NI Absynth 4 – Test

Synthesizer VSTi für MAC/PC ABSYNTH

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Native Instruments Absynth
Synthesizer Database

Native Instruments –

Absynth 4 – Software Synthesizer (von Moogulator).

native instruments absynth4

Spannend war es in mitte bis ende 2006, Native Instruments bringt auf einen Schlag eine Reihe dicker Update-Pakete heraus – zuletzt auch Reaktor für Intelmac. Absynth ist sicher bereits als gereiftes Projekt zu sehen mit der 4 vor dem Punkt. Zwischenzeitlich hat es auch Kore in einige User-Häuser geschafft und legt teilweise auch eine Grundlage für ein neues System, welches das Auffinden und Sortieren vereinfacht. Mac-Nutzer werden natürlich die Intel-Portierung begrüßen, ohne die Audioprogramme nicht brauchbar sind. Der Doppelkernprozessor erfordert auch eine Multi-Threading Programmstruktur, um die neue Kraft effektiv nutzen zu können. Der Universal Code beinhaltet nun Versionen für Intel und Power-PCs. Für Windows-Nutzer ist diese Änderung nicht entscheidend, vielleicht wird Vista auch einige Änderungen nötig machen? Neben einigen Neuerungen zunächst: Hefte raus! Klassenarbeit:

Geschichtsunterricht – Der generelle Aufbau
Tatsächlich hat Absynth bereits eine längere Geschichte. Brian Clevinger brachte die Grundstruktur, die Native Instruments etwas später VST-Tauglichkeit einhauchte. Die Philosophie hinter dem Programm ist ein komplexes „semimodulares“ Synthesizersystem ohne komplizierte Patchkabeleien , jedoch mit vielen Möglichkeiten. Dieses war bereits in der ersten Reinkarnation in beachtlicher Qualität und stellte viele andere Softwaresynthesizer weit in den Schatten, wenn es um komplexe Klänge ging. Absynth bietet drei Oszillatorenstränge, die jeweils zwei flexible „Module“ zur Auswahl bietet. Jedes Modul bietet freie Wahl zwischen Filter, Ringmodulator oder Frequency-Shifter. Die Filter bieten alle bekannten Filtermodelle, sowie Allpässe und Kammfilter (Anm.: Allpassfilter filtern letztlich nicht, jedoch verschieben sie die Phasenlage). Ein Frequency Shifter ist in einem Synthesizer eher eine Einheit zur Verfremdung, es geht primär nicht um Pitch-Shifting, denn das könnte man dem Stimmen der Oszillatoren schon erreichen. Gedacht sind Ringmodulation und Shifter, um Obertöne hinzuzufügen, während Filter diese gezielt reduzieren können. Auch die Oszillatoren sind derart wandlungsfähig. Sie liefern eine oder zwei gegeneinander verstimmbare unterschiedliche Wellenformen, spektral-additive Fähigkeiten oder Sampling an. Zusätzlich sind FM (Frequenzmodulation mit zwei Oszillatoren innerhalb eines Oszilllators) und verschiedene Granular-Sample-Modi vorgesehen, die ein Sample und Spektrale Wellen verarbeiten können. Sie ermöglichen eine elastischere Form von Audio bis zu einem „Stillstand“ innerhalb eines ständig abgespielten Samples, ohne die Tonhöhe zu verändern. Der in Absynth 3 neu hinzugekommene Modus für Fraktale ist auch enthalten und macht eine Obertonstruktursteuerung möglich, die klanglich an eine Alternative zu Oszillatorensynchronisation oder Waveshaping erinnern kann. Es gibt drei komplexe LFOs, die faktisch jedem Parameter zugewiesen werden können, dabei gibt es 3 freie und einige „hartverdrahtete“ oder einem bestimmten Zweck zugedachte Modulationsziele pro LFO. Die LFOs können die gleichen Wellenformen verwenden wie die Oszillatoren, also auch selbst gezeichnete Verläufe. Auch die neuen Morph Funktionen können mit den Wellenformen verwendet werden, dazu jedoch später mehr. Die wohl beeindruckenste Abteilung sind die mehrstufigen und zum Tempo synchronisierbaren Hüllkurven, die ebenfalls eine eigene Abteilung verdient haben. Der Gesamtstruktur der 3 Module, die in drei Strängen organisiert sind, folgen zwei weitere Mastermodule. Sie waren in bisherigen Versionen von Absynth fest als Modulator, gefolgt von einem Filter geschaltet. Inzwischen sind auch diese beiden Module ebenfalls frei definierbar als Modulator oder Filter und identisch mit den Funktionen der 3 Modulstränge (natürlich können sie keine Oszillatoren sein).
native instruments absynth4

Die Effekte hängen physikalisch an diesen beiden „Mastermodulen“ und sind ebenfalls ungewöhnlich, sie bieten alternativ Röhrenmodelle, Resonatoren (3fach), Delays (3fach) oder Kammfiltereffekte (6fach), welche aus speziell gekoppelten Feedbackdelay-Schleifen nebst Filterung bestehen. Somit sind sie fast eher eine Art Physical-Modeling-Light Zugabe.

Neu und besser
Endlich, jetzt geht es um die Neuerungen: Derer gibt es auf den ersten Blick wenige, auf den zweiten deutlich mehr. Übersichtlichkeit ist dabei ein neues „Feature“. Die durch Kore generell bei Native Instruments eingeführte Soundbrowser-Denkstruktur ermöglicht einfachere und musikalisch sinnvolle Suchfunktionen, die mit Schlagworten arbeiten – das ist übrigens nicht nur etwas für Preset-Liebhaber, denn es hilft schnell beim Auffinden musikfunktionell ähnlicher Klangalternativen im Song. Man klickt einfach auf Attribute wie „dunkel, warm, metallisch, sequenziell, Genre, etc.“ und bekommt nur noch die passenden Klänge angeboten. Ebenso durch Kore motiviert sind die 16 Makro-Controller. Sie sind intern frei benenn- und routbar und sind für die Arbeitsweise mit musikalischen Begriffen gedacht. Die Begriffe pro Patch werden in Kore immer angezeigt und stehen daher immer sicher zur Verfügung. Eine normale Controllerbox kann auch genutzt werden, jedoch müssen sie prinzipbedingt ohne Displaybeschriftungsübergabe auskommen.

Absynth als Effektbox?
Wirklich neu ist die Einspeisung von vier Audiosignalen als Modulatoren- oder Triggerquellen. Absynth 4 ist surroundfähig und damit sind seine Oszillatorstränge im Raum frei verteilbar. Effekte und die Synthesemodule können direkt über Live-Signale oder Audiospuren von einem Sequenzer gesteuert werden. Sehr interessant ist die Steuerung von Granular-Oszillatoren durch externe Signale, beispielsweise könnte ein Sprachsample durch den Verlauf einer Stimme oder eines Drumloops im Sample umher springen und damit eine Art Warp-Cyber-Rap erzeugen, welcher im Rhythmus des eingespielten Beats Wortfetzen abfeuert (oder eher durchfährt). Es gibt sicher nicht viele „Filterboxen“, die dazu in der Lage sind. Die Oszillatoren bieten alternativ die Einspeisung von sechs Audio-Signalen an (Stereo pro Oszillator), um bis zu 8 Ausgänge via Surroundmix zu beschicken. Somit ist Absynth nebenbei auch ein Luxus-Surround-Effektsystem für Ereignisklänge und Filmmusik mit insgesamt 8 frei belegbaren Filtern, Ringmodulatoren, Frequenz-Shiftern oder Waveshapern sowie Effekten.
native instruments absynth4
Zugabe! Mehr Synthese
Natürlich gibt es auch in der Synthese-Abteilung Neuigkeiten. Die Spektraloszillatoren bekommen Nachwuchs in Form einer Morphing-Funktion. Die Wellenformen können als Spektrum (mitsamt ihrer Phasenlage) oder direkt als fertige Wellenform eingezeichnet werden. Zwei dieser Wellen sind stufenlos ineinander überblendbar.
Die aus genau einer Periode (Wellenberg/Wellental) einer Welle bestehenden Wellenformen besitzen zwei „Locator“-Paare, die das Morphing noch einmal beeinflussen können (vor allem die Phasenlage und Verschiebungen innerhalb der resultierenden Welle). Nicht neu, jedoch das absolute Hammerargument sind die bis zu 68stufigen, frei bieg- und formbaren Hüllkurven. Sie bieten verschiedenste Voreinstellungen, die auch einen 16-Step-Modulations-Sequenzer abbilden können. Dabei können Hüllkurvensegmente auch mit einer Art Lauflicht-Step-Vorgabe rhythmisch wiederholt werden. Die bisher flexibelste Kompromissfindung aus Sequenzer und Hüllkurve kann auch in ihrer Kurvenform zwischen den einzelnen Punkten frei eingestellt werden. Als Hilfe zu den Hüllkurven gibt es ein omnipräsentes ADSR-Hüllkurven-Set, welches als eine Art „Schnelleditor“ sofort in die aktuell gewählte Hüllkurve eingreift. Ein LFO innerhalb jeder Hüllkurve (!) ermöglicht dazu noch einen schwingenden Verlauf entlang des eingestellten Hüllkurvenverlaufs. Im einfachsten Falle können so einfache Fade-Ins geschaffen werden. Übrigens können die Hüllkurven per Controller proportional durchfahren werden. Es dürfte schwer sein, hier noch etwas zu vermissen. Mir fiel nur noch der bedingte Sprung zwischen den Segmenten ein. Ältere Absynth-Nutzer erinnern sich: Alle angewählten Hüllkurven werden direkt angezeigt und sind leichter direkt zu vergleichen, was für FM-Klänge besonders hilfreich ist. Die Anzahl der Hüllkurven ist unbegrenzt. Wem hier nichts einfällt, der sollte sich ins, ansonsten löbliche, Bäckerhandwerk zurückziehen.


Fazit
Negatives will mir nicht so recht einfallen. Die Performance auf einem G5 / 2.5 Ghz Testrechner braucht relativ wenig DSP-Rechenschmalz. Ein sehr aufwendiges Patch mit vielen Hüllkurven und 10 Stimmen nutzt etwa 50% der Rechenkraft.
Absynth 4 ist sicher weit vorn bei der Wahl für Ambientflächen, (Film-)Sounds mit sehr viel Bewegung und auch für Effekte mit bis zu sechs Audiosignalen. Die Möglichkeiten sind enorm und die neuen Features sind für Kore oder Intel-Mac-Nutzer sicher bereits eine Berechtigung zum Kauf. Man hat bei den Updates recht gleichmäßig an alle Fraktionen gedacht: Reine Klangnutzer finden schneller Sounds, Synthesetüftler können nun sehr weitgehende Effekte erstellen, „Schein-Wavetables“ mit der Morph-Funktion erstellen und die „Module“ in ihrer Funktion frei bestimmen. Wenn Native Instruments noch einen lustigen Werbeslogan sucht, so wäre das vielleicht „nie war er so modular wie heute“.


Retrospektive: Absynth 3 kam dez.2004..Die hier geschilderten Funktionen betreffen das Grundschema von Absynth von 1-2, Zu Version 3-4 folgen sobald möglich zusätzliche Tests..
dies sind optische Sachen, ein Browser der nach bestimmten Attributen Sounds raussucht, Intel-Festigkeit für die Macs (Dual Core / Core 2 Duo..) und natürlich auch neue Sachen, meist Details wie Step-Hüllkurven und besseres Routing und veränderungen bei den Effekten und der Optik und einer ADSR-Macro-Steuerung..

ABSYNTH 2
Test by moogulator. fragen dazu am besten im FORUM

ABSYNTH 1 (alter) TEST / GRUNDLAGEN.. befindet sich ganz unten…

der TEST!!!.. UPDATE zu ABSYNTH 3:
einige verbesserungen bei grid/env zeug ist jetzt endlich nur ein fenster (weniger chaos) hat einige neue nette funktionen.. ua fraktale sachen (also chaos und geordnetes chaos als weiterererer input.. nicht doof..
aber richtig interessant sind die hüllkurvensachen.. da gibt es zzt keine konkurrenz in sachen darstellung und möglichkeiten..

Langerwartert, nun ist er da! Der Absynth aus der berühmten Kellerei Native Instruments.
Wer möchte,kann auch den alten ABSYNTH 1Test nochmal lesen, dennoch gab es einige Anderungen drum hier ein gänzlich neuer Test..

Absynth 2 kann auf XP/2000/98/ME – man empfiehlt allerdings schon 1Ghz, Mac OS X (jau!!) und OS 9 laufen. – ein 500er sollte es aber auch beim Mac schon sein. OS X bevorzugt.

Die Installation ist eigentlich problemlos. Mein etwas wählerisches Laufwerk brauchte allerdings 2 Versuche..
Die Software ist durch zwei Bohrungen auf der CD geschützt (das macht das laden etwas langsam.. aber das muss ja nur beim installieren sein, daher sicher kein Problem).
Damit man nicht wie ein DJ immer mal die CD rausholen muss, arbeitet NI nun wie bei Reaktor mittels Registration und Challenge Code übers geliebte Netz. Damit sind non-internet Menschen heute sicher keine Freunde dieses Verfahrens.. In der Praxis ist das aber ein guter Kompromiss zu den meissten anderen bekannten Verfahren, denn lieben wird man keines. Aber dennoch: Defaktor muss man bei Netzverbindung eigentlich nur ein paar Knöpfe drücken und hat dacfür 30 Tage zeit. (Ein spezielles Registrierprogramm tut das). danach bekommt man eine Email und pasted das ganze wieder in das Registriertool. Nochmal klicken. Fertig. Hatte das in 5 Minuten erledigt. Den Code im Handbuch muss man dennoch eingeben. In der heutigen Zeit wundert das sicher keinen mehr. NI kann nur leben und updates wie dieses machen,wenn auch jemand kauft! Fazit: Fair und erträglich und auch recht einfach.

Stimmen: Die Polyphonie wird manuell eingestellt. ein 800PB ist damit auch 16stimmig spielbar. Einzige Vorsicht,die auch das einzige gefährliche im Test darstellte: An der Grenze der CPU arbeiten!.. Hier sollte man immer ein bisschen reserve einplanen und bei 60-80% sich einpendeln. Erst DANN die Stimmen hochschrauben. Wenn man das beherzigt, kann man gut arbeiten.
absynth 2 synthesizer keyboard
THE Eingeweide
Winzer unter sich beim melken des absynthischen Weines:

Basis und Grundlage ist beim Absynth 2 eine Struktur mit 3 Oszillatoren, diese können getrennt pro Oszillator durch je einen Filter und Shaper geleitet werden um per Waveshaping nocheinmal verformt werden zu können. Danach folgt ein Masterfilter und Effekte, welche Pipe , Multicomb und Multidelay bietet. Diese sind aus der physical modelling Denkweise übernommen und simulieren eine Röhre (Pipe) oder einen Mehrfachkammfilter.. Die Filter bieten div. Flankensteilheiten LPF,HPF und BPF,Notch sowie Kammfilter (Kerbfilter) und Allpassfilter ,der sicherlich auch das Mitgeheimnis hinter den organischen Klängen ist.. (bis zu 8polige Filtertypen, mit Resonanz)
Allpass lässt zwar alles durch, es gibt aber Phasenschiebungen,die interessant sind! Das tun normale Filter auch.. aber hier ohne Filterwirkung .. klingt wie das Wort „Swirrrrl“.. nach Space und etwas unpackbar – in musikalischer Sprache…
3 LFOs können Einfluss nehmen und auch Midi Controller. Es gibt auch einen kleinen Sequencer für kleine Demos.
(ps: Unter Synth? findest du ein Glossar,falls dir ein paar Begriffe nicht sagen!)

Die blanken Fakten sind aber sicher vielen schon bekannt. Der Kern von Absynth steht aber unter der Haube:
Damit Licht aus, Spot an für die Oszillatoren:
Es gibt für jeden der Oszillatoren folgende Verwendung sich vor freude Ohnmächtig zu schwingen:

-Single oder Double (damit gibt es quasi 2 OSCs pro Oszillator – quasi „Ich bin zwei Öltanks in einem“)
-FM
-Ringmodulation
-Samples (das ist neu!!!)
-„Granulare“ Samples (das ist noch neuer!!)

Die ersten kannte der Absynth-Trinker ja schon vom „alten“ Absynth. Kurz handelt es sich dabei um einen additiven Wellenform-Oszillator, der aus eine Reihe von fertigen Grundwellenformen wählen kann oder diese einzichnen kann mittels dieses netten Waveeditors:
absynth 2 waveform
‚im WAVEFORM Mode kann beliebig eine Wellenform eingezeichnet werden oder mittel zweier Cursorpositionen ein Bereich noch schneller verändert werden (hier als 2 Linien zu sehen), Da Kurven sonst immer etwas schwer von der Hand gehen: Der editor hilft sehr praktisch damit und man kommt erstaunlich schnell zum Ziel. Besagt 2 Linien dienen dem anheben oder absenken des gesamten Bereichs dazwisschen. Sehr schön. Wellenbiegen ist also einfach. Dazu gibt es den Spectrum Editor, dieser bietet eine andere Darstellung: Additive Regler sorgen für leichtes einstellen eine Grundwellenform.. Dabei wird in blau die Phase und mit den nach oben zeigenden Bälkchen kann man sein Pferd anbinden,wenn man in den Saloon will. Nö, natürlich nicht, das sind die Amlituden der jeweiligen Frequenzbereiche. Ein bisschen wie in „mini-Additiver“. So sieht das dann auf dem Schirm aus:
absynth 2 additiv spectrum
Mittels dieser Methode kann man also Wellenformen destillieren für den Single oder Dual Mode oder auch als Wellenform für den LFO (ja! das ist KEIN Witz!)
Atempause.
Hast dus? Die Wellenformen für einen LFO sind also schon derart Komplex, da gibt es kaum Hardware die da mithalten kann! Software auch wenig, sehr wenig.. Dazu sind die LFO in den Audiobereich ragend,damit kann man also schon dem filter einen FM-Metallschwall entlocken.

Das geht auch mit dem Dual Mode. Ein klassischer „Oktavversetzter Oszillator / Suboszillator“ ist also hier versteckt.
Dieser ist natürlich auch Basis für FM und Ringmod, so kann hier ein einfacher 2-Oszillator FM oder Ringmod Klangkörper erzeugt werden innerhalb eines Oszillators.

Gesampelter Weiiiiiin..
Nun das NEUE: SAMPLES
Zu den bekannten oben beschriebenen kommt nun das Sampling. Absynth will allerdings nicht ein „Ich brauch n Klavier“- Sampler sein mit Akai Import und ähnlichem Ballast. Nein, hier wählt man ein Sample (AIF,WAV oder SDII) aus und kann manuell den Loop (start/ende) einstellen (oder die eingestellten Werte des Audiofiles nutzen).
Allein dies bietet nun eine Fülle von komplexen Basisklängen schon im Oszillator. Hier ist natürlich „nur“ ein Sample pro Oszillator machbar. Ein Samle kann Mono aber auch Stereo sein! (Oszillator 2 Eintellungen sind die eines Samples)

Der Oberknaller ist aber der GRANULAR Mode:
dabei gibt es die Parameter ,die hier Links im Oszillator 1 zu sehen sind:
absynth 2 filter & waveshape
WATT ISSN GRANULARMASCHIN‘

Reaktoruser kennen es vielleicht: Ein Sample kann hier beliebig verlängert oder verkürzt werden unabhängig von deren Tonhöhe. VariOS oder Vsynth user kennen das ja auch schon: Ein Sample spielen,welches nicht den Micky Maus Effekt zeigt und bei höheren Tonlagen eben auch recht kurz wird und in den Tiefen ewiglang wird.. Diese beiden Parameter sind hier getrennt. Nebenbei: Alle diese Parameter können durch LFO oder Envelope (Hüllkurve) moduliert werden (!).
Der Granular-Zerleger hat nicht nur diesen Vorteil: Es entstehen auch einige digitale Spezialeffekte durch die Granulierung. Ein Sample kann so mittendrin angehalten werden und eingefroren! Dennoch klingt es weiter. Das ist ein bisschen mit Waldorfs Wavetable-Prinzip zu vergleichen vom klanglichen Eindruck gesehen! Zusätzlich können die Paramter noch mit Zufall beeinflusst werden, hierdurch kann man mit einem Sample ein Samplesegment mit „ungefährem darinherumzappeln“ einen neuen Klang erzeugen,welcher flexibler ist als nur Rauschen oder ähnliches zu nutzen.

Die Rechendichte und breite der „Grains“ ist ebenfalls justierbar und ist klanglich mit „Dichte“ und „Zerstücklung“ nur grob erklärt.. Es ist einfach die Feinheit der einzelnen Grains.. (Granularsynthese Erklärung hier)
Bildlich? Bittesehr: Zerhacken wir ein Klavier in 1000 Teile oder in 10000000?

Davon haben wir ja 3! Eine Freude tanzender Digitalfetzen! Analog kann das nicht ;)

Bevor der Leser sich selbst granuliert noch schnell Worte zu den Hüllkurven!
die haben nämlich auch dazugewonnen. Dazu dieses feine Fixierbildchen:
absynth 2 hüllkurven envelopes
Neben den vielen Segmenten,die hier machbar sind (68) gibt es, wie hier in der Mitte in der obigen Abbildung zu sehen ist, einen LFO,den man einer Hüllkurve überlagern kann.. Das klangliche Resultat sind beliebig ein und ausfadebare – automatisierte LFOs einzusetzen.. Diese Welle kann ebenfalls auch wieder eine im Waveform Editor gebastelte sein (!)
Alternativ zum normalen durchlauf gibt es auch das synchronisieren zur Midiclock und eine besondere Funktion, die ebenfalls brandneu ist und bisher SO auch noch in keinem Synthesizer vorhanden: Per Controller kann man den kompletten Hüllkurvenverlauf abfahren lassen. Der sonst relevante Faktor ,der das tut ist die Midiclock oder eben einfach die Zeitachse (das machen alle) – aber hier dreht man also am Knopf (oder was man auch immer zuweisen mag.. ist natürlich frei wählbar) und kann den Kurvenverlauf so langsam mit der hand durchfahren! für fertige Verläufe kann man zB einen komplexen Megaschwabbler machen aber auch einfach nur das ein- und abschwellen. Zwischen den Segmenten kann eine Kurve gewählt werden. Also weit komplexer noch ,als das mit dem Andromeda ginge (auch nicht gerade eine Miniausstattung) – ok der Hardwarevergleich hinkt.. Leser! Du weisst es doch schon: Diese Hüllkurve kann wesentlich mehr!! Dazugekommen ist auch der Link Mode: Damit kann man verschiedene Hüllkurvenverläufe koppeln, diese habe nauch eine „Master Hüllkurve“,welche die anderen mitverstellt. Dennoch sind sie dann nicht gleich, es gibt gewissermassen „Anfasser“,die sie verbinden und so auf Wunsch ähnlich aber doch nicht gleich sein lassen.. Um dem Sample noch einen gewissen Schliff zu geben ,kommt hier ein weiterer kleiner grosser Hammer:
Sample Jump – Dahinter verbirgt sich eine Art. Mega – Trigger Timeline. Jedes Einzelsample kann hier einen anderen Trigger bekommen und somit das Sample neu rhythmisiert und verschraubt werden. Na? Welcher andere Sampler kann das? Ja, dafür gibts ja den Akai Import *jetzt wälzt sich der Autor* ;) ..
Damit dürfte Absynth die mit Abstand fetteste neu-Rhythmisierungs-Synthesizer-Sampler-Weichware im Bereich der Hüllkurven sein. Evtl gibt es sogar ganze Songs/Riffs, die mit diesen Features machbar sind.. Das wird die Zeit zeigen.. Sample Jump ist sicher eher beim Rhythmus ein Feature und kann dem Sample einen ganz anderen (rhythmischen) Charakter aufdrücken.. Aber: auch Samples wie Geräusche und co können so anderes als Gewohnt erklingen.

Sample Jump ist natürlich nur für Samples da, die GranularOSCs haben 7 andere Parameter,welche weiter oben beschrieben sind.. Sample Jump ist gewissermassen ein Parameter des Sample-OSCs im Sample Mode.. Man hat ja 3 Oscs, also.. )

Immnoch möchte ich zu Protokoll geben: alle Parameter in der OSC-Übersicht sind auf diese weise „Hüllkurvisierbar“.. und damit dynamisch.. Rhythmen sind damit also machbar.. Ein Patch kann hier also evtl. ungeahnte dinge auslösen..
Per MIDI sind Zeiten, Stärken und co modulierbar (fett!!)

Die LFOs sind weitgehend ähnlich wie die des Vorgängers: es gibt 3 Stück ,die in Phase und Wellenform frei einstellbar sind und auch nicht langsam sein müssen (audiobereich ist erreichbar..).
absynth 2 LFO
die LFOs sind zwar nicht so stark geändert,aber immernoch gut. Und: per Midi steuerbar. Es gibt auch unterschiedliche Triggermodi,siehe Absynth 1 Test..

So auch mit anderen Midi Controllern und Tunings, welche übrigens trotz fehlender „multisample“ oder „layering“-abteilung durchaus zum splitten missbrauchbar ist (das steht sogar im Manual, ist also nichtmal durch die originellen wachen Augen des Autors extra herauszufinden.. und eben auch nicht durch den Käufer des Absynth2.. Nur eins ist schon klar: Unglückliche Menschen sind das sicher nicht!!)
absynth 2 midi controller
Auch immernoch was neues,was den ungeheuer organischen Sound des Absynth ausmacht: Die Effekte, wie oben schon angerissen und im Absynth 1 Bericht erklärt: Delayeffekte, Röhren-Simulator (im Sinne von sich in einer zu bewegen!) und ein Mehrfachkammfilter sind ,was den Absynth rund machen..
absynth 2 effekte FX
Was soll ich noch sagen? Ich finde es sehr gelungen. Man kann sich jetzt noch einen Oszillator oder nocheinen LFO wünschen, aber mit DIESEN Hüllkurven mit integrierten LFOs ,DIESEN Wellenformen und diesen Möglichkeiten vermisst das keiner. Das ist schlicht Featureitis! Absynth 2 ist eine sinnvolle Erweitung im richtigen Bereich!!..

Unabgenutzte Klänge sind hier kein Problem. War Absynth 1 zur Zeit des Tests und davor noch ein Geheimtipp: Absynth 2 sollte die Absynth 1 User SOFORT upgraden,denn es kostet nicht einmal 90Euro!!
Neuuser bekommen einen spannenden Synthesizer,der NICHT im TRAUM ein VA oder Analoger sein will und es auch nicht muss,weil er Dinge kann, die eigentlich keine Hardware zzt leistet! Ochja, man kann AUCH analoge Klänge machen, aber wozu? Derhier ist für NEUE WELTEN!!..

Meine Hochachtung an NI!..
Sagt was ihr wollt: Absynth 2 ist wirklich gut!! und auch stabil während der Testphase gelaufen. (Kein Crash oder fetter Bug).. Daher durchaus auch Livetauglich.. Im Zeitalter der Laptopper sicher auch ein gutes Zeichen: G5 Laptops mit OS X werden sich freuen,wenn es sie gibt.. wieviele Millarden Stimmen damit gehen werden habe ich nicht gemessen..
Bei sehr komplexen Sounds kann es aber durchaus schon einmal hungriger werden und ein 800 PB Mac bekommt dennoch komplexes zweistellig-Polyphones hin.. Je nach dem,was sonst noch laufen soll..

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DEN ALTEN TEST LESEN: hier.. Der alte Absynth bis Version 1.XX:
Native Instruments Absynth 1.X
fragen dazu am besten im FORUM
aus historischen gründen gibt es hier noch den alten test:zum Absynth 1:

By: Moogulator für
amazona

Es ist bereits bekannt, der Absynth war vorher bereits ein Produkt, das auch über Brian Clevingers (der Programmierer) Site www.absyn.com vertrieben wurde. Doch Native Instruments hat das Mac-Programm nicht einfach so „übernommen“, sondern es gab einige Dinge, wie zB. die VST Implementation, die die $150-Shareware noch nicht kannte.

Ausgepackt

Dann schauen wir mal in die Schachtel: Ein Manual in 4 Sprachen und eine CD mit einem besonderen Kopierschutz: Zwei kleine Bohrungen befinden sich auf der CD und auch der Hinweis, welcher sinngemäss sagt, dass ein Versuch das „bohrkopieren“ nachzumachen und die entsprechenden Löcher bohrt natürlich seinen Absynth somit verwirkt hat. Irgendwie auch nicht ohne Humor. Verglichen zu früheren Unsinnstaten, wie etwa das „100MB Mystery File“ ist das aber ein Riesenschritt. Dafür habe ich jetzt schon die x-te CD die immer mal wieder angefordert wird, was somit die dunkle Kehrseite der CD ist. Das klingt nett und ist sicher eine Lösung. Nur leider nutzen viele Firmen diese Art von Kopierschutz und es ist schlicht obernervig immer wieder die CD einzulegen, zumal es ja schon einige Programme verlangen.. Es macht besonders viel Spass wenn so was live passiert..

Kurzum, die Diskettenauthorisation, das Misteryfile und die CD-sei-dein-eigener-DJ sind alle noch nicht der letzte Schluss, aber wer will schon 10 Dongles anschliessen, die Softwarehersteller können das leider nur falsch machen.. ;-))

So haben wir es hier nun mit der DJ-Variante zu tun.. Kein Spass, aber das richtige für Leute mit viel Zeit..
Nun genug des Gemeckers, aber irgendwer muss es mal schreiben..

Kommen wir nun zum Absynthesizer selber.

Es gibt die Möglichkeit den Absynth als Standalone-Programm zu öffnen (dann ist er dem Urprogramm am ähnlichsten, denn nur in der VST-Variante ist er Multitimbral. Man kann 8 Instanzen öffnen).

Es gibt 3 Oszillatoren, deren Wellenformen gezeichnet werden können oder als Spektrum der ersten 64 harmonischen in der Obertonreihe gezeichnet werden, inklusive Phase, die durch die Balken nach unten repräsentiert sind. Dieses gezeichnete Spektrum kann verschoben werden. (Kawai) K5000 Besitzer werden das als „Formant-Filter“ wieder kennen, leider ist dies hier nicht modulierbar, aber dafür per Maus in Echtzeit einstellbar.
Wenn man die tut kann man abschliessend per „OK“ oder „CANCEL“ dieser statischen Stellung lebewohl sagen oder sie behalten. Da es offenbar in Realtime funktioniert (per Maus) ist es schade das dieses Feature nicht auch als modulierbarer Controller o.ä drin ist (idealerweise auch durch LFOs und ENVs steuerbar). Dennoch: nett das es drin ist, denn das ist ja schon mehr als andere zu bieten haben!
Es gibt eine Fülle von „Preset“ Wellenformen und auch einige Möglichkeiten solche zu generieren. Auch bei diesen, zu denen auch FM gehört, wäre eine Echtzeitmodulation Klasse, denn es resultiert und manifestiert sich in einer einzigen, statischen wenn auch komplexen Wellenform zu der man dann eben „JA und Amen“ oder „nein“ sagen kann. Wieder ein kleines „aber“: wenn man ABER bedenkt, dass Andere dort einfach nur Sägezahn, Puls und Dreieckswellen haben ist mein Wunsch schon weitgehend und möglicherweise ein wenig überzogen.. aber haben würde ich’s gerne, zumal man ja alles ja bereits in Echtzeit hören kann! So, bringet uns Controller, oh Absynthox, Nativus Instrumentos! (hm, nicht witzig, aber ich lass es jetzt stehen und alle Native(Instruments?)-English-Speaker werden Freude am Ergebnis von Babelfish haben).

Das geschriebene bezieht sich auf die Wellenform Sektion eines der 3+3 Oszillatoren, denn in der Oszillatorsektion ist in der Oszillatorebene ebenfalls FM (Frequenzmodulation) zu finden und natürlich auch modulierbar! Dort gibt es einen normalen Modus „Single“, „FM“, „Double“ sowie „Ring“ (Ringmodulation)! Das ist allein in der Oszillatorebene und „entschädigt“ so gesehen doch gut für,noch statische“ Wellenformsektion!
Und „entschädigt“ ist dann doch auch eher eine böswillige Vokabel.
Für einen Softsynth ist das schon bis hierhin recht mächtig, denn die FM ist ja modulierbar. Möge dies auch für die Wellenformsektion kommen und so schöne Formantschiebeorgien bringen.

Zurück zur Oszillatorsektion: Der Double-Mode lässt eine weitere Wellenform mit Transposition und Phasenlage zu, somit kann man sie als eine Art „Suboszillator“ sehen und hat somit quasi 6 Oszillatoren unter der Haube. So steht auch bei FM der zweite „Suboszillator“ als Frequenzmodulator mit Phasenlagenwahl (wie auch beim „Hauptoszillator) grundsätzlich zur Verfügung. „Suboszillator“ weil er keinen Nachteil hat ausser das er nicht seinerseits wieder auf FM geschaltet werden kann, aber im Sinne der Definition ist es ein vollwertiger Oszillator, kein „Suboszillator“!

Jeder dieser Oszillatoren ist in einem organisch anmutendem Rahmen mit dazuschaltbaren Filtern versehen, das können Lpf (6,12,24dB),Hpf (6,12dB) Bpf, Notch und Comb (=Kammfilter) sein. Also alle Standardvarianten mit verschiedenen Flankensteilheiten sowie einem Kammfilter, den wir ja vom Q und Creamware Pulsar (Modular 2) her kennen ;-)

Nachgeschaltet dieser drei Stränge mit OSC und FILTER gibt es generell noch den „MOD“ genannten Teil, er enthält einen Ringmodulator zum „Dreck erzeugen“, dessen zweite Wellenform, wie immer, wenn eine Wellenform gewählt werden kann aus der grossen „Wellenliste“ geholt werden kann (gemalte Wellenform oder Spektrum sowie Grundwellen aller Art, nur keine Samples).

Die Parametrisierung erfolgt übrigens meist in einem mit drei Nachkommastellen regelbarem Wertebereich von 1 bis 0 oder aber in Prozent. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht denn mittels dreier (zweier) „Anfasser“ kann man diesen unterschiedlich schnell mit der Maus (Dezimalstelle!) verstellen, was in der Praxis besser klappt als virtuelle Knöpfe, wenn es auch nicht ganz so effektvoll aussieht.
Die sonstige Optik ist sehr anschaulich-organisch: Eine Art „Rohrsystem“ (menschlich? marsianisch?) erscheint und zeigt den Signalweg der 3 (OSC-)Sektionen zu den (FILTER) und (MOD) – Modulen, denn es geht ja noch weiter:
Nach den 3+3 Oszillatoren mit Filtern und Modulationseffekt (Ringmod only, z.Zt) befindet sich nämlich noch ein Waveshaper mit wählbarer Wellenform. Wie immer auch hier wieder malbar, wie bei allen anderen! Weiterhin ein „Master“-Filter mit gleichem Aufbau wie in den Oszillatorsträngen sowie einer Effektsektion, die das ganze nun abschliesst. Das ist so leicht runtergeleiert, aber das bedeutet: Man kann noch eine Menge verbiegen denn alle diese Sektionen sind modulierbar. Dies gilt für alle bis auf den Waveshaper: Aufgrund seiner Funktion auch verständlich, denn seine Wellenform ist gewissermassen die Kennlinie wie das Signal verzerrt wird, wobei dies von subtil bis extrem sein kann, je nach gewähler „Kennlinie“ (Wellenform).

Eine kleine Anmerkung: Es wird von einem Glühball gesprochen, der an sich immer leuchtet, wenn er das nicht tut, solle man darüber meditieren ;-)) Die Erklärung ist eher etwas für die „Paranormal-Denkenden“.
Also: Meditieren, wenn er nicht leuchtet!! Hallelujah! ;-)) Om mani peme hung!

Der Effektblock, ist, wie alles in Absynth, auch „anders“ als in anderen Weichwaren oder auch anfassbaren Synthesizern: Es gibt drei auf Delay basierende Effekte: Pipe, Multicomb und ein dreifaches Multitapdelay. Während letzeres keiner weiteren Erklärung bedarf, sind die beiden ersteren umso nennenswerter:
Pipe ist eine Art „physical modelling – Algorithmus“, welches ein weit gedehnteres Syntheseprinzip sein will als ein „Naturinstrumentenemulator“. Einfache Rohre und „Schwingsaiten“ sind hier gefragt. Es gibt dort 2 „Pickups“, wie bei einer Gitarre (diese „natürlichen“ Eierschneider, die man aus Heavy-Metal-Videos kennt). Man kann durch Modulation der Länge oder der „Abhörposition“ innerhalb dieser „Saite/Röhre“ jede Menge klangliche Erlebnisse bekommen.
Das verschieben der Pickups kann somit wie das Mikroschieben in diesem Röhren-Modell angesehen werden. Als Ergebnis bekommt man Phasenauslöscheffekte wie Flanging oder auch Pitchshiftings hin und auch Anderes:
Der Multi-Kamm-Mode ist eine Ansammlung von 6 Delays mit Feedback (was genau das tut, was ein Kammfilter macht, eine Verzögerung mit Delay ist nichts anderes als ein Kammfilter! So ist auch der normale Kamm im Waldorf Q „geschnitzt“, also Kerben in ein Frequenzspektrum hauen. Stichwort: Phaser, mehr: im Glossar)
Jeder dieser Delays ist reich parametrisiert und lässt einiges ungewöhnliche mit dem Sound anstellen, was meist einen organisch wirkenden Klang zufolge hat. Das ist ohnehin die Stärke des Absynth, denn er bringt Sounds hervor die einen öfter nach „ist es ein Sample“ fragen lässt. Also mehr „Minimoog“ oder „kyryllianische Phasengnarfgitarre mit Beatschnurre“ ist der abzufangene Bereich mit starker Tendenz auf Letzeres.
Er ist flexibel. Und das sollte man sich merken, besonders, wenn man, wie ich, nie ein grosser Freund von Softwaresynth war..


Beat?

Das liegt allerdings auch an den Hüllkurven die er zu bieten hat, denn es gibt so viele Exemplare wie man mag und sie können bis zu 68 Stufen haben! Das ist der totale Luxus, denn hier kann man auch anhand der einstellbaren rhythmischen Raster ganze Rhythmen zusammenbauen.
Die Hüllkurvensegmente haben sogar eine frei einstellbare Kurvenkennlinie, dh sie kann stufenlos von exponentiell bis logarithmisch oder einfach linear eingestellt werden. Das ist somit sogar etwas, was die Alesis Andromeda-Hüllkurven in den Schatten stellt!
Das schöne dabei ist das es einfach kinderleicht ist eine Hüllkurve zu erzeugen. Einmalen und fertig. Kurve? Einfach anwählen und verbiegen bis es genehm ist.
Ausserdem ist die Liste der dargestellten Hüllkurven sehr einfach zu verstehen, was angeklickt wird, wird auch dargestellt. Man kann die gewählten nebeneinander betrachten, was besonders bei FM sehr hilfreich ist, zumal sie ja auch rhythmisch verwendet werden auch wenn sie ja wenn man mag in das Rhythmusraster einschnappen.
Es ist gewissermassen auch mit einem Drumcomputer vergleichbar, nur das der Absynth ganze Verläufe hat, anstatt einfach nur „angeschlagen“ und „mehr angeschlagen“ ;-)
Das ganze läd zu Modulationsorgien ein und ist, wie gesagt, jedem normalen Hardwaresynthesizer weit überlegen (ja liebe Fairlight-User, wir denken an Euch)!

Natürlich hat Absynth auch LFOs, davon gibt es drei.
Man beachte das eine geloopte Hüllkurve ebenfalls einen, mit sehr komplexer Wellenform programmierbaren, LFO darstellt! Auch wenn es nicht so dransteht.

Die LFOs sind schnell genug (Schätzungsweise aber noch zweistellig) und können einem Ziel (oder mehreren) zugeordnet werden.

Das ist in Funktionsgruppen geordnet:
Die Oszilatorsektion: Fm Index (oder Balance),
Pitch
sowie Amplitude (Lautstärke) oder
Filter
..der drei Stränge in der „Oszillatorsektion (OSC,MOD,FILTER)“. Im Falle des Filters kann man natürlich auch den „Master“ genannten Filter getrennt dazuschalten.
Hier finden sich auch Pan und Delayzeit (Effektblock).
Nett ist das jeder LFO zwischen monophoner und polyphoner Arbeitsweise einstellbar ist! So kann dann pro Taste ein eigener LFO oder aber auch ein LFO für alle Stimmen zusammen gelten (wie bei vielen Analogsynthesizern).
Wellenformen? Also das ist ja wohl jetzt klar, oder? Wie immer frei wählbar oder im Waveeditor zeichenbar, wie das ja schon bei den Oszillatorwellenformen der Fall ist. Sehr gut!
Die LFO Intensitäten können übrigens auch per wählbarem Controller über Midi gesteuert werden. Alle diese Ziele des LFOs können aber auch in einem Controllerfenster frei eingestellt werden, damit sich eine Controllerbox auch beim Absynth lohnt ;-) Diese Controller können auch skaliert werden, sowie durch Anschlagsdynamik moduliert werden, das skalieren ist natürlich wichtig für die üblichen Filteröffnungen bei höheren Notenwerten und kann eingezeichnet werden, nicht einfach nur „geregelt“.

Was ich noch nicht erwähnt habe, dass die Sounds, wie in einem Synthesizer, immer in 16er Gruppen sichtbar sind und direkt anwählbar, für jede 16er Gruppe gibt es einen kleinen Schalter der den Absynthesisten durch alle 128 Sounds navigieren lässt.

Alles in Allem macht der Absynth den Eindruck sehr durchdacht und vor Allem einzigartig zu sein und ist jedem zu empfehlen, der gerne einen ungewöhnlichen Sound haben möchte. Natürlich gehen auch Standards, aber dazu ist er fast zu schade, oder? Recht eindrucksvoll wird das durch die mitgelieferten Sounds bereits gezeigt, aber wie immer stellen diese auch erstmal nur eine Anfangsbasis dar, um eigenen Kreationen ein wenig Inspiration mitzugeben. Das Konzept ist also nicht sooo frei patchbar/modulierbar wie etwa Reaktor, bietet aber dennoch das neben diesem sicher zur Zeit interessanteste was der Softwaresynthesizermarkt zu bieten hat. Mir fallen da eigentlich nur noch das Waldorf PPG Plug-in und der fm-heaven FM Synthesizer von C.Ferrari ein. Diese Softwaresynthesizer sind wirklich spannend und sind nicht einfach nur simple, meist „analoge“ Synthesizeremulationen oder wollen sollche „nachbauen“ (meist nur mit mässigem Erfolg).
Daher ist Absynth, für mich als Hardwaresynthesizerliebhaber, der erste Weichwarensynthesizer der die Vorteile des Computerdaseins vernünftig nutzt. Die leichtfüssig editierbaren Multisegmenthüllkurven und die vielen Modulationsmöglichkeiten und ungewöhnlichen Effekte lassen aus diesem Synthesizer eine riesige Menge Sounds kommen ohne eine etwas ungelenke Programmierung wie sie bei modularen Systemen nötig ist. Wer also einen wirklich gut klingenden („ist das ein Sample?“-) Synthesizer braucht, hier ist einer der in deiner Musik mitsingen will! Absynthesizer sind Meistersänger! Und kann möglicherweise andere Hardcorehardwaresynthesizeruser (und Langwortschreiber) von sich und seiner Sangeskraft überzeugen! Frischer Wind mit dem sowieso (schon länger) als DEM Geheimtip geltenden (siehe alte Keyboards-Forum-Threads) ABSYNTH und endlich mal andere Sounds aus einem Softy ;-))

Ein bisschen „Literatur“ und Sounds und mehr gibt es auf der Site von Eric Young: www.telemetry.cz (die auch eine gute Waldorf Q Ecke enthält, von ihm stammen die beeindruckenden Waterphone Sounds etc..) und wie immer auch www.sequencer.de für noch kommende Audiodemos.. Natürlich hat Brian Clevinger, Entwickler des Programms eine Website (www.absyn.com) und auch die bekannte Site von Native ist ein erster Anlaufhafen für Absynth-Abhängige Matrosen ;-)

Viel Spass mit Syntherol wünscht der absynthetisierte Moogulator

weiter zu fm heaven, einem freeware/shareware FM Synthesizer mit 6 Operatoren und freier Algorithmusprogrammierung und DX7 kompatibel..

heres some absynth pics:
absynth
absynth absynth
absynth
absynth
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absynth

n.other real cool site (Telemetry) on Absynth is one of the best sound programmers imo: Eric Young

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