WDR 3 Studio Elektronische Musik - Allgemeines & Zukunft des historischen Studios

das leistet doch die austellung aktuell auch nicht.

vorsicht leute: der matten will da heimlich still und leise ein stockhausen museum draus machen.
 
Es gibt keine aktuelle Ausstellung, du Doof (diese Ansprache sei mir in diesem Fall erkaubt), die Technik ist lediglich eingelagert mit dem dämlichen Argument, man müsse bei der Digitalisierung der analogen Bänder auf die kompltte alte Studioausstattung zurückgreifen können, um so originalgetreu eine digititale Kopie erstellen können. Wozu braucht man da die Apperaturen, mit denen damals die Klänge hersgestellt wurden? Wozu den abstimmbaren Anzeigeverstärker und die Generatoren und das Albis Filter, die - das sei nebenbei erwähnt -traurigerweise seit Jahren nicht in Funktion sind?
 
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wäre es eigentlich richtig, sich die geschichte heute im nachhinein so zurecht zu biegen, dass bis in die sechziger - also bis vor die popularisierung - die elektronische musik funktional, reduziert, abstrakt und instrumental war und sein sollte? so wie zu zeiten von johanna beyer und john cage?

oder würde man dann nicht das gegenbeispiel leon theremin unterschlagen... ist das nicht auch wieder nur so ein ding persönlicher philosophischer präferenzen und man kann gar nicht mit bestimmtheit sagen, was elektronische musik ist oder hätte werden sollen, weil das immer nur subjektiv ist...
 
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zu der logik von quasi-politischen beamten kann ich nix sagen, die versteh ich auch immer nicht. die entscheiden halt dinge, weil sie das dürfen.
 
du hast meine frage nicht verstanden, was aber vermutlich meine schuld ist.

ich habe natürlich eine meinung dazu und vertrete selbst eine idee darüber wie die dinge zu sein haben. und ich befehle hiermit, dass elektronische musik per definitionem untrennbar zum modernismus gehört und sich stets zu erneuern hat. und dass vor allem möglichweise bereits jegliche elektroakustische musik (die ja älter ist) ein rückschritt bzw rücktritt von der ursprünglichen idee (mit stromkreisen schall zu erzeugen) war. was dann eben z.b. auch die kombination mit gesang ausschließt (also die musik dann nur noch abstrakt ist)

kann ich das spiel noch gewinnen?
 
Nun, es heißt halt Studio für Elektronische Musik. Das hat doch irgendwie was mit Technik zu tun? Die Technik ist hier nur ein mögliches Instrument für den Künstler. Das ist korrekt. Aber der Einsatz von elektronischen "Instrumenten" hat hier meiner Ansicht nach zu einem neuen Ansatz in der Komposition geführt. Nichtsdestotrotz habe ich allerdings auch den Eindruck, dass Herr Stockhausen nicht ausreichend Würdigung findet. Gerade in Köln nicht (wenn man sich das Programm z.B. der HfMT anschaut). Stimmt mich schon alles sehr traurig. Da bekommen die Kölner mal endlich was hin außer Karneval und FC (eigentlich dasselbe) und das wird dann nicht gewürdigt. Paradox. Da wird z.B. so einer wie Jacques Offenbach die ganze Zeit wie wild gefeiert und der ist bestenfalls Zweitklassisch (Achtung Wortspiel!). Aber die Welt ist eben nicht gerecht.
 
Ich hatte ja geschrieben, wie ich mir eine sinnvolle Verwendung vorstelle. Statt einer Dauerpräsenz eines Vortragenden könnte man auch sogenannte Info-Stationen zu den einzelnen Themenpunkten einrichten, wo in Schrift, Bild und Film der Zusammenhang zwischen der dargestellten Apparatur und der Komposition mit anschließender Realisation erläutert wird. Das wäre übrigens auch ein interessantes Projekt für eine wissenschaftliche Arbeit eines Teams in der Kölner Musikhochschule, erhältlich dann auf DVD. Das kann man übrigens jetzt schon machen, muss man nur wollen und die Kosten sind sicherlich überschaubar. Auch so findet eine Konservierung statt.
 
ohne einen alten mann, der mit breitem grinsen gerne jede detaillierte nachfrage mit freuden beanwortet, kannst du daas museum dann auch gleich online als webseite einrichten.

den vorschlag das studierenden oder doktoranden zu überlassen finde ich aber gut. :)
 
Das wäre dann eh eine sinnvolle Ergänzung, denn da kann man im Gegensatz zu den Info-Stationen entsprechende inhaltliche Querverbindungen als Link einsetzen. Ich finde, dass man so etwas sehr spannend aufziehen kann, müsste für das Projekt jemanden gewinnen, der entsprechende dramaturgische Fähigkeiten, gepaart mit Fachwissen hat.
Das Studio für Elektronische Musik in der von mir vorgeschlagenen Ausführung sollte dann aber - und das ist das Allerwichtigste - über einen "Konzertraum mit mehrkanaliger Audiowiedergabe verfügen, wo dann täglich nach Progaramm und auch auf Wunsch die Musik gehört werden kann, die in der Zeit an Anfang bis zum Ende des Studios produziert wurde, eine Einführung im Vorlauf eingeschlossen. So etwas kann ein städtischer Kulturetat unter der Überschrift "Musikalische Bildung" finanzieren. Karlheinz Stockhausen hatte für solche "Konzerträume für Tonbandmusik" sehr genaue Vorstellungen.
 
Ich wünsche dem Studio des WDR eine passende Bleibe und adequate Umgebung. Als Lausbub habe ich den gelben Wälzer von Eimert und Humpert studiert und dieses Studio vom WDR schien mir der Himmel auf Erden.

Das Siemens-Studio für elektronische Musik wurde von Siemens 1963 aus Kostengründen an die Ulmer Hochschule für Gestaltung verschenkt und hat seinen finalen Platz im Deutschen Museum in München gefunden. Ich habe es dort vor längerer Zeit besucht und es war recht trostlos. Die Apparate standen dort, man konnte sie aus gebührlicher Distanz betrachten, viel weitere Info gab es meiner Erinnerung nach nicht. Es spielte im Hintergrund Musik, die im Studio produziert worden war. Immerhin. Ich habe mich dann durchgefragt, habe herumtelefoniert und bekam nach einiger Zeit die entsprechende CD zugeschickt. Leider ist diese CD vergriffen und wurde wohl auch nie im Handel vertrieben.

Ich sehe gerade, dass es eine ausführliche Würdigung in den MÜNCHNER VERÖFFENTLICHUNGEN ZUR MUSIKGESCHICHTE, Band 72 (2014) von STEFAN SCHENK gibt.

Mein Punkt aber ist, dass in diesem Falle es zwar zur Ausstellung in einem Museum kommt (nun ja, immerhin DAS Technik Museum in Deutschland), aber es keine adequate Umgebung gibt, so wie hier von Dirk als wünschenswert für das WDR Studio skizziert.
 
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Ich hätte mir auch gewünscht, wenn Herr Müller die Geräte aus der musikalisch relevantesten Zeit in Funktion genommen hätte. So stehen sie nur rum.
Foto: Bernie

Foto Bernie.jpg
 
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Bei der Menge an spezieller Technik sehe ich primär die Gefahr, dass das Knowhow, um das Studio überhaupt irgendwie in Betrieb zu nehmen bzw noch wichtiger zu warten, irgendwann weg ist. Ich habe es zumindest so verstanden, dass Herr Müller das alles alleine macht. Eine reines Museum fände ich auch traurig. Von daher passt der akademischer Ansatz mit einem Heer an Freiwilligen zur Unterstützung am besten. Studenten und Hochschullehrern kann man die Technik nicht überlassen - da fehlt einfach das Verständnis.
 
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Wie gesagt, das ZKM in Karlsruhe und die Kölner Musikhochschule waren als Träger ja schon mal angedacht, scheint sich aber nicht durchgesetzt zu haben. Vielleicht jetzt, da die Option "Mödrath" vom Tisch ist. Elektronische Musik wird in der Öffentlichkeit kaum wertgeschätzt, jeder drittklassige Maler schafft es da eher in ein Bildungsinstitut. Und als privater Sponsor kann man damit auch nicht angeben.
 
Vielleicht hätte ja einer der noch existierenden Messinstrumente-Hersteller wie z.B. Rohde & Schwarz Interesse an einem Sponsoring dieses Studios? ;-)
 
Immer wieder rauf und runter, einmal rauf und einmal runter
Kleine Textkorrektur:
"Immer wieder rauf und runter – einmal drauf und einmal drunter"

Bei aller Progressivität des Studios wäre aber ein Text mit
einer derart eindeutigen sexuellen Konnotation dort vermutlich
nicht produziert worden.
 
Dann überlege mal, was da auf den Unterstützer zukommt. Miete, Unterhalt, Personalkosten für Tontechniker, Servietechniker, Kurator - und das über einen längeren Zeitraum, sagen wir mal 25 Jahre, gerechnet. Es funktioniert dann, wenn die Räumlichkeiten und die Personen eh zur Verfügung stehen, die Kosten für den Umzug (Transport, Installation) sind möglicherweise überschaubar, die Hardware für die Info-Boxen mit Bildschirm und Audioguide sind zu stemmen und die Software in Form der vorab zu erstellende Kuratierung sollten dann von Mitgliedern der Institution und/oder Studierenden wissenschaftlich erarbeitet und erstellt werden.
 
Behringer könnte das machen und dann alle Geräte klonen und zum Schleuderpreis anbieten.
Bitte kreuzen Sie an:
1. Ja, ich möchte auch Stockhausen sein und bestelle hiermit das komplette Studio in Kindergröße
2. Nein, ich habe schon was von Behringer für Basedrum
 
  • HaHa
M.i.a.u.: oli
wir wäre es mit einem chinesischen investor. müsste man nur einen astronomischen sammlerwert herbeifantasieren.

Hehe, und vielleicht noch etwas von "klassischer, europäischer elektronischer Musik" blubbern...
Angeblich stehen chinesische Sammler gerade auf klassische, europäische Musik (in Vinylform).
 
Behringer könnte das machen und dann alle Geräte klonen und zum Schleuderpreis anbieten.
Bitte kreuzen Sie an:
1. Ja, ich möchte auch Stockhausen sein und bestelle hiermit das komplette Studio in Kindergröße
2. Nein, ich habe schon was von Behringer für Basedrum
Die Spezialentwickling des LAWO-Mischpults hatte damals über 1 Mio DM gekostet, was man sieht, ist nur die Fernbedienung, die Elektronik steht im Nebenraum.
 
ein behringer museum? da muss man dann die geräte alle paar monate austauschen weil sie schon wieder kaputt sind, das macht zuviel arbeit.

und was meinst du wie das rauscht wenn man ganz viele behringer geräte in einem raum ...

wenn das WDR zeug qualitativ so wäre wie den mist den man heute kaufen kann, wäre es schon lang zu staub zerfallen.
 
  • HaHa
M.i.a.u.: oli



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