Welche Tracks haben euch für elektronische Musik begeistert?

Rasenmähermann

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Das würde mich wirklich interessieren, welche Tracks euch für elektronische Musik begeistert haben.

Ich war in meiner frühen Jugend sehr ignorant und hielt elektronische Musik, besonder four to the floor für minderwertig.
Keine richtigen Instrumente und nur bum bum. Auf jeden Fall keine ernstzunehmende Musik.
Damit bin ich aufgewachsen und niemand, wirklich niemand in meiner Klasse oder meinem Freundes- oder Bekanntenkreis hat sowas gehört. Bis ich 16 war.
Ich mochte elektronische Klänge, wie bei Genesis, Musik, die ich von meinem Vater hatte. Oder auch Bands wie NIN.

Ein Paar Mainstream Elektroniktracks haben mir zwar gefallen, konnten meine Meinung aber nicht ändern.

Später in der Berufsschule, bin ich bei einem Klassenkameraden im Auto mitgefahren, um mich zum Bahnhof mitzunehmen. Dort lief ein Set von Sven Väth von 2001 @ Hafentunnel.
Auf diesem Tape lief genau zur richtigen Zeit, ein Track, der mich umhaute.
Diese scheinbar völlig triviale Autofahrt hat mein ganzes Leben geprägt und etwas in Gang gesetzt, das bis heute Bestand hat.

Ich lieh mir das Tape, das ich bis heute habe und dort waren zwei Tracks, die meine Liebe für elektronische Musik vollständig entflammt haben.
Einmal von Justin Berkovi - Basdiank Ratch und zum zweiten
Johannes Heil - Ein Traum.

Danach wars um mich geschehen und ich habe exzessiv nach elektronischer Musik gesucht und sie ist bis heute meine "Lieblingsmusik". Also der Gesamtbereich und Peripherie. Wo sonst gibt es mehr Überraschungen?

Basdiank Ratch war düster und geheminisvoll. Der Kontrast von Dunkelheit, auf dem dieses erhebende choirartige Pad folgt hat wie eine Bombe in meinem Nervensystem eingeschlagen.
Der Track verkörpert alles was ich an elektronischer Musik mag, ganz schlicht.





Wie war das bei euch und welcher Track oder welche Tracks haben euch für elektronische Musik begeistern können?
 
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Jean-Michel Jarre - Magnetic Fields IV

Ich war 10 als ich das Stück zum ersten Mal 1981 auf einem High-Life-Sampler entdeckte - das vorletzte Stück und immerhin noch vor Richard Sandersons "Reality". Ich weiß bis heute nicht was es war, aber diese "hypnotische" Sequenz am Anfang dürfte einiges dazu beigetragen haben (ich liebe solche Sequenzen). Es war aber auch die Melodie. Für mich hat das Stück etwas "reines", "vollkommenes" und mich durchströmt noch heute ein wohliges Gefühl, wenn ich es höre - besonders die Life-Version von '82. Ich verstehe es bis heute nicht, das Jarre das Stück kaum Live gespielt hat. Hätte er es bei meinem Konzertbesuch 2016 in Düsseldorf gespielt, ich hätte Rotz und Wasser geheult - hätte ich mich dann doch wieder als 10-jähriger zwischen meinen Legosteinen sitzen gesehen...schnief...

Hat jemand ein Taschentuch für mich?

 
Geprägt hat mich definitiv, daß beim LEGO-Basteln von Mutters Stereoanlage öfters mal Tangerine Dreams Encore schallte.



Der große Bruder von einem Kumpel hatte die Maxi von Computerwelt. Nummern hat mich gecatched, vor allem diese ungewöhnlichen Stimmen.



Construction Time Again und da vor allem Shame und Pipeline haben mich dann endgültig auf die schiefe elektronische Bahn gebracht.





1984 mit der Veröffentlichung von Some Great Reward habe ich meinen ersten Synth gekauft. Ein Multivox MX-2000 für 50 Mark gespartes Taschengeld vom Flohmarkt.
Ich hatte nur nicht kapiert, warum der überhaupt nicht nach Depeche Mode klang. ;-)

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Um dann mal aus Babylon 5 zu zitieren: "Und so beginnt es ..."
 
In der Schule, als ich 12 oder 13 war, spielte ein Lehrer im Rahmen des Physik-Unterirchtes (Thema war soweit ich mich erinnere elektrischer Strom oder ein artverwandtes Thema) von JMJ "Oxygene". Ich war derart fasziniert ob dieser Klänge und bat ihn nach dem Unterricht, ob er mir das Tape kopieren könnte, was er auch tat und er schenkte mir das Tape (Kassette). Von da an lief dann das Abum täglich im Kassettenrekorder. So wurde ich angefixt. Ein oder zwei Jahre später, nach diversen LP- Sammelalben elektronischer Musik (Best of Synthesizer, oder so ähnlich) schenkte mir ein Arbeitskollege in neiner Lehrzeit eine Kassette mit den Album "Logos" von TD. Und von da an ging es erst richtig los....ein in der Nähe gelegener Plattenladen wurde regelmäßig von mir geplündert, ich kaufte alles von TD, Klaus Schulze, Vangelis, etcetc (der Verkäufer hat mich sehr gut "beraten") was nur zur Verfügung stand. Diese Musik befreite mich perfekt aus der tristen Existenz mich umgebender (ua auch musikalischer) Bäuerlichkeit und Oberflächlichkeit....
 
Dann bin ich in NRW damals beim WDR auf die Sendung "Schwingungen" gestoßen...und da habe ich richtig viel Nahrung für meine Ohren bekommen und der Schub in Richtung Elektronik und New Age ging mit G.E.N.E., Cusco, Johnny Voorbogt, Kitaro, Klaus Schoenning und wie sie nicht alle hießen dann immer weiter voran. Ich weiß noch, dass ich die Sendungen zuerst immer komplett auf Kassette und später auf VHS-Stereo-Video aufgenommen habe und mir dann die für mich interessanten Stücke später auf Kassette kopiert habe. Die Videos habe ich dann beim Umzug "entsorgt", heute könnte ich mich dafür in den Hintern beißen.

Ich habe vor ein paar Jahren eine komplette Playlist der Sendungen gefunden...die arbeite ich jetzt Stück für Stück auf - auch wenn nicht alles bei den Streaming-Diensten vorhanden ist.
 
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Die beiden Alben Oxygene & Equinoxe von Jarre denke ich. Das verfestigte sich dann später mit der Synthiepopwelle und Kraftwerks Computerwelt Album. Ja, und natürlich mit der WDR Radiosendung "Schwingungen", die hörte ich mir immer an.
 
Bei mir war es kein Song, sondern die Produktvideos auf Youtube. Kein bestimmtes.
 
bei mir gibt es garnichts grossartiges an yt videos zum posten.

ich denke es hat angefangen mit scooter - hyper hyper, zu eurodance generell und gleichzeitig RPR1 Maximal mit Tillmann Uhrmacher und HR3 Clubnight.
parallel zu scooter oder ggfls davor hatte ich 2 thunderdome volumes (6+7).
wie ich auf thunderdome gekommen bin weiss ich nicht. es muss einfach an dem brachialen krank geilen sound mit den extrem harten drums gelegen haben.

es war also nicht wirklich ein besonderer track. ich war auch viel zu jung, muss 10 oder 11 gewesen sein ca. 1992-1993 rum.

aber meine erste CD war das Album von Genesis - We Cant Dance, wegen dem Track: "I Cant Dance" :D

die erste Vinyl war dann: Fanatic Cracks - I try to believe - richtige Kiddy Mugge :D
(glaub das fand ich geiler als das "clubbigere" Universal Sound haha)

ich bin also im laufe der zeit immer "weicher" geworden... also ausgehend von thunderdome :D

würde in retrospect sagen: RPR1 Maximal und die Clubnight waren quasi meine Erziehungsberechtigten :D
 
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Bei mir fing es mit Eurodance Ende der 80er an, Technotronic und Snap!, danach Dr. Alban,
war da gerade 10-11 Jahre alt und wünschte mir ne Techno CD und bekam die "Best of Techno Traxx" von ZYX.
Kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich "The Age of Love" übelst aufgedreht habe, wenn meine Ellis nicht da waren :D



Danach Thunderdome 2


Das war auch die Zeit, in der ich mit Musikmachen anfing. Von nix nen Plan, kein Internet,
ich musste alles selbst herausfinden. Erst mit nem Technics AX5 und dem internen Sequencer,
dann mit nem Tracker aufm Amiga, später nen Midi Programm "Ballade", mit der ich die FM-Klangerzeugung
der Soundkarte ansteuerte. Und irgendwann bekam ich ne Magix Musicmaker in die Hände, muss so ´94 gewesen sein
und ich bildete mir ein "Aha, so machen die das also!" ein. Für mich war diese Musik immer Athmosphäre, ein Vibe, eine Stimmung,
der übertragen wurde und jeder Titel war anders. Ich war besonders gefläsht von 909 Hihat und Snaredrum.

Danach folgten Rave, Psy Trance, Acid-Techno Phasen, ich habe einfach alles in mich aufgesogen, was nur irgendwie
elektronisch klang.

Diese besondere Wahrnehmung von Musik verflog nach und nach mit dem Einzug von Plugins.
Ich war schon kurz nach der Jahrtausendwende der Meinung, dass zunehmend sich alle Künstler mehr und
mehr ähneln.

Tjo, und heute ... eben erst bei Beatport eingekauft, auch große Namen dabei. Viel Raw-Techno,
aber es klingt alles gleich "perfekt", was auch irgendwie den Zauber aus der Musik rausnimmt.
 
OMD - Enola Gay, Maid of Orleans, Depeche Mode - Just Can´t get enough, Ultravox - Vienna, Visage - Fade to grey, JMJ-Musik aus Raum und Zeit
 
Bei mir waren es eigentlich immer ganze Alben und wie bei vielen anderen auch war:
JMJ, Oxygene, nicht ein einzelner Track, sondern die gesamte Scheibe, die Initialzündung.
Kurz darauf bin ich auf
Vangelis, Spiral,
TD, Stratosfear,
KS, Timewind
Space, Magic Fly und
Tomita, Bilder einer Ausstellung
gestoßen.
Immer wenn ich als Teenager jemanden gefragt habe, wie diese tolle, ungewöhnliche Musik gemacht wird, hieß es in etwa.:
"Das machen die mit Synthesizern, damit kann man jeden denkbaren Klang erschaffen."
Das hat mich mindestens genauso beeindruckt wie die Musik.
 
Bin sicher, dass man hier eigentlich die Synth-Musik der jeweiligen Generation einsetzen kann - wer zB grob um die 70er geboren ist, wird vermutlich mit Synthpop, NDW, und Jarre und Co ggf. mit den frühen Industrial und Wave Sachen (NDW ist dann eben auch Teil davon) aufgewachsen sein, wenn man etwas älter ist, ist es TD, Prog und sowas, vielleicht ELP, und etwas später dann eben Techno oder die Vorstufen wie Acid, ggf. EBM früher, dann Techno und so weiter. Das ist nur angerissen…

Ansich liest sich das hier quasi wie eine Jahrgangsfrage. Vollkommen ok, ist normal. Ich bin selbst Opfer meiner Zeit. Sicherlich. Aber es war toll, weil man die Anfänge mitbekommen hat. Und am Ende ist alles, die ganze Sache - Grund dafür. Ich zB wollte eigentlich als ich begriffen habe, dass ich Musik mit Synths mag dann da immer deutlicher hin. Mit 8 habe ich die Sachen gehört und wusste - das ist keine Orgel, das ist mehr, und geht das los. Angefixed. Anderes erschien mir rückständig und Elektronik faszinierte mich als das, was es an neuem konnte. Mehr Ausdruck, mehr wilde Stile und alles stand auf Anfang, so viel zu tun!
Das muss ein Gefühl sein, was Leute mit späterem Termin vielleicht anders fühlten - Techno war die spätere echte große Welle für viele.

Diese Idee mit tiefem Konzept haben mich auch begeistert - dieses Ding, dass man erklären muss, dass man dieses neue Instrument nutzt und keine Gitarren - das gehörte auch dazu. Die Avantgarde sein, klingt doch super. Dabei waren viele eigentlich Pop, und fühlten sich eben nur neu, weil Synths und Struktur neu sein konnten.
Ist das nicht cool, wenn man das alles hat - und die Türen so weit offen stehen? Was kommt noch?

Das ist mein Electronic Lifestyle.
So hat sich das gebildet. Dazu gehören sehr viel Musik, Bands, Musiker unterschiedlichster Stile.
Da ich schon oft ein paar prägende Platten (so heißt der Thread auch) geschrieben habe, verweise ich auf diese.

Und ein großer Teil der hier genannten ist natürlich auch dabei. Aber auch was sonst so da war…
 
Als Drei- bis Vierjähriger vor allem Autobahn von Kraftwerk. Das hatte mein Vater auf Platte.

Dann The Who und die Solo-Sachen von Pete Townshend:


Später fand ich die New-Wave-Sachen interessant, bei denen außer Gitarren auch Synthesizer verwendet wurden, also The Cure, Joy Division, The Stranglers usw.:




Und natürlich die Neue Deutsche Welle mit Ideal und Co.:


Ich bin nie so ganz ein Fan hundertprozentig elektronischer Musik geworden. Ich fand immer - und finde noch heute - den Austausch und die wechselseitige Bereicherung mit der menschlichen Stimme und (elektro-)akustischen Instrumenten interessant.
 
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Initial, als Kind/Jungendlicher als die Tracks noch neu waren und noch bevor ich 'nen eigenen Synth hatte wahrscheinlich diese Tracks ;-)

human league Being Boiled

Silicon Teens - You Really Got Me

Elaine

Dave Stewart & Barbara Gaskin - It's My Party

Knock on Wood (Long Disco Version)
 
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Ist es auch. Interessant wird es erst, wenn man diese Zeit mitnimmt und in die Gegenwart transportiert. Daran scheitern viele, weil sie in der Zeit festhängen und dann kommt die Jugend von heute und "macht es einfach"
Und die spielt wieder mit Gitarren und Vintage-Synths und hört Vinyl-Schallplatte. Ist so.
 
Ich müsste eigentlich bei 84-86 hängen geblieben sein, da hab' ich die meiste Musik gekauft ;-)
 
Ich müsste eigentlich bei 84-86 hängen geblieben sein, da hab' ich die meiste Musik gekauft ;-)
;-) ... Ich habe 1982 meine erste Platte selbst gekauft, da war ich 10 - und es war irgendwas von den Beatles. Ich war also damals schon "retro". Seitdem habe ich immer viele Platten gekauft. Fast immer Vinyl. CDs zwischenzeitlich mal notgedrungen. Ich war manchmal etwas "behind the curve". Habe zum Beispiel meine erste Bauhaus-LP in London im Alter von 15 Jahren gekauft, als Bauhaus sich gerade (vorübergehend) aufgelöst hatten. Bauhaus, die Sex Pistols, The Velvet Underground, The Fall. Das waren Meilensteine. Ich bin kein typischer Fan elektronischer Musik - mochte es aber immer, wenn meine Indie-Sachen auch Synthie-Klänge enthielten. Siouxsie and the Banshees, New Model Army, The Stranglers. Solche Sachen. Ich habe mit 17 mal verbalen Prügel von einigen Punks bezogen, weil ich eine Cassette mitbrachte, auf der "The Walk" von The Cure drauf war. Das war im Vorprogramm zu einem lokalen Punk-Konzert, bei dem ich mit meiner ersten Band auch auftrat. Die fanden, das wäre "Synthesizer-Scheiße".

 
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Und ist trotzdem musikalisch relevanteste Zielgruppe. Isso.
Es ist ja gut, wenn es noch so ist - oder wäre gut, wenn es noch so wäre. Als Musiklehrer bin ich in den letzten Jahren manchmal etwas verunsichert, welchen Wert Musik für die Sozialisation der heutigen Jugend wirklich noch hat. Die Bedeutung ist jedenfalls (leider) nicht gewachsen, sondern eher geschrumpft. Das ist mein subjektiver Eindruck und der vieler meiner Musik-Fachlehrer-Kollegen. Und wir wissen noch nicht so recht, wie wir damit umgehen sollen.
 
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War aber schon damals so, zu meiner Generation aufgewachsen in den 90ern und davor der Generation der 80er und davor in den 70ern. Der "Verfall" zieht sich schon lange hin und manchmal ist es nicht die schlechtere Musik, sondern man selbst, der sich nicht mit dem identifizieren kann, was die Jugend so bewegt.
 
Ist schon wieder die Jugend schuld an allem? Bisschen offen sein und Vorteile und Skills der aktuellen Generationen lernen könnte ggf. mehr bringen. Damit hier auch Sachen die nicht aus den 70/80ern sind und gern von jüngeren Leuten - irgendwann stehen, oder? Edit: Nebensatz eingehüllt, damit das nicht falsch verstanden wird.
 
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Übrigens: Die Single She blinded me with science von Thomas Dolby hatte ich mir damals wegen der B-Seite gekauft. Das hat mich auch in starkem Maße geprägt bzw. hat mich stärker zur Synthmusic geführt.



Und damit das von mir nicht nur eine Aufzählung von "alten" Tracks wird. Was ich in meiner aktuell fabrizierten "Musik" von früher mit ins Heute führe - zumindest teilweise - ist etwas Melodie. Ja, es darf auch wieder gerne etwas melodischer sein, wenn auch überwiegend in Molltonarten.

 
;-) ... Ich habe 1982 meine erste Platte selbst gekauft, da war ich 10 - und es war irgendwas von den Beatles.
Bei mir dürfte das "Chic - Good Times" auf Mallorca gewesen sein, in dem Ferienort gabs damals unzählige Läden die auf der Straße Platten verkauft haben, davor hab' ich mir die Sachen eher kaufen lassen div. Disco irgendwas Sampler. Obwohl - ich hatte vorher schon mal 2 Kassetten von 'nem lokalen Lebensmittel Laden um die Ecke mitgenommen - so 'ne Mischung aus mini Discounter und Tante Emma Laden, Beatles und Abba - aber die waren von Coverbands, groß Auswahl hatte ich hier auf dem Land nicht. Da hab' ich mir sonst nur Comics geholt, keine Ahnung wie jung ich damals noch war ;-)
 


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