Wie viel % hier im Forum können von Musik-Produktion leben?

Kannst du nur von Musik-Produktion (finanziell) (über)leben?

  • Ich kann von Musikproduktion sehr gut leben.

    Stimmen: 3 2,4%
  • Ich komme mit Musikproduktion gerade so über die Runden.

    Stimmen: 2 1,6%
  • Ich verdiene mir mit Musikproduktion ein ordentliches Zubrot (300-1.000 € pro Monat)

    Stimmen: 7 5,6%
  • Ich verdien mir mit Musikproduktion ein kleines Zubrot (>50 € / Monat).

    Stimmen: 9 7,3%
  • Ich verdiene mit Musikproduktion nichts oder sehr wenig (<50€ / Monat).

    Stimmen: 103 83,1%

  • Umfrageteilnehmer
    124
Ist aber nicht versichert und nicht trackbar. Gerade ins Ausland ein Manko. Beispiel ich verkaufe eine Platte aus meiner Sammlung für 50 Mücken nach USA, das
ist es schon besser wenn das ganze verfolgbar und beweisbar ist daß ich es eingeliefert habe.
edit: ich sehe gerade daß man auch Warensendung trackbar und mit Empfangsbestätigung machen kann, aber dann fehlt immer noch die Versicherung von bis zu 50 Euro und
außerdem muß man auf die Maße achten. So wie ich das gerade sehe wird es nicht großartig günstiger bei den Maßen für ne Vinyl.
edit: naja ,gut stimmt. Mit 8,50 wäre man schon dabei Weltweit. Wenn per paypal bezahlt wird wäre es ja quasi auch versichert. So gesehen Danke für die Ergänzung.:supi:
Man muß aber einen Gewerbeschein haben soweit ich weiß um Warensendung offiziell nutzen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleinauflage für gute Freunde, Kunden oder für die "Galerie"
 
"Nichts, und das ist gut so" wäre als Option auch denkbar gewesen. Die unterste <50-Euro-pro-Monat-Option suggeriert, dass man mit der Prämisse einverstanden ist, dass es sich so gehört, seine Musikbetätigung zu Geld zu machen.

Für manche hat Musikmachen einfach den Stellenwert wie Sporttreiben, Lesen, Musik hören, Gartenarbeit, ein Hobby im ureigensten Sinn. Bei mir kommt noch hinzu, dass das Programmieren für mich sowohl Hobby als auch Beruf ist, leider, und sich der Hobbyteil zufällig mit dem Musikmachen überschneidet. Bin nicht wirklich künstlerisch kreativ, und könnte theoretisch nur Aufträge annehmen, gedruckte Noten in Audiodateien für Musiklaien zu übersetzen. Könnte natürlich jeder, der MuseScore oder andere Notensatzprogramme beherrscht. Aber etwas noch "selbster" zu können als andere, wenn es schon nicht zur virtuosen Beherrschung eines Musikinstrumentes reicht, das genügt mir.
 
Vinyl mache ich grundsätzlich nicht, obwohl die Nachfrage schon da ist.
Die Marge ist mir zu klein, das rechnet sich nicht.

Vinyls muss man sich ja auch ganz genau überlegen, es ist halt ein besonderes Format, und sehr begehrt.
ich muss mir mit unserem Label nach 10 Jahren auch was einfallen lassen, die Gedanken gehen wirklich in Richtung Vinyl, dabei gehts aber primär nicht so sehr um den reinen Gewinn, das ist sekundär. Da gehts dann wirklich darum nach 10 Jahren Bestehen mal was dickes zu liefern was Bestand hat, etwas besonderes. Sofern es nicht plusminus 0 ist, ist doch alles schick. Nur die reine Invesition die man vorschießen muss, ist es eben.. 50 Stück, 100 oder 200 will wohlüberlegt sein.

abseits davon:
Wir erhoffen uns jetzt bischen mehr Aufmerksamkeit, da wir auch ins Fernsehen kommen. Wir hatten letzte Woche Filmdreh mit Ravirfilm und Markus Weinberg (Regisseur), zusammen mit Marc-Oliver Rühle (Drehbuch) und dem Musiker Felix Räuber (Polarkreis18, "Allein, allein"..) der sich dem Heimatbegriff aus 10 verschiedenen Standorten heraus von der Musik und der Tradition her nähert. Das war echt irre, den ganzen Tag Filmset, Interviews, dpa und Deutsche Welle waren da, wird in 7 Sprachen übersetzt, ARD, ZDF, Arte Mediathek, international usw. .. Dass man da auf uns gestoßen ist wie wir Naturklänge in elektronische Musik einbinden, ist eigentlich ein toller Glücksfall und gibt unserem kleinen Nischenlabel einen netten Schwung, zumindest aber die Aufmerksamkeit über die lokalen Grenzen hinaus die wir uns wünschen, inweitweit sich das finanziell und auftragstechnisch auswirken wird, können wir nicht ermessen (um somit nochmal den Bogen zum Kern des Threads zu schlagen). Davon leben können wir aber wohl trotzdem nicht. Spotify macht viel kaputt, und es ist so viel am Markt was man eigentlich alles mal durchzappen müsste. Aber es geht ja schon damit los, wenn du auf Bandcamp 100 oder 200 Artists folgst, von denen du dir selbst sagst "das ist jetzt die wirkliche enge Auswahl", wirst du ja wöchentlich zugeschüttet mit Mails, Ankündigungen, Aktionen, Releases, usw. irgendwann löscht man die Emails einfach nur noch. Ich glaub so geht das anderen auch, die uns folgen, oder halt generell, man geht in diesem Ozean einfach unter. Von Musik zu leben halte ich für sehr schwer, da muss man wirklich gut und bekannt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool... Bitte zeitig mitteilen wann das gesendet wird!!!
 
@GlobalZone, das schon, es ist aber nicht ganz das, worauf ich hinaus wollte. Klar, man braucht nicht an der Umfrage teilnehmen, wenn es gar nicht Ziel ist, Geld mit Musik zu verdienen. Nur hat die überwiegende Mehrheit nun mal die eine Option angeklickt und es wäre schön gewesen, hätte der TE differenziert. Eine explizite Enthaltungsoption sozusagen, "meine Musik lebt von mir". So sieht es jetzt so aus, als würden 70 bettelarme Musiker traurig auf der Straße sitzen und auf ihre leeren Teller gucken.
 

@GlobalZone


Voraussichtlich nächstes Jahr. Am besten uns auf Instagram, FB etc. folgen. Ich weiß nicht ob ich mich dann an diesen Thread noch erinnern kann :D
 
Bisserl OT, aber Vinyle kannst Du als Selbständiger weiterhin als günstige Warensendung in die Welt hinausschicken.
Die CDs kann ich hier eintüten und bei mir ums Eck mal eben in den Briefkasten werfen, für Vinyl müsste ich jedesmal extra zur Post fahren.
Und ob was dann beim Empfänger ankommt weiß man nie, die passt ja dort auch nicht in den Briefkastenschlitz.
 
Vinyl […] passt ja dort auch nicht in den Briefkastenschlitz.
Doch, das geht: einfach falten und dann ein bisschen drücken, dann passt alles!

In einem Thread hier (weiß leider nicht mehr welchem) hatte ein Kollege ein Foto gepostet, wo der Zusteller genau das mit einer sauteueren "limited Edition"-Platte gemacht hat, damit es in den Hausbriefkasten geht...
 
Doch, das geht: einfach falten und dann ein bisschen drücken, dann passt alles!

In einem Thread hier (weiß leider nicht mehr welchem) hatte ein Kollege ein Foto gepostet, wo der Zusteller genau das mit einer sauteueren "limited Edition"-Platte gemacht hat, damit es in den Hausbriefkasten geht...

Das ist dann aber die Fahrlässigkeit des Verpackers, der sollte eine Platte so verpacken, dass sie Vollidiotensicher ist.
Die unterbezahlten Zusteller sind idR keine Akademiker.
 
Das ist dann aber die Fahrlässigkeit des Verpackers, der sollte eine Platte so verpacken, dass sie Vollidiotensicher ist.
Die unterbezahlten Zusteller sind idR keine Akademiker.
Am besten eine 2mm Stahlplatte in die Hülle einarbeiten?
Also so leicht kann man eine Schallplatte nun auch nicht falten, je nach Dicke bzw Gewicht mehr oder weniger.
Eine 120g Platte lässt sich schon leichter biegen als eine mit 180g. Limited edition wird wohl eher 180g sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man all seine Energie dafür nutzt sich für jemanden anderen "krumm" zu machen dann hat man diese Energie evtl. nicht um etwas Eigenes zu machen.
Zum Thema zurückkehrend und mit welchen unterschiedlichsten musikalischen Tätigkeiten Dinge in Bares verwandelt werden und explizit zum Thema "krumm" machen:

In z.B. der Auftragsproduktion ist natürlich wie in vielen anderen musikalischen Sparten (Studio/Sessionmusiker usw.) und jedem anderen Dienstleistungsgewerbe auch, der Kunde mit seinen Wünschen und Anforderungen König.
Wenn man das Gefühl hat sich da hinsichtlich Anforderungen und Ziele etwaig krumm machen zu müssen, ist einem in diesem Gewerbe kein Erfolg bescholten.

Dir ging es allerdings jedoch eher um das Gedankenspiel sich hinsichtlich einer Fanbase krumm zu machen und der obligatorischen Frage, wer sich nach wen richtet ?
Ich glaube, es ist auch hier ein kleiner Irrglaube, dass man hier als Musiker alle Freiheiten und Unabhängigkeiten hätte.

Klar, was ist schöner als gut heißende Bewunderer zu haben, die toll finden was man musikalisch so macht und noch sogar bereit sind, dafür zu zahlen.
Jeder macht ja mehr oder weniger eine musikalische Entwicklung durch, saugt Einflüsse auf und möchte vlt. auch neue Ideen in seine nächsten Projekte einbringen.
Macht man aber wirklich immer nur das, was man ohne Berücksichtigung der Fanbase auch wirklich selber machen will oder ist man nicht doch schon am eigenen Erfolg schon soweit bindend gefesselt, als man es selbst eigentlich glauben mag ?

Wenn man all seine Energie dafür nutzt sich für jemanden anderen "krumm" zu machen dann hat man diese Energie evtl. nicht um etwas Eigenes zu machen.
Klar...es wäre am besten nur was Eigenes zu machen und davon leben zu können (finanziell) also so daß einem wirklich niemand reinredet und Anweisungen gibt meine ich.
So etwas kann aber nur jemand machen der eine riesige Fanbase hat. So eine Fanbase bekommt man meißtens nur wenn man in einer Gruppe war/ist und nach der Pfeife
von Managern und Musikkonzernen tanzt. Macht man mal wirklich was von Herzen werden die Fans sich wohl wundern und vieleicht sogar abwenden.
Solange man sich vom Genre her trotz neuartiger Einflüsse und für die Fanbase ein wenig ungewohntes einbringt, sich in zumindest aber noch der selben Richtung befindet- springt einem die Fanbase ja nicht gleich ab (im Gegensatz dazu, als würde man einen kompletten musikalischen Richtungswechsel einschlagen).
Die Fanbase befindet etwaige Dinge der musikalischen Entwicklung eben für gut oder weniger gut- und nehmen wir nun an, der Großteil der Base befindet das neue Album mit Unmut für völlig ungelungen...und nicht zu vergessen, dass die Fanbase (noch) eine zahlende ist... steht man hier an einer Wegekreuzung.

Wie wird man weiter machen ?
Fu** the base und ich mach worauf ICH Bock habe und selbst wenn das alle nur noch shit finden und keinen müden Dollar mehr verdiene ?
Oder bedient man nicht doch sein Klientel, dass gut fand, was man in etwa auch vorher gemacht hatte und einem zu finanzieller Unabhängigkeit, bzw. Annehmlichkeit verhelfen ?

Klar, Labels und Manager haben oft keinen Schimmer von der eigenen Musik und Potentiale usw. aber sie sind es eigentlich nicht, die einem in die Musik reinreden.
Letztlich ist es die eigene Fanbase und der Markt da Draußen, die einem doch irgendwo reinredet... und wer nun der Mittelsmann ist, der denen zuhört ?
Der Musiker selber, der Manager, das Label ?

Na klar gibt es etliche Ausnahmen an erfolgreichen Künstlern, die ihren eigenen Weg gegangen sind und die Fanbase gefolgt oder neue Fans hinzugekommen sind.
Ich weiß allerdings nicht, ob das wirklich so immer ein eigener Weg ist, denn zumeist hat man sich mit seiner Musik nicht so drastisch geändert, wie z.B. JARRE jetzt nach EQUINOXE ein Death Metal Album gemacht hätte.

Die spannende Frage bleibt eigentlich, wie sehr man sich eigentlich doch anpasst- und ob das ein Verbiegen ist oder nicht- und wenn ja, wie stark die wirkliche Krümmung (für den Erfolg) ist ?

Unterm Strich glaube ich, sind wir doch alle irgendwie "Dienstleister"... ob für einen zahlenden oder auch "nur" lobenden (und zufrieden gestellten) Fan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist natürlich ne Super Sache wenn man seine Leidenschaft und
Interessen zum Beruf machen konnte, aber es ist auch so vollkommen in Ordnung.
Wenn man all seine Energie dafür nutzt sich für jemanden anderen "krumm" zu machen dann hat man diese Energie evtl. nicht um etwas Eigenes zu machen.
In z.B. der Auftragsproduktion ist natürlich wie in vielen anderen musikalischen Sparten (Studio/Sessionmusiker usw.) und jedem anderen Dienstleistungsgewerbe auch, der Kunde mit seinen Wünschen und Anforderungen König.

Die Ausgangsfrage heißt: Wie viel % hier im Forum können von Musik-Produktion leben?

Leben von Musik-Produktion heißt: Eine Gegenleistung (Meist in Form von Geld) zu bekommen um meinen Lebensunterhalt zu beschreiten.

Da gibt es nach folgende Unterscheidung. Ich bekomme Geld für etwas eigenes was ich vollbracht habe, an dem ich Rechte habe oder ich bekomme Geld für eine Dienstleitung die ich erbringe.

Letzteres ist eine ganz normale Arbeit (ob nun selbstständig oder angestellt), die bezahlt wird wenn es gefällt. Das ist unabhängig in welcher Branche bin. Ich bekomme Geld für gute Leistungen.

Wenn mein Arbeitgeber mit meinen Leistungen auf Dauer nicht zufrieden ist, dann werde ich auch meinen Job verlieren. Arbeite ich als selbstständiger Berater, wird mein Kunde ggf. nicht bezahlen oder mich in Zukunft nicht mehr beauftragen. Dann kann ich mich (und meine Kinder) auch nicht finanzieren.

Deswegen finde ich die Formulierung "für jemanden anderen "krumm" zu machen" sehr unglücklich gewählt.
 
Die Ausgangsfrage heißt: Wie viel % hier im Forum können von Musik-Produktion leben?
Die Ausgangsfrage wurde und wird ja auch weiter bedient und zu unter anderen Kollegen auch ich zu jenen oben erfragten Personenkreis zähle.

Deswegen finde ich die Formulierung "für jemanden anderen "krumm" zu machen" sehr unglücklich gewählt.
Sie scheint nur vordergründig unglücklich gewählt, denn an sich ist dieses von @Rolo angemerkte Gedankenspiel ein sehr interessanter Aspekt, inwieweit man sich für den (finanziellen) Erfolg- um letztlich von seiner Musik-Produktion leben zu können, "krumm" macht- oder glaubt, sich nicht krumm machen zu müssen.

Meine Auffassung ist die, dass im Grunde alles mehr oder weniger eine Dienstleistung darstellt- ganz unabhängig mal einer dafür finanziellen Vergütung, sondern z.B. unter anderem "der Dienst am Fan"... wie sehr legt man sich für die Fans ins Zeug (und macht sich "krumm") ?
 
Deswegen finde ich die Formulierung "für jemanden anderen "krumm" zu machen" sehr unglücklich gewählt.
finde ich nicht. Jeder Dienstleister macht sich krumm und muß sich z.B. anpassen wenn er davon leben will. Ein Zugführer wird nicht gefragt wo er fahren will und wie schnell er fahren will
oder mit was er fahren will. Der Hobbymodeleisenbahner dagegen kann tun und lassen beginnen und unterbrechen ,Gestalten nach Lust und Laune.
So sehe ich es auch mit meinen Veröffentlichungen die vieleicht kein großes Puplikum ansprechen bzw. erreichen weil es nicht von der Industrie gepusht wird, aber es ist 100% nach meinem Schnabel gewachsen.
Ich kann tun und lassen was ich will und genieße absolute Künstlerische Freiheit.
Ein Berufsmusiker, egal ob in einem Orchester oder in einer Band oder in einem Studio hat zu funktionieren für sein Geld. Wenn ein Auftrag fertig werden muß dann wird er nicht rausgelassen
aus seinem Studio und bleibt drinn bis es so sitzt wie der Kunde es wünscht. Im schlimmsten Fall hat er noch jemanden hinter sich sitzen der ihm diktiert was er tun soll.
Wenn er dann nach einem harten und langen Arbeitstag nach Hause kommt wird er wohl erst mal gar keinen bock mehr haben auf alles was mit Musik zu tun hat.
Genau wie der Zugführer ,der bestimmt keine Modeleisenbahn im Keller stehen hat :cool:
 
Jeder Dienstleister macht sich krumm und muß sich z.B. anpassen wenn er davon leben will.
Und genau deswegen halte ich die Wertung "Krumm machen" für ungünstig. Weil wenn ich davon leben will, d.h. Geld in ausreichenden Maße dafür bekommen möchte, muss ich schlichtweg mich an den Markt anpassen. D.h. liefern was abgenommen wird. Bzw. es artet in Arbeit aus. So wie in jeder anderen Erwerbstätigkeit auch. Das ist also ganz normal und nichts besonderes. Das hat nichts mit "Krumm machen" zutun.

Ein Berufsmusiker, egal ob in einem Orchester oder in einer Band oder in einem Studio hat zu funktionieren für sein Geld.

Wie jeder andere letztendlich auch der Geld verdienen will.

Es gibt Aufgaben, die machen Spaß und manche da muss man sich halt durch beißen und auch das ist ganz normal. Im Musikbusiness mag es ggf. härter und ungerechter sein, weil nicht nur die Qualität der Arbeit sondern auch wesentliche andere Aspekte für den Erfolg verantwortlich sind. Nicht zuletzt die eigene Bekanntheit und Vernetzung ist wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg. Die Herausforderung hat ein selbstständiger IT-Berater aber auch. Wobei hier der Markt für die Dienstleister um vieles größer ist. Ein Projekt dauert ggf. mehrer Wochen bis viele Monate. Und Du stellst Rechnungen über 50 bis 200 Stunden im Monat aus.

Wenn es für mich unerheblich ist, ob das was ich mache verkaufen muss kann ich ohne Rücksichtnahme schaffen:
Ich kann tun und lassen was ich will und genieße absolute Künstlerische Freiheit.

das gilt aber für alles andere, die nicht Musik machen, auch.

Wenn meine Leidenschaft wäre Puppen schön anzuziehen und Kleider für diese zu nähen, dann kann ich auch mal eine Woche lang einen Minischal häkeln. Die 800,- Euro, welche ich dafür Minimum als Preis aufrufen müsste um wirtschaftliche zu werden, würde mir keiner Zahlen. Aber der Schal gefällt mir.
 
Geld verdienen: Mittelbar erfahrene Wertschätzung für strapazierte Nerven, aufgewandte Körperkraft, eingegangene Risiken, angewandte Erfahrung zur Reduktion derselben sowie zur Effizienzsteigerung gegenüber Konkurrenten, und überhaupt für Lebenszeit. Spaß und Lust gehört nicht in diese Definition, wenn das auch all das erleichtert.

Wenn man Geld "verdient", weil man das Glück hatte, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein oder die richtigen Eltern, Gönner oder Unterstützer zu haben, so gehört das in die gleiche Schublade wie es auf der Straße zu finden. Das kann ein Karrieresprungbrett, muss aber keins sein.

Ein Musiker verdient Geld, wenn er einen Bedarf am Markt findet und stillt. Wenn er das nicht tut, hat er in meinen Augen keinen Anspruch auf Verdienst. Wenn er aber abfällt, gönne ich dem Musiker den natürlich. Schön blöd wär, wer sein Glück nicht gebrauchet.

(Interpretiere gerade Beethovens Pathétique offline-synthetisch. Jedes markante Motiv oder Thema sein eigenes Instrument, etwa manch einzelne tiefe Staccato-Note ne Bassdrum, nur das wird meine kreative Eigenleistung. Ob das je an die Öffentlichkeit geht, ab das Stück je eine Qualität haben wird, dass sie davon etwas hätte? Noch klingt nix, ich studiere nur die Noten und widerstehe dem Drang, mir auf Youtube Interpretation anzuhören.
Geld werde ich dafür keines nehmen, das wär irgendwie unmoralisch. Kann natürlich sein, dass meine Abneigung dagegen, offline-synthetische Musik als vollwertig zu begreifen, nicht sein müsste, weil die Machart eh egal geworden ist. Aber Echtzeitmusiker sind im Leben überwiegend die größeren Risiken eingegangen, weshalb sie ein Vorrecht an Verdienstmöglichkeiten haben sollten.
Taugt vielleicht, das unterwegs zu hören, potenzielle Bräute zu hören zu geben, Musikprotzer in der Öffentlichkeit zu verjagen, kakophonischer Kultur-Krieg, ausgefochten mit Bluetooth-Speakern ... oder so.)
 
Ich habe hier nichts abgestimmt, ich will gar kein Geld damit verdienen (wenn ich es überhaupt könnte). Das ist mein Hobby, dafür gehe ich arbeiten. Und die Musik ist wiederum Ausgleich zur Arbeit.

Ich denke, dass man allein als guter Musiker heutzutage nichts wird. Das gilt für jede andere Branche auch, aber in bestimmten Bereichen wird es in der Musik augeprägter sein.
Viele werden selbstständig sein. Was das heißt habe ich bei meinem Vater gesehen. Der war (ein sehr guter) Möbelrestaurator. Er hat halb als Angestellter und halbtags selbsständig gearbeitet. Dem hat seine Arbeit Spass gemacht, der ging im Restaurieren und auch im Möbel bauen voll auf. Aber für die Bürokratie drumherum war er nicht geschaffen, weshalb ein befreundeter Steuerberater den Papierkram gemacht hat. Der hat leider über Jahre die Papiere frisiert, was in einer Strafanzeige endete. Da konnte mein Vater nicht viel machen, da der befreundete Steuerberater das natürlich alles unter der Hand gemacht hat. Danach hat er das Restaurieren an den Nagel gehängt und als angestellter Tischler angefangen. Gut, er hätte das nicht unter der Hand machen dürfen, dann wäre das nicht passiert. Aber dafür kam schlicht und einfach nicht genug Geld rein.
Der war kein Musiker, aber war das, was er gemacht hat hatte künstlerischen Anspruch. Und das hat er mit Leidenschaft gemacht. Aber ihm fehlten drei Dinge. Einerseits wie erwähnt das Händchen für den Papierkram, andererseits war ein überhaupt kein Selbstdarsteller. Und drittens war er in dem, was er gemacht hat kompromisslos. Der hätte keinen Unsinn gebaut, nur um es rentabel verkaufen zu können.
Er hätte ein sehr erfolgreicher Restaurator und Möbelbauer werden können, aber dafür hätte er für andere arbeiten müssen, so dass er sich auf das Holz hätte konzentrieren können. Dafür hätte er aber netzwerken müssen und das war nicht seine Welt. Und um allein was auf die Beine stellen zu können fehlte es ihm an Können und bestimmt an Lust, eine Firma zu führen (mal abgesehen vom Startkapital).
Das ist jetzt schon ein paar Jahrzehnte her. Ich denke, dass Selbstvermarktung heute eine noch größere Gewichtung in der Berufswelt und wahrscheinlich eine noch größere in der Musikwelt hat. Da werden viele auf der Strecke bleiben, die Musik als Passion betreiben und davon leben wollen.
 
Ich habe hier nichts abgestimmt, ich will gar kein Geld damit verdienen (wenn ich es überhaupt könnte). Das ist mein Hobby, dafür gehe ich arbeiten. Und die Musik ist wiederum Ausgleich zur Arbeit.

Ich denke, dass man allein als guter Musiker heutzutage nichts wird. Das gilt für jede andere Branche auch, aber in bestimmten Bereichen wird es in der Musik augeprägter sein.
Viele werden selbstständig sein. Was das heißt habe ich bei meinem Vater gesehen. Der war (ein sehr guter) Möbelrestaurator. Er hat halb als Angestellter und halbtags selbsständig gearbeitet. Dem hat seine Arbeit Spass gemacht, der ging im Restaurieren und auch im Möbel bauen voll auf. Aber für die Bürokratie drumherum war er nicht geschaffen, weshalb ein befreundeter Steuerberater den Papierkram gemacht hat. Der hat leider über Jahre die Papiere frisiert, was in einer Strafanzeige endete. Da konnte mein Vater nicht viel machen, da der befreundete Steuerberater das natürlich alles unter der Hand gemacht hat. Danach hat er das Restaurieren an den Nagel gehängt und als angestellter Tischler angefangen. Gut, er hätte das nicht unter der Hand machen dürfen, dann wäre das nicht passiert. Aber dafür kam schlicht und einfach nicht genug Geld rein.
Der war kein Musiker, aber war das, was er gemacht hat hatte künstlerischen Anspruch. Und das hat er mit Leidenschaft gemacht. Aber ihm fehlten drei Dinge. Einerseits wie erwähnt das Händchen für den Papierkram, andererseits war ein überhaupt kein Selbstdarsteller. Und drittens war er in dem, was er gemacht hat kompromisslos. Der hätte keinen Unsinn gebaut, nur um es rentabel verkaufen zu können.
Er hätte ein sehr erfolgreicher Restaurator und Möbelbauer werden können, aber dafür hätte er für andere arbeiten müssen, so dass er sich auf das Holz hätte konzentrieren können. Dafür hätte er aber netzwerken müssen und das war nicht seine Welt. Und um allein was auf die Beine stellen zu können fehlte es ihm an Können und bestimmt an Lust, eine Firma zu führen (mal abgesehen vom Startkapital).
Das ist jetzt schon ein paar Jahrzehnte her. Ich denke, dass Selbstvermarktung heute eine noch größere Gewichtung in der Berufswelt und wahrscheinlich eine noch größere in der Musikwelt hat. Da werden viele auf der Strecke bleiben, die Musik als Passion betreiben und davon leben wollen.

Das all in one Packet gibt es im Musikbereich ja auch sehr selten. Häufig funktioniert eben die Kombi aus sozial inkompetentem Gehirn und Selbstdarsteller sehr gut. Siehe z.B. Dave Stewart, Vince Clark, Dieter Bohlen, um mal einige aus unserer Zeit zu nennen. Eigentlich war ja mal die Idee von Electro genau das zu durchbrechen und ohne den Selbstdarstellerteil die Musik in den Vordergrund zu stellen. Funktioniert hat es nicht.
 
Wenn man einen eigenen Stundensatz und für das Gear einen „Maschinenstundensatz“ rechnen würde, sieht die Gewinnrechnung anders aus.
 
Ich habe hier nichts abgestimmt
Hätte ich besser auch machen sollen. Bzw. nicht. Einmal vergeben, kann man die Stimme nicht mehr zurückziehen, Mist. Muss ich mir merken, falls mal eine Umfrage kommt, "Wo willst du landen, im Himmel oder in der Hölle?" und rauskommt, dass durch ein Bug alle in die Hölle gesteckt werden, nur die Nichtwähler kommen ins Nirvana.
 
Wenn man Geld "verdient", weil man das Glück hatte, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein oder die richtigen Eltern, Gönner oder Unterstützer zu haben, so gehört das in die gleiche Schublade wie es auf der Straße zu finden. Das kann ein Karrieresprungbrett, muss aber keins sein.

Ein Musiker verdient Geld, wenn er einen Bedarf am Markt findet und stillt. Wenn er das nicht tut, hat er in meinen Augen keinen Anspruch auf Verdienst. Wenn er aber abfällt, gönne ich dem Musiker den natürlich. Schön blöd wär, wer sein Glück nicht gebrauchet.
Das hat weder mit den richtigen Eltern noch mit Glück etwas zu tun, sondern nur mit hartem Arbeitseinsatz und Fleiß.
 
Und das hat er mit Leidenschaft gemacht. Aber ihm fehlten drei Dinge. Einerseits wie erwähnt das Händchen für den Papierkram, andererseits war ein überhaupt kein Selbstdarsteller. Und drittens war er in dem, was er gemacht hat kompromisslos. Der hätte keinen Unsinn gebaut, nur um es rentabel verkaufen zu können.
Man sollte als Selbstständiger, egal in welchem Bereich, auch gute kaufmännische Fähigkeiten besitzen, sonst wird das nichts.
 
Aber so ganz den Einfluss von Vitamin B würd ich nicht leugnen. Beginnt schon mit der Musikalität der Eltern und hört da noch lange nicht auf, sie sind es, die die Grundlagen legen (lassen) können bzw. wollen, oder nicht. Weder der Mythos "Vom Tellerwäscher zum Millionär" noch der Mythos vom Papa als Klinkenputzer und Türöffner hat Alleingeltung. Die Mischung machts wohl. Reine Vermutung, hab keine Ahnung, davon aber ne ganze Menge.
 


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