wieder mal: blutiger Anfänger möchte Dingens, das alles kann

K

klausitsch

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Hallo Zusammen,

ich bin Mitte 30 und spiele seit gefühlten einhundert Jahren in einer Rock/Metal Band (Sänger). Vor ein paar Jahren habe ich mir ein billiges Keyboard zugelegt und mir ein paar Grundakkorde angeeignet und wir hamm auch mittlerweile satte 3 Liedchen mit KB...

Nun hätte ich gerne unsere Live-Mucke ein bisserl aufpoliert. Das heisst ich brauche ein Ding, das sowohl als Keyboard einsetzbar ist, aber mit dem ich auch Hintergrundgeräusche am besten zuhause erstellen/runterladen/was auch immer kann und dann live auf Knopf- oder Tastendruck abspielen kann. Auch bspw. dolle Geräuschkulissen für Konzertanfang und sowas.
Der gute Mann ausm Musikgeschäft erzählte mir, dass ich also ganz klar einen Synthesizer brauche.

Meine Preisklasse: bis 600€
Stilrichtung: Rock/Metal
Sythie bleibt im Hintergrund
Bedienung muss einfach (auf der Bühne) sein
Schwerpunkt nicht Töneerzeugen (später dann auch), sondern einsamplen
Tastenzahl soll 61 sein


Jetzt habe ich mich schonmal so weit ichs kapiert hab, eingelesen und gemerkt: SacklZement, das ist nicht einfach. Darum wollte ich Euch mal ein paar Fragen stellen:

Kann ich denn eine Tonfolge am Sythie erstellen und per Kopfdruck losspielen lassen?
Kann ich das auch am PC machen? Womit erstelle ich die Geräusche/Töne und wie kriege ich die dann an den Synth? Ist bei einem Synth das Kabelzeugs und ein Programm dabei?
Kann ich dem Synth dann bspw eine Taste zuweisen, so dass bspw bei Taste "C" das Intro von Gamma Ray, welches ich mir ausm mp3 rausgeschnitten habe, abläuft?
Kann ich bei Synths, die über USB verfügen auch mp3's oder wav's abspielen? Manchmal habe ich gelsen, nur MIDI mgl? Nun muss ich gestehn: Ich habe nicht nur keinen Schimmer von Synths, sondern auch von MIDI....
Was ist denn die Funktion eines Vocoders (wie beim Microkorg)? Kann ich da reinsingen und diese Melodie als Streicherorchester abspielen?
Was ist denn die Funktion eines Sequencers? Hab im Forum gelesen, dass der X-50 die nicht hat.

Und nun habe ich mich wie gesagt schonmal versucht aufzuschlauen welche Synths in Frage kommen und bin auf die folgenden gestossen:
Yamaha MM6
Korg x-50
MicroKorg
Roland SH-201
Roland Juno-D
und dann wirds wohl zu teuer, so KorgTR-61 und Roland Juno-G

Dann ist mir aufgefallen, dass die Listenpreise der Hersteller recht wenig mit den Internetpreisen zu tun haben... Habe hier im Forum auch von einem Kollegen gelesen, der einen TR-61 für 700€ gekriegt hat (nur darum hab ich den überhaupt angeschaut...).

Ich würde mich aber schon gerne kompetent beraten lassen und gehe deswegen auch nicht von den billigsten Internetpreisen aus. Aber: Wo kann ich mich denn da mal beraten lassen und die Teile auch mal anschauen???? Wohne im Raum Ingolstadt.

Sodala, das waren jetzt doch so Zwölf bis Drei Fragen............

Bin für alle Anregungen dankbar!

...ich gehe jetzt meine Fingerkuppen kühlen, die glühen schon....

Ciao derweil

Klaus
 
oooo je, sind ein bissel viel Fragen auf einmal.
ich fang mal an

Kann ich denn eine Tonfolge am Sythie erstellen und per Kopfdruck losspielen lassen?
ja, wenn der Synthesizer einen integrierten Sequenzer besitzt - diese Kombination wird oft Workstation genannt.
Im Sequenzer gibt man die Noten ein und diese Sequenz kann später abgerufen werden.
Wenn ein Sequenzer integriert ist, kann der in der Regel bei modernen Synthesizern bis zu 16Spuren (z.b. eine für Drums, eine fürs Piano, Flächen, etc.) wiedergeben. Man kann die Notenfolge auch in einem entsprechenden Software-Sequenzer-Programm am Computer erstellen und dann diese sogenannte MIDI-Sequenz in die Workstation laden. Software-Sequenzer gibt es von Freeware bis 1000Euro.

Womit erstelle ich die Geräusche/Töne und wie kriege ich die dann an den Synth?
An dieser Stelle müsstest du mal genauer erklären, was du unter Geräusche/Töne in diesem Zusammenhang verstehst?

Die MIDI-Sequenz bekommst du entweder über Disketten (bei älteren Workstation) oder per Speicherkarte (Smart Media, SD-Card - hängt ebenfals vom Alter und dem Hersteller ab)

bitte vielleicht erst mal die kurz die Unterschiede zwischem Synthesizer und Sampler verinnerlichen bzw. ergooglen.
ich geb mal 3 Stichpunkte:

Virtuell Analoge Synthesizer,
Samplebasierter Synthesizer (wird hier oft ROMpler genannt),
Sampler.

Wenn ich dein Anliegen und die Vorstellung richtig verstehe, bräuchtest du idealerweise eine Kombination aus Synthesizer, Sequenzer und Sampler.
Das alles in einem Gerät ist allerdings unter 600Euro schwierig machbar. Zumindest nicht mit einem Moderen, derzeit neu erhältlichen.


Welche Klänge soll den der Synthesizer liefern: eher "natürlich" klingende Pianos, Orgeln, Streciher, etc. oder solche Sounds, die man wahrscheinlich in den 70er und 80er mit dem Begriff Synthesizer verband?

Im ersten Fall sollte es ein Rompler (die haben meist ein grosses Display und wenige Dreh-oder Schiebregler, z.B. der Korg Tr-61)) werden, im zweiten Fall eher ein virtuell analoger Synthesizer (das sind die mit den vielen Knöpfen, z.b. Clavia Nordlead).
Wenn beides gewünscht ist, dann wird es wohl ein ROMpler werden.


Kann ich dem Synth dann bspw eine Taste zuweisen, so dass bspw bei Taste "C" das Intro von Gamma Ray, welches ich mir ausm mp3 rausgeschnitten habe, abläuft?

Also MP3 können Synthesizer meines Wissens nicht abspielen. Genauer gesagt ist diese Funktion einem Sampler vorbehalten - der kann Audiodaten wiedergeben. Das können kurze Drumsounds von wenigen Zehntelsekunden oder auch komplette 30sekunden-Intros sein.
Allerdings muss dazu das MP3 zumindest in ein Wavefile umgewandelt werden. Oder man sampelt (nimmt auf) die gewünschte Audiodaten über den analogen Sample-eingang auf.

Zu beachten wäre, dass Hardware-Sampler meist mit einer Auflösung von 44khz und 16bit arbeiten. Der Samplespeicher liegt bei den unterschiedlichen Sampler im Bereich on 32MB bis 128MB, manche haben auch 256MB. Man kann dort also nicht mehrere komplette Songs von 3, 4 Minuten ablegen.
Ausnahme währen die sogenannten Phrasesampler (Roland/Boss sp-404), der kann bei den neueren Modellen auch von Speicherkarte abspielen. Diese währen vielleicht eine praktische Lösung für diese spezielle Anwendung in euren Konzerten - wenn also der sonst typische Einsatz eines Samplers: z.B. ein Stereopiano oder einen Streicherklang samplen und dann als fertiges Instrument über die Tastatur spielen.

Kann ich bei Synths, die über USB verfügen auch mp3's oder wav's abspielen? Manchmal habe ich gelsen, nur MIDI mgl?
nein, dass geht nicht. der USB-Anschluss ist im Prinzip ein Ersatz für die Midi-schnittstelle und dient zum direkten Verbinden mit dem PC oder MAC. Über die USB-Schnittstell können auch keine Audiodaten geschickt werden.


es gibt meines Erachtens derzeit nur eine Synthesizer-Workstation, die beinahe wie die Faust aufs Auge passt und nach dem massiven Preissturz auch ungefähr in der gewünschten Preisregion sich befindet - der Alesis Fusion 6HD.
Ich weiss aber nicht, ob man den derzeit noch neu bekommt. Auf jedefall gibt es hier im Forum einen sehr ausführlichen Thread über die Alesis Fusion Synthesizer. Schau da mal rein.

http://www.alesis.de/produkte/fusion.html
 
Kann ich bei Synths, die über USB verfügen auch mp3's oder wav's abspielen? Manchmal habe ich gelsen, nur MIDI mgl?

cleanX schrieb:
Über die USB-Schnittstell können auch keine Audiodaten geschickt werden.

Doch prinzipiell ist das möglich, und es gibt auch Synths mit integriertem Audiointerface. Gut, ist eher Controllern/Masterkeyboards vorberhalten, aber ein ein CME UF6 mit Waldorf Nano und UF400 ist durchaus machbar ;-)
 
Der Beschreibung nach würde ich dir z.b eine Korg Triton le mit nachgerüstetem Sampling Board empfehlen, das Gerät ist quasi der Vorläufer der TR61 und die abgespeckte Version der großen Triton, macht nen ordentlichen Sound und kann mit dem Sampling Board eben auch Samplen ;-)
SH201 und Microkorg genügen deinen Anforderungen schon wegen dem mangelden Sequenzer und den zu wenigen Tasten nicht, Sampeln geht damit auch nicht. Juno D finde ich persönlich vom Sound sehr mager.
X-50 von Korg hatt soweit mir bekannt auch eine Triton ähnliche Engine die ganz ordentlich klingt, kann aber auch nicht sampeln.
 
Doch prinzipiell ist das möglich, und es gibt auch Synths mit integriertem Audiointerface. Gut, ist eher Controllern/Masterkeyboards vorberhalten, aber ein ein CME UF6 mit Waldorf Nano und UF400 ist durchaus machbar Wink

mir ist schon klar, dass über die USB-Schnittstelle prinzipiell auch Audiodaten übertragen werden können. Allerdings wollte ich vermeiden, bei einem absoluten Neueinsteiger auf alle Ausnahmen einzugehen bzw. diese zu erwähnen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Laien den Gedankengang haben, ahhh USB-Anschluss, da kann ich wohl meinen USB-Stick dranstecken. Und das geht eben nicht - zumindest in der Preisklasse um 600Euro und von Computer-Masterkeyboards mit Audiointerface einmal abgesehen (die im hier gewünschten Livekontext, aber auch ziemlich unpassend wären).
Die USB-Schnittstelle am CME UF6 überträgt im Übrigen auch nur MIDI-Daten, zumindest, wenn man der Beschreibung beim Musikhaus Thomann glauben kann.
 
Korg Triton le mit nachgerüstetem Sampling Board

der scheint in der Tat eine idealer Synthesizer für diese Anwendung zu sein. Einziger Nachteil ist vermutlich, dass man keine Festplatte für die Samples einbauen kann und man deshalb einen externe SCSI-Festplatte oder ein SCSI-CDrom anschliessen muss. Oder kann man die Samples auch auf der Smartmedia-card ablegen?
 
vielen Dank schonmal

Hallo an Alle,
vielen Dank schonmal - die Einschätzung von cleanX war absolut richtig: Ich Vollidio.. ääh Vollneueinsteiger hätte echt gedacht, dass ich da völlig easy meinen USB-Stick dranhänge....
Ich war heute auch bei einem freundlichen Musikhaus, der hatte sogar mehrere der in Frage kommenden Gerätchen da. Schön, das alles mal anfassen zu können, aber so richtig weiterhelfen konnte er mir nicht. Empfehlung war der KORG TR-61 jedoch mit dem Sample-Erweiterungsmodul für weitere schlappe 400 Öcken. Saxndi, das wird mir alles zuviel.
Er meinte Alternativ eine Samplebox und einen Microkorg zusammen - iss mir aber ehrlich gesagt zu viel Act. Wir spielen Live sehr gerne an Lagerfeuern und privaten Parties einfach über Verstärker ohne Anlage - und ich habe keine Lust da vorher 'ne Stunde Sachen zusammenzustopseln - denn ich muss mein Keyboard ja dann auch noch mitnehmen. Neeee.
Ich habe dann mal nach dem Alesis Fusion LH6 gefragt, woraufhin er mir sagte, dass sie den nicht vertreiben. Sie hätten nur die grossen Marken. Er kann ihn mir aber bestellen. Erfahrungen kann er mir nicht nennen. Er hat aber sofort gewusst, was das für ein Teil ist, denn den Preis wusste er auswendig... Er hat mir daraufhin ein Gebrauchtgerät Yamaha EX7 für 500€ angeboten, da muss ich mich mal ein bisserl informieren ob dieses Yamaha EX7-Teil was taucht - aber seit dem Tip von cleanX liebäugele ich momentan fast doch mehr zum Alesis und auch dank dem Tip von palovic werd ich mir mal Bezugsquellen für den Triton Le suchen. Biser habe ich noch nichts gefunden.

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank!!!!!

Und bis bald!
 
"Bezugsquelle" ist in dem Fall freilich der Gebrauchtmarkt, den die le wird von Korg nicht mehr hergestellt, dafür liegt sie mit einem durchschnittlichen Gebrauchtpreis von ca. 500 Euro aber in deiner Preisvorstellung (mit Sampel Board vermutlich ein wenig mehr). Muss man halt Glück haben. Ich würde hier im Forum einfach mal eine Anzeige unter "Suche" schreiben oder eben beim Monopolisten in der Bucht schauen.

Massenspeicher geht bei der Triton le tatsächlich nur über SCSI und externe Laufwerke, find ich persönlich aber nicht sooo wild, dauert halt ein wenig länger die Sampels zu laden aber man gewöhnt sich dran.

...übrigends hast du beim kauf von Neugeräten im Internet auch immer 30 Tage Rückgaberecht, wenn du also mit ner "Fusion" liebäugelst kanste dir das Ding ja bei einem Onlinehändler bestellen und daheim antesten. Wens doch nix ist dann zurück damit :roll:
 
jetz hab ich mir ne Fusion bestellt...

Servus palovic,

sodala, nu hab ich mir bei dem freundlichen Händler, da wo dass ich heute war eine Fusion 6HD bestellt. War mir jetzt irgendwie zulange, noch aufm Gebrauchtmarkt rumzusuchen und dann das sampleboard noch zu holen. Aber trotzdem danke für den Tip?

Ausserdem erschienen mir 777€ nun für das Dingens ganz gut (80GB)

Das Forum hier hat mir trotzdem recht geholfen! Und ich bedanke mich für alle, die hier Ihr Wissen zur Verfügung stellen (ich würds auch gerne tun - hätt ich nur eines...).

Nee, ohne Quatsch - Danke!

Ciao - ich geh jetz ins Bett und freu mich auf mein erstes Sünthisiserdingenskirchen :D
 
Scheint mir eine gute Wahl.
Ich hatte vor Jahren einmal einen Alesis QS6 auf der Bühne.
Und der hat schon Druck gemacht.
 
Die QS Serie hat mit dem Fusion nicht viel gemeinsam. Was aber nichts schlechtes bedeutet. Der Fusion hat nette FM Möglichkeiten. Sicher nicht das typische Einsteigerdings, aber macht nix, man wächst mit den Aufgaben - viel Spaß.
 
hab direkt Freude an dem Teil

Hallo Zusammen,
ich wollte nur eben Bescheid geben, dass ich nun schon tagelang rummache mit dem 6HD und (als Newbee) einen Heidenspass damit hab...
Nur mit den downloadbaren Anleitungen bin ich sehr unglücklich. Die Kurzanleitung ist gut, jedoch halt kurz. Die Ausführliche ist eine detaillierte Erklärung der Befehle.
Nun bräuchte ich eine ausführlichere Anleitung - so bspw was muss ich denn alles tun um ein Midi-file in die Kiste reinzubringen, was muss ich denn tun um das Mikro anzustöpseln und aufzunehmen, und lauter sowas....
Wisst Ihr da was??
Danke und Ciao
Klausitsch
 
witziges Teil - nur eine gscheide Anleitung brauch ich noch

Hallo Zusammen,
ich wollte nur eben Bescheid geben, dass ich nun schon tagelang rummache mit dem 6HD und (als Newbee) einen Heidenspass damit hab...
Nur mit den downloadbaren Anleitungen bin ich sehr unglücklich. Die Kurzanleitung ist gut, jedoch halt kurz. Die Ausführliche ist eine detaillierte Erklärung der Befehle.
Nun bräuchte ich eine ausführlichere Anleitung - so bspw was muss ich denn alles tun um ein Midi-file in die Kiste reinzubringen, was muss ich denn tun um das Mikro anzustöpseln und aufzunehmen, und lauter sowas....
Wisst Ihr da was??
Danke und Ciao
Klausitsch
 
Nur mal so eine Randfrage:

All diese Dinge könnte man doch mit dem V-Synth GT erledigen. Allerdings fällt der komplett aus der angesprochenen Preiskategorie.
 
die Anleitung für den Fusion 6HD scheint in der Tat nicht besonders Einsteigerkompatibel zu sein. Das liegt vielleicht auch daran, dass das ursprünglich von Alesis angedachte Preissegement mit deutlich über 1000Euro kaum vermuten lies, auch Einsteiger anzusprechen.
Auf der amerikanischen Seite gibt es einige Tutorials, allerdings in englisch:

http://www.alesis.com/index.php?id=56,87,0,0,1,0

kannst Du damit was anfangen?

Ansonsten empfehle ich, hier in der Rubrik "Digital" im Forum zwei, drei konkrete Fragen anzusprechen.
Eine spezielle Anleitung für den 6HD für Newbies wird es vermutlich nicht geben. Es gibt aber einige Seiten, die Grundlegendes Wissen über MIDI, Audio und Sampling vermitteln. Die Frage ist dann nur, wie einfach oder schwierig dieses Wissen dann von dir selbst auf den 6HD übertragen werden kann.
 


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