Wozu braucht man Hardware Synthesizer, Kompressor, Mischpult usw? (Grundsatzdiskussion)

Es ist unterm Strich eine Frage, was einem am besten paßt.

Klar, wer unter elektronischer Musik nur EDM versteht und unter elektronischer Performance nur "DJs" à la Guetta, für den kommt, keine Frage, nur die reine Software-Produktion in-the-box mit DAW und VSTs in Frage. Ist ja auch billiger unterm Strich; je nachdem, was man will, kommt man mit Hardwarekosten aus (Rechner, Abhöre). Gerade jüngere Leute kennen es ja gar nicht mehr anders. Das ist so weit verbreitet, daß gerade relative Laien sagen: "Das macht man heute so" und sich wundern, wenn einer es anders macht (bzw. daß es überhaupt noch anders geht).

Dann gibt's aber auch die, für die das Spielerische bzw. der Performance-Aspekt eine große Rolle spielt. Die haben keinen Bock, Musik nur mit der Computermaus zusammenzuklicken. Die wollen was zum Anfassen haben, und zwar etwas, was dann auch selbst Klänge produziert bzw. verformt, und keine USB-Kabelfernbedienungen für irgendwas, was nur virtuell im Computer existiert. Das kriegen sie nur in Form von Hardware.

Hardware hat erstmal was Unmittelbares an sich. Die Maschinen, die die Klänge erzeugen, die sie verformen, die sie veredeln – oder auch die, die sie spielen, wenn man vor Hardware-Sequencing nicht zurückschreckt –, die stehen alle "in echt" vor einem. Oder um einen rum, wenn's ein paar mehr sind. Die kann man direkt anfassen, die muß man nicht fernsteuern.

Man hat sie immer alle gleichzeitig im Blick (außer wenn der Park richtig riesig und unübersichtlich geworden ist). Man muß sie nicht erst wie am Rechner hervorholen oder umschichten. Man kann schnell von einem Gerät zu einem anderem umgreifen.

Es hat auch seinen Charme, nicht nur lauter so übermassive Alleskönner wie Omnisphere zu haben. Jedes Gerät hat seine Stärken und Schwächen und seine Einsatzgebiete. Unterm Strich erscheint mir das wirklich übersichtlicher.

Performance hatte ich ja auch schon angeschnitten. Vielleicht will man ja nicht nur im stillen Kämmerlein vor sich hin basteln, sondern auch mal live performen (wenn das wieder geht, vielleicht sogar vor Publikum, ansonsten kann man das auch für sich machen – machen nichtelektronische Musiker ja auch).

Da ist Hardware einfach besser. Nur mit dem Laptop ist erstmal schwierig von der Handhabe her, und man sieht aus, als würde man seine E-Mails checken. Außerdem ist so am ehesten noch DJing mit fix und fertigen Mixen möglich wie bei den Fritzen, die einfach nur ihre fertig gemixten und gemasterten MP3s aneinanderreihen und dazwischen das Publikum anheizen, weil sie sonst nix zu tun haben. Mit DJ-Controllern ist man immer noch nur ein DJ. Mit Ableton Live und z. B. einem Launchpad ist es schon etwas besser, aber immer noch zu abstrakt und immer noch reine Reproduktion von Vorproduziertem.

So, und jetzt gucke man sich mal als krassen Gegenentwurf Kebu an. Der ist hier zwar mehr als umstritten, aber was der macht, ist annähernd der maximale Grad des Live-Musikmachens, der einem einzelnen Elektroniker möglich ist. Bei dessen Konzerten sieht man sogar Leute, die sonst mit elektronischer Musik wenig am Hut haben, weil das bei ihm noch was "Handgemachtes" hat. Zugegeben, Kebu macht keine EDM, also nichts, wo wirklich immer alles auf die Pikosekunde exakt getimet sein muß, von daher kann er es sich leisten, per Hand zu spielen.

Ja Bernie ist schon krass. Du darfst aber auch nicht vergessen das er sich das alles mit der Zeit zugelegt hat. Das war ja alles nicht von heute auf morgen vorhanden. Da wächst man eben rein und nicht alles ist gleichzeitig führ in verfügbar gewesen. Er hatte also genügend Zeit sich mit dem ein oder anderen Gerät zu befassen.
Einmal hat Bernie das ganze Zeug schon ewig und drei Tage, und außerdem benutzt er es auch ständig. Das heißt, in diesem ganzen Equipment-Wust wird er auf Anhieb wissen, wo was ist und was was wie gut kann. Dabei dürfte auch hilfreich sein, daß die Modularwand immer gleich steht.

Also habe ich mich mal überwunden, eine Live Lite Lizenz, die noch rumflog, zu aktivieren und muss sagen, gerade diese reduzierte Version passt ganz gut zum Workflow, um schnell ein paar Loops aufzunehmen und dann später zu arrangieren.
Wenn ich das richtig sehe, sollte das auch schon mit sehr günstigeen Controllern im Prinzip fast ohne Monitor gehen, also das Aufnehmen von Patterns und Loops.
Für umfangreichere Sachen könnte mann dann auch NI Maschine mit einbinden.
Ich benutz es selbst nicht, aber Live sollte als DAW nicht unterschätzt werden. Jarre hat früher auf Pro Tools produziert und damit sogar Konzerte gefahren. Irgendwann hat das aber angefangen zu krampfen bis hin zur Lizenzpolitik. Dann hat er mal Ableton Live ausprobiert, und seitdem produziert er damit. Hat den charmanten Vorteil, daß er das noch besser zu Konzerten mitnehmen kann. Er ist ja inzwischen vom händischen Spiel zum großen Teil wieder ab und manipuliert Sequenzen, und genau dafür ist Live (wie) gemacht.
 
Einmal hat Bernie das ganze Zeug schon ewig und drei Tage, und außerdem benutzt er es auch ständig. Das heißt, in diesem ganzen Equipment-Wust wird er auf Anhieb wissen, wo was ist und was was wie gut kann. Dabei dürfte auch hilfreich sein, daß die Modularwand immer gleich steht.
Deshalb habe ich damals, außer mal in einer Notlage wo ich die Miete nicht bezahlen konnte, nie etwas verkauft. Das ist ja auch das tolle an Gear, man wächst da rein und kann den Kram praktisch irgendwann im Schlaf bedienen. Das ist bei Software für mich nur bedingt möglich, weil die eben nach einigen Jahren nicht mehr laufen wird - es sei denn man hat gerne alte Rechner rumstehen, die aber auch irgendwann ihren Geist aufgeben..
 
Was mir extrem auffällt, nicht nur bei Synths, sondern auch vielen anderen Musikrichtungen, dass das Maß der klanglichen, spielerischen Perfektion sehr hoch ist und sehr oft nur auf Erfolg zugeschnitten wird und das was geniale Musik ausmachte, wie sehr viel Gefühl, Groove, Virtuosität und Einzigartigkeit, keine Rolle mehr spielt.

Es trifft selbst jene, die in den 70ern oder 80ern Welthits geschaffen haben und heute zwar solides Handwerk liefern, aber sich sonst nur noch von der Vergangenheit nähren.

Ich denke mittlerweile nicht mehr, dass es eine Frage von Hardware oder Software ist, sondern uns hat der Zeitgeist längst eingeholt. Wer hat Schuld?

- Internet
- VST etc
- Youtube
- Social Media
- Facebook
- Spotify
- Emule, Kazaa, Nspster

Alles was zur schnellen Informations- und Datenverbreitung beiträgt und so die Gleichmacherei fördert, aber die regionale Entwicklungsmöglichkeit von Kultur oder von Individuen unterbindet.

"Auf dem Schrottplatz wird ein Genie nie zu Einstein"
 
Es ist halt vieles auf Knopfdruck heute verfügbar was es damals eigentlich nicht so gab. Das hat sowas von Instantsuppe. Ob das wirklich gute ist wage ich mal zu bezweifeln, aber der Fortschritt hat da so eben Einklang gefunden und nun ist es so eben.. Ich glaube heute wollen viele eben alles gleich haben das ihn vorschwebt, möglichst ohne eigenes zutun - aber da kann ich mich auch täuschen.
 
Gefühl, Groove, Virtuosität und Einzigartigkeit, keine Rolle mehr spielt
Zumindest bei Musik für den Massenmarkt.
In meiner Wahrnehmung gibt es das aber bei allen Produkten, einen Trend zur Vereinheitlichung.
Ich zähle in diesem Zusammenhang bewusst Musik als Produkt.

Naja, ich denke, dass hat auch so seine Auswirkungen auf weniger industriell erzeugte Musik.
Wenn die großen Vorbilder fehlen, wird es auch weniger Leute geben, die gute lebendige Musik machen werden. Auch im Hinblick auf den Zeitgeist, das ausdauernde Befassen und Üben mit Musik und Instrumenten geht zurück, die aktuelle Situation trägt nochmal massiv dazu bei.
Dennoch gibt es das ja immer noch.

Ich denke mittlerweile nicht mehr, dass es eine Frage von Hardware oder Software ist
Das denke ich auch, lieblosen Abklatsch bekommt man mit beidem hin, ebenso wie ganz individuelles.
Klar ist der Gedanke verführerisch, dass Hardware noch ein bißchen Restlebendigkeit im Vergleich zur DAW hat, aber das stimmt eben nur zum Teil.
Der kulturelle peak ist halt durch, danach kommt die Dekadenz, wir sind ja nicht die erste Gesellschaft, der das widerfährt. Mal geht es hoch mal runter.
 
Ein Hersteller von Reverbs hat mal verraten, dass Software zwar sehr gut seriell arbeiten kann,
aber nicht wie Hardware parallel berechnen kann.

Das spricht für einen Hardware Hall.
 
Ein Hersteller von Reverbs hat mal verraten, dass Software zwar sehr gut seriell arbeiten kann,
aber nicht wie Hardware parallel berechnen kann.

Das spricht für einen Hardware Hall.
Aber da wir heute doch mehrere CPU-Kerne zu Verfügung haben, kann man doch auch parallel rechnen lassen oder nicht? (mit entsprechender Latenz meine ich). Wie groß jene wäre weiß ich aber auch nicht.

--korrigiert--
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn die großen Vorbilder fehlen, wird es auch weniger Leute geben, die gute lebendige Musik machen werden.

Das ist auch ein Punkt.

Will man so wie sein Vorbild sein oder klingen ist es nur logisch, dass man bestenfalls zu einer schlechteren Kopie wird.

Um tatsächlich seinem Vorbild ebenbürtig zu sein, oder besser!, müsse man die Vorbilder seines Vorbilds haben und nach diesen
Maßstäben lernen und sich lange Zeit entwickeln. Da gehört mehr dazu als sich einfach die Fähigkeiten drauf zu schaffen,
denn so ein Mindset ist nicht einfach so da - sowas muss sich entwickeln.

Steh ich auf 90er Jahre Techno oder konkreter bsp sowas wie Daft Punk, brauche ich deren Vorbilder, die Zeit, die Kindheit und
die Jugend, in der sie musikalisch sozialisiert wurden, also eher was aus Ende der 70er, 80er

Anzuerkennen, dass alles heutzutage im Grunde die größte Scheiße ist, was ja das Zeug, was man selbst macht, nicht ausschließt,
da wäre also schon großes potenzial zur Selbsterkenntnis und vor allem zur Mindsetentwicklung, wäre der erste Schritt, dem die
Verweigerung folgen sollte, sich nicht mehr von moderner Scheiße inspirieren zu lassen.

Für alte Säcke ist der Zug wohl abgefahren und der Weg steinig, aber das junge Gesindel sollte mal auf derartiges Geschwätz hören
und hinterfragen, ob die Vorbilder von heute diesen Status tatsächlich verdient haben.
Schaut euch nur mal die Influenzer an. Populäre Flachpfeifen ... und das sind die Vorbilder von Heute. Soll ich mal lachen?

Selbst Kurt Cobain wäre in jeglicher Hinsicht überlegen. :D
 
Naja Vorbilder heißt ja nicht automatisch, genau das machen zu wollen.
Ich meinte das eher im Sinne von krass wie gut die sind, so gut will ich auch sein,
oder so originell usw., aber klar, meistens wird es sich aufs nachmachen in schlecht beschränken.
Da geb ich dir recht bzgl. der Influenzer, das ist nunmal größtenteils recht oberflächlich.
Und wenn das schon die "Vorbilder" sind, dann wird da halt auch nicht viel.
 
Ich hab den Thread grad erst gesehen und nein ich hab jetzt grad mal schnell zwei, drei Seiten davon gelesen... 😉, aber ich muß sagen, ich hab`s mir gerne abgewöhnt den PC für`s Musikgestalten anzuschmeissen. Höchstens zum Aufnehmen oder hier mal was längeres zu lesen. Es fetzt so an den Geräten rumzuschrauben und tief kratzende Geräusche oder ähnliches heraus zu zaubern. Mittlerweile mag ich das gar nicht mehr missen. Mein Senf dazu. :phat:
 
Nach nun 20 Jahren professionellen Musikmachens habe ich bezüglich der Frage Software/Hardware folgende für mich wichtige Erkenntnis:

Das Interface, die Schnittstelle definiert welche Musik man macht.

Soll heißen: die Benutzeroberfläche einer echten HammondOrgel, eines echten RhodesPianos, eines echten Minimoog etc. definiert eine andere Art von Umgang mit den Klängen als einfach nur die Sounds mit der Maus und einer DAW aus dem Rechner zu holen.

Das ist eine ganz andere Art von Unmittelbarkeit und emotionaler Verbindung mit den Klängen, als z.B. über den Umweg Auge/Maus/DAW/Latenz/Ohr.

Klar ist: über den rein konstruktiven PräfrontalerKortex-Aufbau von Klangereignissen in der DAW kommt man auf andere Ideen/Ergebnisse als im direkten Umgang mit der Hardware (Hardware Instrumenten).

Man organisiert dann Klangereignisse völlig anders als man es an dem Instrument tun würde, was dann natürlich wieder inspirierend sein kann.
Aber sobald es um emotionalen Inhalt geht (Film Musik, angewandte Musik etc.) steht für mich der Umgang mit Hardwareinstrumenten absolut im Vordergrund.
 
Das Interface, die Schnittstelle definiert welche Musik man macht.
Das ist aus meiner Sicht eigentlich das Worst Case Szenario, wenn die Schnittstelle meine Musik definiert, eigentlich geht es doch darum die Musik die man im Kopf hat umzusetzen. Wenn die Schnittstelle das nicht schafft oder das Ergebnis längst nicht so klingt wie man sich das vorstellt, läuft imho irgendwas schief.
 
Immer der ein und der selbe Weg ist aber auch langweilig.
Für mich schliest das eine das andere nicht aus.
Warum... Weil ich alleine auch keine Band bin.
Aus alten Vinyl Samples mit der Daw was neues zaubern macht mir genauso viel Spaß wie auf dem Hardware Synthesizer seine Emotionen freien Lauf zu lassen.
Und es ist ja nicht so das ich bei einem Software Synthesizer in den Rechner kriesche um den zu spielen.
Gespielt wird das Ding ja auch auf Hardware.
Daher ist es für den Anwender heute nur noch eine Format endscheidung womit er Lieber seine Musik spielt.
Hardware Synthesizer.... Software Synthesizer auf controller keyboard oder ebend beides.
 
Zuletzt bearbeitet:
eigentlich geht es doch darum die Musik die man im Kopf hat umzusetzen.
Ja, das war von 1200 bis 1979 so.
Bis der Rechner die Demokratisierung der Studioproduktion ermöglicht hat.
Seitdem gibt es abseits von Einfachst-Pop-Strukturen kaum noch jemanden, der Musik aus dem Kopf umsetzt.
Alexandre Desplat, John Williams und ein paar klassische Neutöner würden mir da einfallen...
Sogar Hans Zimmer tastet sich über verschiedene Interfaces an seine Scores heran.
 
Darum hängen wir ja alle hier im Forum ab weil die „Brain to Midi“ Schnittstelle noch fehlt ;-)
 
Nee die Pausen werden mit dem älter werden immer länger weil man schon so viel gemacht hat und weiß nun nicht mehr. ;-)
 
Ist dem Vernehmen nach im Chip der Corona Impfung implementiert.
Und mit meinen nunmehr 0 Jahren professionellen Musikmachens sehe ich es ähnlich wie @TonvaterJan
Software mag mir mehr Möglich- und Unmöglichkeit bieten, aber ich bevorzuge Geräte, in die einige Mannjahre Entwicklung in Oberfläche und Matrixoptionen investiert wurden. Können diese Geräte alles, nein.
Aber ich habe lieber ein Huhn, ein Schaf, eine Kuh und ein Schwein als einen I9 mit 128GB RAM und 4 Terabyte...
Zu der 'Die Jugend von heute...' Geschichte sag ich lieber nichts, bin ja selber noch jung... Ähm nein, das nicht...
Ich akzeptiere lediglich, dass es das Recht bzw. die Pflicht der Jugend ist, was eigenes Neues zu haben... Bis sie die Realität des schaffe, schaffe, Häusle bauens sie einholt
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich war das , versuchsweise, Arbeiten mit dem PC ein krampf , immer wenn irgendwas nicht funktionierte musste ich erstmal rausfinden woran es liegt. Ist eben nicht jeder so mit dem Computer vertraut daß es wirklich das Leben erleichtert .
Und Hardware hat eben auch einen Charakter, zumindest empfinde ich das so , die jeweiligen Beschränkungen sind für mich echt inspirierend .
 
Ja, das war von 1200 bis 1979 so.
Bis der Rechner die Demokratisierung der Studioproduktion ermöglicht hat.
Seitdem gibt es abseits von Einfachst-Pop-Strukturen kaum noch jemanden, der Musik aus dem Kopf umsetzt.
Alexandre Desplat, John Williams und ein paar klassische Neutöner würden mir da einfallen...
Sogar Hans Zimmer tastet sich über verschiedene Interfaces an seine Scores heran.


genau das ist doch aber gerade ein grund, es wieder aufzunehmen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hardware ist insgesamt teurer, vintage bringt instandkosten / zeitaufwand mit sich, gerade einen mischer gepimpt und restauriert, der läuft jetzt die nächsten 20 jahre, bei der "geliehenen" soft gibt s ständig updates, ob die dann noch harmoniert ist fraglich. daw kann auch schon ein echt krasses generve sein- bis es mal läuft ! Hardware zu "besitzen" in real ist schon etwas anderes als nur eine illusion auf dem schirm dessen. tube rolling zb. da öffnen sich ungeahnte sound-welten. ok, mein fostex 2424 ist auch digital, zickt aber nicht rum und tut was der soll. aufnahme-go. sofort und spontan. für live situationen unabdinglich. für spontanes machen ist hardware intuitiver, für multiple tasks und frickeln ist daw vorteilhafter.
 
Wenn man was ganz eindeutiges im Kopf hat, gibt es wohl verschiedene Wege das umzusetzen.
Aber wenn man sich ein bißchen treiben lässt und spontan etwas spielt, macht das Interface schon viel aus.
Allein ob man Tasten benutzt oder Pads wirkt sich schon aus auf die Tonlänge (im Sinne von Gatelänge) usw., und wenn man die Noten einprogrammiert ist es wieder etwas anders. 20 Regler im Direktzugriff führen zu anderen Schraubergebnissen, als Parameter einzeln nacheinander einzustellen.

So worst case ist das doch nicht. Man muss vielleicht nicht "definiert" sagen, ein Teil sollte ja schon von einem selbst kommen, es beeinflusst eher die Art der Umsetzung. Einen Song, den man im Kopf hat, wird man auf dem Klavier vielleicht ganz anders auskomponieren als mit der Gitarre.

Einfach etwas im Kopf haben geht ja auch gar nicht. Also ich meine, man muss das ungefähr so schon mal gehört haben, und das geht ohne das entsprechende Interface (oder Instrument) ja nicht. D.h. wenn ich was im Kopf hab, hat jemand anders vorher schon einen ähnlichen Klang oder Stil auf einem ganz bestimmten Interface (oder Instrument) umgesetzt.
 
Es ist halt vieles auf Knopfdruck heute verfügbar was es damals eigentlich nicht so gab. Das hat sowas von Instantsuppe. Ob das wirklich gute ist wage ich mal zu bezweifeln, aber der Fortschritt hat da so eben Einklang gefunden und nun ist es so eben.. Ich glaube heute wollen viele eben alles gleich haben das ihn vorschwebt, möglichst ohne eigenes zutun - aber da kann ich mich auch täuschen.

Gestern und heute habe ich bisschen mit meinem MS20 mini gespielt. Hab Drumsounds gemacht die gesampelt und in Bitwig abgefeurt. Dann noch etwas Bass ud leads ... Alle sounds von Grund auf gepacht bzw gespielt.
Es soll etwas in die experimentelle Richtung mit jungle beats gehen.
Aber am schluss kam nix dolles bei raus... und auch von den Klängern kann ich nicht behaupten ich hätte solche Klänge nicht schonmal gehört..halt MS20 :)
Heute nur mit Rechner und Bitwig was gemacht und für meinen Geschmack total abgefahren geworden.
Vielleicht liegt es garnicht an Hardware pult, synths oder Rechner ...
sondern an der eigenen Idee. Wenn die steht ist es egal. Da kann aus dem Rechner auch ungehörtes rauskommen.
Aber ich bin ganz bei dir durch die GB an guten Sound Presets die ja auch oft um klassen besser sind als was Hobby Musiker wie ich so hinbekommt gleicht sich sicherlich alles irgendwann. Meinen MS 20 wird aber auch sicherlich keiner als "ungehört.." bezeichnen können.
Bin gespannt ob durch "Hardware" mehr neues ..anderes ..rauskommt. Ist ja kein Thema bei unter 300 € Moog Clones.
Kreativ, einzigartig geht mit beiden Welten. Ob mit Hardware alles sofort besser oder kreativer ist...?
 
Ja, das war von 1200 bis 1979 so.
Bis der Rechner die Demokratisierung der Studioproduktion ermöglicht hat.
Seitdem gibt es abseits von Einfachst-Pop-Strukturen kaum noch jemanden, der Musik aus dem Kopf umsetzt.
Alexandre Desplat, John Williams und ein paar klassische Neutöner würden mir da einfallen...
Sogar Hans Zimmer tastet sich über verschiedene Interfaces an seine Scores heran.


den wegfall des ursprünglichen schöpfungsprozesses als "demokratisierung" zu bezeichnen ist ein ziemlicher euphemismus.

und ich halte ihn sogar für falsch:

denn auch mit einer selbstgeschnitzten laute konnte im 12 jahrhundert jeder bauer eine melodie aus 3 noten machen, die stundenlang im loop spielen, oder den loop des nachbarn klauen, behaupten er hätte ihn selbst erfunden und das damit entschuldigen, dass man das bei hip hop eben so macht.

und der computer ist ein hervorragendes werkzeug, dinge umzusetzen, die man vorher schon im kopf hatte, aber eben nicht in der lage dazu ist, solche instrument zu bauen oder sie zu spielen. der mensch muss es nur einfach wieder tun, und wieder zum wahren, schönen und guten zurückkehren.
 
Die brauchst du aus dem gleichen Grund wie Software Synthesizer, Kompressor, Mischpulte usw.
Nur eben in Hardwareform.
 
Gestern und heute habe ich bisschen mit meinem MS20 mini gespielt. Hab Drumsounds gemacht die gesampelt und in Bitwig abgefeurt. Dann noch etwas Bass ud leads ... Alle sounds von Grund auf gepacht bzw gespielt.
Es soll etwas in die experimentelle Richtung mit jungle beats gehen.
Aber am schluss kam nix dolles bei raus... und auch von den Klängern kann ich nicht behaupten ich hätte solche Klänge nicht schonmal gehört..halt MS20 :)
Heute nur mit Rechner und Bitwig was gemacht und für meinen Geschmack total abgefahren geworden.
Vielleicht liegt es garnicht an Hardware pult, synths oder Rechner ...
sondern an der eigenen Idee. Wenn die steht ist es egal. Da kann aus dem Rechner auch ungehörtes rauskommen.
Aber ich bin ganz bei dir durch die GB an guten Sound Presets die ja auch oft um klassen besser sind als was Hobby Musiker wie ich so hinbekommt gleicht sich sicherlich alles irgendwann. Meinen MS 20 wird aber auch sicherlich keiner als "ungehört.." bezeichnen können.
Bin gespannt ob durch "Hardware" mehr neues ..anderes ..rauskommt. Ist ja kein Thema bei unter 300 € Moog Clones.
Kreativ, einzigartig geht mit beiden Welten. Ob mit Hardware alles sofort besser oder kreativer ist...?
Nö, ich denke nicht, dass es an der Hardware oder Software per se liegt sonderm am eigenen Zugang dazu. Klar ist Software vielseitiger, wenn ich aber dann keinen Spaß dran habe, was damit zu machen kommt auch nichts bei rum. Ist halt eine Typfrage. Und wahrscheinlich wird auch viel Gewöhnung reinspielen. Es wird garantiert heute noch einige Schriftsteller geben, die eine Schreibmachine benutzen, einfach weil das Klackern, das Papier etc. für die erst das Ambiente schaffen, dass sie zum Schreiben brauchen.
 
Weils grad so schön passt, hier mein Beitrag, grad eben beim Apple-Support. Mir stellt sich nur noch die Frage warum man nicht ausschließlich mit Hardware arbeitet.

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