Größte Schwachstelle der MC-909 sind sicherlich die Pads, die mittlerweile bei den meisten Gebrauchtgeräten nicht mehr richtiig funktionieren dürften. Die sind zwar anschlagsdynamisch aber irgendwie klein und empfindlich, der Druck ist damit sehr schwer kontrollierbar, da gefallen mir die Mäuseklaviertasten der vorherigen MCs trotz fehlender Dynamik sehr viel besser. Würde jedem raten, die Kiste mit einem Controller anzusteuern. Die Klangqualität entspricht der der XV-Serie bzw. Fantom XR. Also sehr sauber, sehr hifi - gut für "neutrales" Sampling aber mMn eher wenig interessanter Charakter für Synthese. Die Filtertypen sind so ziemlich das Gegenteil der extrem flankensteilen MC-505, sehr brav, teilweise ohne Resonance. In der Effektsektion verbirgt sich aber noch ein etwas kräftigeres, resonanzfähiges Multimodefilter.
Leider ist die Belegung der Bedienoberfläche teilweise etwas merkwürdig konzipiert - eher unwichtige Parameter werden großzügig angeboten während sich häufiger verwendete in (Unter-) Menüs befinden. Ist aber auch alles nicht dramatisch fehlkonzipiert, oder so, nur eben nicht ganz so flüssig im Workflow. Der eher lineare Sequencer ist mit 16 Spuren und bis zu 98 Takten pro Pattern wirklich großartig, überhaupt ist die MC-909 ein sehr vielseitiges und wirklich tolles Gerät für komplette "In-the-box"-Produktionen!