Moin,
der Unterschied ist eigentlich ganz einfach: der eine arbeitet analog, der andere digital
Und im Detail bedeutet das:
Ein analoger Mixer ist relativ statisch, Du hast Deine Kanalzüge, vielleicht ein paar Busse, irgendwo nen Master-Out, je nach Gerät mehr oder weniger Ausstattung. Du kannst aber an der Konfiguration nicht viel ändern und je mehr Funktionen Du hast, desto mehr Knöppe hat das Ding auch.
Ein digitaler Mixer ist normalerweise relativ flexibel, weil er von einen Inputs den Kram recht frühzeitig digitalisiert und dann digital weiter bearbeitet, an den Outputs dann wieder nach analog wandelt, wenn Du nicht über TDIF oder ADAT oder sowas raus gehst. Flexibel insofern, dass Du das interne Routing der Signale mehr oder weniger frei ändern kannst. Allerdings ändert sich damit auch die Arbeitsweise. Ich hab nen Tascam DM-24, komme gut damit klar, mache aber auch fast nix. Kumpel, der seit Jahrzehnten mit analogen Konsolen arbeitet, hat sich neulich auch einen zugelegt und stand dann erstmal vor einer schwarzen Kiste voller Rätsel. Es ist definitiv ne Umgewöhnung. Allerdings hab ich mit dem DM-24 auch ne ziemlich leistungsfähige Konsole mit insgesamt einer nicht genau zu bezeichnenden Zahl Inputs (32 analoge, weil noch 2 Analogkarten drin sind, 8 Channels ADAT, dann noch der ganze TDIF-Kram und SPDIF bzw. AES/EBU und so), auf den 16 internen Kanälen Gate, auf allen Kanälen Kompressor, 4Band-EQ, Effekte drin, und das Ganze in einem doch recht handlichen Kasten, weil eben die ganzen Knöppe umgeschaltet werden in der Funktion, auch die Fader. Ist natürlich etwas weniger intuitiv.
Ich möchte in dem Zusammenhang noch die dritte Variante anbringen - DAW, also den eigentlichen Mixer im Rechner, draussen nur noch Wandler und Controller. Der DM-24 kann z.B. auch so betrieben werden, macht ein Kumpel mit seinen beiden DM-24, der fährt die Dinger nur als Wandler, geht mit den TDIF direct-outs in den Rechner und benutzt die Fader und so via MIDI, um das Cubase zu steuern, wo dann der eigentliche Mix stattfindet.
Die Kurzfassung: wenn Du wenig Kanäle brauchst oder genug Platz hast und lieber auf was Analoges stehst, hol Dir nen vernünftigen Analogmixer, für viel Flexibilität in wenig Volumen in einem Gerät, was auch Standalone betreibbar ist, nen digitalen Mixer, und wenn eh alles im Rechner landet, bist Du vielleicht mit ein paar guten Wandlerboxen und nem anständigen MIDI-Controller mit Motorfadern ideal bedient.
Eine "Interfacegeschichte" kann ich jetzt so nicht direkt zuordnen, da ich nicht genau weiss, was Du damit meinst. Digitale Mixer haben immer einige digitale Schnittstellen, das reicht von AES/EBU bis hin zu USB/Firewire, oft ist sowas aber auch optional.
...Michael