt
später kehre ich dann wieder zu diesen zurück

diese sogeannte klassiche neue musik ist nun nicht mehr neu
das kann mann schon am datum ihrer eigentlichen phase ,etwa 1909 -1933 /1945- 1964 sehen.
diese neue musik ist heute eher ein alter style.
jedoch sind unterschiedliche teilanwendungen dieser gattung heute noch, bis ins unendliche mit heutigern styles synthesisierbar.
und auf dieser plattform kann nartürlich unendlich neues entstehen


naja, ich glaube schon das insbesondere elektronische musik zu einem konsumprodukt geworden ist und die hersteller mit immer neuen produkten den leuten einreden wollen etwas vollkommen neues machen zu können. im endeffekt bleibt die substanz doch die selbe. ich bin der meinung das man mit 2 höchstens 3 synthesizer vollkommen bedient ist, genau genommen braucht man auch wenn du mit deiem synth richtig umgehen kannst die ganzen drumteile nicht. Nur einen guten Sampler und gute FX Plugins
 
archeology schrieb:
was meint ihr dazu?

geben neue instrumente neuen auftrieb oder kompensiert mann nur nur eigene einfalt.
werden wir nicht vielleicht sogar dadurch gestört ,uns zu entwickeln .
sind neue geräte besser oder sogar schlechter.

Meinst Du "Neue Geräte" im Sinne von "Von 2011, zu bestellen bei Thomann, mit Garantie" oder "Neue Geräte" im Sinne von "Neuzugang im Studio, gebaut 1987"?

Natürlich inspiriert jedes neue Gerät -- vor allem dann, wenn es ein gutes Instrument ist -- dazu, die Musik, die in der Maschine schläft, herauszuholen. Aber wenn das ständige Neukaufen von irgendwelchem Geraffel als Kompensation für mangelnde Inspiration herangezogen wird oder man zu glauben anfängt, mit dem nächsten Gerät kommt dann aber auch endlich die Mega-Inspiration -- das geht in die Hose.

Stephen
 
archeology schrieb:
nein ich meine folgenden zustand -
du endeckst einen sound und willst später was damit machen
aber besser nicht weiter suchen sondern sofort damit anfangen.
bändigen eben.

ganz einfach:

nimm nen zettel und schreib es dir auf. diszipliniere dich ein tag des suchens und wirken lassen. am nächsten tag der reife, kannst du dann nachlesen, was für dich inseprierend war und dabei entdecken, ob nun der käse stinkt oder doch zu etwas gut riechendem taugt :floet:

p.s. bitte keine guttenbergsche copy&past session, es bedinkt wirklich einem zettel und einem stift und etwas zeit des schreibens + einer bewertung die bei diesem sondierungsprozzess vorsich geht!
d.h. das hilft auch in ganz vielen anderen bereichen, nur finden wir heutzutage, das "niederschreiben" meist langweilige, spießig :selfhammer:

oder anders: mach einfach mal ne pause! was wichtig ist kommt wieder und was unwichtig war ist dann schon weg :waaas:
 
Für mich wird in der Zukunft das Stichwort Elektroakustik ein Thema sein. Ich glaube die Verbindung von natürlichen Klängen mit rein elektronischer Musik kann etwas völlig Neues erzeugen. z.B. benutze ich gerne die Gitarre um damit Syntheffektsounds zu machen (Sampler und FX Plugins). Wenn man diesbezüglich einige Experimente macht wird einem erst einmal bewusst wie teilweise überflüssig ein konventioneller Synthesizer sein kann. Schlage mal mit dem Knöchel auf die Tischplatte.. die Beste Kickdrum die du finden kannst
 
Kann ich unterschreiben !

Seit ich mir vor gut 2 Monaten einen Jugendtraum erfüllt habe und nun ein Vibraphon im Hause steht, habe ich den Eindruck, daß ich meinen anderen Kram kaum noch brauche, da dieses Instrument trotz seiner auf den ersten Blick doch ziemlichen Eingeschränktheit für mich viel fesselnder ist als jeder Synth. Vielleicht liegt es auch an dem schönen Gefühl, daß man hier fast 'direkt' die Luft in Bewegeung versetzt, nicht erst über 'Umwege'...

Ich würde daher eher sagen: Neue Musik durch andere Geräte... (nicht nur bezogen auf Sysnthesizer...)

Jenzz
 
Roland SH-101 schrieb:
[...]

freunde und ich haben schon länger ein schönes konzept(geklaut) in der schleife das bei zeit(sommer ) evtl verwirklicht wird.. und zwar:

jeder kauft sich ein neues instrument ,bedingung: es darf noch nie bespielt worden sein. also keine fortgeschrittene spieltechnik.
die eine ne geige (eigentlich pianistin) de randere ne zitter(gitarrist) und ich hab mit das billigcello ausgesucht( gitarrist u. techno)..
vielleicht stosst noch jemand dazu. schlagzeuger der singen will :lollo:

[...]

.

Brian Eno: Portsmouth Symphonia.

Stephen
 
@DamDuram:

Da hapert es aber stark an der Intonation und Stimmstabilität... Dann doch lieber Vibraphon .-)

Jenzz
 
14231606,pd=2,h=300,w=620.jpg

http://www.gmx.net/themen/tv/talk-s...ohlen?cc=000010608500142315701KhTwq#.A1000019

Oder nich? :floet:
 
brain eno
ist die typische verpickelte wichtigtuer-speudoavangardistische gartenzwergplattform
zusammen mit lou reed ,john cale,beus,etc
die zusammen nur bekiffte hippie wgs tapeziern tun

solche leute verwendet die plattenindustrie dazu , leute mit geschmack davon abzuhalten
nach richtiger musik zu suchen.
 
Dir kann eh keiner das Wasser reichen. Du bist ja auch zu Recht der erfolgreichste Musiker. Wer kennt Dich nicht?
 
um mal auf die ursprungsfrage zurück zu kommen:

wenn mir neue geräte neue möglichkeiten eröffnen, kann ich damit auch neue musik machen. klingt trivial ist aber trotzdem richtig :dunno:
 
ARNTE schrieb:
um mal auf die ursprungsfrage zurück zu kommen:

wenn mir neue geräte neue möglichkeiten eröffnen, kann ich damit auch neue musik machen. klingt trivial ist aber trotzdem richtig :dunno:

Nicht trivialer als die Frage ;-) Oder wie soll man auf einer Buschtrommel zu einem Violinenkonzert kommen? :selfhammer:
 


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