Problem mit Korg Polysix

P

panton

.
Hallo zusammen!
Ich habe seit Kurzem ein Problem mit meinem Polysix. Und zwar ist es so, dass nach dem Anschalten ein Ton ausgegeben wird, weicher durch den MG moduliert wird. Der LFO wird innerhalb kürzester Zeit immer schneller, was sich auch an der Blink-Frequenz der LED erkennen lässt. Frequenz, Delay und Level des MG lassen sich nicht einstellen. Darüber hinaus sind auch der VCF und der EG ohne Funktion …

Ich würde mich freuen, wenn jemand einen Rat hätte, wie ich das Problem angehen könnte — also ob es z. B. eher auf dem KLM-367-Board oder auf dem 369-Board zu suchen ist.

Danke!
 
Ich tippe zwar auch auf Akku, aaaaber: Ich hatte bei Meinem (nicht Erstbesitzer) nach der ersten Überarbeitung nicht realisiert, das einer der Board-Stecker untypisch nach oben gebogen war. Dadurch wurden die betreffenden Kabel beim Schließen des Gehäuses gequetscht und das war für genau das von dir beschreiebene Verhalten beim LFO verantwortlich. Und zusätzlich blieb der ganze Rest wohl auch bei der Initialisierung stecken.
Ich denke aber, dass das ein Sonderfall war und bleiben wird...
 
Vielen Dank für eure Antworten!
Und ja — die Batterie war natürlich ausgelaufen … Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen, sodass der P6 nach dem Tausch der Batterie und zweier ICs fast problemlos lief. Fast, weil der PWM Speed nicht funktionierte, bzw. nur dann, wenn man ein Preset gewählt hat, bei welchem PWM Speed „aktiviert“ war. Auch funktionierten manchmal einige Tasten beim Programmer nicht. Nach und nach stellten sich dann oben beschriebene Probleme ein …
Ich werde mir das mit den Board-Steckern mal genauer anschauen.Gibt es da etwas, worauf ich dabei achten muss?
 
Das mit dem Akku zu schreiben, hatte ich mich gar nicht getraut. Wenn man Tante Google befragt, so ist das sicher die erste Antwort.

@panton
Wenn die Batterie ausgelaufen ist, dann ist der Schaden i.d.R. grösser als man denkt. Die Säure ätzt da auch weiter. Hier ein paar Links zum Thema:

Hier im Forum gibt es auch jede Menge Info zum Thema. Einfach bei Tante Google diesen String eingeben "polysix batterie site:sequencer.de".
 
Wenn die Batterie ausgelaufen ist, dann ist der Schaden i.d.R. grösser als man denkt
Das kommt doch auf darauf an, wie die jeweilige Batterie ausläuft (Teil liegt im Case flach im Keller oder steht aufrecht im Studio an der Wand) und wie regelmäßig man das Gerät verwendet, bzw. wie zeitig man da auf den Trichter kommt.
Ich werde mir das mit den Board-Steckern mal genauer anschauen.Gibt es da etwas, worauf ich dabei achten muss?
Ich denke das kannst du eher lassen. Die von dir beschriebenen noch bestehenden Probleme werden sich höchstwahrscheinlich auf weitere Schäden durch den Batteriefraß zurückführen lassen.
Für den Spass kannst du dir ja mal meinen Reparaturbericht zum Opera 6 durchlesen. Auch wenn es sich um ein anderes Gerät handelt, ist es im Grunde dass Gleiche: Batterieschaden an einem polyphonen Analogen mit analogen Bedienelementen. Man kann da halt ganz gut rauslesen, wie manche Probleme sich erst eingrenzen ließen, nachdem wesentliche, andere Probleme behoben waren.
 
Hallo panton,

das selbe Problem hatte ich auch. (wirklich genauso, wie du es beschreibst)
Das KLM-367 hatte auch einen Akkuschaden. Reparaturversuche halfen nur so viel, dass ich irgendwann in den Manual-Mode gekommen bin.
Erst seit ich das Board komplett neu aufgebaut hatte, läuft wieder alles ohne Probleme.
Die Platine dafür hatte ich mir für ca. 25€ aus den USA senden lassen. (https://sites.google.com/site/jedjorgensen/)
 
Oh je — genau davor hatte/habe ich Schiss!
Gestern habe ich alle Leitungen auf dem Board durchgeklingelt — alles einwandfrei. Allerdings habe ich einige Widerstände gefunden, die zum Teil recht stark von ihrem Soll-Wert abweichen … Diese werde ich austauschen — und dann weitersehen.
Aber jetzt schon mal — Danke für den Link zur Blanko-Platine!
 
Vorsicht mit den Widerstands-Messwerten, die du direkt auf der Platine mißt.
Da diese, durch Verschaltungen der Bauteile untereinander, wenig aussagekräftig sind.
Grundsätzlich konnte ich fast alle Bauteile wiederverwenden.
Ausgenommen aller Kondensatoren und Dioden.
Ausgetauscht habe ich sicherheitshalber: IC 23 - 26, IC 28 - 31, IC 34 - 35
Vielleicht ist das ja ein Anhaltspunkt für deine Fehlersuche.
 
Allerdings habe ich einige Widerstände gefunden, die zum Teil recht stark von ihrem Soll-Wert abweichen …
Ich hab ja schon einige Vintage Synths repariert, aber Widerstände hab ich glaub ich nur zwei drei ersetzen müssen, weil sie durch Batteriesäure komplett zerfressen waren. Die Mühe kannst du dir mit Sicherheit sparen.
WIe @freidreher schrieb, sind in der Schaltung gemessene Widerstandswerte nur bedingt exakt. Funktionieren tut das am Besten, wenn du z.B. einen Widerstand zwischen irgendwelchen Gattern hast, deren Ein/Ausgänge sehr hochohmig sind. Schlechter funkitoniert es zum Beispiel, wenn der jeweilige Kreis einen (wie auch immer gearteten) Parallelwiderstand hat.
 
Ja, ihr habt natürlich Recht — das mit den Widerständen war leider eine Luftnummer.
Habe jetzt noch mal alle Leitungen durchgeklingelt — keine Fehler. Zwei Stellen (beim C40 und bei einem Pin vom CN06), bei denen es optische Unterbrechungen (aber trotzdem ein Signal) gab, habe ich auf der Rückseite sicherheitshalber verdrahtet (auf den Bildern die schwarzen Drähte).

Die Probleme bestehen leider nach wie vor: die Frequenz des MG nimmt nach dem Einschalten rasant zu und lässt sich nicht einstellen, EG-Sektion funktioniert nicht …
Die Töne, die aus dem P6 kommen, sind eher harsch.
Wie gesagt, das Komische ist, dass die Kiste wunderbar lief — und sich lediglich der PWM-Speed nicht einstellen liess.

Anbei ein paar Fotos von der Baustelle … Vielleicht fällt ja jemandem was auf …
Vielen Dank!
 

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Das Gerät ist noch absolut auf der schönen Seite für einen Polysix mit Batteritis :)

Aber ja, die Teile können sehr tricky sein und man sucht sich doof.

Ich habe aktuell 3 Polysix und bei einem habe ich nach eine Weile die Reparturversuche aufgegeben und ein das KIWI Technics Kit gekauft.

Lass aber die Finger von dem Teil sondern kauf Dir - wenn Kauf angedacht ist - den reinen Platinenklon.
 
die Frequenz des MG nimmt nach dem Einschalten rasant zu und lässt sich nicht einstellen
Das scheint während des Bootvorgangs normal, macht meiner auch. Allerdings sollte sich das nach 2-3 Sekunden einkriegen.
Was mir zumindest beim Poly 61 geholfen hat war, die Platine zu durchleuchten. Also vor ne starke Lichtquelle zu stellen. Siehe hier:
IMG_1947-1280.jpg
 
Ich habe bei der erneuten Suche im Forum diesen interessanten Beitrag von @Zapman23 gefunden:

Und wenn ich mich nicht vertan habe (weil ich die Nummerierung der Pins im Service-Manual falsch gedeutet habe), könnte hier das Problem liegen, denn die Verbindungen, welche Zapman23 aufgelistet hat, scheinen bei meinem Board nur bedingt zu existieren.
Ich habe die bestehenden Verbindungen zwischen IC31, IC22, IC26, IC28 und IC32 mal visualisiert … Und würde mich freuen, wenn mir jemand freundlicherweise sagen könnte, ob da eventuell Verbindungen fehlen bzw. nicht korrekt sind. So gibt es bei Pin 9 vom IC31 keine Verbindung zu IC22, obwohl laut Service-Manual eine bestehen sollte …

Vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn ich mich nicht vertan habe (weil ich die Nummerierung der Pins im Service-Manual falsch gedeutet habe), könnte hier das Problem liegen, denn die Verbindungen, welche Zapman23 aufgelistet hat, scheinen bei meinem Board nur bedingt zu existieren.
Ich habe die bestehenden Verbindungen zwischen IC31, IC22, IC26, IC28 und IC32 mal visualisiert … Und würde mich freuen, wenn mir jemand freundlicherweise sagen könnte, ob da eventuell Verbindungen fehlen bzw. nicht korrekt sind. So gibt es bei Pin 9 vom IC31 keine Verbindung zu IC22, obwohl laut Service-Manual eine bestehen sollte …
Die Leitungen zwischen den 4024 und den Busstreibern sind typische Opfer der ausgelaufenen Batterien. Die solltest Du mit Kabeln nachlegen.
 
Danke für den Tipp! Leider (oder zum Glück) habe ich da auch nichts finden können …
Ich bin da tatsächlich hingegangen und hab jede Verbindung laut Schaltpaln durchgepiept, IC für IC, Pin für Pin. Und ja, ich hab einen an der Waffel ...
 
Mal doof gefragt: Welche sind das denn genau?
Bitte nicht böse sein, aber wenn Du das nicht aus dem Schaltplan rauslesen kannst, bzw. den Schaltplan nicht auf das platinenlayout übertragen kannst, dann solltest du den Job jemand anderes machen lassen.
 
Bitte nicht böse sein, aber wenn Du das nicht aus dem Schaltplan rauslesen kannst, bzw. den Schaltplan nicht auf das platinenlayout übertragen kannst, dann solltest du den Job jemand anderes machen lassen.
Übertragen kann ich den Schaltplan schon, weiß aber dennoch nicht, welches die 4024er sein sollen. Die ICs 24, 26, 28, 29, 34, 35 sind 4042er und die ICs 23, 25 sind 4011er …
Abgesehen davon habe ich große Lust, den P6 mit eigenem Aufwand wieder zum Laufen zu bringen … Und dachte, dass dieses tolle Forum eventuell auch Nicht-Profis dabei behilflich sein kann, sich in die Problematik einzuarbeiten!?
 
welches die 4024er sein sollen
Aaaahrg.... Fipptehler! Mea Maxima Culpa!!! Sorry - das ist mir jetzt sehr peinlich, Dir da was unterstellt zu haben.

Ich meine natülich die 4042er ... also entsprechend die Verbindungen von IC30/31 zu IC28/29/34/35 (bzw auch IC24/26 - wobei die seltsamsterweise seltenst betroffen sind).

Der Kniff mit dem Durchleuchten und systematischen Durchpiepsen ist hier wirklich zu empfehlen.
 
Und wenn du gesockelte ICs hast, dann am Besten auch sicherstellen, dass alle Beinchen der Sockel auch Kontakt zur Platine haben. Und zwar nicht nur Sichtprüfung. Ich hatte zwei drei Pins, die im Sockel unsichtbar angefressen waren.
 
Vielen Dank @fanwander und @MacroDX! Nach gefühltem 1000-maligem Durchpiepsen der Leitungen vorn wie hinten und dem Prüfen der Durchkontaktierungen bei den ICs — frage ich mich, ob es eventuell sein kann, dass die 4042er eventuell Schaden genommen haben, auch wenn sich in diesem Bereich keine Batteriesäure befunden hat?
 
Ich hatte einen Korg M1R, bei dem die Suppe eines ausgelaufenen Elkos zwischen den Anschluß-Beinchen hindurch bis unter das DAC-IC gekrochen ist. Das IC habe ich dann ausgelötet, darunter alles gesäubert, eine IC-Fassung (mit gedrehten Kontakten - nicht so'n Billich-Plunder!) eingelötet und das IC dann in die Fassung eingesetzt...
 
ob es eventuell sein kann, dass die 4042er eventuell Schaden genommen haben, auch wenn sich in diesem Bereich keine Batteriesäure befunden hat?
Se dewil is a squirrel wie der Deutsche sagt.
Bei meinem gebraucht erstandenen JX-8P damals waren drei OP-Amps hinter dem AD-Wandler (CV-Buffer) hinüber, ganz ohne Batterieschaden, wohl durch Kellerfeuchte.
Für meinen Poly61 musste ich mir dann auch über ein weltweit verfügbares Auktionsportal eine neue Keyboard-Assigner CPU kommen lassen.
 
Aha — das mit der Kellerfeuchte ist ein ganz interessanter Hinweis! Mein P6 sieht so aus, als hätte er ne ganze Weile in einem Keller gestanden … Nicht nur die Schrauben vom Gehäuse — auch die Beinchen der ICs und die Lötpunkte (zum Beispiel auf der Rückseite der Platine) sind mit einem weißen Etwas überzogen …
Also besser austauschen, was auszutauschen geht?
 
Beim Opera6 hab ich pauschal alles ausgetauscht, was sich in der Gefahrenzone befand und sich auch problemlos beschaffen ließ. Sogar den RAM, weil sie ihn zufällig hatten für einsfuffzich.
Auch wenn ich generell ein gezieltes Vorgehen propagieren würde, ist die grobe Keule manchmal auch nicht schlecht ?
 
Also besser austauschen, was auszutauschen geht?
Solange es sinnvoll, machbar & finanziell im Rahmen ist - klares JA. Wenn Du ICs austauschst, gleich Fassung(en) einlöten. Aber bitte welche mit gedrehten Kontakten, nicht diese billigen mit den Blechstreifenkontakten wie die große blaue und die beiden schwarzen Fassungen in Deinen Bildern!

Waren die beiden schwarzen unterhalb der großen blauen Fassung eigentlich mit ICs bestückt? Falls ja - auch tauschen gegen Präzisionsfassungen - Beispiel(e):
Nach dem Entlöten Platine genauestens inspizieren und gegebenenfalls sorgfältig reinigen, bevor man die Fassungen einlötet...
 
rage ich mich, ob es eventuell sein kann, dass die 4042er eventuell Schaden genommen haben, auch wenn sich in diesem Bereich keine Batteriesäure befunden hat?
Ja, kann sein. Zudem sind das wirklich Cent-Beträge, da kostet der Stundenlohn fürs Drübernachdenken, ob man tauschen soll, mehr als die ICs selbst.
Ich habs relativ einfach, weil ich immer einen vergleichweise großes Sortiment an Standard CMOS-ICs zu Hause habe, und notfalls ist der Conrad nur 8 Minuten mit dem Fahrrad entfernt. Wenn man alles mühsam aus der Ferne beschaffen muss, ist das natürlich was anderes. Dann lieber großzügig alles im Umfeld der Ex-Batterie tauschen
 


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