warum limitierte Veröffentlichungen?

dani

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mal so eine Frage an Künstler/ Distributen/ allgemeine Musiknerds


was ist die Motivation/Idee dahinter eine Veröffentlichung nur limitiert herauszugeben, z.B. Vinyl nur 300 Stück?


macht man da rein finanziell nicht minus (hatte mal gehört, Vinyl rechnet sich erst so ab 1000 Stück, oder ist das falsch?)

Bsp. aus dem Forum:

valanx - xenolith von Arne Weinberg

oder astral disaster (CD in diesem Fall) von Stephen/ppg360

vom Gigli gibts auch immer so limitierte Vinyls und danach sind sie auf Discogs schweineteuer


warum schmälert man künstlich den Output seiner Kunst?

(oder ist das eine Verkaufsmasche?)


ist dann mehr underground? :respekt:


mich freut jede Rerelease von vergriffenen Sachen (z.b. aktuell Balance 005 von James Holden gibts endlich wieder)


digital irgendwo im Netz gibt es schliesslich fast alles (so wie ich das gehört habe, wird das aber auch schwieriger heutzutage)
 
dani schrieb:
was ist die Motivation/Idee dahinter eine Veröffentlichung nur limitiert herauszugeben, z.B. Vinyl nur 300 Stück?
Hast Du schon mal 300 Stück verkauft?
warum schmälert man künstlich den Output seiner Kunst?
In den meisten Fällen dürfte das nicht künstlich geschmälert sein, sondern
funktioniert nach dem Prinzip "Angebot und Nachfrage".
 
kümmert den konsumenten nen scheiss obs davon nix mehr gibt. kann man ja beliebig kopieren. anders sehe ich das mit bunten vinyl oder so trash-poster-live-remastert-geheimen-studio-Session-boxen. aber nur bei coolen künstlern und nicht bei app-abspielern :selfhammer:
 
VEB_soundengine schrieb:

Es ist hinlänglich bekannt das Du mit dieser Entwicklung nicht klar kommst aber was genau ist ein App Abspieler?Und würdest Du eine am ipad (gut)produzierte Platte von einer am heimischen Rechner/Studio unterscheiden können?I don't think so...
 
also vorneweg schaut man wie gross die nachfrage etwa sein wird, dann limitiert man auf so viele... ja, man könnte schon von einem marketinginstrument sprechen. diejenigen, die die platte kaufen werden belohnt mit etwas, was nicht immer verfügbar sein wird. manche sachen laufen auch über selbstdistribution, erste releases und so, klar das man dann auch keine 300 platten pressen mag, ist ein bisschen viel zum selber verschicken, auch würde da nie so viel verkauft werden. und allgemein, je mehr platten man presst, desto eher bleibt man auf diesen liegen.

also meistens geht es nicht darum auf dem gebrauchtmarkt hohe preise zu erzielen oder leute auszuschliessen. konnte auch noch nie beobachten, dass labelbetreiber diejenigen mit den hohen gebrauchtmarktpreisen (discogs und ebay) waren.


p.s.
es gibt da übrigens auch label, die nach einem limitierten und nummerierten run, unnumeriert nachpressen lassen, wenn sie merken auf dem gebrauchtmarkt werden bescheuerte preise dafür verlangt.
 
dani schrieb:
was ist die Motivation/Idee dahinter eine Veröffentlichung nur limitiert herauszugeben, z.B. Vinyl nur 300 Stück?
macht man da rein finanziell nicht minus (hatte mal gehört, Vinyl rechnet sich erst so ab 1000 Stück, oder ist das falsch?)
1. Rechnet sich ab 1000 ? :shock: Man kann unter 300 verkauften ausm Minus kommen. Je nach Konstellation und Austattung der Vinyl.

Die Erklärung für die Limitierung ist einfach: man geht davon aus, daß diese Stückzahl gar nicht verkauft wird! Durch das Versprechen keine Nachpressung zu machen ist es natürlich ein Anreiz für den einen oder anderen Unentschlossenen. Keiner will den Superknaller verpassen nachdem er ausverkauft ist und nicht mehr zu haben ist :mrgreen:

Ergo: 300 Platten werden in der Clubbranche meistens gar nicht verkuaft. Der Durchschnitt liegt meiner Behauptung nach weit unter 300 Verkäufen.
 
VEB_soundengine schrieb:
ausserdem nimmt der tonträgerkram ne menge platz weg ... [...]

So ist das. Logistik und Lagerhaltung sind für mich die Hauptbeweggründe -- wer zweimal mit einem kompletten Labelkatalog umgezogen ist, weiß, was ich meine. 300 Exemplare sind erfahrungsgemäß relativ zeitnah verkauft (meine Fanbase gerade in den USA, Kanada und England ist sehr treu), sodaß die Restbestände (vielleicht 50 oder 60 Stück), die nach dem ersten Run noch übriggeblieben sind, nicht mehr groß ins Gewicht fallen -- weder wörtlich, noch räumlich. Und wenn sie weg sind, sind sie weg -- ich kann einen Haken dahinter machen und das nächste Album realisieren. Was die Kosten-Nutzen-Rechnung angeht: Bis jetzt habe ich nur bei einem Album den Break Even noch nicht ganz eingespielt, aber die Platte ist wahrscheinlich einfach zu anspruchsvoll.

Mir geht´s nur um die Releases als solche, und nach etwa drei Dutzend Downloadalben kann ich nicht genug unterstreichen, wie befriedigend ich wieder mal eine physische CD inklusive achtseitigem Booklet mit Bildern und so finde. Das kann man sich auch ausdrucken und zurechtschneiden und zusammentackern, klar, aber das ist so wie die "Kuhno van Oyten"-Seite im STERN... "wir basteln uns ein Fliewatüt". Ich habe von Ian Boddy sein Serge-Album als DL geschenkt bekommen, es liegt auch bei mir auf der Festplatte, aber ich bin bis jetzt noch nicht dazu gekommen, mal die Audiofiles in CD-Format zu konvertieren, zu brennen und mir mal die Bilddateien anzuschauen... irgendwie unterfliegt das immer mein Radar. Muß ein psychologisches Problem sein.

Fällt mir gerade noch ein: Was die Limitierung angeht, so kann man natürlich auf diese einen zusätzlichen Kaufanreiz schaffen, wobei ich mich selbst und meine Arbeit nicht für dermaßen wichtig halte. Andere sehen das anders und zahlen freiwillig auf eBay für eines meiner Alben, welches ganz regulär bei mir für 15 Euro neu zu bekommen ist, freiwillig 61 US$ -- und das ist nicht Neuware! Das verstehe, wer will.

Was mich erfreut ist, daß es offenbar Menschen gibt, denen meine Arbeit soviel wert ist; ein schöneres Kompliment gibt es nicht :).

Stephen
 
Werde demnächst auch meine ersten limitierten 300 raushauen!


Bei mir sehen die Gründe folgendermaßen aus:

1. erstes Release= 300 zu pressen kann ich mir grad noch leisten (mastering etc. kommt ja auch noch dazu)
2. limitierte Auflagen sind sexy- wenn sie weg sind, sind sie weg (physisch)
3. macht für mich nur Sinn wenn die Platte nicht als Download angeboten wird
4. wenns eingermaßen läuft u. ich kein Verlust mache könnte ich mir auch vorstellen bei den kommenden releases auf 500 Ex. zu steigen- dann ist aber Schluss
5. UND- schlagt mich- ABER, irgendwie kommts bei mir auch auf die Musik an die man releasen will, sprich limitierte Auflagen passen nicht zu jeder Scheibe. IMHO :dunno:
 
dk schrieb:
Werde demnächst auch meine ersten limitierten 300 raushauen!


Bei mir sehen die Gründe folgendermaßen aus:

1. erstes Release= 300 zu pressen kann ich mir grad noch leisten (mastering etc. kommt ja auch noch dazu)
2. limitierte Auflagen sind sexy- wenn sie weg sind, sind sie weg (physisch)
3. macht für mich nur Sinn wenn die Platte nicht als Download angeboten wird
4. wenns eingermaßen läuft u. ich kein Verlust mache könnte ich mir auch vorstellen bei den kommenden releases auf 500 Ex. zu steigen- dann ist aber Schluss
5. UND- schlagt mich- ABER, irgendwie kommts bei mir auch auf die Musik an die man releasen will, sprich limitierte Auflagen passen nicht zu jeder Scheibe. IMHO :dunno:

:supi:

Stephen
 
Alle Veröffentlichungen sind an sich immer limitiert. Eigentlich soll es natürlich aussagen, dass es nur maximal XX von dieser Veröffentlichung geben wird.
Das ist natürlich nur wirksam, wenn man die auch verkauft bekommt.

Aber wenn man bekannter ist, kann das halt ein Sammlerobjekt sein und soll dazu führen, sich gefälligst um eine davon zu bemühen, wenn sie angeboten wird.
 
dk schrieb:
3. macht für mich nur Sinn wenn die Platte nicht als Download angeboten wird

Glaub mir,wenn Deine Platte was taugt dauert das nicht lang ob Du willst oder nicht :mrgreen:

Viel Erfolg :supi:

@Zolo:also,"weit unter 300 ist Durchschnitt"sehe ich dann doch nicht ganz so."Brauchbare"Veröffentlichungen schaffen es dann doch noch oft genug bis an die 300.Aber darüber hinaus geht leider wirklich nicht viel mehr,meistens zumindest.
 
problem ist eh, das irgend jemand das rippt und schneller als man kiecken kann ist deine exklusive vinyl auf irgendnem russischen server als mp3 zu haben.
also lieber gleich digital mitnehmen und offiziell machen. ich mein immerhin kann man es ja verzögert machen. das hällt natürlich die leute trotzdem nicht ab deinen scheiss illegal zu erbeuten

300copies sind zum standard geworden. 2009 waren es noch 500. ich kenn aber auch noch leute die tatsache mit 300 beginnen und dann über 3000 verkaufen. das ist dann aber schon eher im techhouse sektor so, wo die mucke auch open air und happiness fähig ist lol.
 
Crabman schrieb:
@Zolo:also,"weit unter 300 ist Durchschnitt"sehe ich dann doch nicht ganz so."Brauchbare"Veröffentlichungen schaffen es dann doch noch oft genug bis an die 300.Aber darüber hinaus geht leider wirklich nicht viel mehr,meistens zumindest.
Klar geht auch mehr. Kenne auch Leute die jetzt noch immer ihre 1000er weghauen. Kenne aber irgendwelche Clubstars bei denen man 1000 erwartet und die nur 100 verkaufen oder so. Deswegen schrieb ich ja vom Durchschnitt...
 
dani schrieb:
mal so eine Frage an Künstler/ Distributen/ allgemeine Musiknerds
was ist die Motivation/Idee dahinter eine Veröffentlichung nur limitiert herauszugeben, z.B. Vinyl nur 300 Stück?
macht man da rein finanziell nicht minus (hatte mal gehört, Vinyl rechnet sich erst so ab 1000 Stück, oder ist das falsch?)

verkaufe erst mal 10 Stück auf ganz normalem Weg, also nicht an Freunde, Bekannte, Verwandte usw.
Dann denke über Wirtschaftlichkeit und über das Leben vom Erlös eines Kunstwerkes nach.
 
Eigene Webseite, Demos hochladen, Preis angeben, auf Käufer warten. <-- best strategy.
 
Ich bin sowohl Musik-Sammler als auch "Anbieter" von Musik. Aus beiden Perspektiven finde ich limitierte Veröffentlichungen sinnvoll. Ich mag das Gefühl, zu wissen, wie viele Exemplare es in etwa von einer LP oder CD gibt, die ich kaufe. Warum das so ist kann ich nicht genau beschreiben, aber wenn ich weiß, dass es außer mir noch 999 andere Menschen gibt, die ein Vinyl besitzen, ist das ein anderes Gefühl, als wenn nix drauf steht. Ich habe auch kein Problem mit Nachpressungen, wenn sie dann entsprechend bezeichnet sind. Ich warte auch lieber auf eine Neuauflage, als verrückte Preise für die Erstauflage zu bezahlen. In Zeiten, in denen Musik prinzipiell unendlich kopiert wird ist eine Nummerierung sinnvoll.

Aus der Perspektive des "Musik-Anbieters" kann ich mich nur den bereits genannten Beispielen anschließen. Die Nachfrage wird abgeschätzt und entsprechend gibt es dann eine Stückzahl x. Einige Limitierungen haben andere Gründe, zum Beispiel kann eine CD zu einem Konzert oder Festival erscheinen und dann in der Anzahl der erwarteten Gäste hergestellt sein. Oder es gibt eine Sonder-Edition, die neben der normalen nicht limitierten Edition für den Sammler gemacht ist und gebrauchte Unterhosen etc. enthält. Eine künstliche Verknappung wird niemand machen, der ernsthaft daran interessiert ist, was zu verkaufen - nicht ohne Nachauflage in der Hand.
 
ich sehe das ganze mit gemischten Gefühlen.Einerseits ärger ich mich ein weni das diverse superrare Platten aus meiner Sammlung heute wieder jedem digital zur Verfügung stehen,andererseits profitiert man natürlich selber auch davon.Das gilt für mich natürlich auch für aktuelle Platten.Diese diebische Freude ala "jetzt spiel ich was,was keiner hat/kennt und blas sie alle weg" (mein Schaaaaaaaaaatz) ist bei mir allerdings nicht mehr so ausgeprägt dadurch.
 
andere zeiten und wenn die leute wissen wollen was für ein track du spielst, halten sie einfach ihr telephon mit einem app hoch und können das ding gleich noch kaufen... und falls es den track digital nicht zu kaufen gibt (vinyl only), ist er trotzdem noch auf dem russenserver.
 
Soundwave schrieb:
andere zeiten und wenn die leute wissen wollen was für ein track du spielst, halten sie einfach ihr telephon mit einem app hoch und können das ding gleich noch kaufen... und falls es den track digital nicht zu kaufen gibt (vinyl only), ist er trotzdem noch auf dem russenserver.

soundhound nennt sich das app bei Android ;-)

gibt aus für BADA, nach ner weile hick hack :mrgreen:
 
Soundwave schrieb:
andere zeiten und wenn die leute wissen wollen was für ein track du spielst, halten sie einfach ihr telephon mit einem app hoch und können das ding gleich noch kaufen... und falls es den track digital nicht zu kaufen gibt (vinyl only), ist er trotzdem noch auf dem russenserver.

Mmh du must ja kostenpflichtig dein Song bei solchen Suchservern registrieren damit man gefunden wird. Wenn du es nicht willst, läßt du es ;-)
 
na aber hallo, jeder artist ist doch auch froh wenn seine stücke gefunden und gehört werden.

das teilweise leute sogar was zahlen dafür wusste ich nicht.
 
Zolo schrieb:
Mmh du must ja kostenpflichtig dein Song bei solchen Suchservern registrieren damit man gefunden wird. Wenn du es nicht willst, läßt du es ;-)

Bist du sicher? Ich habe mal aus Spaß meine eigene Musik an diese iPhone App gehalten (weiß nicht mehr wie die heißt) und bekam dann das richtige angezeigt. Bezahlt hab ich da sicher nix für, damit das gefunden wird.
 
Kostet 1-2 Euro. Ist halt bei vielen Anbieter, Vertrieben und Schlachmichtot schon inklussive ;-)
 
Soundwave schrieb:
na aber hallo, jeder artist ist doch auch froh wenn seine stücke gefunden und gehört werden.

das teilweise leute sogar was zahlen dafür wusste ich nicht.

mitlerweile sogar übliche praxis das labels einen das release und die herstellungskosten zahlen lassen. :sad:
 


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