Yamaha RM1X Microschalter Austausch

qwertz123

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Hallo !

Wollte hier nochmal eine Rückmeldung geben, und ein paar Hinweise und Tipps geben für die Reparatur einer Yamaha RM1X.
Im Dezember 2020 hatte ich die interne Speicherbatterie getauscht, als zweiten Versuch, weil hier nur spezielle CR2450 Knopfzellen reinpassen
- Renata und Varta als CR2450 passten nicht, aber eine Duracell passte dann endlich perfekt rein.

Nun habe ich heute endlich 27 neue Switches eingelötet unter den schwarzen und weissen Miniklavier-Tasten. Meine RM1X war noch nicht
intensiv auf Partys und dementsprechend in gutem Zustand, aber ein oder zwei Tasten setzten da leider nun schonmal aus.

Die Reparatur hat mich über 2 Stunden Zeit gekostet, auch wenn ich die RM1X schonmal auf hatte, und da auch schon einen Floppyemulator von HXC eingebaut habe.

Wichtig ist : Macht Euch Fotos vor jedem wichtigen Montageschritt, bevor eine Platine rauskommt und bevor Kabel abgestöpselt werden.

Hier ist die Sounderzeugung als Huckepack-Platine montiert, und die muss nach Entfernung des Bodenbleches dann als erstes raus. Zum Glück sind alle Stecker
verpolungssicher, aber sehr fummelig, weil extrem dünnes Litzenkabel verwendet wurde.

Die Demontage ging rel. gut, habe noch mal separat die Schrauben für Boden und Rückseite sowie Innenplatinen weggelegt, weil hier z.b. auf der Rücksseite längere Schrauben sitzen. Innen beim
massiven Blechrahmen, der die Soundplatine und die Floppy hält, waren auch noch längere Schrauben an mind. 2 Stellen verbaut. Ich habe mir die Stellen mit den längeren Schrauben auf dem Blech dann mit Edding markiert. Die weissen und schwarzen Plastik-Klaviaturkappen lassen sich von der Unterseite durch leichtes Anstossen der Schnappnasen schnell lösen. Hier bitte nicht von vorn / oben mit Gewalt daran ziehen, dabei können die winzigen Haltenasen schnell abbrechen.

Das Auslöten der Schalter ging rel. einfach mit normaler Entlötpumpe und schmaler Entlötlitze.
Auslösen liessen sich die Schalter bei senkrecht gestellter Platine mit den Fingernägel unter den Schaltern, und dann von der anderen Seite immer zuerst leicht nochmal mit dem Kolben ran, wenn der Schalter noch etwas festhing.
Ging wirklch flott hier. Habe direkt beide Reihen ausgelötet, da alles die gleichen Schalter sind unter der Klaviatur. Die anderen Bedien-Schalter brauchen längere spezielle Microschalter,
die ich auch hier habe, aber erstmal nicht getauscht habe, weil die alle noch funktionieren ohne Störung bisher.
Beim Einlöten musste man noch darauf achten, dass die neuen Schalter wirklich plan und eben eingesetzt wurden, bevor man von der Rückseite lötet.

Beim Zusammenbau sind hier 2 Schwierigkeiten aufgetreten, die vermeidbar sind aber mir erstmal nicht aufgefallen sind :

1) Erstmal waren die obere rote und grüne MIDI-LED verschoben worden, und beim Wieder-Einbau der Schalterplatine ist mir das erst nicht aufgefallen, weil ich nur auf den richtigen Sitz der Knöpfe und Schalter geachtet habe.
Also da bitte drauf achten ! Die LED haben sehr lange Stifte und werden direkt verbogen, wenn man nicht aufpasst.

2) Die Kabelführung der Anschlusskabel zur Sound-Platine ist rel. kompliziert, weil mehrere Kabel von oben kommen, und hier aber normal immer von unten kommend angeschlossen waren original. Sie lagen also über der Schalterplatine und unter der Blechkasten Abdeckung alle so, dass sie nach Unten rausschauten. Das hat mich 4 Neumontagen gekostet, weil ich es mit Hilfe eines vorher gemachten Fotos auch so wie im Original wieder verlegen wollte.
Vorsicht mit den Litzen, die sind sehr dünn und werden unter der grossen Blechabdeckung sehr schnell eingeklemmt und gequetscht, wenn man nicht aufpasst. Vor allem muss man hier an drei Seiten gleichzeitig auf die Kabelwege achten. Auch hat Yamaha bei dem Gerät auch intern wieder nicht an Schrauben gespart, es sind zig Schrauben verbaut hier.

Letztendlich hat alles geklappt, muss nun nur noch mal auf meinen Floppy-Emulator schauen, weil da auf einmal nur noch 10 Images von der eingesteckten SD-Karte ladbar waren, und da eigentlich mal viel mehr Disketten drauf gespeichert wurden.
Das ist aber ein anderes Problem, und hängt vielleicht mit meinem letzten Backup zusammen, als die SD-Karte am PC neu bespielt wurde.

Die Yamaha RM1X ist schon bekannt für das Schwächeln der Mikroschalter an der eigenen Klaviatur.
Irgendwann muss da jede mal überholt oder repariert werden, wenn man sie nicht nur komplett extern ansteuert.
Aber auch in dem Fall muss man bei der Wiedergabe Spuren umschalten / stummschalten können und Patternmuster wechseln, und das geht ja auch nur mit den Tasten.

Ansonsten ist das Gerät gebaut wie ein Panzer, sowas stabiles habe ich bisher selten gesehen.
Die Möglichkeit hier Drumsounds bis zum Umfallen zu produzieren, macht mir auch heute noch mit den etwas mupfeligen Sounds Spass.

Ich hatte mein Reparatur-Schalterset speziell genau für die RM1X von Ebay vor Jahren bestellt, und kann leider keinen Namen und keine Adresse da mehr nennen.
Auf jeden Fall war es nicht soo teuer als Set, ca. um 24 EUR Plus Versand wenn ich mich richtig erinnere. Es war ein kompletter Satz aller Schalter hier in der Briefsendung.

Hoffe meine Hinweise helfen hier Anderen weiter !
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine ist auch komplett überarbeitet.

Die Lötarbeiten lasse ich ja machen, aber die Montage habe ich selbst übernommen. Es ist wirklich ratsam bei dem Gerät Fotos zu machen, die Menge an Platinen und Verbindungen ist erstaunlich. Auch die vielen Schrauben dazu, die auch nicht alle gleich sind. Dabei sollte man unbedingt drauf achten mit Gefühl ( und ohne Akkuschrauber ) bei der Montage wieder genau die alten Gewindegänge zu treffen, sonst fällt der ganze Haufen irgendwann auseinander...

Allein die gesamte Konstruktion ist unglaublich stabil, sowas überzeugt mich ja immer sehr, deswegen wird die RM 1 X auch meine Sammlung nie mehr verlassen . Und auf den alten Knöpfen kann ich viel besser rumhauen als auf einer richtigen Tastatur.

Beachten sollte man bei der Teilebeschaffung das die Taster in unterschiedlichen Federhärten zu kaufen sind.

Und bei dem gebotenen Umfang der Maschine frage ich mich immer warum die RM 1 nicht noch viel mehr verwendet wird.
 


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