Laserharfe selber bauen

Hier eine für den Arduino

http://www.instructables.com/id/Arduino ... /?ALLSTEPS

und

http://www.instructables.com/id/13-Note ... /?ALLSTEPS

FDTGCGXINM7LY3O.MEDIUM.jpg
 
Bin grad am Überlegen, was ich in der Zeit zwischen W'nachten und N'jahr mache, und ne eigene Laser Harp wäre doch ein feines Spielzeug.

Frage: Hat jemand hier so ein Ding mal selber gebaut?

Aufbau und Schaltung ist mir im Prinzip klar, bei zwei Punkten stellen sich mir aber noch Fragen:
- Was für einen Galvo nimmt man da am besten? Das Ding muss ja ordentich schnell und präzise sein.
- Und was für einen Laser nimmt man? Die "normalen" scheinen mit ihren homöopathischen Lichtemissionen kaum geeignet. Da braucht's wohl was mit mehr Power.

Mein erster Gedanke war: Irgend einen alten "Disco-Laser" ausschlachten. Wobei dann beim Galvo die Frage ist, ob ich dazu einen passenden Driver finde, der sich vom Ardunio ansteuern lässt.

Konstruktive Ideen und Input sind sehr willommen.
 
Moin,
das finde ich absolut nicht. Dann wäre ja jeder Keyboardspieler nach .... (äh.... Chopin... oder frühere) nur ein Plagiat oder Abklatsch. Oder machen wir es an Effekten fest, z.B. Talkbox....
Ich finde es hochinteressant so etwas selber zu bauen. Sieht ja auch gar nicht so schwierig aus.
Bei der technischen Ausführung scheint es aber große Unterschiede zu geben. Bei Madis kann ich im Video keine "Empfangseinheit" sehen. Der 13strahlige Bausatz sieht ja zu den Laserdioden auch LDR´s (so glaube ich) vor.
Technisch müsste das aber immer vorhanden sein, wie sollte sonst die Unterbrechung des gesendeten Strahles gemessen werden?
Weis da jemand mehr?
gruß pete
 
Bei der technischen Ausführung scheint es aber große Unterschiede zu geben. Bei Madis kann ich im Video keine "Empfangseinheit" sehen. Der 13strahlige Bausatz sieht ja zu den Laserdioden auch LDR´s (so glaube ich) vor.
Technisch müsste das aber immer vorhanden sein, wie sollte sonst die Unterbrechung des gesendeten Strahles gemessen werden?
Weis da jemand mehr?
gruß pete

Es wird keine Unterbrechnung festgestellt, sondern eine Reflektion.
Im Gerät am Boden ist nicht nur ein Laser Emitter, sondern auch ein optischer Sensor. Wird ein Laser mit der Hand gebrochen, wird Licht auch nach unten reflektiert. Dies wird durch den optischen Sensor erkannt. Die Ablaufsteuerung kennt die Position des Umlenkspiegels und weiss daher zu jedem Zeitpunkt, wo der Strahl ist. Indiziert der optische Sensor den Empfang reflektieren Laserlichts (über einem bestimmten Schwellenwert), kann auf diese Weise die gespielte "Note" ermittelt werden.
 
Gibt ja Laserentfernungsmesser zur "Unterbrechung" dann gleich noch Midi CC Daten für die Distanz dazu modden...
 
Tja, bei der Lasertechnik hat sich sehr viel getan.

Ich habe 1993 das Glück gehabt für die örtliche Produktion der beiden Jarre-Konzerte in der Berliner Waldbühne zu arbeiten. Das waren sieben spannende Tage. Ich war damals mitten im Studium für Theater- und Veranstaltungstechnik und habe nebenbei gejobt. Am Montag ging es los mit ca. 3 Tagen Aufbau für die Stahlkonstruktion der Bühne, die vor die eigentliche Bühne in der Waldbühne gesetzt wurde. Das erste Konzert war am Samstag. Jarre selbst war nach meiner Erinnerung ab Donnerstag anwesend für Proben und Pressetermine etc. Die Kapazität der Waldbühne war durch den Einbau der Bühne von 22.000 auf ca. 14.000 Plätze reduziert. Das erste Konzert war ausverkauft, aber für den zweiten Termin waren nur schlappe 7.000 Karten verkauft.

Ein Highlight waren die Laser, es gab zwei Projektionslaser und den Laser für die Harp. Ich habe das damals für das Studium dokumentiert und gerade noch einmal nachgelesen, es waren 20 Watt Laser. Die Anlage wurde vom TÜV abgenommen, bei der Leistung wohl üblich. Der für die Harp war ca. 1,50 m lang und wurde entsprechend unter der Bühne platziert. Wenn ich mich richtig erinnere hatten die Laser eine Wasserkühlung. Für den Strahl wurde eigens ein Gitterrost geschweißt und in den Bühnenboden eingepasst. Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, wurde mitten in der Nacht die Harp nur über die Monitor-PA probiert.
Jarre selbst stand an der Harp. Damals hatte er einen verkabelten Handschuh an. Daher ist meine Vermutung, dass der Handschuh selbst einen Sensor enthielt und darüber ledliglich eine feste Sequenz getriggert, bzw. ein Gate-Signal erzeugt wurde.

Hier mal ein paar Impressionen, leider nur abfotografierte Fotos aus meinem Bericht fürs Studium. Ich muss mal den Rest der drei Filme suchen und die Negative digitalisieren lassen. Ich konnte damals bei den Proben auf der Bühne fotografieren...
 

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Nice, vielen Dank für die spannenden Impressionen. Ist immer ein spezielles Ereignis, wenn man die Künstler selber aus der Nähe erleben darf.

Wenn ich mich richtig erinnere hatten die Laser eine Wasserkühlung.

Kann ich mir gut vorstellen, ein 20 Watt Laser damals resp. dessen Netzteil wird wohl ordentlich Wärme produziert haben. Zumal das Ding auch nicht gerade in einem ansonsten kühlen Umfeld gestanden haben muss.

Damals hatte er einen verkabelten Handschuh an. Daher ist meine Vermutung, dass der Handschuh selbst einen Sensor enthielt und darüber ledliglich eine feste Sequenz getriggert, bzw. ein Gate-Signal erzeugt wurde.

Habe vorher beim googlen einen Harfenbauer in Frankreich entdeckt, der angibt, JMJ nutze seine Harfe. Die wäre dann nach den gleichem Prinzip wie oben (Messung von Lichtreflektion) aufgebaut. Auf den aktuelleren Videos auf yt zieht er weiter weisse Handschuhe (bessere Streuung?) und Brille (Schutz) an, sieht aber nicht so aus, als ob die Handschuhe noch verkabelt wären.
 
Außer bei Jarre selbst wirkt alles andere super peinlich nachgemacht.
Das stimmt.
Hatte mal eine professionelle Laserharp recht günstig angeboten bekommen, aber dann auch die Finger davon gelassen.
Egal wie gut du deine Peformance damit dann auch ausschaut und wie toll dein Konzert wird, aber alle werden dich immer wieder auf JMJ reduzieren. Jarre hat dieses Ding nunmal für sich gepachtet, so wie Oscar Sala sein Trautonium.
 
> intercorni schrieb:
> Außer bei Jarre selbst wirkt alles andere super peinlich nachgemacht.

Wenn's Spass macht, macht's Spass.
Und da JMJ das Ding ja auch nicht erfunden hat, sondern einfach nur der prominenteste Nutzer ist, kann ich auch nicht nachvollziehen, warum das peinlich sein soll.

Ansonsten aber vielen Dank für den konstruktiven Beitrag.
 
Wenn's Spass macht, macht's Spass.
Und da JMJ das Ding ja auch nicht erfunden hat, sondern einfach nur der prominenteste Nutzer ist, kann ich auch nicht nachvollziehen, warum das peinlich sein soll.
das ist richtig, aber auf die Bühne würde ich damit nicht gehen wollen.
Und dann braucht man dazu auch Nebel, sonst wirkt das nicht.
Gibts ja alles auch fertig und funktionierend zu kaufen, die Dinger liegen preislich bei 8-900 Eus.
 
das ist richtig, aber auf die Bühne würde ich damit nicht gehen wollen.
Und dann braucht man dazu auch Nebel, sonst wirkt das nicht.
Gibts ja alles auch fertig und funktionierend zu kaufen, die Dinger liegen preislich bei 8-900 Eus.

Mit sowas Selbstgebautem würde ich mich nicht auf die Bühne wagen - same page.
Meine Absicht ist, über die Feiertage ein spassiges Projekt zu realisieren. Realistischerweise wird's ein paar Tage intensiv genutzt (die Verfügbarkeit einer kleinen Nebelmaschine vorausgesetzt - da bin ich auch ganz bei dir), danach wir das Ding vermutlich nur noch ein paar wenige Male im Jahr rausgeholt, meistens wohl weil's jemand anderer mal antesten möchte. Aber das passt, ist doch noch besser, wenn auch noch andere etwas Spass damit haben.
 
ja, so ähnlich ordnen das die akteure auch ein.

natürlich ist es unvermeidlich, dass der eine etwas kreiert und der andere es bekannt macht und/oder erfolgreich für sich einsetzt, aber es hat halt zumindest im ersten moment für den erfinder nicht nur erfreuliche seiten, zumal man ja möglichweise dinge gar nicht mit dem gedanken erfunden hat, dass sie bekannt werden. :)

es ist ein klassischer fall, wie er überall passiert wo kreative köpfe, die geschäftsleute sind auf kreative köpfe, die keine geschäftsleute sind treffen.

rainer sauer beschrieb es in einem artikel mal wie folgt:

Heute gehört Bernard Szajner (hier bei einem Liveauftritt in den 1980er Jahren) zu jenen vergessenen und übersehenen Figuren einer Musikgeneration, die um Lichtjahre innovativer war, als man es sich angesichts der heutigen Kommerzmusik überhaupt vorstellen kann. Szajner war damals einer der Pioniere auf seinem Gebiet, nicht nur in Frankreich sondern weltweit. Dass nicht er die Lorbeeren für seine Laser-Harfen-Erfindung (oder: "Syringe" / "Syrinx", wie er sie auch nennt) erntete, sondern "der andere Franzose", wie er Jean-Michel Jarre lange Jahre nannte, schmerzte ihn eine Zeit lang, aber heute hat Bernard Szajner seinen Frieden mit der Sache gemacht. Der Zeitschrift Telerama gegenüber sagte er: "Ich habe es erfunden und er hat er populär gemacht. Ich mochte es ja, im Verborgenen zu leben, arbeitete damals sozusagen hinter geschlossenen Vorhängen."

Die Erfindung sorgte anfangs für großes Aufsehen und die Plattenfirma Dreyfus vermittelte Bernard Szajner an den bekannten Musiker, Komponisten und Produzenten Jean-Michel Jarre. Der war von der Laser-Harfe begeistert und wollte sie 1981 für seine Konzerte in China einsetzen. Szajner willigte ein und hoffe auf Anerkennung und einen Geldsegen im Zuge der Show. Aber nichts dergleichen geschah: In der Musikwelt ist die Laser-Harfe bis heute eine Jarre-Harfe. Für den Erfinder eine herbe Enttäuschung, die ihn so sehr ärgerte, dass Bernard Szajner seine eigene Laser-Harfe demonstrativ zerstörte.


es gibt ja auch immer noch ein paar zehntausend leute, die ernsthaft glauben ein gewisser roger nichols hätte als erster die mehrstufige dynamikbearbeitung genutzt, und nicht etwa ... ach lassen wir das besser. :D
 
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  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
wenn du damit heute auftrittst kommen die leute auf dich zu und sagen "ey das ist aber nicht vor dir, das hast du von jmj!" - dann könntest du ihm anworten, "ne, das ist von bernard szajner, der jmj hat das auch nur geklaut", und dann sagt der andere wieder "ja aber von dir ist es jedenfalls auch nicht!" haha, wie absurd.
 
Zuletzt bearbeitet:
seh das auch so wie Bernie u. andere oben - wer die von JMJ eingesetze Laserharp so nachbaut, wird immer in die JMJ Schublade gesteckt werden. Wozu aber das antiquirte Teil nachbauen ? Statt 20W Argon Laser mit 7kW Anschlußleistung und TÜV abnahmePFLICHTIG ( nicht nur "bei der Leistung wohl üblich ") gibt es ja heute in der Medienkunst/visual music einfachere DIY geeignete Möglichkeiten: als Sensor würde ich zB eine Kinect verwenden, die gibt es ab 40€ in der Bucht oder ein ganz modernes "KI" board, wie jetson nano, mit einer(web)cam dran. Das kostet auch noch 2stellig. rote,grüne und lila (405nm) laserpointer module gibt es für <5€ beim Chinamann. Davon viele als fester Lichtvorhang , so spart man sich den Galvo für das JMJ 1trick pony. Wer dichter am Orinal bleiben will, kann die Lasermodule ja auf Modelbauservos montieren und den Laservorhang damit auf- und zumachen. Die Laserpointermodule halten genügend lange, wenn man sie mit 50% des Maximalstroms betreibt. Auch diese sind keine Spielzeuge und es gelten die geltenden Vorschriften. Alternativ, ist halt schon weniger sexy als Laser, könnte auch ein Beamer zur Projektion von (dynamischen) Lichtmustern zum Einsatz kommen. Einfache DIY möglichkeiten gibt es jedenfalls viele.
 
Statt 20W Argon Laser mit 7kW Anschlußleistung und TÜV abnahmePFLICHTIG

20Watt werde ich wohl nicht brauchen. Aber die 5mW Module werden halt eher auch nicht reichen.

Was den TÜV betrifft, lass mich das mal so formulieren: Wir im Süden ausserhalb Deutschlands sind da etwas unverkrampfter :)

als Sensor würde ich zB eine Kinect verwenden, die gibt es ab 40€ in der Bucht oder ein ganz modernes "KI" board, wie jetson nano, mit einer(web)cam dran.

Damit ich's richtig verstehe: Du würdest eine Einzelbildauswertung machen, z.B. mit 30fps und auf jedem Bild mittels einem gelernten Model eine Hand mit einem Laserpunkt versuchen zu erkennen? Und zwar im Abhängigkeit von anderen, nicht reflektierten Lasern. Dabei dürfte der ganze Prozess von "digitales Foto machen" über "durch das Modell rödeln lassen" bis "Midi Note ausgeben" vielleicht so 10 ms dauern, um nicht zu viel Latenz aufzusammeln?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
warum laser und warum nicht LED strahler.

kameras als rezeptoren vorausgesetzt würde das viele probleme auf einmal lösen.
 
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Coldplay waren glaub ich die einzigen, die für mich die Laserharfe aus der Jarre-Schiene rausgeholt hatten, damals zu "Midnight" auf der Ghost Stories - Tour. Waren aber auch regenbogenfarbige Dinger und eine ganz andere Art an die Sache ranzugehen, eher ins FX greifend. Wer eine grüne Laserharfe auspackt und damit Lead spielt, aber nicht Rendez Vous 3, ja, der wirkt dann eben wie die Kopie. Ist bisschen wie Rammstein, alles was auf die Bühne steht und zu stumpfen Riffs rrrrrrr sagt, wirkt noch peinlicher als das Original.
 
Damit ich's richtig verstehe: Du würdest eine Einzelbildauswertung machen ...
Es gibt doch, m.E. deep-learning- also trainings-freie, Anwendungen zum tracking 2er Lichtpunkte. <=10ms halte ich für kaum machbar, das hatte das JMJ Teil vermutlich auch nicht.
Würde evt. eine vertikale Maske mit den N Lichtfingerpositionen über den frame legen, N* eindimensionales Histogramm etwas filtern/fitten, dann N* Maximum bestimmen. Die Reaktionszeit wird dann sicher durch die 30fps der Kinect begrenzt.
 
Aber wenn du heute mit einer Laserharp auf die Bühne gehst, wird automatisch dieser Vergleich mit JMJ gemacht.

Cool wäre, damit auf die Bühne zu gehen und dem verwirrten Publikum dann statt eines JMJ-Abklatsches knüppelharten Tekkkno oder abstraktes Modulargebritzel im Dreizehn-neununzwanzigstel-oder-so-Takt à la Autechre o.ä. darzubieten :mrgreen:.
 
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