Zurück in die Zukunft: Retro Computing im Studio

Würdest Du Retro Computer im Studio einsetzen?


  • Umfrageteilnehmer
    69
Erstens: Was will ich denn mit einem Midex+ wenn ich bereits einen UnitorII habe?
Vielleicht hat @einseinsnull unter UnitorII nichts gefunden.

 
Vielleicht hat @einseinsnull unter UnitorII nichts gefunden.
Bei jemandem, der nach wie vor noch mit MacOS 9 arbeitet, war ich davon ausgegangen, daß dieses Ding bekannt ist. Ich werde da jetzt aber nicht weiter drauf eingehen, sonst driftet das zu sehr ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr cool! Ich habe auch ein Herz für retro Computer.
Allerdings nie ein ST gehabt. Bei mir ist es ein A1200 mit MusicX und Bars and Pipes.
Bei meinem 486er läuft Cubase in kombo mit einer Roland MPU-401 AT.
 
Am interessanten finde ich an diesem Thema die Frage, ob sich die damit verbundenen Hoffnungen, den kreativen Prozess betreffend, tatsächlich erfüllen.

Ich habe schon sehr häufig im Kontext Retro-Technik gelesen, dass ein größerer/modernerer Funktionsumfang als einschränkend empfunden wird; und das ist ja zunächst kontraintuitiv. Ich verstehe die Sichtweise schon, bin selbst aber nur so halb davon überzeugt.

Vom Funktionsumfang abgesehen hat man mit Retro oft zusätzliche Baustellen am Start, die nichts mit Musikmachen zu tun haben und dann auch ablenken. (ganz spontan: Reparaturen, aufwändigeres Interfacing, etliche Ergonomie-Themen, Beschaffungsaufwand, Kosten...), und das sind durchaus Themen, die frustrieren können und damit nicht unbedingt förderlich oder inspirierend sind fürs kreative Arbeiten.

Ja, also das wäre meine Frage, ob sich das denn sozusagen rentiert für diejenigen unter euch, die diese Strategie fahren.
(für mich selbst ist es eher nicht so - ich mag den alten Kram sehr, aber das verbessert für mich nicht die Inspiration, den Prozess oder den Output.)
 
Vom Funktionsumfang abgesehen hat man mit Retro oft zusätzliche Baustellen am Start, die nichts mit Musikmachen zu tun haben und dann auch ablenken. (ganz spontan: Reparaturen, aufwändigeres Interfacing, etliche Ergonomie-Themen, Beschaffungsaufwand, Kosten...),
... veraltete und unzuverlässige Speichermedien, die einem den letzten Nerv rauben können ...
 
Ich hatte früher einen Apple //e Nachbau mit diversen Erweiterungskarten, u.a. dem "Mountain Computer Music System" inkl. Lightpen (https://en.wikipedia.org/wiki/Mountain_Computer). War alles langsam und im Vergleich zu heute umständlich zu bedienen. Das Music System habe ich vor ca. 17 Jahren bei eBay verkauft, der Apple //e ist auch schon lange weg.


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Die Bilder habe ich aus dem Internet genommen, aber letztlich sah meins so aus. Die zwei Steckkarten, die über eine Brücke miteinander verbunden waren mit den Kabeln mit RCA Buchsen als Soundausgang und dem Lightpen dran. Nur war meine Mappe mit der Bedienungsanleitung ein Ordner aus dickem Kunststoff, so richtig 80er Jahre Style.


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Vorne im Stift war ein lichtempfindlicher Sensor drin. Alles ein wenig wackelig, aber grundsätzlich hatte es funktioniert.

Wen es interessiert: man findet im Internet sogar das Manual: https://archive.org/details/Mountain_Computer-Music_System_Operating_Manual/page/n1/mode/2up
 
Ja, also das wäre meine Frage, ob sich das denn sozusagen rentiert für diejenigen unter euch, die diese Strategie fahren.
Ich fahre diese Strategie rein aus technischen Gründen. MIDI SysEx und Support für anderes Vintage Gear. Liegt aber eher für den Fall der Fälle auf Lager. Kreativ bin ich eh nicht.
 
Ich fahre diese Strategie rein aus technischen Gründen. MIDI SysEx und Support für anderes Vintage Gear. Liegt aber eher für den Fall der Fälle auf Lager. Kreativ bin ich eh nicht.
Moin, dem nicht kreativsein muss ich spontan widersprechen, habe die patchbeispiele für den kobold als sehr anregend empfunden, mein dank dafür...
 
swissdoc: sry ich dachte an den amazona artikel und sehe grad das ich verkehrt lag mit der autorenschaft...
 
damit verbundenen Hoffnungen, den kreativen Prozess betreffend

…ja - nicht immer, aber bei manchen Projekten hilft eine Arbeitsweise, die einfach ‚langsamer‘ ist - bspw. durch Cassetten oder Band zurückspulen - durchaus…

…bzgl. Retro-Computern habe ich allerdings keine so positiven Erfahrungen gemacht und finde es oft sehr zäh und dann doch limitierend…
 
Und was hat dieses "Music System" im Wesentlichen ermöglicht (ohne jetzt in das Manual reingeschaut zu haben und so rein aus Interesse)? :)

der lightpen und der MS-synthesizer haben die auseinandersetzung mit der PC-basierten arbeitsweise massiv gefördert und waren, wenn ich mich nicht irre, die erste kombination aus synthese/sampling, I/O system und "controller".

mockingboard und music system waren außerdem so ziemlich die ersten ADC/DAC karten für computer überhaupt.

mitte der achtziger gab es ansonsten nur consumerschrott bis dann 1988 digidesign mit den 16-bit stereo systemen die weltherrschaft ans sich riss - parallel zur einführung der musik CD.
 
Hätte bock auf den "neuen" C64 mit fpga und hdmi - und dazu eine mssiah cartrdige und/oder defmon. Hab aber Angst dass das dann nur rumsteht weil ich schon zu viel Zeug hab :D
 
Mich würden die Erfahrungen der Threadstarterin interessieren.

Hat sich dadurch ein Einfluss auf den kreativen Prozess gemacht?
 
Und was hat dieses "Music System" im Wesentlichen ermöglicht (ohne jetzt in das Manual reingeschaut zu haben und so rein aus Interesse)? :)
Man muss den Zeitraum sehen. Das System stammt von 1980 und war für den Apple II Rechner. Das war ein soundtechnisch sehr limitierter Rechner und das System erweiterte die Möglichkeiten für eine einfache Umsetzung von Musik sehr deutlich. Es gibt eine Software, mit der kann man über den Lichtstift auf dem Monitor in einem Notensystem Noten setzen - das ist natürlich aus Sicht der damaligen Zeit extrem cool. Außerdem war der Soundausgang vom Rechner sehr simple (1-Bit), der Standard war ein kleiner Lautsprecher im Rechner, der eigentlich nur Piepstöne ausgeben konnte. Mit dem Music System hatte man einen 8-Bit Stereoausgang mit RCA Buchsen.

Ich zitierte mal aus https://en.wikipedia.org/wiki/Mountain_Computer:

"In 1980, the company introduced the Music System, an additive synthesis sound card for the Apple II that allowed users to compose music with a myriad of timbres and through multiple means, including by light pen.[6] The Music System quickly became popular among students and professors of music departments at universities,[6] and by 1981, it was the single most popular personal computer–based synthesizer.[7]: 8H  In 1982, the company partnered with Passport Designs to enhance the Music System with more complex composition software and a four-octave hardware keyboard.[8]"

In diesem Video kann man das System mal hören. Wie gesagt, immer die Zeit betrachten. Außerdem sieht man in dem Video die Mappe mit der Anleitung, die auch bei meinem System beilag:


 


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