Musikmesse - Roland Jupiter 50

Der große floppt, also wird schnell ein kleiner nachgeschoben. Wenn das neue OS 2.0 nicht mit der verqueren Grundstruktur aufräumt, sehe ich für den Kleinen auch schwarz. Haben wohl keine gescheiten Berater mehr, die Herrschaften.
 
intercorni schrieb:
Wie kommst du denn darauf? Roland praktiziert dieses Geschäftsmodel wirklich schon sehr lange.

Nur mit dem Unterschied, daß die Geräte davor weder halbfertig noch so misskonzeptioniert waren ...
 
microbug schrieb:
[...]Haben wohl keine gescheiten Berater mehr, die Herrschaften.

Doch, MacKinsey.

Wieder ein Gerät, das die Welt nicht braucht. Materialverschwendung. Dabei heißt es allenthalben, man möge die Ressourcen schonen...

Stephen
 
Stimmt schon - ich meinte eher diese Multikisten ohne Charakter.
Wenn ich schon "Supernatural" lese - vor allem im Zusammenhang mit dem Namen Jupiter - wird mir ganz übel ...
 
Solar Chrome schrieb:
(...) ich meinte eher diese Multikisten ohne Charakter.
Kann man programmieren, ansonsten ginge auch was vor dem/n Wandler/n setzten,
oder generell die Wandler ansich "charakterisieren" 8)


Gruss
 
microbug schrieb:
Der große floppt,...

Echt? :shock: Das hätte ich ehrlich gesagt nicht so erwartet. Woher weißt Du das, hast Du irgendwelche Zahlen dafür? Würd' mich sehr interessieren.
 
Kann man programmieren, ansonsten ginge auch was vor dem/n Wandler/n setzten, oder generell die Wandler ansich "charakterisieren"

Ich meine dann charakterisiere doch mal den typischen Jupiter-80 Sound!
Das geht mit nem DX7 oder einem Jupiter-8, auch mit späteren Maschinen/Workstations, wie dem D50, M1, SY99 oder vielen Waldorfs.
Aber heute klingt doch alles so beliebig, dass es schon wieder weh tut. Jeder Hersteller versucht mit einer Kiste das breiteste Spektrum abzuklopfen, um den Käufer zu imponieren. Alles werben damit "alle Sounds in einem Gerät" usw. usf. - mir persönlich geht das auf den Keks. Wer die Multieffekte von Gitarren kennt, der weiß, dass die auch alles können, aber nichts richtig. Und genauso ist es mit diese "All-in-one"-Kisten. Die können irgendwie alles, aber auch irgendwie nichts richtig gut. Das mag für eine Cover-Combo, Minimal-Setup-Maschine-Laptop-Akrobaten oder Dance-Kapellen interessant sein. Für Klangtüftler aber und Studiofreaks absolut uninteressant. Zumindest für mich.

Wenn der Jupiter-80 (laut Werbung) so gut ist wie sein "Vorbild" frage ich mich, wieso den alten Jupiter-8 dann keiner für 200,-€ bei ebay als Kellerfund, Hobbyaufgabe, etc. reinstellt. Naaja, da brökelt es doch gewaltig. Jupiter-80 oder auch die neuen Casio-Klapperkisten sind maximal aufgewärmter Kaffee und dann auch nur noch lauwarm. Korg macht sich da schon mehr Gedanken, wobei mir das alles zu live-laptop-orientiert daher kommt. Der Kronos ist an sich interessant, aber auch nix weiter, als der neue All-In-One-Dampfhammer für tausend Kohle. Den Solaris würde ich hier mal als gutes Elitebeispiel nennen. Ja, auch digital, aber mit sehr guten Ansätzen und sinnvollem klanglichen Neuland. Kann sich nur keiner leisten, sonst wäre er schon bestellt!
 
Mr. Roboto schrieb:
Echt? :shock: Das hätte ich ehrlich gesagt nicht so erwartet. Woher weißt Du das, hast Du irgendwelche Zahlen dafür? Würd' mich sehr interessieren.

Konkrete Zahlen nicht, aber so ein paar Aussagen von Leuten, die ich kenne, und die an entsprechenden Stellen sitzen. Das Ding kauft so gut wie keiner. Oder kaufen und geben schnell wieder zurück, weil sie an der verquasten Struktur verzweifeln.

Zudem: hast Du schon irgendwo einen JP-80 in freier Wildbahn gesehen? Ich genau einen, beim Tastenmann/Chef von Voice of Germany, aber der ist auch meines Wissens nach Roland-Endorser.

Normal sieht man neue Synthis recht schnell auf Bühnen vor Ort oder im TV, und nicht nur bei den Endorsern, gerade bei bekannteren Bands. Da konnte ich MOx, Motif XF und Kronos entdecken, aber nirgends einen JP-80.
 
Das Teil sind zudem einfach nur Kacke aus. Ein Nordlead ist viel schicker auf der Bühne. Speziell für solche "Show-Orchester".
 
Der Tastateur beim Raab hat lauter weiße Motifs im Einsatz, wenn ich mich nicht verguckt habe sind es 4 Stück.
 
microbug schrieb:
Das Ding kauft so gut wie keiner. Oder kaufen und geben schnell wieder zurück, weil sie an der verquasten Struktur verzweifeln.

Das hatte Roland ja schon immer gut drauf. Patches, Parts, Tones, Partials, Performances - WTF??? :mad:
Die absolute Krönung in dieser Hinsicht war der S750/770-Sampler.
 
microbug schrieb:
Der Tastateur beim Raab hat lauter weiße Motifs im Einsatz, wenn ich mich nicht verguckt habe sind es 4 Stück.

Ja, die Nordleads hatte ich ja nur als Gegenbeispiel genannt.

Weiss ist ja auch schick! Ich hatte den Eindruck, dass der Keyboarder pro Sound ein Keyboard verwendet hat. :)
 
Interessant, dabei kann der Jupiter 80 alles synthetisch nachbilden, was es je gab und klingt auch noch recht gut. Mehr ist also weniger? In 10 Jahren sind die Leute wieder analogsatt und schreien nach Kisten, die alles synthetisieren können. Ist aber auch zu teuer, das Ding.
 
Interessant, dabei kann der Jupiter 80 alles synthetisch nachbilden, was es je gab und klingt auch noch recht gut.

Aber halt bloß nachbilden. Wir sind ein wenig da, wo die Gitarristen in den 80/90er waren. Da gabs auf einmal alles. Die Röhren wollte keiner mehr und die alle haben ihre Overdrives weggeschmissen, weil es tolle Multieffekte gab und die konnte das sowieso alles. Heute passiert das mit den Synthies. Alle hauen ihre alten Teile (abgesehen von den übermäßig gehypten Analogen) aus den 80ern/90ern raus und kaufen sich Kisten wie den Jupiter-80 oder halt Software. Warte mal 10 Jahre ab, dann sind alle so überkonsumiert, dass es wieder ein Go-Back geben wird - das zeigt sich ja aktuell bereits bei den analogen Geräten. Eben weil vieles neue beliebig und charakterlos klingt. Aber genau das möchte ja der Musiker eigentlich nicht. Vielleicht kostet ein K4 in 10 Jahren 1000,-€ ... weiß mans?

Unsere gesamte Klangkultur basiert eben auf diesen Maschinen und auch die letzten Plastikkisten, werden irgendwann gesuchte Einzelstücke sein. Ein Jupiter-80 wird dann so viel Wert sein, wie ein Multieffekt aus den 80ern. Ein DX7 kostet heute immer noch mehr, als so manche Workstation, die 10 Jahre später rauskam und viel mehr kann. Aber "mehr" ist nicht immer der Garant für eine höhere Wertigkeit im klanglichen, als auch im matriellem Sinne.
 
Lauflicht schrieb:
Weiss ist ja auch schick!

Stimmt, besonders beim Solaris :)


Ich hatte den Eindruck, dass der Keyboarder pro Sound ein Keyboard verwendet hat. :)

Dito hier. Fast wie zu Analogsynth-Zeiten.

@Jörg: Diese Struktur meinte ich nicht, sondern die ganz besondere des JP-80. Soll für Livekeyboarder sein, aha. Hat sich ein Ingenieur gedacht, er wüßte, was ein Solcher zu brauchen hat - einen echten Livemusiker hat man offenbar nicht zu Rate gezogen. Und da wird immer nachgeplappert, ein Kurzweil sei schwer zu bedienen ...
 
Kann man irgendwo in knappen Worten nachlesen worin die "besondere Struktur" besteht?
 


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