Spulen!

Max

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Hey!

Ich will mir ein paar Spulenfilter bauen und würde gern die Moog 914 Filterbank zum Vorbild nehmen.

Das Teil benutzt aber für die tiefen Frequenzen abartig große Spulen (bis 5H), die man so nicht mehr wirklich kaufen kann - alles was ich bei Mouser etc. gesehen hab ist wesentlich kleiner.

Frage 1: braucht man diese riesigen Spulen wirklich? Rein rechnerisch könnte man ja die Spule kleiner und dafür den Kondensator größer machen?

Frage 2: wo bekomm ich solche Spulen her? Man kann die wickeln (lassen), aber kennt jemand vielleicht eine Bezugsquelle für fertige Spulen? Idealerweise dann noch "stimmbar", Moog verwendet dafür glaub ich eine Eisenschraube die man in die Spule einschrauben kann und damit die Induktivität stufenlos verändern kann.

(spezielles Thema, ich weiß - aber vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung...)

Muchas Gracias!
 
Danke schonmal, sehr hilfreich!

Sieht so aus als ob ihr euch beide auf @analogmonster bezieht 👹

Vielleicht kann er etwas Licht ins Dunkel bringen, wieso man diese riesen Trümmer von Spulen braucht?

Die Formel für die Frequenz beinhaltet ja L * C - als absoluter Elektronik-Laie (aber mit großem Interesse zu Lernen) würde ich sagen, wieso nicht einfach kleinere Spulen und größere Kondensatoren verwenden?

Das Sortiment bei den großen Händlern bestätigt auch irgendwie, dass wohl kein Mensch mehr so große Spulen braucht (abgesehen von Netzteilen o.Ä.)
 
Hallo, hier @analogmonster,

also ich habe nie hinterfragt, ob man die Filter auch mit kleineren Spulen hinbekäme, jedenfalls nicht "so" (Resonanzverhalten, Güte, etc.), sondern die Spulen einfach in ihrer vorgesehenen Größe hergestellt. Mir gefällt der Filter, so wie er klingt, was aber nicht heißt, dass andere LC Kombinationen nicht auch gut klingen mögen.

Wie dem auch sei, ich stelle vollständige Spulensätze oder Einzelspulen auf Wunsch her, einfach offlist kontaktieren.

Gruß Carsten
 
Vielleicht kann er etwas Licht ins Dunkel bringen, wieso man diese riesen Trümmer von Spulen braucht?

Die Formel für die Frequenz beinhaltet ja L * C - als absoluter Elektronik-Laie (aber mit großem Interesse zu Lernen) würde ich sagen, wieso nicht einfach kleinere Spulen und größere Kondensatoren verwenden?
Aloha .-)

Die Sache dabei ist, welche Güte (= letzlich Schmalbandigkeit der Filter) man braucht. Das 'Problem' ist, das der Spulendraht ja auch einen ohm'schen Widerstand hat, der quasi in Reihe zur eigentlichen Induktivität liegt. Dadurch entstehen Verluste, die die Güte verschlechtern. Braucht man hohe Induktivität, braucht man auch hohe Windungszahl = langer Draht = hoher ohm'scher Anteil = 'schlechte' Güte.

Nimmt man dickeren Draht, wird der Widerstand kleiner und damit die Güte besser, aber der Draht muss ja irgendwohin, also werden dann die Spulen 'dicker'.

real_l.png

Die linke Grafik bezieht sich auf die Verhältnisse mit Schalenkern, man bringt also dadurch quasi einen Parallelwiderstand mit rein...

Jenzz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, danke für die ausführliche Erklärung!

Wenn man jetzt aber kleinere Spulen mit niedriger Induktivität nimmt, würde man dann doch eigentlich den Widerstand verringern, oder?

Aber ein Kondensator hat ja auch sowas wie einen kapazitiven Widerstand im Wechselstrom, dann hat man wohl das selbe Problem in grün wenn man den größer macht...
 
Wenn man jetzt aber kleinere Spulen mit niedriger Induktivität nimmt, würde man dann doch eigentlich den Widerstand verringern, oder?

Aber ein Kondensator hat ja auch sowas wie einen kapazitiven Widerstand im Wechselstrom, dann hat man wohl das selbe Problem in grün wenn man den größer macht...
Aloha .-)

Genau... Die ganze Geschichte ist etwas komplexer, da ja alles quasi mit Wechselspannung / Audio beschickt wird. Die Eigenschaften des Kondensators spielen ebenso eine Rolle, insbesondere der kapazitive Blindwiderstand / Reaktanz.

Beispiel:

Ein 1uF-Kondensator stellt bei 1kHz einen (im Prinzip ohm'schen) Blindwiderstand von ca. 160 Ohm dar. Dieser läge bei einem Parallelschwingkreis wie im 914 parallel zur Spule.

Wenn Du jetzt auf 2uF gehst (was Du tun müsstest, um bei nur halb so grosser Spule / Induktivität auf die gleiche Resonanzfrequenz zu kommen) geht der Blindwiderstand auf ca. 80 Ohm runter.

Der Schwingkreis ist also in dieser Konstellation stärker bedämpft und daher die Güte schlechter...


Ich hoffe, das ist halbwegs verständlich erklärt... ;-)


Jenzz
 


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