Nur OnTopic Warum arbeitet ihr ITB? In The Box = komplett im Rechner

Bitte stark genau im Thema bleiben wie es im ersten Beitrag steht. Alles andere gilt als OT und kann gelöscht werden.
Man kann kaum Organisten aus dem Bereich Cover, Rock und Pop mit Barbara Dennerlein vergleichen. Ist ein anderer Anspruch.
Du hast doch die Diskussion HW vs. ITB auf das Beispiel mit dem Dirigenten und Pianisten mit dem Laptop gezogen. Klassische Musik ist auch ein ganz anderer Anspruch als elektronische Musik.

„Elektronik“ ist doch nicht nur der Klang, sondern auch die Haptik und Arbeitsweise. Ich bin gerne mit meinen Finger direkt „im Klang“ -und zwar wortwörtlich. Eingreifen, sofort und intuitiv, am Regler drehen - zack hier, zack da, zack dort, das Tape manuell abbremsen, irgendwo draufklopfen und zwar spontan und JETZT.
Nix umständlich programmieren, dann mit MIDI in der DAW aufnehmen, nein.
Ja, das ist ja auch eine valide Sichtweise. Es gibt auch Menschen für die entsteht Musik aus Generatoren und Algorithmen und Mathematik und die greifen dadurch ein, dass sie eine andere Formel irgendwo eingeben und ein anderer klickt halt lieber seine Ideen in eine Piano roll ein. Kreativität findet viele Wege.

Darum ist meine Musik lebendig und nicht so statisch.
Ich kenne deine Musik nicht

Es ist aber ein Unterschied, wie man mit dem Klang umgeht. Spiele doch mal das Superplugin so, wie ich das Continuum berühre -es ist nicht möglich.
Im Continuum ist auch nur ein Plugin drin und du kannst auch problemlos ein Plugin damit ansteuern.

Emulationen sind doch nicht „echt“, das ist wie Pornos gucken und danach erzählen, das man Sex hatte
Das sagen Liebhaber akuster Instrumente genauso über elektronische Instrumente. Für einen eingesfleischten Rocker sind Synthesizer auch böse und Plastikmusik


Ich finde die Ausdrucksmöglichkeiten eines herkömmlichen akustischen Instruments eher karg, im Vergleich zu einem mittelmäßigen Synthesizer. Aber das sieht jeder anders. Gut so.
Naja von den unterschiedlichen Sounds und wie stark sie sich ändern können haben Synths schon die Nase vorn, aber wenn es um Klangformung geht sind da schon ein paar Welten dazwischen. Schau dir doch nur mal an, was man mit einer Gitarre alles machen kann. Zig Arten von Picking, Strummen, Schlagen, Abdämpfen und mit der linken Hand auch Ausdrucks möglichkeitne ohne Ende.

Das hängt doch zusammen.
Nein tut es nur bedingt, weil du durch verschiedenste Controller auch die Haptik beeinflussen kannst. Dein Haken war auf jeden Fall ein schlechtes Beispiel, ist ja selber nur ein Softwaresynth.

Und warum klingt so vieles gleich?
Also für mich kling der ganze Modularkram auch ziemlich gleich. Kommt meistens nur Geblubbere, Geklimper und andere nervige Sounds raus. Und seit über 50 Jahren subtraktive Synthese mit maximal 3 OSCs einem Filter und ein paar wenigen Modulationen reißt jetzt auch keinen vom Hocker mehr, der auf abgefahrene Synthesizer-Sounds steht.

Sorry für die Provokation.
 
Also mir erschließt sich nicht wie du darauf kommst dass ein virtuoser Instrumentalist sich weniger für Klänge begeistern würde. Was die klangliche Wahrnehmung angeht sind sie meist mindestens so empfindlich wie der Klavierbauer. Es ist immer eine Konversation zwischen Bauer und Instrumentalist, sonst gäbe es keine Instrumente. Was Feingefühl und Feedback angeht macht man einem Virtuosen wenig vor.
Ich habe nicht geschrieben, dass der Instrumentalist sich weniger für Klänge begeistert.

Ich denke, das Klavier ist zuerst da. Es wurde vom Instrumentenbauer nach den Regeln seiner Gilde geschaffen. Je nachdem, wieviel Erfahrung er hat, welches Budget zur Verfügung steht etc. schafft er das Instrument.

Der Instrumentalist denkt sich das Klavier nicht aus. Seine Eltern meldeten ihn in jungen Jahren zum Klavierunterricht an. Im Laufe seiner 10.000 Stunden würde er geprägt. So entwickelt er Präferenzen. Es gibt bestimmt Kommunikation zwischen einem Instrumentenbauer und Instrumentalisten - ich würde jedoch schätzen, dass das nicht die Regel ist.
 
Dann hast du vielleicht noch nicht gehört welche und wie viele Klangfarben z.B. ein richtig guter Cellist aus seinem Instrument herauszaubern kann. Ich spreche da auch nicht von Nuancen.
Wobei das Cello eines der wenigen Instrumente ist, das bei mir noch Gänsehaut erzeugen kann.
Dein Beispiel ist konstruiert. Mache ich auch mal ;-) Ein Cello kann nicht so vielfältig sein, wie ein virtuos bedienter Synthesizer, welcher in der Praxis alle gängigen Syntheseformen, was auch Sampling beinhaltet, bietet. Ja, ein Cello kann sehr gut gefallen, wenn die Musik passt.
Das Problem ist, dass die Live Performance optisch nicht viel hergibt.
 
Naja von den unterschiedlichen Sounds und wie stark sie sich ändern können haben Synths schon die Nase vorn, aber wenn es um Klangformung geht sind da schon ein paar Welten dazwischen. Schau dir doch nur mal an, was man mit einer Gitarre alles machen kann. Zig Arten von Picking, Strummen, Schlagen, Abdämpfen und mit der linken Hand auch Ausdrucks möglichkeitne ohne Ende.
Du beschreibst, was ein Gitarrist macht, Spieltechniken. Aber die Gitarre wird immer nach Gitarre klingen. Kann man die Physik da überlisten?
 
Du beschreibst, was ein Gitarrist macht, Spieltechniken. Aber die Gitarre wird immer nach Gitarre klingen. Kann man die Physik da überlisten?
Ja das meine ich aber - Ausdrucksfähigkeit. Ein Gitarrist kann viel subtiler, viel feinsinniger Töne formen und modulieren und "Gefühl" reinbringen. Es geht nicht um wieviele unterschiedliche "Sounds" das Instrument hat, sondern wie er mit seinen Händen eine Note an sich formen kann. Da helfen auch zig Regler am Synthie nix. Da gibt's nur Velocity, Aftertouch, vielleicht noch Modulationsrad und Pedale, die sind ja aber auch schon eher grob im Vergleich dazu. Sowas wie ein ROLI Seaboard oder Haken Continuum hat zwar die Ausdrucksfähigkeit wesentlich erhöht, das ist aber immer noch um Welten gröber und wenigdimensionaler, wie was ein Gitarrist oder Bläser mit seinem Instrument machen kann. Hör dir doch mal so typische Audiophil-CD Jazz-Aufnahmen an, dann weißt du vielleicht, was ich meine.
 
Ich habe nicht geschrieben, dass der Instrumentalist sich weniger für Klänge begeistert.

Ich denke, das Klavier ist zuerst da. Es wurde vom Instrumentenbauer nach den Regeln seiner Gilde geschaffen. Je nachdem, wieviel Erfahrung er hat, welches Budget zur Verfügung steht etc. schafft er das Instrument.

Der Instrumentalist denkt sich das Klavier nicht aus. Seine Eltern meldeten ihn in jungen Jahren zum Klavierunterricht an. Im Laufe seiner 10.000 Stunden würde er geprägt. So entwickelt er Präferenzen. Es gibt bestimmt Kommunikation zwischen einem Instrumentenbauer und Instrumentalisten - ich würde jedoch schätzen, dass das nicht die Regel ist.
Puh da sind wir in der Wahrnehmung ganz weit auseinander. Ich selbst bin (professioneller) Gitarrist, habe auch einen Custom Gitarren Hersteller mitgeleitet. Entwicklungen am Instrument ohne Musiker sind nur in der Theorie ein Ding. Das ist immer ein Dialog. Klar gibt es Musiker die nur per Löffel gefüttert werden, aber das hat doch nichts mit echten Virtuosen zutun? Frage mich woher diese Wahrnehmung kommt. Da draußen gibt es ganze Welten an Expertise in jede Richtung, die muss man nicht abwerten um den eigenen Rahmen zu legitimieren.
 
Ich denke ITB macht mir deswegen so viel Freude weil ich ein Computernerd und kein Musiker bin. Es war einfach wunderschön damals alles auf einen Blick vor mir zu haben, wo ich vorher noch sehr sperrige Geräte rumstehen haben musste. Das alles konnte durch ein kleines Masterkeyboard ersetzt werden, das fand ich toll. Das war ein Gefühl von Freiheit.

Manche kommen ja angeblich sogar mit so einer simplen Preset-Schleuder wie einem Klavier klar.
Ja das geht ja gar nicht. Wer sein Instrument nicht komplett von Scratch baut und einfach was fertiges nimmt, der hat die Kontrolle über seine Musik verloren 😂
 
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Ich frage mich immer warum gefühlt den Leuten, die ITB arbeiten, abgesprochen wird, dass die nicht genauso mit Gänsehaut an ihrer Musik feilen und das total genießen und darin aufgehen.

Als wenn die Arbeit mit dem Rechner weniger emotional ist als bei "echten" Instrumenten. Das ist doch alles kompletter Quatsch, weil jeder Mensch unterschiedlich ist. In meinem Falle hat es wirklich Null Unterschied gemacht ob ich Musik per MIDI-Keyboard oder per extremen Hardwaresynth gemacht hatte. Aber wenn jemand da an externer Klangerzeugung mehr Freude hat, warum auch immer, dann ist das so. Aber das gilt ja nicht für die Allgemeinheit.

Genau so wie hier Harold Faltermeyer arbeite finde ich es gemütlich. Keine tausend Geräte, einfach alles auf das wesentliche konzentriert.
 
Ich verwende nur noch selten plugins.
Mir klingen die auch zu statisch wo man dann nachträglich immer mit Humanize nachhelfen muss damit es nicht auffällt. :)
So auch bei samples.
Da musste man ja es schon immer außer man hatte einen lebhaften loop von irgend jemandem.
Mittlerweile gibt es ein paar wenige plugins die das lebendige Verhalten emulieren (acb) aber bei meinem Hardware Synthesizer muss ich das nicht.
Da kommt gleich alles mit leben raus. ;-)
Emotionen kann man natürlich mit allem rüberbringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das meine ich aber - Ausdrucksfähigkeit. Ein Gitarrist kann viel subtiler, viel feinsinniger Töne formen und modulieren und "Gefühl" reinbringen. Es geht nicht um wieviele unterschiedliche "Sounds" das Instrument hat, sondern wie er mit seinen Händen eine Note an sich formen kann. Da helfen auch zig Regler am Synthie nix. Da gibt's nur Velocity, Aftertouch, vielleicht noch Modulationsrad und Pedale, die sind ja aber auch schon eher grob im Vergleich dazu. Sowas wie ein ROLI Seaboard oder Haken Continuum hat zwar die Ausdrucksfähigkeit wesentlich erhöht, das ist aber immer noch um Welten gröber und wenigdimensionaler, wie was ein Gitarrist oder Bläser mit seinem Instrument machen kann. Hör dir doch mal so typische Audiophil-CD Jazz-Aufnahmen an, dann weißt du vielleicht, was ich meine.
Da schreiben wir über unterschiedliche Dinge. Du schreibst von reicher Ausdrucksweise, ich von klanglicher Vielfalt. Man könnte auch abwertend von „Sounds“ schreiben.

Ich vermute jedoch, dass heute die größten Budgets in der Sparte der kommerziellen Musik, speziell da, wo es theoretisch am gefühlvollsten sein sollte, in der Filmmusik, meist komplett alles ITB passiert.

Man kann im Synth auch andere Parameter als üblich modulieren. Muss man nicht. Die Anzahl der Möglichkeiten ist praktisch endlos und der Sweet Spot muss sich nicht am klassischen Instrument orientieren.
 
Ich vermute jedoch, dass heute die größten Budgets in der Sparte der kommerziellen Musik, speziell da, wo es theoretisch am gefühlvollsten sein sollte, in der Filmmusik, meist komplett alles ITB passiert.
Wenn es Timeline und das enge Budget zulassen, dann lässt man für tragende Linien ein ganz kleines Ensemble oder auch nur einen Solisten darüberspielen. Das kann einen sehr aufwertenden Effekt erzielen.
 
Puh da sind wir in der Wahrnehmung ganz weit auseinander. Ich selbst bin (professioneller) Gitarrist, habe auch einen Custom Gitarren Hersteller mitgeleitet. Entwicklungen am Instrument ohne Musiker sind nur in der Theorie ein Ding. Das ist immer ein Dialog. Klar gibt es Musiker die nur per Löffel gefüttert werden, aber das hat doch nichts mit echten Virtuosen zutun? Frage mich woher diese Wahrnehmung kommt. Da draußen gibt es ganze Welten an Expertise in jede Richtung, die muss man nicht abwerten um den eigenen Rahmen zu legitimieren.
Auch wenn es für Dich an dieser Stelle sehr persönlich und damit emotional zu werden scheint, meine ich, dass ich nichts bewerte. Ich werte keine Expertisen ab und auch keine virtuosen Instrumentalisten. Steht da nirgendwo. Mein Rahmen steht nicht zur Debatte, weil er an dieser Stelle nicht existiert. Das was ich persönlich tue, muss ich nicht legitimieren, weil es per se legitim ist, für mich.

Trotzdem behaupte ich, dass ein Cello immer wie ein Cello klingt, eine Gitarre wie eine Gitarre etc. Ist doch nicht weit hergeholt, oder?

Und wenn Du einen CUSTOM Gitarren-Hersteller mitgeleitet hast hattest Du bestimmt auch Kontakt mit Gitarristen.

Der Rahmen der Diskussion war doch: „Warum arbeitet Ihr ITB?“, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
 
Für den "billigen Hans" macht man erst mal das Sampleplayback fertig. Für die typischen Ostinati engagiert man 2 Celli und 3-4 Geigen und lässt die so oft spielen, wie in der Zeit geht. Die jeweils zwei am besten zusammenpassenden Durchgänge mischt man dann zusammen, zieht die Samplespuren in der Lautstärke runter und mischt die Aufnahmen bei und fertig ist der Batman.
 


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