Wie Synths einmotten?

Aus Zeit- und Platzgründen kann ich derzeit meine großen und sperrigen Synths kaum mehr nutzen. Ein Verkauf hingegen kommt wegen der Finanzkrise und zu erwartender Geldentwertung derzeit auch nicht infrage.

Daher möchte ich einige meiner Synths gerne platzsparend einlagern.
Hat jemand Tips für mich, wie man Synths am besten staub- und korrosionsgeschützt verpackt und stapelt?
(Ich habe keine Cases und keinen Kellerraum zur Verfügung).
 
Synthesizer, insbesondere die alten analogen werden von der Lagerung idR oxidieren und das bedeutet das die Tastaturen leiden werden. ebenso die Bauteile.
Du tust dir und den Synths eigentlich am meisten einen Gefallen sie zu verkaufen und neu zu besorgen, wenn du sie wieder brauchst.

ansonsten wäre eine aufwendige feuchtigkeitsfreie Einschweissung ggf. eine Lösung in einem trockenen Raum, nicht im Dachboden oder Keller (zu heiß bzw kalt und nass).
Sprich: Ideal bei 15°C lagern und mindestens Plastik drumrum und solang das nicht vakuum-Superhitech-versiegelt ist, ist ist es vermutlich sogar gut, sie alle paar Wochen zu prüfen und zu spielen. Floppies sind gar nicht für Lagerung geeignet. Sollten also auch Teile mit Laufwerken dabei sein, kommt das noch dazu.

Ich sag mal - anlegen sollte man lieber in Gold, Silber oder ähnlichem, wenn es um Krise geht. Synthesizer sind nicht geeignet als Geldanlage, da sie definitiv nicht unkaputtbar sind und definitiv Elkos und Trimmer schlicht und einfach der zeitlichen Verfallskraft erlegen auch wenn man sie gut verpackt.

Sorry, wenn das ein wenig hart klingt, aber wenn du das wirklich so machen willst, hol dir lieber Edelmetalle dafür, die sind kleiner und lassen sich besser lagern und sind auch in 100 Jahren noch das was sie mal waren.
Das ist sicher und auch die krassesten Sicherungsleute gehen diesen Weg. Es gibt sogar ganze Websites, die sich auf Angst und Sicherheit spezialisiert haben und das meine ich NICHT als Verurteilung. Es ist theoretisch durchaus denkbar, wenn man weiss woraus das System aufbaut, müsste man eigentlich sofort alles an Geld abstoßen. Da ist ein kaputter Minimoog ggf. besser.

So sichert man sich, für 80€ ein Nichtpump-Wasserfilter für den Rhein, eine Kiste Standardnahrung Typ BP5 und ein paar andere Dinge, wer richtig schlimm denkt, holt sich noch Waffen, wer eher richtig Family denkt, kann sich ein bisschen Vorrat ankaufen, der Resrt kleine Stückchen Silber und Gold. Und praktisches Zeugs für die dunkle Zeit.

http://www.mr-krisenvorsorge.de
http://www.segurisk.de

So, hoffentlich ist das umfassend.
 
Fluxus Anais schrieb:
(Ich habe keine Cases und keinen Kellerraum zur Verfügung).
Eeeh, WO willst Du denn die Synths dann lagern? Ich glaub bevor die Frage nicht beantwortet ist, brauchen wir keine weiteren Tipps geben.

am besten ists: unverpackt in der Wohnung in einem Regal und ein Leintuch drüber, damit sie nicht einstauben. Wenn Du hohe Zimmerdecken hast: hochkant auf den Schrank stellen.

Ansonsten stapeln kann man alles:
IMG_1874.JPG
 
Fluxus Anais schrieb:
Daher möchte ich einige meiner Synths gerne platzsparend einlagern.
Es gibt leider immer wieder Kontaktprobleme an den Tasten, Potikratzen usw., wenn Synthesizer nicht benutzt werden.
Hast du denn keinen vertrauenswerten Bekannten, dem du die Dinger mal für eine gewisse Zeit ins Studio stellen kannst, sodas sie nicht ganz einrosten?

Ansonsten geht die Lagerung eigentlich nur Wohnbereich und zwar gut verpackt im Karton mit Anti-Feuchtigkeitstütchen drin. Im Keller ist es meistens zu feucht, da verrottet alles nach einer gewissen Zeit.
 
Ich würde den betreffenden Geräten vor dem Einmotten noch einen kompletten Service zukommen lassen, damit sichergestellt ist, daß sich ein unentdeckter Defekt nicht während des Einmottens zu einem Totalschaden entwickelt. Dann würde ich sehen, daß alles, was Speicherbatterie heißt, in irgendeiner Weise entfernt oder zumindest gegen Auslaufen/-gasen gesichert wird (am besten Sounds extern abspeichern, Batterie raus und später wieder einsetzen). Ich würde auch dazu raten, die Geräte regelmäßig (spätestens nach einem halben Jahr) für eine Weile in Betrieb zu nehmen, um zu gewährleisten, daß keine Bauteile z. B. im Netzteil eintrocknen. Flightcases halte ich für unabdingbar, aber wenn Du sie Dir nicht hinstellen willst/kannst, dann würde ich das Gerät erst in Baumwoll- oder Leinentücher wickeln und *dann* erst in Bubblewrap. Es kann immer mal sein, daß der Weichmacher aus dem Plastikzeug entweicht und sich mit der Geräteoberfläche in unschöner Weise vermählt. Selbiges gilt für das Casefutter: Wenn Du weichen Schaumstoff drin hast und nicht absehen kannst, wie lange das Gerät eingelagert werden soll (oder wie alt der Schaumstoff schon ist), würde ich das Gerät ebenfalls in ein Tuch einschlagen, denn wenn sich Schaumstoff auflöst, wird das äußerst fies und verheerend. Der beste Schaumstoff ist immer noch Verbundschaumstoff, weil der fester und langlebiger ist. Ein paar Beutelchen Silica-Gel im Flightcase (am besten unter dem Gerät) können auch nicht schaden, um eventuell eingedrungene Feuchtigkeit zu binden. Gelagert werden sollten die Geräte waagerecht (oder mit dem schweren Ende unten, also das, wo das Netzteil sitzt). Schräge Lagerung bringt u. U. das Problem mit sich, daß -- wenn mal eine Batterie auslaufen sollte -- sich so die Soße über alle Platinen verbreiten kann. Nicht schön.

Das ist etwa so, als wenn Du ein Auto einmottest; selbst, wenn es stillgelegt ist, mußt Du ab und zu den Motor starten, damit die Schmiermittel im Umlauf bleiben, und damit die Reifen nicht plattstehen, mußt Du es auch mal über den Hof fahren.

Stephen
 
Fluxus Anais schrieb:
Aus Zeit- und Platzgründen kann ich derzeit meine großen und sperrigen Synths kaum mehr nutzen. Ein Verkauf hingegen kommt wegen der Finanzkrise und zu erwartender Geldentwertung derzeit auch nicht infrage.

Daher möchte ich einige meiner Synths gerne platzsparend einlagern.
Hat jemand Tips für mich, wie man Synths am besten staub- und korrosionsgeschützt verpackt und stapelt?
(Ich habe keine Cases und keinen Kellerraum zur Verfügung).

Hallo
Du willst/musst sie also in der Wohnung unterbringen wenn ich das richtig verstehe!?
Ich würde sie unter den Umständen in möglichst fusselfreie Tücher einschlagen (Bettlaken) und in einen "ausgestopften" Karton packen. Auf keinen Fall würde ich sie in Folie oder Folienbeutel stecken weil sich dort Feuchttigkeit sammeln könnte. Den Karton kann man zur Not auch aus mehreren kleineren zusammenbastelt, ohne Karton kann man sie schlecht übereinander lagern. Mehr "Zirkus" ist nicht nötig. Wenn Du die Geräte in feuchten Räumen lagern musst: Tuch drumherum, dann in einen Plastiksack in den man einen Leinenbeutel mit Reis legt (bindet mehr und besser Feuchtigkeit wie diese giftigen "Trockengels/Kristalle".
Dann die Beutel dicht verschliessen. 1x im Jahr würde ich nach dem Rechten sehen.
 
Danke für die Tips.
Also auf keinen Fall in Plastik einpacken und nach Möglichkeit ab und an anspielen.
Wo erhält man Leinentücher?
Es geht un sperrige Synths wie die Roland Junos, JX, Alesis A6, Xpander, Vl7, An1X.
 
Alles quatsch diese Aufbewahrung, das sind Musikinstrumente um zu Musizieren und keine Lager instrumente.
Verkauf den Schrott profitiere und mach deiner Frau ein schönes Geschenk ... ;-)
 
wenn man nen ofen hat kann man in der krise die seitenteile zum heizen nehmen und die synths angreifern um die rübe hauen wenn man wegen nem brötchen überfallen wird
 
tom f schrieb:
wenn man nen ofen hat kann man in der krise die seitenteile zum heizen nehmen und die synths angreifern um die rübe hauen wenn man wegen nem brötchen überfallen wird
was hast du eigentlich mit deinen 5 monopolys gemacht? gut eingemottet?
 
Soundwave schrieb:
tom f schrieb:
wenn man nen ofen hat kann man in der krise die seitenteile zum heizen nehmen und die synths angreifern um die rübe hauen wenn man wegen nem brötchen überfallen wird
was hast du eigentlich mit deinen 5 monopolys gemacht? gut eingemottet?


nö - ich habe bis auf einen alle verkauft - irgendwann ging mir die übermässighe sammelei auf sack (waren ja auch nur 3 gleichzeitig und insgesamt über die jahre 5)
 
Fluxus Anais schrieb:
Danke für die Tips.
Also auf keinen Fall in Plastik einpacken und nach Möglichkeit ab und an anspielen.
Wo erhält man Leinentücher?
Es geht un sperrige Synths wie die Roland Junos, JX, Alesis A6, Xpander, Vl7, An1X.

Hallo
Es muss nicht unbedingt LEINEN sein aber die Tücher sollten nicht fusseln. Bettlaken (Bettücher) gehen z.B.
Plastik würde ich, wie gesagt wegen der Gefahr von Schwitzwasserbildung nicht benutzen und dann weiß man auch nie, ob nicht irgendwas in der Folie mit dem Gehäuse reagiert und teile davon zusammenkleben.
Im Normalfall sollte da nichts passieren. Ich hatte schon mal so einen Fall und da klebte Blasenfolie auf einem lackierten Holzteil.
 
Wenn es ein wertvoller Analogsynth ist: dann sehe ich es so wie Moogulator oder Florian. Aber nehmen wir mal an, du mottest den Synthie nur 3 Jahre lang ein, und packst ihn dann wieder aus und bespielst ihn. Dann gäbe es noch eine Alternative:

Reis. Viel Reis. Und etwas Kohlendioxid, falls Perfektion gewünscht wird.

Lagerung also bei ca. 15 Grad oder in der Wohnung. Wichtig: Möglichst keine Temperaturschwankungen. Dann nehme man eine geeignete Kiste (bzw. einen festen Karton) und streut dort ca. 4 cm hoch Reis. Darauf packt man seinen Synthesizer. Dann gießt man jede Menge (trockenen!) Reis drüber, bis der Synth quasi im Reis verschwunden ist. Zuletzt leitet man (CO2-Kartusche reicht) auf dieses Gebilde ein paar Dutzend Liter CO2 (quasi eine Schutzathmosphäre) verschließt den Karton und packt diesen luftdicht (z.B. mittels Haushaltsfolie in mehreren Lagen) ein.

Sieht nicht schön aus, aber funktioniert. Sinn der Sache ist die Reduktion von Feuchtigkeit und Sauerstoff. Da der Reis im Laufe der Lagermonate langsam oxidiert (altert), eliminiert dieser nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch einen guten Teil des Restsauerstoffs, das im Karton noch enthalten war.

Reis ist übrigens auch ganz super zum Trocknen von elektronischen Geräten, deren Inneres Wasser abgekommen hat. Und auch, wenn es doof aussieht: Ich halte Reis für weitaus wirkungsvoller als diese kleinen Silikatkissen. Im Zweifel nimmt man halt nur eine Packung Reis in den Einmottungskarton - und erreicht damit deutlich mehr als mit einer Handvoll Silikatkissen.

Reis ist preiswert und gut. Hach - und nach drei Jahren Lagerdauer sollte der Reis sogar noch bekömmlich sein. Wichtig ist aber wirklich das luftdichte Verschließen des Kartons. Also nicht mit Plastik geizen! Anderenfalls könnte man sich sonst evtl. Vorratsschädlinge (zumeist: Motten) einfangen, was im Laufe der Jahre eine ziemliche Sauerei ergeben würde, dergestalt, dass der Proteingehalt des Kartons deutlich ansteigt und die Biester es sich sogar im Synthesizer gemütlich machen...

P.S.

Ich würde den Synth eher verkaufen als einmotten. 8)
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Ich würde den Synth eher verkaufen als einmotten. 8)

Solche Fehler kann man bitte bereuen. Wenn man Instrumente gut wegpackt, steigt das Verlangen sie doch wieder zu benutzen manchmal ganz schnell wieder an. Wenn jemand meint keine Lust mehr zu haben und von allem genervt ist, ist es eine sehr gute Methode die Instrumente einzupacken und z.B. bei einem guten Freund der möglichst nicht gleich um die Ecke wohnt, zu lagern.
 
Das mit dem Reis klingt nach einem guten Hausmittel. Nimmst du Langkorn-Reis oder Risotto-Reis?
 
Lothar Lammfromm schrieb:
[...] Reis ist übrigens auch ganz super zum Trocknen von elektronischen Geräten, deren Inneres Wasser abgekommen hat. Und auch, wenn es doof aussieht: Ich halte Reis für weitaus wirkungsvoller als diese kleinen Silikatkissen. Im Zweifel nimmt man halt nur eine Packung Reis in den Einmottungskarton - und erreicht damit deutlich mehr als mit einer Handvoll Silikatkissen.

Reis ist preiswert und gut. Hach - und nach drei Jahren Lagerdauer sollte der Reis sogar noch bekömmlich sein. [...]

Basmati empfiehlt sich, da der eingelagerte Synthesiser anschließend ein dezent-duftiges Aroma hat. Thailändischer Duftreis oder Jasminreis ist ebenfalls sehr bekömmlich.

In Asia-Läden gibt es i. d. R. auch 25kg-Säcke, falls Du mehrere große Geräte einlagern möchtest.

Stephen
 
Also ich habe meine (alten) Synths im Regal. Dort werden sie regelmäßig abgestaubt, angespielt, an den Knöpfchen gedreht, und schon sind sie zufrieden :) . Bislang gab es keine Aussetzer, und immerhin sind so alte Schätzchen wie ein MS20 oder ein Yamaha CS01 (Grüße an Cyborg ..hihi..) dabei. (den MS20 habe ich mal zerlegt und komplett gereinigt. Himmel, was da alles aus der Wanne unter der Tastatur kam, vom Brösel bis zur Kippe, das kommt davon, wenn man so etwas verleiht :mad: )
 
Aber sollte man den Reis nicht irgendwie in Beuteln lassen bzw. extra in solche verpacken? Wenn man den Reis lose direkt über den Synth kippt, bei vielen rein digitalen Geräten mag das wohl gehen, aber gerade bei so Langkornreis hätte ich Angst dass sich die Körner in jede Ritze setzen die mechanische Bedienelemente und Schnittstellen wie Pitch Wheel, Klaviatur oder Patch-Buchsen irgendwie lassen.

Da könnte dann dieser Reis hier die Lösung sein:

http://www.japanische-lebensmittel.net/ ... EIi3CJwKyA
"Sakamai ist eine Reisart, die aus sehr grossen Körnern besteht."
 
Schneefels schrieb:
aber gerade bei so Langkornreis hätte ich Angst dass sich die Körner in jede Ritze setzen
Ich würde den Reis in Baumwollbeutel einnähen. Wo Reis ist, entsteht auch immer Reismehl, und ich möchte nicht wissen, was das in Potis und Schaltern anrichtet. Ansonsten ist der Tipp mit dem Reis sicher nicht schlecht.
 
reis mit etwas butter und feingehackten charlotten andünsten bevor man ihn in salzwasser auf kleiner flamme aufkocht

ihr braucht mir für den tip nicht zu danken
 
tom f schrieb:
reis mit etwas butter und feingehackten charlotten andünsten bevor man ihn in salzwasser auf kleiner flamme aufkocht

ihr braucht mir für den tip nicht zu danken
Aber doch!
Variante: 175g Reis wird in Öl, mit Charlotten kurz heiss angebraten, dann eine halbe Stunde immer wieder etwas Geflügelbrühe (insgesamt 1 Liter) zugeben und ständig mit einem Holzlöffel rühren.
Parallel dazu oder davor Radicchioblätter in Öl heiß anbräunen (ggf einen kurzen Streuer Zucker drüber und karamelisieren lassen), mit Weiss wein ablöschen,
Den Radichio nach etwa 15 Minuten zum Reis dazugeben. Zu schluss 80g oder mehr geriebenen Parmesan einrühren, und beim Servieren nochmals mit Parmesan überstreuen.

Lecker lecker Risotto...

Die Farbe ist allerdings pervers.

Ungefähr so wie die lilanen Synton Syrinx (womit wir fast schon weder beim Thema wären, nur hab ich leider keinen Syrinx...)
 
tom f schrieb:
reis mit etwas butter und feingehackten charlotten andünsten bevor man ihn in salzwasser auf kleiner flamme aufkocht

DAS wäre eher mal so´n Ding für eine deiner nächsten Live-Performances, dass du auf der Bühne auf so einem Campingkocher in einer Pfanne ein Pilz-Hack-Risotto zubereitest und das dann über deine Synths kippst. Dann schreien "Eure Armut kotzt mich an!", ejakulieren (ohne Handeinsatz) und laut lachend von der Bühne gehen.
 


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