Soundkarte mit Firewire oder USB?

marcelfrehse

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Moin,

und frohes Fest euch allen.

Frage: bezüglich Latenz .. zu was ratet ihr mir? externe Soundkarte via Firewire oder USB?
Was erzielt bessere Werte? hab mir viel bei thomann.de durchgelesen, aber einen direkten Vergleich habe ich nicht. Mein Masterer nutzt eine Focusrite mit Firewire und hat exzellente Werte bei den Latenzen - jedoch ist Firewire doch quasi auf dem absteigenden Ast, oder?
Auf der anderen Seite hört man bei USB ja immer wieder von Treiberproblemen ..
 
Es wäre sehr hilfreich, wenn Du Dein verwendetes Rechnersystem angeben würdest, denn eine Empfehlung für eine bestimmte Schnittstelle ist durchaus davon abhängig, ob man mit PC oder Mac arbeitet.

Diese Frage ist auch keineswegs neu, hier im Forum gibts bereits einige Threads zu diesem Thema, einfach mal suchen, gibt reichlich Lesestoff.

Es kommt auch auf die Anzahl der Kanäle an, die damit gefahren werden sollen. Bei mehr als 24 Kanälen wirds mit USB eng, dafür gibts dann Thunderbolt und AVB.

Grob gesagt kann man an einem PC am Besten mit USB fahren, an einem Mac geht auch, so noch vorhanden, Firewire, aber das wird immer mehr durch Thunderbolt ersetzt.

Die Latenzen sind übrigens nicht automatisch von der Schnittstelle abhängig, sondern auch von der jeweiligen Optimierung und Behandlung im Treiber. Bei den UFX1204/1604 von Behringer zB hat USB die besseren Latenzen als Firewire, und da gibts noch andere Beispiele.

Was die Begrifflichkeiten angeht, so muß ich jetzt doch mal den Sheldon machen: Eine Soundkarte bezeichnet nach wie vor eine Steckkarte für den Einbau in einen Rechner, das was Du meinst, ist ein externes Audiointerface. Ich weiß wohl, daß das oft so gebraucht wird, ist aber trotzdem nicht korrekt.
 
ich sage mal konkret, dass ich es auf die Focusrite abgesehen habe, die es einmal als Firewire und dann mit USB gibt.
Momentan nutze ich noch einen PC mit Quadcore 2,4 GHZ, Win7 mit 8 GB RAM und Win XP 3 GB Ram. Soundtechnisch ist da nur ne alte Soundblaster drin, aber darum gehts ja.

Weil ich nach vorn schauen will und im nächsten Jahr ein neuer Rechner her soll, ist es vielleicht besser sich schon mal umzuhorchen, was denn wohl die beste Weise wäre. Ich will auf jeden Fall bei Win7 bzw. sogar Win XP bleiben, weil XP einfach immer noch stabiler läuft.
die Asio-Treiber sind, was ich von Focusrite-Videos weiß, bei der Focusrite gleich mit dabei. bisher kann ich gut damit produzieren, aber es ist eben alles Software und ich bewege mich oft am Limit mit der CPU, am RAM wirds wohl eher weniger liegen, weil ich die Probleme auch auf meinem Win7 habe.

Daher will ich auslagern und das Studiosetup soll nun nicht mehr 100% Software, sondern 50-50 Hard/Software sein. Als MIDI Interface soll das MOTU MicroLite her, als Audiointerface/Soundkarte eine Focusrite. Im Hinblick auf die Zukunft, weil ja Firewire immer weniger genutzt wird, stelle ich mir nun die Frage: USB oder Firewire?

Ich arbeite mit FL Studio, wobei ich denke dass die Menge der Kanäle unwichtig ist in meinem momentanen Setup - es kommt drauf an was ich in die Mixerkanäle an Plugins und Effekte werfe und route. (ok, manchmal bissel zu exzessiv, aber genau davon will ich ja weg).
 
Wenn Focusrite, dann die Scarletts mit USB, die Firewire-Teile werden irgendwann auslaufen. Man sieht ja deutlich, daß in den letzten Jahren immer wieder neue Scarletts erschienen, während die Saffire-Serie keine neuen Modelle bekam, stattdessen wurde die neue Clarett-Serie eingeführt.

je nach Anzahl Kanäle oder wenn Du Reserven haben willst, dann würde ich Dir das Scarlett 18i20 empfehlen, da kannst Du via ADAT noch erweitern und hast zudem ein eingebautes Netzteil.
 
Warum muss es denn Focusrite sein?

Da Du beim PC bleiben willst, würde ich ein USB 3.0 Interface nehmen. (So etwas z. B.: https://www.thomann.de/de/zoom_uac_8.htm ... e_369800_2)
Und ich würde auf jeden Fall auf ein aktuelles OS updaten. Dass XP oder Win 7 stabiler liefe als das aktuelle Windows halte ich für ein oft nachgeplappertes, aber keineswegs richtiges Gerücht.

Wenn Du einen Mac hättest, würde ich Dir zu Thunderbolt raten. Firewire kann mit USB 3.0 oder Thunderbolt nicht mehr mithalten.
 
SynthUser0815 schrieb:
Und ich würde auf jeden Fall auf ein aktuelles OS updaten. Dass XP oder Win 7 stabiler liefe als das aktuelle Windows halte ich für ein oft nachgeplappertes, aber keineswegs richtiges Gerücht.
Dem kann ich nur beipflichten. Zumal aktuelle Hardware in der Regel keine Treiber mehr für XP anbietet.
 
Ich würde ja die Finger von USB3 bei Interfaces lassen. Schonmal drüber nachgedacht, warum keiner der namhaften Hersteller auf USB3 geht, obwohl es das inzwischen lange genug gibt?

Was das OS angeht, so kann ich dem nur beipflichen, was das mit dem Updaten angeht. Wenns der Rechner hergibt, dann auf jeden Fall Win7 Pro 64bit, das gibts als OEM-Version für 30€ auf ebay und ist problemlos überall installierbar. XP mag ja stabil sein, aber wehe, man will 8GB RAM und eine SSD nutzen, da fängt das (sinnlose) Gebastel an, und das kann man sich schenken, und Win7 ist wirklich stabil.
 
microbug schrieb:
Ich würde ja die Finger von USB3 bei Interfaces lassen. Schonmal drüber nachgedacht, warum keiner der namhaften Hersteller auf USB3 geht, obwohl es das inzwischen lange genug gibt?

Im Marketinggeschwafel vom neuen Babyface steht doch was von USB3.
 
microbug schrieb:
Ich würde ja die Finger von USB3 bei Interfaces lassen. Schonmal drüber nachgedacht, warum keiner der namhaften Hersteller auf USB3 geht, obwohl es das inzwischen lange genug gibt?
Keiner der namhaften Hersteller? Wie bitte?

MOTU, Presonus, RME, Tascam, Universal Audio, Zoom?

Die gleichen Hersteller übrigens, die Thunderbolt anbieten.

Die Latenzen von USB 3.0 und Thunderbolt schlagen USB 2.0 und Firewire um Längen. Das ist einfach so. Ich würde auf mein Zoom TAC-2 nicht mehr verzichten wollen. Das ist das erste Interface, mit dem ich z. B. wirklich auch mit Software-Monitoring aufnehmen mag. Mit meinem Mackie Onyx-Pult (Firewire) nehme ich, seit ich das TAC-2 habe, nur noch Dinge auf, die hinsichtlich Latenzen unkritisch sind.
 
MOTU hat definitiv kein USB3-Interface im Angebot, sie schreiben nur dazu, daß deren USB2 auch an USB3 geht, genau wie bei RME und den Babyface Pro.
Ok, Presonus hat eins, RME auch, aber eben genau EINS, das gleiche Bild bei den anderen Herstellern, die deutlich mehr Geräte mit USB2 und Thunderbolt anbieten.

Es mag ja sein, daß USB3 bei den Latenzen Vorteile hat, aber das ist nicht der Punkt. USB3 ist immer noch CPU-basiert und kann kein DMA, so wie Firewire das von Anfang an beherrschte und Thunderbolt ebenfalls kann.
Dem durchschnittlichen Bedroom Producer bringt USB3 keine Vorteile, da die wenigsten davon mit mehr als 24 Kanälen arbeiten, und da reicht USB2 völlig aus. Wer mehr Kanäle braucht, der wird nicht auf das bißchen mehr von USB3 gehen, sondern gleich Thunderbolt oder AVB nehmen, da dort der Durchsatz deutlich höher ist.

Einfach mal hier lesen, sind einige gute Antworten dabei, die es auf den Punkt bringen, gleich die erste mit dem grünen Haken zB.:

http://sound.stackexchange.com/question ... if-not-why
 
SynthUser0815 schrieb:
Die Latenzen von USB 3.0 und Thunderbolt schlagen USB 2.0 und Firewire um Längen. Das ist einfach so.
"Um Längen" ist wohl etwas übertrieben:

Bei USB 1.1 Interfaces (ja, die ganz alten!) werden die Audiodaten jede Millisekunde abgeholt, das Audio Interface muß also 1ms intern buffern, danach werden die Daten in weniger als 1ms übertragen. Die Hardware benötigt also unter 2ms und die restliche Latenz wird durch die Treiber auf dem Host verschenkt.

Bei USB 2.0 werden die Audiodaten bis zu achtmal pro Millisekunde abgeholt. Die Hardware benötigt also weniger als eine Viertelmillisekunde (0.25ms).

USB 2.0 hat also eine bestenfalls 1.75ms kürzere Latenz als USB 1.1 und wenn man Round-Trip-Latenzen mißt, sind das immerhin bis zu 3.5ms (etwas mehr als 1m zusätzlicher Abstand zu den Lautsprechern, um mal die Relationen klar zu machen!)

So, und USB 3.0 könnte das nochmal reduzieren, so daß vielleicht eine 10tel Milllisekunde gegenüber USB 2.0 gespart wird (und bei Round-Trip sind das das bis zu 0.2ms, hmm).

"Um Längen" würde das nicht nennen. Die Hersteller wissen das und wissen auch, daß sie viel mehr Latenz in den Treibern der Hosts vergeuden (müssen), und sie wissen, daß die Kapazität von USB 2.0 für 200 Kanäle mit 24Bit/96kHz reicht, also für quasi jedes denkbare Audiointerface.

USB 3.0 ist für Audio tatsächlich ein bischen over-the-top, erst recht, wenn es hier eigentlich um ein 4-Kanal-Focusrite geht.

Empfehlung: Das "Focusrite Saffire 6 USB 2.0" hat eine unglaublich gute Audio-Qualität (mit 114dB Dynamik deutlich bessere Wandler und Audio-OPs als z.B. Steinberg UR22 oder M-Audio Fast Track C400) und sicher das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im <200€-Bereich.
 
Ich nutze an meinem Windows7 PC das Focusrite scarlett 18i20 in Verbindung mit dem Behringer ADA 8200 und sehr zufrieden. Meinen Mixer habe in Rente geschickt und gut verstaut.
 
Das Saffire 6 usb hab ich kürzlich verkauft nach paar Jahren Betrieb. Ich fand die Latenzen grausam und habe es auch auf drei verschiedenen Win7 Systemen nicht hinbekommen, aktuelle Treiber ans Laufen zu bekommen.
Super Mikroeingänge hatte es aber.
Mir ging nur irgendwann die Latenz zu sehr auf den Keks und das Treiberproblem.
 
Also ich nutze Win10 mit einem i7(Desktopversion) und ein USB2.0 Steinberg-Audiointerface und habe keinerlei Latenzprobleme, keine Abstürze oder sonst welche negativen Auswirkungen. Das ganze System ist stabil und schnell und neu starten tue ich vielleicht einmal in der Woche. Der Rechner hat mal 1000,-EUR gekostet, wurde aber noch um eine SSD und ein Bluraybrenner erweitert. Die Startzeit dauert ca. so lange wie der LG-Monitor sein Logo anzeigt, ist also dank SSD so gut wie nicht mehr relevant.
 
Alph4 schrieb:
Also ich nutze Win10 mit einem i7(Desktopversion) und ein USB2.0 Steinberg-Audiointerface und habe keinerlei Latenzprobleme,
Könntst du das mal in Samples quantifizieren? Ich habe noch nichts mit USB gesehen, was mit 128 Samples bei 44khz stabil läuft.
 
Könntst du das mal in Samples quantifizieren? Ich habe noch nichts mit USB gesehen, was mit 128 Samples bei 44khz stabil läuft

geht mir auch so. Vor allen Dingen bei Belastung (also so ca. 70 % Auslastung des Rechners)
256 ist eigentlich über USB, auch über Firewire meine gängige Einstellung. Darunter hakt es häufig mal.
Ich habe hauptsächlich MOTU Interfaces.
 


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