WDR 3 Studio Elektronische Musik - Allgemeines & Zukunft des historischen Studios

WDR-Pressemitteilung vom 24.07.2017:
"...
Dazu ist der Umzug der zum Teil einzigartigen historischen Geräte in ein Nebengebäude des Hauses Mödrath („Räume für Kunst“) bei Köln geplant. Der WDR hat eine entsprechende Offerte der Stiftung Haus Mödrath angenommen und erarbeitet derzeit gemeinsam mit Fachvertretern ein Nutzungskonzept.
...
Anfang dieses Jahres hatte sich auf Initiative des WDR ein Projektkreis gegründet, der die Trägerstruktur und das Nutzungskonzept für das Studio entwickeln soll. Ihm gehören neben dem federführenden WDR und der Stiftung Haus Mödrath weitere Vertreter maßgeblicher Einrichtungen der elektronischen Musik sowie der Kunst- und Musikhochschulen des Landes NRW an. Weitere Institutionen und Organisationen sind eingeladen, sich an der Ausarbeitung der Trägerstruktur und des Nutzungskonzepts des Studios zu beteiligen."

Was ist denn aus dem Projektkreis geworden?
Gibt es von ihm eine Stellungnahme bzw. wie weit ist die Trägerstruktur und das Nutzungskonzept ausgearbeitet?

 
Haben die ja angeboten, offenbar reicht es nicht - siehe Text - und ich vermute, dass wegen der Allgemeinnützigkeit und so der WDR viele Dinge schlicht nicht machen darf, sie müssten das dann übergeben oder sowas.

Aber man stellt sich da halt wohl etwas an und jemand wird es verantworten, vermutlich will das keiner, deshalb stehen die Sachen lieber irgendwo - ich kenn so ein Verhalten aus großen Behörden, die sichern sich immer ab, die wollen eben nicht schuld sein oder bestraft werden, selbst wenn es sinnvoll wäre das so zu tun.

Ggf ist einem nicht zu vermitteln, wieso so ein "Nerdzeug" wertvoll ist und von der GEZ finanziert werden soll, selbst wenn sie es eben nicht finanzieren, weil die es nur rumstehen lassen oder auch nicht pflegen, weil kostet und weg-geben geht auch nicht, weil wäre ja Schenkung, geht auch nicht.

Das ist ein echtes Problem für solche großen Läden mit diesem Auftrag.
Ich wäre auch sauer wenn ich ein Fußballmuseum finanzieren muss, auch wenn das Allgemeingut ist.. Die meisten finden das sicher vollkommen egal, was damit passiert. Andere vollen den Laden ganz weg haben und dritte hoffen auf Kultur only, gibt genug RTLs für den Rest.. aber - das ist eben so. Beherzt ging vermutlich hier und da auch was.


Die hocken da im WDR wie die Made im Speck, kein Wunder das sich da nix regt! Sorgenloser dekadenter Wohlstand macht traege und damit mein ich die Verantwortlichen beim WDR.

Ich glaub sehr wenige Intendanten haben einen kulturellen Bezug bzw eine evtl geisteswissenschaftliches Studium absolviert.

Das sind vermutlich spiessige Buerokraten und kallkulierende Betriebswirte mit Machtanspruch in ihrer Abteilung. SesselFurzerAlphas. ???

Fuer solche Leute ist das Studio Konvolut und musikkulturelles Erbe vermutlich einfach nur ElektroSchrott odercSchnee von gestern.

Es ist hipp was im Sommergarten laeuft.
 
Was ist denn aus dem Projektkreis geworden?
Gibt es von ihm eine Stellungnahme bzw. wie weit ist die Trägerstruktur und das Nutzungskonzept ausgearbeitet?

und warum gründet man überhaupt einen projektkreis, wenn nachher dann aus formalrechtlichen gründen kooperationen oder verkäufe eh kaum möglich sind?
 
Zum Betreiben benötigt man für Jahrzehnte mindestens drei Planstellen: Tontechnik, technischer Service, Kurator. Wer ist in der Lage, diese Aufgaben seriös auszufüllen und wer kommt dafür finanziell auf?
 
ich bin mal ganz naiv jetzt:

wenn es in der vergangenheit ging, dann geht es auch in der zukunft. der rest ist nur eine frage des wollens.

natürlich kosten miete, hausmeier und versicherung geld, und rundfunkanstalten sollten mit ihrem geld eigentlich nur rundfunk machen (und keine museen betreiben)

aber was rundfunkanstalten ja umgekehrt immer dürfen, ist wirtschaftlich tätig sein um gewinne zu erzielen. man könnte also einfach 1 euro eintritt nehmen und schon ist das museum eine firma.

die andere alternative wäre, bilder aus dem museum 24/7 im internet zu streamen. dann ist es eine rundfunksendung.
 
man könnte einen tatort darin drehen: wer hat das filter gestohlen? oder heisst es der filter? und was haben die illuminaten damit zu tun?
 
  • HaHa
M.i.a.u.: oli
Mir wäre nur wichtig, dass das keine Diskussion um GEZ oder Sinn und Unsinn irgendwelcher Sendungen im TV ist, dafür haben wir ja einen Thread. Nichts dagegen, aber mir geht es hier um das WDR Studio und den Werken die dort aufgenommen wurden, konnte da ja selbst reinhören - spannend war das!

Was Dirk sagt ist natürlich sinnvoll, ggf. kann man das auch in Personalunion machen, und 1-2 Ersatzpersonen und Nachwuchs.
Aber - ich stelle mir vor, dass das gar nicht vom WDR gemacht wird sondern von anderen und die Sachen und die Sache selbst würden dann dort gezeigt. Sowas ist seltenes Gut. Also schwer zu bekommen. Und wer das finanziert? Naja, ich erwarte nicht mal, dass das die Allgemeinheit tut, aber _ diese kümmert sich auch um Zeug wie Fußball und dennoch kann man natürlich abwägen, was an Kultur wichtig ist und wo andere das bereits tun .. ist aber nicht das Thema - wichtig wäre - wie kann man den Geist und die Idee des WDR-Studios erhalten oder sogar vermitteln? Idealerweise wäre das natürlich so und man kann sich die Werke anhören. Frei aber nicht "zufällig" wie ausgestopfte Bären gucken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erinnert mich nicht gering an das alte "Fuhlrott-Museum", welches vom Finder/Entdecker des Neadertalers in's Leben gerufen wurde und welches nach langer Zeit und gewisser Erkentnisse schließlich einen einmaligen, unschätzbaren Wert darstellte.
Doch am Ende verkam einfach alles und so gab schließlich auch ein privater, ehrenamtlicher Verein auf, -dies alles aufrecht zu erhalten und weiterhin zugänglich zu machen.
(Heute sind lediglich ein paar letzte zerpflückte Reste hier und da verscherbelt worden und irgendwo gelandet.)

Ok. abweichend, aber irgendwie wiederholt sich wieder und wieder, diese Art von "Wertschätzung und Bedeutung".


Mich hat das Studio immer fasziniert und ich habe es sehr gerne besucht und spannende Erinnerungen daran.

-Glück auf! Und Cheers!
 
Was heisst das nun genau für den Keller in Bickendorf? Muss das Studio da schnell raus? Steht dieses Weltkulturerbe dann auf dem Bürgersteig? Würde es Sinn machen Geld zu sammeln um die Gerätschaften zumindest erstmal irgendwo sicher einzulagern? Ich habe die Situation nicht ganz kapiert. Soweit ich mich vom Besuch dort erinnern kann, gehören die Räume in Bickendorf dem WDR und es muss keine Miete gezahlt werden (die Räume empfand ich schon als sehr dürftig, "Keller").
 
Zum Betreiben benötigt man für Jahrzehnte mindestens drei Planstellen: Tontechnik, technischer Service, Kurator. Wer ist in der Lage, diese Aufgaben seriös auszufüllen und wer kommt dafür finanziell auf?
Der WDR macht es sich einfach. Nur noch mal ein paar Jahre abwarten, bis die Geräte komplett verrottet sind und dann einen Entsorger für Elektronik holen und alles wegschmeißen. Für die Dokumentationen der Werke wird sich dann ein Museum finden, die das Zeugs in ihren Keller einlagern und vielleicht ein paar wenige Dinge ohne Funktion ausstellen.
 
ich bin mal ganz naiv jetzt:

wenn es in der vergangenheit ging, dann geht es auch in der zukunft. der rest ist nur eine frage des wollens.

natürlich kosten miete, hausmeier und versicherung geld, und rundfunkanstalten sollten mit ihrem geld eigentlich nur rundfunk machen (und keine museen betreiben)

aber was rundfunkanstalten ja umgekehrt immer dürfen, ist wirtschaftlich tätig sein um gewinne zu erzielen. man könnte also einfach 1 euro eintritt nehmen und schon ist das museum eine firma.

die andere alternative wäre, bilder aus dem museum 24/7 im internet zu streamen. dann ist es eine rundfunksendung.
Der WDR ist nicht berechtigt, ein Museum o. ä. zu betreiben, alle bisherigen Führungen sind eine Privatinitiative von Herrn Müller. Möge er noch lange gesund und munter sein.
 
frankfurt kann sich ein technodeppenmuseum leisten. kann sich köln kein geraffelmuseum leisten?

für mich wäre sowas eine klassische aufgabe von kreis oder land.

frankfurt hat ja auch ein schönes postmuseum. und ein schönes filmmuseum. da könnte man die blechkisten doch auch dazustellen.
 
Der WDR macht es sich einfach. Nur noch mal ein paar Jahre abwarten, bis die Geräte komplett verrottet sind und dann einen Entsorger für Elektronik holen und alles wegschmeißen. Für die Dokumentationen der Werke wird sich dann ein Museum finden, die das Zeugs in ihren Keller einlagern und vielleicht ein paar wenige Dinge ohne Funktion ausstellen.

Herr Rehberg wird den EMS Synthi 100 plus Zubehör sicherlich für einen symbolischen Euro abholen, da bin ich mir sicher.......der steht bestimmt schon in den Startlöchern...
 
Was heisst das nun genau für den Keller in Bickendorf? Muss das Studio da schnell raus? Steht dieses Weltkulturerbe dann auf dem Bürgersteig? Würde es Sinn machen Geld zu sammeln um die Gerätschaften zumindest erstmal irgendwo sicher einzulagern? Ich habe die Situation nicht ganz kapiert. Soweit ich mich vom Besuch dort erinnern kann, gehören die Räume in Bickendorf dem WDR und es muss keine Miete gezahlt werden (die Räume empfand ich schon als sehr dürftig, "Keller").


Ich hatte das so verstanden, dass es eine Stiftung geben soll, die nach Übernahme der gelagerten Instrumente ein betriebsfähiges Studio rekonstruiert. Dass man es also mieten kann, dass es Personal gibt usw. Und es dafür auch schon ein geeignetes Haus gibt.

Scheinbar hat keiner einen Dreh gefunden, dafür irgendwelche Fördertöpfe anzuzapfen. Wenn ich überlege, welcher Quatsch manchmal mit richtig viel Geld gefördert wird. Hab mal einen Jahresbericht Thüringen gelesen (PDF), da kann man sehen, was beantragt wird und was davon genehmigt wird. Mein lieber Mann, verglichen mit manchen Sachen ist das ehemalige WDR Studio samt Equipment wahrlich Weltkulturerbe.

Schade. Schön, wenigstens einmal bei Herrn Müller im derzeitigen gewesen zu sein, war einzigartig.
 
davor hole ich das Teil mit Eurer tatkräftigen Hilfe ab und lagere es erstmal ordnungsgemäß ein bis sich eine Lösung findet. Natürlich ist der EMS nur eine von vielen Geräten, die man im Kontext erhalten muss (der Mischer!!).
 
Ich hatte das so verstanden, dass es eine Stiftung geben soll, die nach Übernahme der gelagerten Instrumente ein betriebsfähiges Studio rekonstruiert. Dass man es also mieten kann, dass es Personal gibt usw. Und es dafür auch schon ein geeignetes Haus gibt.

Scheinbar hat keiner einen Dreh gefunden, dafür irgendwelche Fördertöpfe anzuzapfen. Wenn ich überlege, welcher Quatsch manchmal mit richtig viel Geld gefördert wird. Hab mal einen Jahresbericht Thüringen gelesen (PDF), da kann man sehen, was beantragt wird und was davon genehmigt wird. Mein lieber Mann, verglichen mit manchen Sachen ist das ehemalige WDR Studio samt Equipment wahrlich Weltkulturerbe.

Schade. Schön, wenigstens einmal bei Herrn Müller im derzeitigen gewesen zu sein, war einzigartig.

ich habe Schwierigkeiten zu verstehen was hier das Problem ist. Bürokratie des WDR (öffentliche Hand) oder die Rolle des Vereins (Kölsche Unfähigkeit/ Klüngel). Hat schon jemand mit der KHM oder HfMT in Köln gesprochen? An einer Hochschule müsste es doch am einfachsten sein.
 
Leider kenne ich keine hochrangigen Personen in den erwähnten Institutionen. Das muss auf persönlicher Ebene gelöst werden. Mit der Stadt Köln reden (Räume)?
 
ich habe Schwierigkeiten zu verstehen was hier das Problem ist. Bürokratie des WDR (öffentliche Hand) oder die Rolle des Vereins (Kölsche Unfähigkeit/ Klüngel). Hat schon jemand mit der KHM oder HfMT in Köln gesprochen? An einer Hochschule müsste es doch am einfachsten sein.

Wie ich weiter oben geschrieben habe, ist Karl Karst seit 2017 Vorsitzender des „Projektkreises Zukunft Studio für elektronische Musik des WDR e.V."
Und somit wahrscheinlich der Hauptansprechpartner, der etwas Substantielles zu dem Thema sagen können sollte...
Wenn ihn jemand mal fragen möchte...

 
Ich wäre auch sauer wenn ich ein Fußballmuseum finanzieren muss,

Das müssen schon die Dortmunder Bürger, die für Ihr Museum in den nächsten 2 Jahren 660.000 Euro zahlen dürfen.
"Das Museum gehört Stadt und DFB je zur Hälfte. Doch der Fußballbund haftet nur bis 250.000 Euro jährlich, die Stadt unbegrenzt."
schreibt der WDR.

Ein Museum über Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Sepp Blatter & Co muss einem doch
mal ein paar hundertausend Euro im Jahr wert sein...
 
"Das Museum gehört Stadt und DFB je zur Hälfte. Doch der Fußballbund haftet nur bis 250.000 Euro jährlich, die Stadt unbegrenzt."
Ein Hoch auf die Kultur!
Wie blöd können Politiker eigentlich sein? Naja, der Teufel scheißt bekanntlich immer auf den größten Haufen...
 
Herr Rehberg wird den EMS Synthi 100 plus Zubehör sicherlich für einen symbolischen Euro abholen, da bin ich mir sicher.......der steht bestimmt schon in den Startlöchern...

na, du musst ihn schon vorher bitten ihm zu erklären, warum genau du das willst, und dann denkt er mal darüber nach ob es in sein konzept und in seine wochenplanung passt.

idealerweise bezahlst du ihm auch noch eine stange geld dafür.
 
Ein Museum über Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Sepp Blatter & Co muss einem doch
mal ein paar hundertausend Euro im Jahr wert sein...


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Die Technik sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern warum wurden elektronische Mittel zur Klanggestaltung verwendet? Was war Ausgangspunkt, was die Idee, elektronisch statt instrumental zu komponieren? Welche Ergebnisse gab es, wie klangen die und wie wurden die von der damaligen Zuhörerschaft aufgenommen? Wie wurde produziert? Und ganz zuletzt: Welche Gerätschaften dienten diesem Zweck? Das Ganze musikwissenschaftlich fundiert in Tiefe und Breite demonstriert, so wäre das dann sinnvoll. Das kann ein Toningenieur wie Herr Müller nicht, will er auch nicht, ist eine ganz andere Nummer und kostet. Geräte sind nur Geräte, mehr nicht ohne ohne kulturellen und historischen Wert. Können ohne oben beschriebene Begleitung auch auf den Müll.
 



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