Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?

...jemand, der bumm-klatsch-bumm-klatsch-düdeldü nach 08/15 system macht will der welt erklären, wie ein schöpferisches werk entsteht.
Er hatt seine Sicht zu KI nur geschrieben weil die runde ging das ki generierte Musik Seelenlos ist.
Da wird eine Chance beschrieben wie es das mit KI nicht sein könnte.
Und man kennt von ihm auch andere interessante Sachen und nicht nur techno.
 
Ich persönlich halte "Prozess" (statt "Zustand") für wichtiger - JS Bach vs. Autechre ist für mich klarer "Sieger".
Komposition vs. Sound & Style.

ich habe ja auch das feld ein bischen erweitert (auf dinge wie "musikunterricht für alle"), um mit meinem duktus das werk in den mittelpunkt stellen zu wollen niemandem allzusehr auf den sack zu gehen.

bei solchen ideen wie "bei punk wurde laut gebrüllt, das ist krass, also ist es eine weiterentwicklung" bin ich aber draußen. und ehrlich gesagt bin ich es auch bei "sean booth hat die fm bassdrum in max ein bischen anders gepatcht als 300 andere leute es tun" auch.
in warhheit ist die gesamtheit an IDM musik auf der welt nicht mal halb so bedeutend wie beethoven oder die erfindung des tonbands.

den klang als kompositorisches element (so wie bei theater- und opernmusik - oder eben bei der E.M.), würde ich auch eine relevante entwicklung nennen, wenn auch vielleicht nicht so wichtig wie die erfindung der mehrstimmigkeit.

aber wenn in einem berliner club irgendein depp eine platte auflegt auf der erstmals preset #7 vom orbit 2 synthesizer quäkt, darin sehe ich da beim besten willen nichts über das sich nachzudenken lohnte.
 
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Haha, da hast du nicht das raus gepickt, was ich damit sagen wollte. Punk war aus meiner Sicht DAMALS eine starke Veränderung

an der stelle widerspreche ich aber schon. punk ist im kern rock.

wenn du punk, pop, rock und schlager mal auf dem klavier nachspielst und dir die klamotten und die texte mal wegdenkst, wirst du merken, dass das eigentlich alles das gleiche ist.

polizei-sa-ss könnte genauso gut von john lennon sein, theoretisch könnte es sogar aus dem zwanziger jahren stammen.
 
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Vielleicht muss ich ein anderes Beispiel wählen, was ich meine ist aber - selbst wo Punk anachronistisch und in dem Sinne nicht neu und nicht gut und nicht handwerklich ist, war das Mindset anders. Nach dem konnten Dinge passieren. So wie das alles davor eine Prägung und Vorbereitung für das Folgende war, heute haben wir andere Optionen. Ohne Techno hätten wir wohl auch das, was Punk brachte nicht in der Synthmusik - wir dürfen heute viel kreativer sein, dennoch hätte es sicher auch wilden Synthpop gegeben, der das dann eben durchboxt.

Es kann sicher alles sein und gewesen sein - aber Mindset und das was es tut sind anders.
Technisch ist das was war lange auch schon da gewesen - das mag stimmen. Aber was man mit welchem Kopf macht - das ist, was kommt und vielleicht auch noch anders.

Möchte da nicht mal "Recht behalten", es ist ja nur eine These, wo man weiter machen könnte. Oder auch neu starten. Niemand muss bei Rockenrohl™ anfangen, aber ignorieren kann man es schwerlich - ist noch zu sehr von "da", aber jetzt ist Schweinerock aber auch schon so weit weg, dass anderes wieder kommen könnte. So etwa.

Hello, Dr. Falken, wollen sie eine Partie Schach spielen?
:cursor:


Kekse sind rhetorisch, sie existieren in deiner Fanatasie, nur weil ich sie erschaffen habe, wäre das nicht gewesen, wäre die Welt auch anders. Nicht viel, aber ein bisschen.
 
Vielleicht muss ich ein anderes Beispiel wählen

dass punk eine entwicklung zu irgendwas anderem war, was vorher war, und auch dass ich nicht dazu befugt bin eigenmächtig die diskussion auf komposition zu beschränken, ist schon klar. was die saceh selbst angeht widerspreche ich also offenbar doch nicht so wirklich.

ich sehe nur beim besten will nicht inwieweit punk als "weiterentwicklungsschritt" mehr relevanz hätte als bach und beethoven, und das eben nicht nur bei der frage der komposition.
 
Um den "Zustand" auf der Waagschale zum "Prozess" besser auszubalancieren: Improvisation ist Zustand und Prozess (Komposition und Interpretation) gleichzeitig, Flow. Das ist Weiterentwicklung im Moment: Man trägt etwas in sich und entdeckt es und ent-wickelt es weiter.

Wenn Komponisten Stücke, auch komplexere, längere, "an einem Tag komponieren" dann sind sie auch im Flow, dann tragen sie auch etwas mit sich und wissen: Es wurde vielleicht eine Weiterentwicklung entdeckt. (Ob Sie dann nen Monat gebraucht haben, um das tatsächlich an einem Tag komponierte für 60 Instrumentalisten zu notieren oder auf 60 1002er PPGs einzustellen, ist wieder was anderes.)

Ein "Zustand" kann auch nen Tag dauern, dann ist zwar auch n bissl Prozess dabei – aber das gilt auch andersrum.
So erlebe ich es jedenfalls.

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Aber was man mit welchem Kopf macht - das ist, was kommt und vielleicht auch noch anders.
Das meine ich mit Haltung.

"bei punk wurde laut gebrüllt, das ist krass, also ist es eine weiterentwicklung" bin ich aber draußen.
Ich ja auch. Ich wollte das halt mal durchspielen, weil ichs spaßig fand. Klar ist Punkmusik nicht direkt aus Bachs Musik entstanden. Inhaltliche Bezüge kann man aber schon finden. Auch wenn der Gestus (Wut = Punk vs. Gebet = Bach) gegensätzlich ist.
 
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@Moogulator
Wenn es überhaupt eine musikalische Weiterentwicklung gegeben haben könnte, dann höchstens nur von DEVO vorangetrieben :lol:
 
Ne Weiterentwicklung könnte man vielleicht auch sehen wenn die Kids oder jüngere mit Musik kommen womit wir überhaupt nix anfangen können und zb.techno und house in clubs abschwächt.
Und woraus sich eine große Scene bildet die größer wird und wächst.
So wie unsere Eltern unsere Musik komisch fanden was wir so hörten.
Das nur so ein Gedanke bei Club Musik jedenfalls.
 
Zu ki habe ich auch schon positive Ansichten gelesen wie man das auch sehen kann.
Dj tanith hatt dazu auf seiner Seite was gutes geschrieben.
Dort schrieb er....die ki liefert das Material und der Mensch macht das Werk.
Gut wäre jetzt ne Weiterentwicklung wie man Musik machen kann aber kannst dir ja mal durchlesen.
Fand ich ganz interessant.
https://tanith.org/ist-das-prompt-dann-kann-das-weg/#more-694
Danke für den Link, wirklich sehr wertvoll. Hier meine Lieblingsstellen:
„Eigentlich macht KI auch nichts anders als wir, sie lässt sich von Prompts inspirieren, sammelt Ideen, klebt zusammen und hofft, das es keiner merkt.“
Ob Mensch oder KI – beide bedienen sich an bestehendem Material, kombinieren Bekanntes neu, setzen Dinge in andere Kontexte.
Das kratzt am Selbstbild und am Mythos vom Künstler als Auserwähltem.
Vielleicht gehört zur bitteren Wahrheit auch:
Die KI erfindet nichts, aber wir eben auch selten.
Wo vorher vielleicht eine Idee verpuffte, weil die Technik oder das Knowhow fehlte und dadurch der Flow kaputt ging, hilft KI, sie in Sekunden zu Ergebnissen zu kommen, mit denen man weiterarbeiten kann. Wo wir uns in Routinen und Tutorials verfangen, schlägt sie für unsere Hirne absurde, neue Wege vor.
Menschliche Kreativität und KI können sich ergänzen und wenn man’s richtig macht, ist das Ergebnis nicht seelenlos, sondern größer als die Summe seiner Teile.
 
Ne Weiterentwicklung könnte man vielleicht auch sehen wenn die Kids oder jüngere mit Musik kommen womit wir überhaupt nix anfangen können und zb.techno und house in clubs abschwächt.
Und woraus sich eine große Scene bildet die größer wird und wächst.
So wie unsere Eltern unsere Musik komisch fanden was wir so hörten.
Das nur so ein Gedanke bei Club Musik jedenfalls.
Wenn wir die Musik nicht mehr ab können, könnte das also ein Hinweis auf deren Weiterentwicklung sein. Ja, da könnte was dran sein.
 
Es gibt immer wieder wenige Musiker, die zur Weiterentwicklung von Musik beitragen.
Ich kann nur schwammig herausarbeiten, was diese von den anderen unterscheidet.

Aus meiner Sicht tun sich die meisten schwer, von dem was sie kennen und mögen abzuweichen. Bleiben in Genres und halten sich an die dort geltende Ästhetik und deren Regeln.
Auch wenn kein Track wirklich gleich einem anderen ist, gehört der meiste Output klar in eine Kategorie.
Von Allen die Musik machen, können nur wenige etwas Eigenes schaffen. Ich würde noch nicht mal sagen neu, sondern etwas Eigenes, was dann auf die Leute neu wirkt.
Beim Musikmachen wirklich frei zu sein und auf dem schmalen Grat zwischen Bauanleitung und Inspiration zu tanzen, ist sehr schwer.
Wie will man auch etwas schaffen, dass es noch nicht gibt. Man darf beim Musikmachen nicht an den rosa Elefanten denken.
Ich habe selbst keine Ahnung, wei das genau geht. Man macht etwas, dass schon unzählige vorher gemacht haben, aber auf andere Art und Weise.

Muss man sich mal überlegen, wei klein der Unterschied zwischen manchen Genres oder Subgenres eigentlich ist. Auch in dem Genre kann man sich austoben und das weiterentwickeln. Das ist dann eher eine Evolution, bei der sich kleine Abweichungen durchsetzen, in Form einer einzigartigen Idee.

Und dann gibt es Revolutionen. Künstler die eine ganz eigene Vorstellung von etwas haben. Die grenzen sich von allem anderen einfach ab und haben es geschafft einen ganz charakteristischen Stil zu kreieren. Sofort erkennbar.

Vielleicht ist es so einfach wie bei Menschen. Die meisten wollen so sein wie andere, nur nicht wie sie selbst und versuchen darüber einen eigenständigen Charakter zu entwickeln und manche sind einfach in sich stimmige Charaktäre. Leute von denen man sagt sie wären einmalige Figuren.
Die holen sich zwangsweise auch Inspiration von anderen, fügen das aber alles stimmig und eigenständig zusammen.

Ohne die kleinen Ideen von Musikern, die sich über die Zeit zusammenfügen oder die Brecher, würden Musiker heute eben klassich anmutende Musik auf Wavetablesynthesizern spielen und nichts anderes.

Man kann ja auch versuchen, mit "Gewalt" etwas anders zu machen. Das funktioniert aber kaum, doch auch hier muss es Leute geben, die damit resonieren.

Nur so kann sich Musik weiterentwickeln. Die erste absichtlich verzerrte Gitarre gabs schon Mitte der 50er. Technische und musikalische Entwicklung geht Hand in Hand. Die 303 gabs ja auch schon lange vor Acid.
Und auf die experimentellen Sounds der fm Synthese wurde man auch erst Jahre später aufmerksam.

Ich denke jeder kann mehr oder weniger gut lernen, ein Instrument zu beherschen oder mit einem Synthesizer oder einer DAW eine bestimmte Musikrichtung abzubilden.
Aber es ist echt schwer etwas ganz eigenes zu schaffen, das stimmig ist. Das ist m.E. das schwerste überhaupt und das größte Ziel, das man als Musiker haben kann. Dagegen sind Grammys und Verkaufszahlen wertlos.
 
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Ohne die kleinen Ideen von Musikern, die sich über die Zeit zusammenfügen oder die Brecher, würden Musiker heute eben klassich anmutende Musik auf Wavetablesynthesizern spielen und nichts anderes.
Warum gerade klassische? Die Kultur der indigenen (für Katholiken: "heidnischen") betont rhythmischen Tanzmusik, wie auch die Barden- und Volksmusikkultur, ist doch viel älter und breitgefächerter als das seltsam verquaste instrumentale Zeug, das sich talentierte Leute erst ausdenken konnten, da ihnen irgendwelche Gönnerfürsten, gern gegen ne Widmung unterm Titel, ein üppig Unterhalt ins Hinterteil bliesen. Ihrer Musik wurde genauso wenig zugehört wie heute die von Knöppschedrückern an ihrem Gear, bis es ein Beethoven soweit brachte, sicher auch einigen Mut im Bleiwein fand und rief: "Entweder sie husten oder ich spiele!" Siehe da, die "Ernsthafte" Musik ist entstanden und die von uns heiß geliebte Verwertungsgesellschaft lässt sie sich aus purem anerzogenen Respekt der ordentlichen Mitglieder ihr gegenüber noch ordentlicher was kosten.

Nur der – weniger übrigens die – macht heute noch "E"- Musik, der abseits seiner musikalischen Finesse den richtigen Stallgeruch mitbringt.

Vielleicht sollten wir aristokratische und plebiszitäre (aber kann auch gern weiter so heißen: Popular-)Musik unterscheiden? Dass die Popmusik eine differenzierte, ambiguente Beziehung zur aristokratischen Musik hat, nimmt nicht Wunder. Ich will diese historischen Zweige nicht gegeneinander ausspielen, aber ja, das tu ich gerade, hier kriegt noch der andere sein Fett weg:

Sich mit ersterer zu beschäftigen, theoretisch, kann sich auch heute noch lohnen. Vielleicht werdet ihr dann öfter auf Spotify geklickt. Und wieder durchgehört? Dieses lapidare Dreigriffgeplänkel mit viel Bumm und Tschick nem paar Filterfahrten hier und da kann sich doch kaum einer 30sec lang geben.
 
Erstmal dies: wenn ein Genre einen Namen hat, ist es definiert. Das kann sich dann aber wandeln. Funktionsmusik wie Clubmusik wandelt sich auch, jedoch ist ihre Funktion "tanzen", was heute 4/4 BD bedeutet, die Leute werden gar nicht gefördert, zu anderem zu tanzen - Einige können es nicht mal. Also - hier gibt es fast unendliches Wachstumspotenzial. Eigentlich wollte ich musikalisch schreiben, dass da alles gesagt wurde. Disco - Techno - das war's.
Nein, natürlich wird sich auch da Sound und Ästhetik ändern. Obwohl es so funktional ist.

Solang es nicht total kommerziell angelegt ist. Diese Dinge folgen zudem noch anderen Faktoren.
Aber - egal ob Erfolg oder nicht, kommerziell oder nicht - es gibt auch da einen Tick Neues, viel Althergebrachtes, von mir aus Devo und wenig Punk und ein bisschen Bach. Das ist aber nur das worauf das fußt, weil - ja klar, wohltemperiert und Kontrapunkt - machen wir in vielen Musikstilen auch. Aber - wir haben die Wahl.

Es stimmt aber sicher, dass einige zwanghaft sich ausprobieren mögen und andere aus ihrer Spur zum Darktechnik gar nicht mehr raus wollen, die sind lost - die sind einfach fest und bleiben das.
Fans können dazu gnadenlos sein.

Aber was, wenn man keine Fans hat und man macht eh was man will oder sowas.
Es gibt für Kunst andere Regeln - es gibt noch einiges an Sound und Struktur, die noch nicht gemacht wurde.
Auch wenn es ab jetzt keine neuen Instrumente gäbe.

Das manche Musik so agiert wie "Amerkanische Präsidenten" - na, und - hört man halt woanders hin.
Musik und Hörer sind da eh sehr schnell und für hohles, wiederholendes, lautes und aufdringliches und auch dummes gibt es immer auch Zielvolk. Ist doch egal, man muss nicht den Wendler machen, wenn es auch anderes gibt. Vermutlich kann man sogar coolen Schlager machen. Probier es!

Niemand gibt vor, was zu tun ist.
Früher musste alles wie Milva klingen, dann wie Grönemeyer - das sind nur Trends und Marktmechanismen. Einigen gefällt das auch, aber Musik ist frei, sehr frei! Und jeder kann sie machen und bringen. Das ist auch eher schwer damit wirklich noch "Kohle zu machen", um so besser - dann bleiben die übrig, die das nicht als Ziel sehen.
Die, wo man noch was rausquetschen kann, wo Ticketing schon viel mit verdient etc - na, da gibt es eben viele, die sich hinstellen und Hand aufhalten aber das ist ja alles nur Business und nicht Kunst oder Musik ansich. Die macht was sie kann und darf alles.
 
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Dieses lapidare Dreigriffgeplänkel mit viel Bumm und Tschick nem paar Filterfahrten hier und da kann sich doch kaum einer 30sec lang geben.
Ziemlich provozierend und auch etwas abwertend all denen die sich das stundenlang anhören und genießen können. Hat eben nicht jeder Zugang zu dieser Art Musik, ist doch nicht schlimm.
allgemein tendiert die Musike heute ja zu einer gewissen Geistlosigkeit, egal ob E- oder Hintergrund.
Seit wann muss Genuss geistreich sein?
 
Ne techno nummer mit einer eigenen Note oder handschrift ist übrigens gerade heute ne echte Herausforderung.
Techno klingt manchmal simpel einfach gemacht und es ist aber doch nicht so einfach erstmal drauf zu kommen und zu machen.
Muss man auch mal erwähnen.
 
Ne techno nummer mit einer eigenen Note oder handschrift ist übrigens gerade heute ne echte Herausforderung.
Techno klingt manchmal simpel einfach gemacht und es ist aber doch nicht so einfach erstmal drauf zu kommen und zu machen.
Muss man auch mal erwähnen.
Das ist alles andere als simple. Wer große Töne spuckt kann sich ja mal selbst dran versuchen. Hier ist eben nicht die Rhythmik oder Komposition das Komplexe, sondern Sounddesign, Mixing, Spannungsbogen etc. Wenn man selbst dem Genre nichts abgewinnen kann, dann kann man da schlecht mitreden. Um so erstaunlicher warum einige versuchen das alles so abzuwerten, um sich selbst damit aufzuwerten. Finde ich überhaupt nicht gut solch eine arrogante Art.
 
Um so erstaunlicher warum einige versuchen das alles so abzuwerten, um sich selbst damit aufzuwerten.
Ne, das "um" stimmt nicht. Wenn ich auf die klassische Musik draufhaue von wegen aristokratisch und so, kann ich bei einem meiner Lieblingsgenres der Gerechtigkeit auch nicht zimperlich sein. Gell, sieh es als verbales Augenzwinkern. Und wegen den 30 Sekunden, ist das ja ausgemachte Sache, dass viele schon in dem Zeitintervall weiterswitchen, sonst würden die ersten Musiker das nicht als Solllänge betrachten. Zumindest habe ich das hier gelesen, dass für Spotify alles unter 30sec Verweilen als nicht gehört gilt.
 
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Bumm Tschakks Erleuchtung

Getrieben von Sehnsüchten nach Glückseligkeit und Erfüllung treibt Bum Tschakk durch die Körper und Seelen der Menschheit – immer auf der Suche nach dem nächsten Kick und dem darauffolgenden Patsch. Jubelnd und taumelnd, schwitzend und schwelgend, umtrieben von immer wiederkehrenden Höhen und Tiefen aus den Metren Eins und Zwei, Sex und Exzess, geistiger Verarmung und kommerziellem Erfolg tauchen die beiden, vom ewigen clock der Zeit getriebenen Klang-Events immer wieder neu in das endlose Abenteuer aus Tanz und Entrückung ein, das von den Höhlen der Urzeit durch kultisch-mystische Rituale aus Trance und Ekstase, Community und Einsamkeit bis in die orgiastischen Eskapaden in den von Millionen besuchten Dancehalls und Clubs der Postmoderne reicht. Nichtsahnend, sich bei der Suche nach Vollendung der Ewigkeit verschrieben zu haben, durchlebt Bumm Tschakk eine den Leser aufwühlende und begeisternde Reise durch die Zeit aus Bpms und Darwinischen Zeitaltern, um am Ende vor der bekloppten Frage zu stehen: Weiterentwicklung – why?

kid kernel, Bumm Tschakks Erleuchtung
Roman, mindestens 3255 Seiten
Erschienen bei sequencer.de als fiktiver Klappentext
Auflage: 1
 
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Denke, die hier angedachte Weiterentwicklung spiegelt evtl. eher eine Art bisher nie dagewesenen Mix aus bereits Dagewesenem wider.

Man kann in seinem Stübchen die neueste technische und geistreichste Weiterentwicklung kreieren, aber keiner bekommts mit (was dann irgendwann aus einem Nachlass auf dem Trödel gefunden und keiner weiß, was das mal werden sollte ...dejavu).

Man kann Samples mit irgendwas synthetisch fancyges mischen und ist, gut promotet, über Nacht der neueste Shit.

Es gibt Künstler, die erfolgreich sind/waren und plötzlich meinen, im Gegensatz zu vorher alles mit akustischen Instrumenten machen zu müssen … und nennen es dann, sich weiterentwickelt zu haben bzw zu wollen.

Also, ich sehe das so …
wenn jemand mit was vermeintlich Neuem um die Ecke kommt (auch wenn es das schonmal gab, aber schon wieder vergessen wurde, weil zu lange her oder nicht dokumentiert … oder sogar DU das schon seit Jahren machst, aber nur für dich zuhause), dann ist er der Ober King..ünstler.

Wenn du den Unterarm auf die Tastatur legst (vorzugsweise Polyphon), dem Ganzen einen eingängigen Namen gibst, genügend Klicks generierst bzw Verkäufe oder gar ’ne Fanbase hinter dir, dann hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neues Genre kreiert und bist von nun an der Schöpfer einer neuen Stilrichtung, die es so noch nie gegeben hat und der zur Belohnung in der berühmten Genre-Hall-of-Fame einen Eintrag bekommt (und vielleicht in 50 Jahren in einem Doku-Nebensatz namentlich erwähnt wird).

Glückwunsch zur neuen Schublade

summa summarum.. Nutella:
Wie so oft im Leben kommt es imo also nicht umbedingt darauf an wie innovativ weiterentwickelt man etwas weiterentwickelt hat ..oder glaubt weiterentwickelter zu sein wie ein Foto Negativ, sondern ob man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist .. und sich dann dafür einen guten Namen ausgedacht hat.

...man kann aber auch ganz Kopflos einfach Musik machen indem man versucht seine Gefühle auszudrücken (oder rein aus Spass auch einfach ein Forums Battle Video versuchen zu vertonen, ohne gleich was neues erfinden zu müssen.) .. in welches Genre das auch immer dann fallen mag oder es ähnlich schonmal gab.
Ja, man könnte sogar versuchen ein bisher unbeachtetes Genre zu erfüllen (nochmal Battles/Contests) und dabei ausversehehen (happy accidents) was für sich neues entdecken/entstehen lassen.

m2c :]
 
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Ja Weiterentwicklung warum ist auch ne gute frage.
Ich selbst brauch ja da keine.
Musik ist super in den Clubs und ab und zu kommt auch was neues ungehörtes vorbei.
 
(happy accidents) was für sich neues entdecken/entstehen lassen.
Ich finde Randomnes eigentlich langweilig. Ich mag, wenn etwas wirklich gemeint ist.
Bin per Zufall Mozart geworden? Das wäre ja (provokativ gesagt) wie die 100 Affen, denen man Synthesizer hinstellt und wartet bis: - Zack - Skinny Puppy, Beethoven und wiesealleheißen natürlich.

images.jpg
Hinweis: wenn die Simpsons mit drin sind, ist es immer noch überzeugender. Und wenn die alle ohne Kette wären, wäre es richtiger…
 
Was ist eigentlich das "weiter" in Weiterentwicklung? Dass was nicht stehen bleibt, Pause macht, sich irgendwoanders hin entwickelt, ist klar. Aber "weiter" kann man das eigentlich nur dann nennen, wenn die Entwicklung in eine bestimmte Richtung verläuft – und zwar in die, wohin es einen selber drängt, ganz gleich, ob man als Produzent das Werk schafft oder bloß zuhört.

Weiterentwicklung ist also ein subjektiver Begriff. Und wenn ich etwa meine, dass Techno mehr Melodie und vielgestaltige Harmonik dezent im Rumbling zwischen den Kicks vertragen könnte, in Subdivisions von 4/4, und ein Produzent exakt das tut (ob das ich bin oder wer anders), würde ich das als Weiterentwicklung betrachten. Gabs das schon mal? Egal. Ich vermisse das, ist mir zu selten. Verlinkt gerne interessante Videos im Styles&Genre/Techno-Thread, den ich irgendwann aufgehört hab zu verfolgen.
 
Ich finde Randomnes eigentlich langweilig. Ich mag, wenn etwas wirklich gemeint ist.

ja, random ist random, steh ich auch nicht drauf.
probability schon eher (wird ja gerne mal verwechselt), was ja dann gewollt ist/also "gemeint".

aber die oben gemeinten happy accidents sind keins von beidem.
eher sowas wie beim einspielen abgerutscht und als cool befunden und gelassen statt im pianoroll glattzubügeln
bzw mal einen live eingepielten ungeraden step (oder 5) gerade sein zu lassen - statt schon beim einspielen zu quant.

Bin per Zufall Mozart geworden?
das war teilweise mit meinem post gemeint
Klar, der wird was gekonnt haben.
Aber weisst du, wenn er damals nicht entdeckt/bekannt geworden wäre, ob nicht 3 Monate später vielleicht ein "Mizardo de la Forte aus Milano" enteckt worden wäre, nicht wegen seiner kleinen Nachtmusik, sondern der ersten Nacktmusik?
Das wäre ja (provokativ gesagt) wie die 100 Affen, denen man Synthesizer hinstellt und wartet bis: - Zack - Skinny Puppy, Beethoven und wiesealleheißen natürlich
Ich habe nicht selten den Eindruck, das einige hier so von seinen Mitforisten denken (speziell den Synth Käufern einer bestimmten B..ärenMarke zum Kaffee - zu denen ich auch gehöre *g)
 


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