da ist keine "sachebene" auf der man bleiben könnte. auch wenn dir trotzdem recht geben muss. was ich natürlich total ungern tue.
der herr kollege reiht irgendwelche dingen aneinander, die er selbst nicht versteht, sondern irgendwo davon gehlört hat, nur um irgendwas zu sagen.
es war sicher ein fehler überhaupt zu antworten.
deswegen wiederhole ich den fehler jetzt gleich noch einmal, denn doppelt hält besser
1.)
mehrwegfrequenzweichen sind grundsätzlich "minimal phase" - wäre das nicht so, würde man solche lautsprecher überhaupt nicht bauen können und wollen.
das ist, wie vieles andere was hier so von so manchem "diskutiert", in abrede gestellt, als blödsinn bezeichnet oder besser gewusst wird, alles technologie aus den fünzigern, und man könnte es wirklich irgendwann mal akzeptieren.
2.)
bei filtern findet keine "verdrehung" der phase statt. frequenzfilter
verzerren das phasenspektrum, und das ist etwas volkommen anderes.
3.)
deine behauptung "je steiler, desto mehr" ist ebenfalls falsch. die verzerrung des pahsenspektrums erstreckt sich stets über die vollen 360 grad.
4.)
bei einer 2-fach frequenzweiche tritt dadurch kein problem auf. für mehrwegfrequenzweichen gibt es lösungen, die es verhindern, dass dadurch nachteile entstehen.
5.)
mit "analog vs digital" hat das thema rein gar nichts zu tun. zwar gibt es auch digitale frequenzweichen, die spielregeln für die filter sind aber dort genau die gleichen.
6.)
auch wenn klar ist, was vermutlich gemeint war - aber das wort "digitalität" stammt aus der soziologie. sag das bei gelegenheit auch mal dem youtuber, von dem du das gehört hast.
7.)
dass du auch irgendwas mit "bassdrum" meinst und findest sei dir unbenommen. aber auch das hat nicht das geringste mit dem thema "frequenzweichen in lautsprechern" zu tun.
du springst von einem zum anderen thema nur um irgendwelche scheinargumente aufzulisten und deine ausgangsthese zu "beweisen", wonach 3 wege systeme angeblich schlechter klingen weil filter drin sind.
das ist exakt genau der gleiche quark den auch dein virus-ti-kollege hier zum besten gibt, nur dass der das genaue gegenteil behauptete. was genau stimmt bei leuten wie euch nicht?
Zu 1:
"Mehrwegfrequenzweichen sind grundsätzlich minimal phase …"
Jupp, aber mit Einschränkung
klassische analoge Mehrwegfrequenzweichen mit linearen, passiven oder aktiven Filtern sind minimalphasig, weil sie aus kausalen LTI-Systemen bestehen (Linear, Time-Invariant). Das bedeutet: Amplitude und Phase sind gekoppelt, und die Phase folgt direkt aus dem Amplitudengang (Hilbert-Transformation).
Das bedeutet nicht, dass keine Phasendrehungen stattfinden, – sondern - dass diese berechenbar und in Relation zur Amplitudenkurve stehen.
Ist aber kein Argument, dass alles damit perfekt klingt. Die Technologie ist alt, aber immer noch Grundlage.
Zu 2:
"Bei Filtern findet keine "Verdrehung"der Phase statt …"
Das ist falsch, semantisch verwirrend
Ob man nun "Verdrehung" oder "Verzerrung" sagt ... wayne... Fakt ist: Filter verändern die Phase in Abhängigkeit von der Frequenz. Diese Phasenverschiebung ist messbar, hörbar (bei Transienten), und beeinflussbar.
Beispiel: Ein analoges Butterworth-Filter 1. Ordnung verschiebt die Phase bei der Grenzfrequenz um exakt 45 Grad, ein Filter der 2. Ordnung um 90 Grad – das ist eine Drehung, keine bloße Verzerrung.
Zu 3:
"Je steiler, desto mehr" ist falsch …
Steilere Filter (also Filter höherer Ordnung) erzeugen stärkere Phasendrehungen über einen engeren Frequenzbereich.
Die Behauptung, die Phasenverschiebung "erstrecke sich immer über 360 Grad", ist unscharf – real hängt die maximale Phase von der Filterordnung ab (z. B. Linkwitz-Riley 4. Ordnung: 360 Grad, aber nicht alle Filterarten tun das). Und "je steiler, desto mehr Phasenverschiebung" ist absolut korrekt im Kontext klassischer Filtertopologien.
Zu 4:
"Bei einer 2-fach Frequenzweiche tritt dadurch kein Problem auf"
Richtig, unter Designbedingungen
Wenn die Filter phasenrichtig aufeinander abgestimmt sind (z. B. 4. Ordnung Linkwitz-Riley mit 360 Grad Phasendrehung), summieren sich die Wege kohärent. Das stimmt nur, wenn korrekt abgestimmt – was in der Praxis nicht immer der Fall ist (z. B. durch Chassislaufzeiten oder Weichenfehler).
Zu 5:
"Mit ‚analog vs digital" hat das Thema nichts zu tun"
Die grundlegenden Regeln für Filterung gelten unabhängig vom Medium. Digitale Frequenzweichen arbeiten mit denselben Prinzipien (FIR/IIR), nur ist man dort nicht zwangsläufig minimalphasig, z. B. bei FIR-Filtern, die linearphasig sein können – was bei analogen Filtern nicht geht.
Aber: Wenn man die gleiche Topologie digital wie analog abbildet (z. B. IIR mit Biquads), gelten dieselben Phasenregeln.
Zu 6:
"Digitalität stammt aus der Doziologie"
Paar Wortspiele musst du mir schon zugestehen, schließlich verstehen wir uns doch blendend!
Zu 7:
"Dein Verweis auf Bassdrums hat nichts mit Lautsprecherweichen zu tun"
Richtig, aber in welchem Kontext digitale Filter genutzt werden "können" und auch manch einer so macht. Ich tu's nicht.
Genug kluggeschissen, ich hsb da kein Bock drauf. Bin hier nicht, um Fachgespräche auf Wissenschaftsniveau zu führen, sondern um freie Zeit zu genießen. Das meiste Zeug, zu wissen warum, ist aus der perspektive des Anwenders irrelevant.
Btw. Ich habe eine Weile in der Entwicklung einer HighEnd Lautsprecherfirma in meiner Schul- und Studienzeit gearbeitet. Das macht mich zwar nicht zu einem Fachmann, aber ich habe echt genug LS mitentwickelt, eingemessen, Gehäuse entwickelt und montiert und such Weichen gelötet, dass ich hier zumindest praktische Erfahrungen mitnehmen konnte. Meine WohnzimmerLS sind immer noch die Prototypen, die ich zum EK mitnehmen durfte. Zu wissen wann Digital und wann analog zu bevorzugen ist... DAS ist wichtig. Diese allumgreifenden klugscheissereien sind doch nur abschreckend und das meiste davon steht dann eh in Fachbüchern oder -magazinen, erschließen sich aus dem Kontext tägl. arbeiten, eben aus Erfahrung.
In diesem Sinne. Nicht immer so viel auf andere herabsehen. Auch die Meinung/Erfahrung deines Virus Ti users - ich dacht du meinst mich - ist wertvoll.