Ich glaub, das scheint so'ne Art pawlowscher Schnappreflex zu sein, ausgelöst dadurch, daß ein Amerikaner, der in den 70ern Synthesizer gemacht hat, was Neues rausbringt (oder im Falle von Bob Moog dessen Nachfolger). Oder wenn ein amerikanischer 70er-Jahre-Synth neu aufgelegt wird. Kann in gewissen Fällen auch japanisch sein (CS80, MS-20, TB-303, Jupiter-8), aber auch nicht immer (wenn Roland den JX-10 ohne Verschlimmbesserungen neu auflegen würde, würde es kein Schwein interessieren).
Irgendwie träumen fast alle von einem Minimoog, vom Odyssey, vom 2000, vom Four-Voice, vom Prophet-5 Rev. 2, vielleicht noch vom OB-X. Und wenn ein Neugerät ihnen Hoffnung macht, damit ihrem Traum näher zu kommen, dann springen natürlich alle voll drauf an. Es gibt natürlich Läden wie Moog, die es sich leisten können, für den Namen einen Aufschlag zu nehmen. Es gibt aber auch einen Prophet-5-Entwickler, der mal eben einen echtanalogen Monosynth auf den Markt bringt und nicht mal 400 € dafür verlangt. Weniger als das Doppelte für die vierstimmige Version – zu einer Zeit, als alle Welt damit rechnete, für einen Polysynth mehrere Tausender hinlegen zu müssen. Sogar Tom Oberheims Neo-SEM wird in meines Wissens allen Varianten zu dreistelligen Preisen gehandelt. Und ich schätze, der Korg Odyssey wird hier nicht lange nach Erscheinen auch einen dreistelligen Straßenpreis haben – spätestens seit klar ist, daß das Ding nur entfernt wie ein ARP klingt.
Moogulator schrieb:
Aber wie dem auch sei - Poly-Analog - the next big thing?
Oder so? Sind ja schon mitten drin.
Sind wir dank Dave schon lange. Tetr4, spätestens Prophet '08.
The next (na ja, current) big thing ist Paraphonie. Wenig Nutzwert, will aber irgendwie jeder haben. Wär interessanter im natürlichen Umfeld, also mit Oktavteilern, statt die vorhandenen VCOs, DCOs oder Digitaloszis auf die Stimmen zu verteilen – selbst das ist ein alter Hut, das hat ARP schon vor über 40 Jahren gemacht, weshalb man einen Odyssey und je nach Keyboard auch einen 2600 nur schwer legato spielen kann.