[Projekt]: Fairlight CMI IIx

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pure energy noise
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Gleich vorweg:
Vielen Dank an Adam Strange für die Erschaffung der Softwareemulation des CMI IIx, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre.

(Vor)Geschichte:
Die Idee dazu kam mir vor ca. 5 Jahren in den Sinn. Irgendwann wurde QuasarBeach von Adam Strange als Basis-Plattform vorgestellt und spätestens ab da wurden die Bilder in meinem Kopf zu einem eigen/interpretierten Fairlight CMI IIx konkreter. Ich bin den gesamten Bauplan, samt der konstruktiven Details dann vorerst im Kopf durchgegangen - fundamental wichtig hierbei war für mich, dass man keinerlei Schrauben an den seitlichen Wangen sehen kann: d.h.: das Gehäuse musste so konstruiert sein, dass es 1.) jederzeit zu öffnen sei, jedoch 2.) kaum eine Verschraubung erkennbar ist. Ich übertrug die Idee in eine CAD-3D-Software und baute sie seither in Gedanken + am 3D-Modell weiter:

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Es wurden einige Hauptpunkte hinsichtlich der Konstruktion dann meinerseits aufgestellt:

- welche Hardware-Basis + OS ?
- Be-/Entlüftung (Kühlung)
- Netzteil im Gehäuse
- Audio-Interface ?
- MIDI-Interface ?
- Keyboard ?
- Touchdisplay ?
- NumBlock (zur Eingabe der Werte) gem. Original
- Anschlüsse im hinteren Bereich (Audio, MIDI, USB, Power, LAN, VGA, etc..)
- und einiges mehr..

Ich wollte den Fairlight kompakter als das Original bauen - ohne jedoch dabei das Ur-Design im Konzept zu verfehlen. So entschied ich mich (anders, als beim Original) für eine 49-(normalgrosse)Tasten-Klaviatur, leicht gewichtet. Das Original arbeitet mit einer externen Rechnereinheit + Keyboard (+Tastatur, Display). Meine Intention war, die gesamte Rechnereinheit im Inneren der Klaviatur inkl. Netzteil als geschlossenes System unter zu bringen. Eine ordnungsgemäße Be-/Entlüftung (als Kühlung) war hierbei essentiell wichtig - ohne aber, dass man diese merklich hört. Ich entschied mich für Lüfter von Xilence, welche sowohl für das Entlüften des Gehäuse (2x Stück), sowie auch im Netzteil (Lüfter getauscht) als auch am CPU-Kühler ihren Platz + Funktion fanden. Man hört die Dinger tatsächlich praktisch gar nicht - zumindest sind diese so leise, dass selbst nachts beim geschärften Gehör diese im Grunde nicht wahrnehmbar sind. Das reicht mir so aus.

Nun zur Hardware:
Ich wollte hier nicht übertreiben bez. CPU-Power/RAM/Netzteil/SSD.. (weil unnötig). Gleichzeitig sollten die Komponenten so gewählt sein, dass es wirtschaftlich noch im finanziellen Rahmen bleibt. Ich entschied mich für ein DELL-Mainboard mit LGA775. Als Prozessor sollte die gleiche Intel-CPU zum Einsatz kommen, welche seit 2005 bereits in meiner Studiorechner (jetzt als Zweitrechner da) zu voller Zufriedenheit werkelt = Intel E8400, 2x3.00 GHz, 8MB-L2-Cache, 1333 FSB. Damit war nicht nur sichergestellt, dass QuasarBeach vernünftig läuft, sondern vieles andere auch, was ggf. auf dieser Plattform zukünftig noch zusätzlich genutzt werden würde.

Specs im Überblick:

- Mainboard: DELL Socket-775
- 6x USB 2.0 (2x davon vorne)
- Netzteil: DELL 300W, intern, zusätzlich aussen am 230V-Anschluss gesichert
- CPU: Intel Core2Duo E8400, 2x3.00 GHz
- RAM: 2GB DDR2
- SSD: 2x 128 GB (beide boot-fähig)
- Audio: Behringer U-Phoria UM2 (class-compliant), +48V zuschaltbar
- MIDI: Edirol/Roland UM-1S
- Keyboard: Miditech ProKeys 3, 49- halbgewichtete, normalgrosse Tasten
- Monitor, ELO Touch Solutions ET1515L (15")
- NumBlock, USB-fähig
- OS: Win 7, 32bit

Natürlich kann alles bei Bedarf jederzeit getauscht/geändert/aufgrüstet werden. Beim RAM und den beiden SSDs (hatte ich halt hier da) stelle ich fest, dass diese Dimensionen vorerst vollkommen ausreichend gewählt sind. Eigentlich sollte alles auf Linux-Basis laufen, jedoch gab es da einige MIDI-Probleme mit QuasarBeach und der internen Klaviatur, weshalb ich auf Windows + ASIO4All umgesattelt bin. Alternativ lassen sich weitere OS installieren und beim Boot wählen.

Nachdem das Grundmodell inkl. der entspr. platziereten Hardware im Inneren, dem Be-/Entlüftungskomzept, etc. klar waren, wurde das Gehäuse (vorwiegend aus MDF) gebaut. Aussteifung im Inneren teils durch Fichtenholz. Bohrungen/Ausschnitte, etc. mussten natürlich perfekt sitzen. Kleben, schrauben, spachteln, schleifen. Das alles dauerte, wobei ich mich dem Projekt nicht jeden Tag durchgehend widmen konnte (Beruf + Privatleben). Der Monitor wurde zerlegt - das Gehäuse geschliffen, grundiert, weiß-lackiert. Den Monitorfuß musste ich selbst neu konstruieren, weil mir der Monitor ohne Fuß (nur Metallkonsole) geliefert wurde. Alles sollte in einheitlich matt-weißen Farbton aufeinander abgestimmt sein. Das NumBlock (USB) musste ebenfalls zerlegt und das Gehäuse (hier schwarz) lackiert werden - wobei das NumBlock-Gehäuse aus Kunstoff vorliegt und dennoch passend zum MDF eingesetzt, bündig verschraubt + verspachtelt + einheitlich schwarz lackiert werden musste. So geschah es dann auch.

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Das Pitch-Bend und Mod-Wheel wurden bez. besserer Griffigkeit (und aus Designgründen) an der Oberfläche weiß lackiert. Die Tasten für Oktave +/- musste ich so konstruieren, dass sie aus dem Gehäuse 1.) nicht rausfallen, jedoch Ihrer Funktion ordnungsgemäß und nachhaltig nachgehen können/werden.
Ebenfalls selbst konstruiert war die Montage der beiden Pitch/Mod-Wheels und der Oktave-Tasten links der Klaviatur. Darunter steckt das Audio-Interface.

Bau-/Testphasen..

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Nach insgesamt (mit teils vielen/langen Pausen zwischen) 3 Jahren Entwicklung/Planung und rund 2 Jahren Bauzeit, ist das Teil nun fertiggestellt. Beschriftungen an den Anschlüssen fehlen noch, das folgt demnächst.
Da BlackMagic Design aktuell die Rechte an Fairlight besitzt, überlege ich, ob ich hinten am Gehäuse ein Fairlight-Logo anbringen "möchte" - naja.. vielleicht (nur für mich ;-))

Hier noch einige Aufnahmen von dem Teil:

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Zuletzt bearbeitet:
Schöne Idee, wie ich finde. Einziger bisheriger Wermutstropfen in meinen Augen derzeit: das Betriebssystem. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, warum man bei einem solchen Projekt in Zeiten wie diesen, wo die Abhängigkeiten Richtung USA vielleicht möglichst klein gehalten werden sollten, auf dieses Betriebssystem setzt, insbesondere, da es sehr gute Alternativen gibt.
 
Schöne Idee, wie ich finde. Einziger bisheriger Wermutstropfen in meinen Augen derzeit: das Betriebssystem. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, warum man bei einem solchen Projekt in Zeiten wie diesen, wo die Abhängigkeiten Richtung USA vielleicht möglichst klein gehalten werden sollten, auf dieses Betriebssystem setzt, insbesondere, da es sehr gute Alternativen gibt.
Wie gesagt: Linux bereitet derzeit noch (bei der hier angewendeten Software) MIDI-Probleme bez. der internen Klaviatur. Man kann aber jederzeit das OS wechseln oder durch ein zusätzliches OS das Ganze erweitern.
 
Wie gesagt: Linux bereitet derzeit noch (bei der hier angewendeten Software) MIDI-Probleme bez. der internen Klaviatur. Man kann aber jederzeit das OS wechseln oder durch ein zusätzliches OS das Ganze erweitern.
Das habe ich wohl beim Überfliegen einfach überlesen, sorry.
 


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