RIP George Martin

George war das heimliche fünfte Mitglied der größten Band der Welt! Ohne ihn und seine ordnende Hand hätte es wohl kein "Revolver", kein "Sgt. Peppers..." und vor allen Dingen kein "Abbey Road" gegeben. Sein Tod macht mich traurig.
 
Der Mann, der entdeckte, daß man das Tonstudio auch wie ein Musikinstrument nutzen kann. Moderne Musikproduktion sähe anders aus ohne ihn. Danke dafür.

Die Beatles rechne ich ihm jetzt nicht unbedingt extrahoch an...

Stephen
 
Da gehen sie hin, die Helden. Sir George Martin war ein unglaublicher Musikproduzent. Und er hat durch seine Ideen und Input den Sound der Beatles bereichert, z.B. das Solo von In My Life, oder tontechnische Eskapaden bei Revolver, Sgt Pepper, Abbey Road und viele mehr. Er hatte ein langes, erfülltes Leben, aber es ist trotzdem traurig zu sehen, wie die Großen sich nach und nach verabschieden.
 
Sianon schrieb:
z.B. das Solo von In My Life
geniales Solo. Wusste nicht, dass er das gespielt hatte. Überrascht allerdings nicht bei seiner Musikalität.

Habe ihm auch viel zu verdanken. Ohne geniale Leute wie George Martin wäre ich vielleicht mein Leben lang bei der Malerei geblieben. Super Lehrer und Vorbild.
 
Ich oute mich hier mal als America-Fan ! Cheesy aber gut, von daher eine Nachricht, die mich mich nachdenklich und traurig stimmt...
 
Das Honky-Tonk-Solo? Das wusste ich gar nicht. Ja, er hatte einen ziemlich großen Einfluss auf die Musik der Beatles. Jaaa, ich höre mir nachher das Album In My Life an. Da gibt es einen Track., "Friends And Lovers", der einfach nur schön und traurig ist. Erinnert mich immer stark an "Die Moldau" von Smetana oder die Nationalhymne von Israel, "Hatikvah", aber das stört mich nicht.
 
Danke für die Videos. :supi: Ich muss es einfach fragen: Was ist das für ein Synthesizer in Say, Say, Say? Das Lied gefällt mir immer noch, nach so vielen Jahren.
 
tiefenrausch2 schrieb:
Er hat auch das Pianosolo von Lovely Rita gespielt.
aha. Das ist ebenso genial wie das in "In My Life", eigentlich noch etwas verrückter und verspielter. Interessant dass ein gediegener Gentleman wie Martin so ausgefallen und virtuos werden konnte. Das ist zweifellos auch den Einflüssen der 60er Jahre zuzurechnen.

Es gibt eine Beschreibung der Beatles Recordingsessions wo alles aufgeführt ist. Bin da nicht von A bis Z durchgegangen, sonst wäre mir das vermutlich bekannt gewesen. Egal, George Martin war ein Genie und Pionier, und eben auch ein hervorragender Studiomusiker.
 
Er war ein absolutes Genie und hatte das absolute Gehör. Ich bin ein riesen Beatlesfan und hab alles von denen gelesen etc. Ohne Martin wären die nur halb so gut gewesen. Allerdings muß man ehrlicherweise auch zugeben, dass das Pianosolo bei Lovely Rita mit halber Geschwindigkeit aufgenommen wurde ;-). Er hat es einfach eine Oktave tiefer eingespielt. (Merkt man übrigens an den kurzen Attackzeiten).

tr
 
:D

Was für eine Offenbarung, das wusste ich alles nicht. Allerdings wiederum nicht überraschend. Das mit dem Attack, jetzt wo Du es sagst, leuchtet es mir ein. Ich muss das Stück gar nicht abspielen, es ist sozusagen gespeichert im Gedächtnis. So ein wildes Pianosolo ist schon fast überirdisch in normaler Geschwindigkeit. Irgendwie logisch, dass es mit halber Geschwindigkeit aufgenommen wurde. Jetzt macht die Sache erst Sinn, jetzt ist die Erklärung da. Ein dickes Dankeschön an Dich ist hier angebracht. Ich hätte dieses Detail wohl zeitlebens übersehen.

Genau solche Sachen sind das Geniale an der Aufnahmetechnik, die Martin verwendet hat.

Nur so nebenbei, ich habe letztes Jahr mein Tascam 238 wieder installiert, unter anderem wegen dem Einspielen von schnellen Passagen. Es gibt zwar kein Umschalten zwischen 4.75 und 9.5, aber man kann mit dem Temporegler ziemlich langsam drehen, derweil Spur 8 als Masterclock fungiert, für MIDI Clock und Ableton Link Synchronisation. Ist eigentlich immer noch eine brauchbare Methode, mit Tonband zu arbeiten. In früheren Jahren mit 4-Track Tonband war das Umschalten von 9.5 zu 4.75 ungeheuer praktisch, da man schwierige Sachen eine Oktave tiefer recht gut einspielen konnte, was ziemlich beeindruckent tönte wenn man wieder auf 9.5 Geschwindigkeit schaltete.

Mit Software/DAW habe ich das nie hingekriegt, allerdings auch nie versucht. Manuelles Einspielen ist nach wie vor eine bevorzugte Methode für mich, derweil ich natürlich auch Sequenzer und Clock Divider etc. benutze. Neulich auch das Gearbox-Modul von Hinton Instruments, aber das ist nur technisches Geplänkel.

Sir George Martin wird herunterschauen und lächeln; diese Sachen betreffen ihn nicht mehr. Er hat seine Arbeit getan und kann zufrieden sein.
 
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on topic Bild von ihm in Aktion.
 
Aus dem lieben FB gefischt, bestestes was ich fand.

Bekannter ist vielleicht dies - zumindest Beatles-technisch.
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vermute mal, das geht so in die Richtung


please note - ich habe keine Ahnung von dieser Band, aber bisschen gucken würde ich wohl dann da.
 
Die Beatles waren die Hipster ihrer Zeit, und der Moog ihr Apple-Spielzeug (Achtung, doppelsinnige Bemerkung) oder Singlespeed Fahrrad. Da mußten die Rolling Stones natürlich auch einen haben.

Stephen
 
@phil999: Schön dass dir die Info so gefällt. Sehr empfehlenswert das Buch von GM "summer of love". Da beschreibt er wie das Sgt.Peppers Album produziert wurde. Gibts auch eine TV Serie dazu auf YT.

@alle anderen: Was Euch nicht gefallen wird: In seiner Biographie "Es begann in der Abbey Road" philosophiert Martin natürlich viel über Instrumente.
Synthesizer lehnt er total ab. Seelenlose technische Geräte mit denen er nichts anzufangen weiß ;-)

Punk mag er auch nicht ....

tr
 
tiefenrausch2 schrieb:
[...] Synthesizer lehnt er total ab. Seelenlose technische Geräte mit denen er nichts anzufangen weiß [...]

Dem guten Georg war auch schon das Mellotron überaus suspekt ("eine ziemlich zusammengestoppelte Apparatur... es sah aus, als ob ein Neanderthaler-Klavier ein primitives Keyboard geschwängert hätte und die beiden dann ihrem deformierten, zwergenhaften Sprößling den Namen Mellotron gegeben hätten").

Durch und durch old-school -- das kann man mögen, muß man aber nicht.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
tiefenrausch2 schrieb:
[...] Synthesizer lehnt er total ab. Seelenlose technische Geräte mit denen er nichts anzufangen weiß [...]

Dem guten Georg war auch schon das Mellotron überaus suspekt ("eine ziemlich zusammengestoppelte Apparatur... es sah aus, als ob ein Neanderthaler-Klavier ein primitives Keyboard geschwängert hätte und die beiden dann ihrem deformierten, zwergenhaften Sprößling den Namen Mellotron gegeben hätten").

Durch und durch old-school -- das kann man mögen, muß man aber nicht.

Stephen

Lol! Ich wusste das gar nicht, oder es war mir entfallen. Ich weiß eigentlich nicht wenig über die Beatles & Co, aber manche Details, die man vor zig Jahren mal gelesen hat, verschwinden auch. Wie das mit dem Honky-Tonk Solo bei Lovely Rita. Das hab ich bestimmt mal gelesen.
 


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