YouTube-Tutorials als Totengräber für die eigene musikalische/persönliche Entwicklung!?

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436ukawezkgwzä

Guest
und das sagt ein vielgucker!
Eigentlich sollte man ja vom gegenteil ausgehen... !?

Auf YouTube findet man super tolle tutos von tollen leuten - einfach alles und besonders viele über "Wie du etwas RICHTIG machen kannst!"

Du lernst dort wie man eine bassdrum RICHTIG abmischt!
Du lernst dort wie man vokals RICHTIG in szene setzt!
Du lernst dort wie man RICHTIG mixt!
Du lernst dort wie man RICHTIG den equalizer benutzt!
Du lernst dort wie man kompression RICHTIG einsetzt!
Du lernst dort wie man grooved - aber RICHTIG!
Du lernst dort wie man RICHTIG reverbs einsetzt, um die instrumente im raum zu positionieren
usw...
und
Du lernst dort wie man RICHTIG ein 4adrigen kuchenzopf flechtet!
Du lernst dort wie man Richtig lebt!
Du lernst dort wie man RICHTIG isst.
Du lernst dort wie man sich RICHTIG gesund ernährt!
Du lernst dort wie man RICHTIG meditiert!
Du lernst dort wie man RICHTIG läuft - weil du bewegst dich flasch!
Du lernst dort wie man RICHTIG liegt, um gesund zu schlafen!
Du lernst dort wie man eine frau RICHTIG anbaggert!
Du lernst dort wie man RICHTIG mensch wird, weil du bist schöpfer deines lebens!
Du lernst dort wie du RICHTIG deine erste millionen machst!
und und und...

Was macht das wohl mit einem!?
 
Das macht mit einem, dass man selbst auf einmal weiß, was geht. In fünfzehn Minuten ist der Welthit draußen. Und davon sind zehn Minuten schon für das Installieren der MIDI-Chord-Packs und der Professional Mastering Effects Suite verplant 🤪
Was Youtube mit einem macht, wenn man sich drauf einlässt? Es lässt einen in vollkommen falschen Erwartungen schwelgen. Alles ist einfach, alles ist ohne Training, Wissen etc. in kürzester Zeit erreichbar.
 
Ich habe mir - vor Jahren-, auch mal das ein oder andere von dort reingepfiffen und wenns nicht gerade Kochrezepte waren oder ähnliches, hat es mich nicht weiter gebracht. Aber das mag an mir liegen, stehe nicht so auf Erklärungen und versuche erst mal alles selbst herauszufinden. Mag ein Fehler sein, aber so bin ich nun mal.
 
Zu KONTOUR oder Massive X von NI habe ich sehr gute Videos gefunden. Grade KONTOUR ist mit den diversen Feedbackschleifen nicht wirklich gut zu verstehen, die Videos haben mir da sehr geholfen.

Bei "In 10 Minuten zum Hit" würde ich nicht so viel erwarten..

Lustig war auch mal eines von NI selber, Werbung für Maschine auf'm eiFon - da hat einer im Bus mal eben auf dem Telefon einen Hit zusammengezimmert und abends in der Disco war er der Held damit. Wer's glaubt... Aber das war eben auch Werbung.
 
Es gibt ganz hilfreiche Tutorials, beispielsweise für neue Synthies, es legt ja Niemand mehr ein Manual bei.
Aber es gibt auch irre viel Fake auf YT.
Man hört einen Synth, schreit Booooaaaaah ey -und dabei wurde das Schrottdingen über zig Effekte gejagt und nachbearbeitet.
Besser ist nicht alles zu glauben, was man dort so sieht.
 
Es gibt viele gute Videos. Aber dafür muss man schon wissen, wonach man genau suchen muss.
Und wenn man erst mal seine Pappenheimer an Youtubern gefunden hat ist es auch einfacher.
Aber gerade wenn man ganz unbedarft ins Musik machen einsteigen will bekommt man oft die Videos, die einem zeigen, wie man Techno in 5 Minuten macht.
Im Prinzip ist Youtube ein super Werkzeug, wenn man mit umgehen kann 👍 (Vielleicht sollte ich ein Video dazu machen "How to get any information on Youtube in less than 3 Seconds" )
 
Was macht das wohl mit einem!?

These:
Die Frage kannst du jedem stellen, der durch die Ausbildungsgänge eines jeden x-beliebigen traditionellen Handwerksberufes der letzten paar Jahrhunderte gegangen ist.

Was das mit einem macht, ist, dass man, soziologisch gesprochen, in Koventionen und Verhaltensroutinen hineinsozialisiert wird. Das soll sicherstellen, dass es innerhalb der betreffenden Gruppe ein Mindestmaß an Gleichförmigkeit der Verfahren und Produkte, und auch nach außen hin eine Erwartungssicherheit gibt bzgl. dessen, was man "liefert".

Man lernt, wie man™ es "RICHTIG" macht.
Nicht mehr.
Nicht weniger.

Danach steht es jedem frei, mit dem Erlernten zu machen, was man will.
 
Zuletzt bearbeitet:
So allgemein kann man das nicht sagen...Jede Person lernt anders und es gibt so viele unterschiedliche Videos...
Einige Kanäle sind nur drauf ausgelegt, dass Zuschauer so lange wie möglich dran bleiben und so viele Videos wie möglich schauen, auf anderen Kanälen lernst du evtl. was. :)
...und wie immer kommt es auch drauf an was du draus machst.



(Vielleicht sollte ich ein Video dazu machen "How to get any information on Youtube in less than 3 Seconds" )
Definitiv! :sowhat:
 
richtig aussieben und lernen was einem wirklich mehrwert liefert.
Dass einem so viele Infos und Einblicke frei zur Verfügung stehen kann nicht per se schlecht sein.
Was man mit dem erlernten anfängt liegt an jedem selbst.

Aber ich verstehe den Grundgedanken gut. Oft entstand auch gerade Spannendes durch Unwissen und gegen Konventionen
 
...und man muß ja nicht "Wie macht man Genre XYZ Tutorials" und "ABC Bass mit Serum bauen" in seiner DAW kopieren.
Man kann sich auch durch die Grundlagen arbeiten, dann weiterlernen und selbst machen.


Also quasi "Wie funktioniert etwas" versus "Wie macht man XYZ".
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Aber es gibt auch irre viel Fake auf YT.
Man hört einen Synth, schreit Booooaaaaah ey -und dabei wurde das Schrottdingen über zig Effekte gejagt und nachbearbeitet.
Besser ist nicht alles zu glauben, was man dort so sieht.
Genau das ist es. Und klar schaue ich mir erstmal gern die Videos an, wo jemand richtig was aus dem Synthesizer raus holt...
... bis ich das Ding dann selber zuhause habe und merke, dass es so nicht möglich ist.
Das ist in meinen Augen fehlendes Nachhaltigkeitsdenken. Natürlich kann man so Klicks en masse produzieren. Aber wenn ich mit so einem Video einmal auf die Nase gefallen bin schaue ich doch nie wieder auf den Kanal.
Es ist für mich auch nicht verständlich, warum mir jeder vorgaukeln muss, wie einfach etwas ist. Derjenige stellt doch seine eigene Leistung komplett in den Schatten.
 
Wie so oft, kann etwas hilfreich sein oder kontraproduktiv.

Ohne den Tutorials für meine MC 707 hätte ich es nicht so einfach gehabt, den Einstieg zu finden.
Deine Bedenken verstehe ich aber durchaus.
Selbstbeobachtung und Reflexion, eine gewisse Medienkompetenz wie man heute so schön sagt, sind natürlich von Vorteil.
Ich bin grundsätzlich sehr kritisch und ein Zweifler, so hinterfrage ich meist alles.

Am gefährlichsten an YouTube für Neueinsteiger, halte ich die Videos, in denen jemand ganz locker seinen tollen Jam mit X Geräten aufführt.
Das sieht wirklich manchmal so aus, als wäre das alles ganz einfach und geht schnell von der Hand. Daß er oft stunden- oder tagelang alles programmiert, die Sounds rausgesucht etc. hat, kann man dabei übersehen.
 
und das sagt ein vielgucker!
Eigentlich sollte man ja vom gegenteil ausgehen... !?
Ich glaube ich hab noch nie ein YT Tutorial zuende gekuckt.
Ich ertarg das nicht und ist mir zu langweilig -

Ich vermute es hält einem vom Musikmachen ab.

Wenn schon kucken, dann würd ich entweder gute aber ganz andere Musik kucken als Du selbst machst,
oder was ganz anderes. Einen Film, oder sonst was.

Ich bin sicher das ist für die Kreativität wesentlich wertvoller.
 
Ich denke Anleitungen wie "es" angeblich geht, kennen wir seit es schriftliche Überlieferung gibt (und geben tut es sie noch viel länger). Und genauso alt ist die Notwendigkeit das Vorgeschlagene mit der eigenen Lebenserfahrung abzugleichen (und wenn die Lebenserfahrung nur heißt, dass man das letzte mal, als man auf jemand anderen gehört hat, nur in dessen Fehler getappt ist).
Ich denke, das ist kein Phänomen von youtube. Das gilt auch für jedes Fachbuch ( ;-) ) und es gilt für alle "Lehre" - immer schon.
 
Wenn ich Produktvideos anschaue, such ich mir auch immer noch welche raus, in denen ein "Anfänger" etc., zumindest kein Influencer oder Profi was mit dem Gerät macht. Dann sehe ich gleich wie es sich mir mit diesem ungefähr gehen würde.
Dann noch wichtig für mich, daß Videos schau, bei denen klar ist, daß ich den Sound so höre wie ich ihn hören würde, also nicht gemastert und mit x Effekten etc. versehen und "verschönert".
 
Wenn ich Produktvideos anschaue, such ich mir auch immer noch welche raus, in denen ein "Anfänger" etc., zumindest kein Influencer oder Profi was mit dem Gerät macht. Dann sehe ich gleich wie es sich mir mit diesem ungefähr gehen würde.
Dann noch wichtig für mich, daß Videos schau, bei denen klar ist, daß ich den Sound so höre wie ich ihn hören würde, also nicht gemastert und mit x Effekten etc. versehen und "verschönert".

Am liebsten sehe ich auch die kleinen Frickler. BoBeats & Co. sind für mich reine Verkaufskanäle und da fühlt man sich mittlerweile auch ziemlich verarscht. Die knalle ich alle raus aus meinen Abos.


Kauf den geilen Scheiß
:alienfawk:
I love it....


https://www.youtube.com/watch?v=suTjvwluYPw
 
BoBeats & Co. sind für mich reine Verkaufskanäle
Fürchterlich. Bestimmt alles sehr nette Menschen, aber diese clickbaits und strangen selfie thumbnails machen viel von dem kaputt was ich an an der „synth szene“ auf youtube cool fand.
Die sukkulenten Topfpflänzchen und Gimmicks - feinst säuberlich um die zu präsentierende Gerätschaft platziert - geben dem ganzen dann noch den Rest 🙃
 
Fürchterlich. Bestimmt alles sehr nette Menschen, aber diese clickbaits und strangen selfie thumbnails machen viel von dem kaputt was ich an an der „synth szene“ auf youtube cool fand.
Die sukkulenten Topfpflänzchen und Gimmicks - feinst säuberlich um die zu präsentierende Gerätschaft platziert - geben dem ganzen dann noch den Rest 🙃

Ja, so sehe ich auch so. Der verdammte YouTube-Algorithmus hat auch immer die gleichen Kanäle oben, deshalb suche ich oft nach Upload-Datum um die kleinen Frickler zu finden.
 
OT: Aber eine Prise ist relativ genau definiert.
Bei diesem Minister scheint die Vorstellung zu herrschen, mit exakten Daten lasse sich ein exaktes Ergebnis erzielen. Das ist eine sehr industrielle Vorstellung vom Kochen. (Oder woanders eben von Musik.) Natürlich nimmt Mehl als Naturprodukt unterschiedlich viel Wasser auf, Eier haben unterschiedliche Größe, undsoweiter. Der Koch muss also eine Vorstellung vom Endergebnis haben und halt danach abschmecken. Genauere Angaben beim Salz sind einfach sinnlos.

Und so ist es auch beim Musikmachen. "Eine Prise Hall": Du musst schon wissen, was damit erreicht werden soll, ob man ihn zum Beispiel als solchen überhaupt hören soll. "Den Hallregler auf 2,25" ist eine ganz sinnlose Angabe.

Und nochwas: Wer sich mal mit historischer oder ethnischer Musik beschäftigt hat, weiß, dass es dort viele "Feld-"Aufnahmen gibt, bei denen es furchtbar rauscht, ganz klar die Balance der Instrumente nicht "stimmt" oder ein Musiker mal seinen Einsatz verpasst. Ja, und? Die Musik kann trotzdem großartig sein, und durch diese Fehler klingt die Sache oft sogar interessanter und spannender – manchmal möchte ich sagen "kostbarer" – als eine glatt Studioaufnahme.

Wer natürlich nur Industrieprodukte isst und hört und mit seinen eigenen Produkten auf deren Level konkurrieren will, dem kann ich nicht weiterhelfen.
 
Der Wunsch könnte von mir sein.
Und was ist mit Messerspitze, Teelöffel, Esslöffel, gestrichen oder gehäuft? ;-)



Mehr braucht's nicht für ein Tutorial zum Musikmachen ;-) Es wird garnichts erklärt, sondern einfach gemacht. Wer's nicht verstanden hat, muss es eben mehrmals sehen - irgendwann macht's klick. Nebenbei hat man sich über diesen Weg auch gleich noch die Kompetenz angeeignet selbstständig nach Wegen zu suchen. Herrlich. Ganz im Sinne des detroit'schen Minimalismus.

Und um jeden Zweifel über die Kompetenz des Tutors gleich von vornherein zu entkräften hängen auch gleich noch die prämierten Platten an der Wand im Hintergrund.

Die beste Support-Tutorial-Community der Welt ist aber natürlich nach wie vor das Sequencer-Forum!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
So pauschal ist das doch Quatsch.
Manche Sachen erfordern einfach etwas Vorwissen, und das kann mann bei guter Auswahl bei YT oder anderswo bekommen.
Handwerk nennt man sowas.
Und man muss ja nicht alles als die eine Wahrheit nehmen.
Ich erweitere gerne meinen Horizont damit, mal zu schauen, wie jemand anderes ein Problem angeht.
Man darf nur nicht in die Falle von Zeitverschwendung tappen und denken, wenn man 20 Videos zu einem Thema gesehen hat, kann man es.

edit: es ist ja auch ein Unterschied ob es irgendwelcher Lifestyle Kram ist oder die Erklärung eines handwerklichen Ablaufs.
Deswegen ist die Liste so einfach Quatsch. Für den 4adrigen Kuchenzopf z.B. sehr hilfreich, Million machen eher naja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und so ist es auch beim Musikmachen. "Eine Prise Hall": Du musst schon wissen, was damit erreicht werden soll, ob man ihn zum Beispiel als solchen überhaupt hören soll. "Den Hallregler auf 2,25" ist eine ganz sinnlose Angabe.

Den Hall kann man aber einpegeln, bevor man ihn festlegt. Mit dem Salz wird das schwerer, da hilft dann nur noch ein Zuber Wasser zum Essen.

Und nochwas: Wer sich mal mit historischer oder ethnischer Musik beschäftigt hat, weiß, dass es dort viele "Feld-"Aufnahmen gibt, bei denen es furchtbar rauscht, ganz klar die Balance der Instrumente nicht "stimmt" oder ein Musiker mal seinen Einsatz verpasst. Ja, und? Die Musik kann trotzdem großartig sein, und durch diese Fehler klingt die Sache oft sogar interessanter und spannender – manchmal möchte ich sagen "kostbarer" – als eine glatt Studioaufnahme.

Oft ist es jedoch so, dass bei einer Trackvorstellung in einem Forum vor allem über technische Parameter geredet wird und Änderungsvorschläge genannt werden. Die Intention interessiert kaum und einfach nur mal was zum anhören vorzeigen, ohne vorgenannte Handwerksdiskussion führen zu wolen, stößt auf befremden.
 
Um mal beim kulinarischen Vergleich zu bleiben: Beim Backen solltest du dich recht sklavisch ans Rezept halten, weil dein Teig sonst zu fest oder flüssig wird. Da gibt es durchaus den "einzig richtigen Weg" - das hat für mich aber nichts mit "Industrielevel" zu tun.

Beim Kochen dagegen kannst du zwar relativ problemlos vom Rezept abweichen, da kommt dennoch meist was Leckeres 'raus - aber trotzdem solltest du die Grundlagen kennen, weil der Unterschied zwischen einem Tee- und einem Eßlöffel Salz doch erheblich ist. Ein guter Koch weiß dann aber, wie er das retten kann (in gewissen Maße natürlich).

Übertragen auf Musik: wenn du keine Ahnung von Frequenzen hast, kannst du mit einem EQ Glück oder Pech haben. Wenn es aufgrund eines "Happy accidents" dann gut klingt - Glückwunsch. Bei deinem nächsten Song kannst du mit sinnbefreitem Ausprobieren aber wieder grandios scheitern.
Heißt, du solltest erstmal lernen, wie die Frequenzgänge bspw. zwischen Kick und Bass zusammenhängen und wie du untenrum "richtig" aufräumst.
Sobald du das kannst, stehen dir wiederum alle Möglichkeiten offen, und ab dann gibt's nur noch "klingt gut" oder "klingt nicht gut".

Und so ist es auch beim Musikmachen. "Eine Prise Hall": Du musst schon wissen, was damit erreicht werden soll, ob man ihn zum Beispiel als solchen überhaupt hören soll. "Den Hallregler auf 2,25" ist eine ganz sinnlose Angabe.
Dem stimme ich völlig zu, entscheidend ist hier "Du musst wissen, was damit erreicht werden soll". Das wiederum kann man aus guten YT-Videos lernen, Betonung auf "guten" - wenn also gesagt wird, warum für diesen Einsatzzweck der Regler auf 2,25 stehen muss.

Und wie auch schon von einigen gesagt: gerade bei komplexen Maschinen mit vielen Submenüs oder Tastenkombinationen kann ein Video einen schnelleren Zugang zum Gerät schaffen als nur eine BDA - sei es, weil die nur aus einem A4-Blatt mit 48 Sprachen 'drauf besteht, oder aus einem Handbuch mit 120 Seiten...
 


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