Reportage von 1989 über das Sampling

Schon wenn ich sehe was die Sampler Ende der 90er Jahre gekostet haben, lässt sich eine enorme Entwicklung feststellen.
Ein voll ausgebauter EMU gabs da nicht unter 7000 Eiern.

Ich habe noch jede Menge alte Musikzeitschriften aus den frühen 80ern (wo noch MIDI vorgestellt wurde, die Neuheit "Sampling", die ersten ROM-basierten Synths etc) und generell war damals einfach alles nur sauteuer. Bandmaschinen, Hallgeräte, Kabel etc. kosteten ein Vermögen.

Die meisten Dinge sind heute auf dem Gebrauchtmarkt für einige Euros zu finden oder man bekommt sie geschenkt weil sie jemand entsorgen möchte.. (mein Raven, Yamaha TX16W etc... ;-) )
 
Tax-5 schrieb:
Schon wenn ich sehe was die Sampler Ende der 90er Jahre gekostet haben
Ende der 90er habe ich für ein 56k-Modem 150 DM bezahlt. Heute ist das Teil nichts mehr Wert. Bzw. das Wertvollste am Gesamtpaket wäre das externe Netzteil (9V, 1A, 5 mm). :mrgreen:
 
Maximum-Skills im Umgang mit Samples (Mid-90er, Samples jedoch älter):

:phat:
 
Sampling .... noch früher...
(Sound-Demo von einem speziellen Programm habe ich nicht mehr aber dafür wenigstens das Stück gefunden mit einem kurzen Sample am Anfang)



immerhin OHNE Soundchip ;-)
 
Bis einschliesslich 1985 war rapmusik sehr gut.Die ganz frühen 80er mit Grandmaster flash sowieso.
Bei dem Lied hier kam man ja auch ganz ohne sampleparts aus.Da ist alles Hausgemacht.
 
Seit 1986 kaufe ich Musikinstrumente und nahm noch voll die teure Schiene damals mit:
Ein Dynacord ADS Sampler (gebraucht und leicht defekt!) habe ich 1991 für schmerzhafte 3300 DM
gekauft (für fast 1000 DM noch weitere 6 MB dazu gekauft); dann einen Ensoniq ASR-10R
für 4750 DM und noch einen weiteren Sampler Akai S2800i für 4850 DM.
Sauer verdientes Geld ging da weg wie sonst was.
Synth, FX, Mixer, CD-Recorder (!) u.a. kosteten auch sehr viel mehr, als Heute.
Einige 10 Tausend Euro gingen drauf.
Die junge Generation heute, die mit dem Musikmachen beginnt, kann wirklich glücklich sein,
dass man sehr gute Geräte ziemlich günstig erwerben kann, ob neu oder gebraucht.
Deshalb habe ich auch Heute noch viel Respekt vor "Sampling", analoger Synthese, FX-Geräte,
aber auch Digitalisierung, YouTube, Hardware, u.a.
Mein Yamaha EX5 kann 16 MB selbsgesampeltes Material fest speichern und diese Samples durch die
Synth-Engine bearbeiteten. Für mich ist das nach wie vor "wertvoll", da das damals sehr viel
Freihet bedeutete, unabhängig von vorgefertigten Firmen-ROMs (wie z.B. Roland JV-Boards) zu sein.
Ein junger Musiker lächelt darüber ("ich hol mir die GB in den Rechner..."), er brauch keine 16 MB eigene
Samples in irgend welcher Hardware. Hier ist aber auch genau das Problem, was ich sehe, Masse statt Klasse;
vielleicht habe ich noch ein ganz anderes Verhältnis zu "selbsterstellten" Sample-Waves.
 
Sebastian R. schrieb:
Seit 1986 kaufe ich Musikinstrumente und nahm noch voll die teure Schiene damals mit:
Ein Dynacord ADS Sampler (gebraucht und leicht defekt!) habe ich 1991 für schmerzhafte 3300 DM
gekauft (für fast 1000 DM noch weitere 6 MB dazu gekauft); dann einen Ensoniq ASR-10R
für 4750 DM und noch einen weiteren Sampler Akai S2800i für 4850 DM.
Sauer verdientes Geld ging da weg wie sonst was.
Synth, FX, Mixer, CD-Recorder (!) u.a. kosteten auch sehr viel mehr, als Heute.
Einige 10 Tausend Euro gingen drauf.
Die junge Generation heute, die mit dem Musikmachen beginnt, kann wirklich glücklich sein,
dass man sehr gute Geräte ziemlich günstig erwerben kann, ob neu oder gebraucht.
Deshalb habe ich auch Heute noch viel Respekt vor "Sampling", analoger Synthese, FX-Geräte,
aber auch Digitalisierung, YouTube, Hardware, u.a.
Mein Yamaha EX5 kann 16 MB selbsgesampeltes Material fest speichern und diese Samples durch die
Synth-Engine bearbeiteten. Für mich ist das nach wie vor "wertvoll", da das damals sehr viel
Freihet bedeutete, unabhängig von vorgefertigten Firmen-ROMs (wie z.B. Roland JV-Boards) zu sein.
Ein junger Musiker lächelt darüber ("ich hol mir die GB in den Rechner..."), er brauch keine 16 MB eigene
Samples in irgend welcher Hardware. Hier ist aber auch genau das Problem, was ich sehe, Masse statt Klasse;
vielleicht habe ich noch ein ganz anderes Verhältnis zu "selbsterstellten" Sample-Waves.

Habe mir Mitte der neunziger für viel Geld dern Akai S-2000 gekauft nachdem ich schon
einen S-01 von Akai hatte.
Ich habe meinen S-2000 heute noch.Ich hatte mal den klang mit einem SoftwareSampler für meinen Computer
mit dem vom S-2000 verglichen und musste wirklich nicht genau hinhören um zu erkennen das der Sound vom
S-2000 druckvoller und brillianter rüberkam als der vom Softie.
Da ich nur einzelne drums und evtl. mal einen kurzen voice oder effektsound sample speichere ich meinen Kram
immer noch brav auf Diskette.Das editieren geht mit dem S-2000 auch sehr gut.Ich habe sogar das Effektboard
und die Einzelausgänge sowie Speichererweiterung am start.
Macht einfach heute noch Spass und ein besseres Modell als den 2000er brauche ich für meine Zwecke gar nicht.
 
immer noch faszinierend ist es dass die sampler tatsächlich (jeder auf seine art) besser klingen als sounds von itb vsti samplern

egal ob es nun "nur" ein emu esi-32 oder 4000 ist - oder ein akai z4/8

ich habe schon alles mögliche probiert bei battery (komoplexe mutlisamles - hochwertige aufnahemn etc... am ende klingt es aus dem battery definitv NICHT besser - ich wundere mich IMMER wenn es mir auffällt darüber
 
tom f schrieb:
immer noch faszinierend ist es dass die sampler tatsächlich (jeder auf seine art) besser klingen als sounds von itb vsti samplern

egal ob es nun "nur" ein emu esi-32 oder 4000 ist - oder ein akai z4/8

ich habe schon alles mögliche probiert bei battery (komoplexe mutlisamles - hochwertige aufnahemn etc... am ende klingt es aus dem battery definitv NICHT besser - ich wundere mich IMMER wenn es mir auffällt darüber

Da muss ich dir defenetiv Recht geben , beschäftige mich schon jetzt die letzten zwei Jahre vermehrt mit Sampling und das selbe habe ich auch getestet und bin zum selben ergebnis gekommen ;-)
 
Nicht zu vergessen : der DX7 wurde als Sampleralternative angepriesen " Natursounds aus dem DX7" war zB ein Inserat.
Ende der 80 ger kaufte ich für den Atari ST eine sauteure externe Hardware für Stereosampling und HD Recording. ( Name habe ich vergessen, so ähnlich wie ADAT) , weiß nur noch, dass eine 70MB SCSI HD dafür 3000 DM kostete.
 
Darum leidet ja heute auch die klangliche Kreativität, von der technischen Sprechen wir mal erst gar nicht! :D

Ich habe auch "nur" Hardware Geräte, das ist auch ein ganz anders Gefühl,man denkt anders, geht anders ran usw. von den klangliches Aspekten ja nichtmal geredet.

Gruß,Matze
 
tom f schrieb:
ich habe schon alles mögliche probiert bei battery (komoplexe mutlisamles - hochwertige aufnahemn etc... am ende klingt es aus dem battery definitv NICHT besser - ich wundere mich IMMER wenn es mir auffällt darüber

Huhuhu *wink*.. hier drüben auch

Nicht umsonst kommen meine Drumsounds IMMER von Hardwaresamplern. Diese speichere ich dann brav auf 3.5 Disketten...
Dieses Verfahren praktiziere ich seit 8 Jahren so und wird auch so bestehen bleiben.

Natürlich hat man mit der Battery in wenigen Sekunden sein Traum-Drumkit zusammengeklickt aber wo ist da die Haptik?
Und abgesehen davon, klingen Hardware-Sampler einfach besser..... die Gründe wurden hier in diesem Forum schon mehrfach dargelegt (Kabel, Wandler, analoge Filter, Signalweg, Bautteiltoleranzen etc...)
 
serge schrieb:
Irgendwo – ich weiss wirklich nicht mehr, wo ich's gelesen habe – fand sich die (passende) Bemerkung, dass der EMS VCS3 letztlich nur gebaut & verkauft wurde, um Kohle für Zinovieffs Hybridstudio herbei zu schaffen.

(Necrobump) - Glaube, das war Hinton. Er schrieb IIRC auch "Zinovieff never understood analog synths".
 
Sebastian R. schrieb:
Die junge Generation heute, die mit dem Musikmachen beginnt, kann wirklich glücklich sein,
dass man sehr gute Geräte ziemlich günstig erwerben kann, ob neu oder gebraucht.

Kann sie das ? Ich glaube das die Kreativität ganz erheblich darunter leidet, das fast alles verfügbar ist. Gerade weil die Instrumente/Geräte früher so teuer waren, wollte jeder das letzte aus den Teilen herausholen, bzw. man kannte sein Instrument. Wer mal 2 Jahre auf ein Instrument gespart hat, wußte genau was er damit machen wollte. Heute werden Instrumente /Geräte als Ideengeber gekauft. Ein neues Gerät muß inspirieren, weil die Inspiration oft fehlt. Theoretisch müßte doch Musik heute viel kreativer, interessanter sein. Musik ist so beliebig geworden, auch weil ja heute beinahe jedes Geräusch als Musik deklariert wird.
Ich finde zB. gerade Sampling hat noch viel Potential und trotzdem wird es primär für Orchester, Piano und andere Libaries genutzt.
Warum gibt es keine guten Sampler mehr ? Klar es gibt Workstations mit Sampling, aber mit lächerlichem Speicher. Ich möchte 1TB Speicher, das wäre doch alles machbar und kostet kein Vermögen mehr. Es ist schon peinlich, das jedes Stück Samplerhardware immer noch besser klingt, als alles was es an Software gibt und das im Jahr 2014 !!!
 
Ich stimme Neo in einigen Punkten zu. Trotzdem meine ich, dass Musikmachen mit elektronischen Mitteln durch den Preisverfall demokratischer wurde, weil eben nicht mehr an dicke Geldbörse gebunden . Ob Musik " beliebiger" wurde, bin ich nicht sicher, der Mainstream ist für mich nicht der Maßstab . Stumpfes Gedingel gabs früher genauso. Andererseits kenne ich persönlich einige, die sehr wohl interessante Musik machen, die sich die entsprechenden Instrumente und Geräte eben jetzt leisten können. Die Meinung, dass Instrumente immer mehr Wegewerfartikel werden und nicht mehr voll ausgereizt werden, und somit auch keine Wertschätzung mehr haben, teile ich zu 100%
 
Jaguar schrieb:
Ich stimme Neo in einigen Punkten zu. Trotzdem meine ich, dass Musikmachen mit elektronischen Mitteln durch den Preisverfall demokratischer wurde, weil eben nicht mehr an dicke Geldbörse gebunden . Ob Musik " beliebiger" wurde, bin ich nicht sicher, der Mainstream ist für mich nicht der Maßstab . Stumpfes Gedingel gabs früher genauso. Andererseits kenne ich persönlich einige, die sehr wohl interessante Musik machen, die sich die entsprechenden Instrumente und Geräte eben jetzt leisten können. Die Meinung, dass Instrumente immer mehr Wegewerfartikel werden und nicht mehr voll ausgereizt werden, und somit auch keine Wertschätzung mehr haben, teile ich zu 100%


Deine Argumentation finde ich in sich unschlüssig, denn wieso *sollte* denn überhaupt "demokratischer" bei Kunst automatisch "besser" heißen? D.h. was meinst du mit "trotzdem"? Ich glaube nicht, dass die meisten großen Werke sehr demokratisch entstanden sind, egal ob klassische Symphonien, die besten Sachen der Beatles, oder durch Tradition geprägte Sachen wie Oberkrainer ÄÄH die improvisationsbasierte nordindische Musik. Bei allen handelt es sich entweder um das Produkt eines einzelnen Genies, um das "gereinigte" Hervorgehen aus religiös geprägten Lehrer-Schüler-Beziehungen mit strengen Regeln bis hinein in die Lebensführung, oder um die Zusammenarbeit von Leuten, die *zufällig* halt mal ein paar Jahre (-->!) gut miteinander konnten, weil sie irgendwo auf der selben Wellenlänge unterwegs waren.

Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich sehe nicht, wo Demokratie in Kunst viel Platz hätte. Die eine oder andere Band, oder Kollektive wie Wu Tang Clan oder Geinoh Yamashirogumi, mögen die Ausnahmen sein, die "die Regel bestätigen", aber ich nehme bis auf anderweitigen Beweis an, dass es auch da sich einfach um zwischenmenschlich oder zumindest professionell fruchtbare Atmosphäre handelt - nicht um Demokratie im Sinne von freier Abstimmung oder "lass uns das mal ausdiskutieren" ;-)

Vielleicht schieße ich gerade mit Kanonen auf Spatzen und du hast dir gar nicht so viel Gedanken über den Begriff gemacht, aber vielleicht habe ich dann ja erst recht einen Denkanstoß gegeben. Wer Gegenbeispiele kennt, bitte, her damit.

Ach ja, und weil wir hier in einem Synth-Forum sind - nein, auch das Genudel von TD in den 70ern war nicht wirklich demokratische Musik, höchstens anarchische. ;-)
 
"Demokratischer" ist natürlich eine Metapher auf das, was Demokratie unter Anderem ausmachen sollte: Chancengleichheit , gerechte Verteilung der Mittel, Zugang zu Ressourcen ( zB. Instrumente) versus Geldelite, zu der man sich hochlecken/schlafen muss.
Habe nicht behauptet, dass der kreative Prozess an sich demokratisch sein muss.
Hätte natürlich auch " sozialer" schreiben können, aber das war mir zu eng.
"Trotzdem" bezog sich auf das Bedauern, dass die Sachen billiger werden.
 
durch Tradition geprägte Sachen wie Oberkrainer
Da muß ich mal klugscheißen. Die Oberkrainer Musik ist keine traditonell hergebrachte Musik, sondern wurde von Slavko Avsenik, einem Jazzmusiker, erfunden. Er hat sich sicherlich einiger traditioneller Muster bedient, die sog. Oberkrainer Musik ist aber in der Krajina (Slownische Provinz) ansonsten nicht verwurzelt.
 
Ich finde gerade die weiter vorne meiner Ansicht nach zu unrecht gescholtenen HipHoper zeigen doch wie man mit einfachsten Mitteln (Stimme, Beatbox, Technics) mal so eben ein neues Pop-Genre begründet, und somit ihren kleinen Betrag zum kulturellen Schatz der Menschheit beigetragen haben. Man muss ja HipHop nicht mögen, aber sollte durchaus anerkennen, dass sie die (hauptsächlich) schwarze US-Jugendkultur der Großstädte der 80er repräsentieren. Kaum eine Musikrichtung dieser Zeit ist so politisch bzw. sozialkritisch gewesen. Das nannte man Ende 80 Old School als die New School aufkam (allem voran z.B. PE). Heute nennt man diese Zeit wiederum Old School. Lustig, aber die Herren Musikjournalisten haben es ja nicht miterlebt und sowieso keine Ahnung. Die Beastie Boys sind in diesem Zusammenhang eine absolute Ausnahmeerscheinung, dem Stimme ich 100% zu.
Ich muss meinen Vorrednern daher recht geben, dass das Überangebot an technischen Möglichkeiten heutzutage keinesfalls "bessere" (innovativere?) Musik bedingt sondern eher im Gegenteil zum heutzutage doch so auffälligen Pop-Brei-Gleichklang führt. Rock-Musik ist hier ein noch besseres Beispiel, welches darlegt, wie ein einfaches Grundkonzept (Drums, Gitarre, Bass, Sänger) immer noch zieht. Man bin ich froh, Anfang 90 die Techno-Hochphase miterlebt zu haben: Da gab es jedes Wochenende neue Platten zu bestaunen. Und vieles klang trotz x0x Dreifaltigkeit wirklich stilistisch verschieden - gerade auch wegen der aufnahmetechnischen Limitierungen.
 
Die heutige "Kreativität" beschränkt sich fast nur noch auf Strategien um den "loudness war" kurzzeitig anzuführen, das kostet die Zeit welche der kreativen Ausarbeitung von Musik dann fehlt. Aktuelle musikalische Inhalte sind doch meist nur aufgewärmtes Dosenfutter.
 
Danke für die Klarstellung re: Demokratie.
Oberkrainer war ironisch gemeint.
Der Loudness War wird seit Sommer offiziell (was nicht heißen muss "effektiv", das weiß ich nicht) zensiert, indem neue Tracks mit zu wenig Dynamikumfang nicht im Radio gespielt werden dürfen; alte werden angeblich leiser abgespielt. (Quelle: glaube, P. Bremm/ ehemals Tascam/ Teac)
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