Ich leide an der "aktuellen" Musik ...

Man kann auch Klampfe spielen und sein Spiel dann mit Paco de Lucía vergleichen, dann holt man sich aber wohl ständig ein Negativerlebnis ab und ob das für einen dann so gut ist, glaube ich eher nicht. Natürlich vorausgesetzt man macht solche Vergleiche überhaupt.
Ich war früher immer etwas frustriert, wenn ich solche Virtuosen wie Brian Auger gehört gehört hatte, hab dann wochenlang keine Orgel mehr angerührt.
Irgendwann hab ich dann mal ein Video von Rick Wakeman angeschaut, wo er versucht hat ein Stück extrem schnell zu spielen. Da waren dann so viele übelste Verspieler drin und das ganze Stück klang sowas von Kacke, das ich mich gefragt habe, ob ich das brauche. Gibt ja andere Künstler, die meinen zeigen zu müssen, wie schnell und toll sie doch sind, leider bleibt oft die ganze Mystik der Musik dabei auf der Strecke.
 
Aber irgendwie passiert da gerade gar nichts, wenn man Songs anklickt. :dunno:

Doch, bei mir klappt das. Man muss auf das kleine Icon vor dem Titel klicken, dann geht ein extra Browserfenster mit einem Player auf. Hast du vielleicht Popups blockiert?

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Und danke für den Tip!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vergleich ist der Tod der Kreativität, alter Kalenderblattspruch mit wahrem Kern. Gut dass du dich davon gelöst hast.

Naja, ganz weg ist das Problem ja noch nicht, wie man an meinen Kommentaren hier sehen kann, aber es wird besser. Bei meinen letzten Sachen die ich so gemacht hatte, ist mir dann aufgefallen, das ich - so im Vergleich-, ein eher dreckiges Klangbild habe, das hat mich dann ein wenig genervt, aber das hielt zum Glück nicht lange an. Für manches muss, oder kann man ja, sich dann Leute ranholen, die einem zeigen wie man es besser machen kann.
 
Ah ja, alles klar. Auf dem Telefon gehts. Dann muß ich auf dem Rechner wohl endlich mal meine decoder aktualisieren :harhar:

Und danke für den Tip!

Sehr gerne. Ich finds eben schade, daß die Seite so wenig bekannt ist.
Wenn mich nicht mal die Sängerin von Trimetrick vor zehn Jahren bei nem Konzert angesprochen und mir eine Demo CD in die Hand gedrückt hätte, wüßte ich wohl auch nichts davon.
 
Musik, gleich welcher Art, muss mich in irgendeiner Weise emotional berühen, ohne dies geht es bei mir einfach nicht.

Ein rein intellektueller Zugang zur Musik ist mir schlichtweg nicht möglich: So kann man mir zehnmal erklären, wie ganz besonders ausgefuchst ein bestimmtes Motiv im Verlauf eines Stückes auf diese und jeden Art und Weise verändert durch die Instrumentengruppen wandert – wenn diese Melodie in mir keinerlei emotionale Reaktion auslöst, "sagt" mir das noch so ausgefeilteste Stück Musik nichts, und ich wende mich gelangweilt ab.
Diese emotionale Komponente ist auf jeden Fall immer und bei jedem Hörer das Wichtigste. Und dennoch gibt es einen Unterschied zwischen dem Hören von „Pop-Musik“ und dem Hören klassischer Musik. Bei Pop erwartet man den Ear-Catcher so schnell wie möglich. Wie es George Martin, Produzent der Beatles, einmal ausdrückte: „I had drummed into them to get to the nub of a song as quick as possible.“

Bei klassischer Musik liegt der Genuss in der Entwicklung eines Motivs. Bestes Beispiel (für meinen Geschmack) ist vielleicht der erste Satz der Mondscheinsonate von Beethoven. Der entwickelt sich unendlich langsam und das zentrale Motiv besteht aus nur einem einzigen Ton in prägnantem Rhythmus. Aber das Ding ist eines der meist gespielten Werke der Musikgeschichte geworden. Und zu Recht. Es erschließt sich aber nur über die Zeitachse, über das geduldige konzentrierte Zuhören.
 
Also meine Musik ist demnach weitgehend keine Popmusik.
Die funktioniert auch nur als ganzes Stück, zum Teil ist sie so angelegt daß man 5 Minuten
buchstäblich dasselbe hören muss um dann kurz den Schlüsselpunkt zu hören.

Dennoch finde ich das kein Qualitätsmerkmal per se wenn Musik sich langsam entwickelt.

Musik muss intuitiv wirken, oder sie funktioniert nicht.
Wie ein Witz den man erklären muss. Der funktioniert nicht.
Beides funktioniert dann nicht als Kunstwerk und Kommunikat wenn das nicht gegeben ist.
Und zwar objektiv nicht. Ist dann also keine Kunst sondern nur der Versuch dazu, oder etwas anderes.

Deswegen lehne ich den Standpunkt, daß man geduldig konzentriert zuhören muss ab, obwohl das bei meiner Musik
zT durchaus auch der Fall ist. Die Konzentration muss sich von selbst ergeben, aus dem Kunstwerk heraus.
So wie ein spannender Film während dem man nicht aufs Klo geht.

Alles andere ist objektiv keine Kunst, sondern etwas anderes. Eine spezielle kognitive Übung vielleicht.

Wo kann man Deine Musik eigentlich hören? Machst Du andere Musik auf die das zutrifft
was Du der klassischen Musik zuschreibst?
Falls das im Thread schon erwähnt wurde, sorry hab nicht alles verfolgt.
 
Ich mach öffentlich bloß Popmusik. Ein paar Schnipsel kann man hören auf Soundcloud. M. Horn, Erkelenz, Germany.

Deine Argumentation geht aus meiner Sicht am Kern der Sache vollkommen vorbei. Denn ganz offensichtlich ist es ja die Musik von Beethoven, die immer wieder gespielt wird. Nicht Deine, nicht meine. Und aller Pop, selbst die Beatles, wird den Test der Zeit wohl kaum so überstehen wie die Mondscheinsonate ;-) ...
 
Hör grad "Nova Punk", gefällt mir.
Aber ich würde der sagen, der Thread sollte doch dann Anlass sein, dann mal was anderes zu probieren.

Was musst Du natürlich erst herausfinden, einen Stil ausarbeiten.
Der kommt auch erst wenn man sich auf die Suche macht.

Und es mus ja nicht klassische Musik sein, sondern kann in eine ganz andere Richtung gehen.
Wobei Nova Punk auch schon ein eigener Stil wäre, ist eher Rock für mich aber interessant.
Die Richtung kann man sicher interessant ausarbeiten, gerade wenn man die allgemeine Kritik die Du an Popmusik hast
drauf anwenden würde.
 
Bei Pop erwartet man den Ear-Catcher so schnell wie möglich. (…)
Bei klassischer Musik liegt der Genuss in der Entwicklung eines Motivs.
Das liest sich für mich viel zu absolut, als ob allein in der Entwicklung eines Motivs der Genuss zu liegen habe. Ich beharre da ganz sturköpfig individualistisch darauf, dass das, was mir Genuss bereitet, nicht mit dem übereinstimmen muss, vielleicht auch (je nach Sozialisation & Situation) nicht mit dem übereinstimmen kann, was der musikwissenschaftlich Gebildete als allgemeinverbindlich genussstiftend erkannt zu haben glaubt.

Wie ich oben schrieb: Ein mich kalt lassendes Motiv wird auch durch eine noch so ausgefeilte Entwicklung für mich nicht erregender.

Bestes Beispiel (für meinen Geschmack) ist vielleicht der erste Satz der Mondscheinsonate von Beethoven. Der entwickelt sich unendlich langsam und das zentrale Motiv besteht aus nur einem einzigen Ton in prägnantem Rhythmus. Aber das Ding ist eines der meist gespielten Werke der Musikgeschichte geworden. Und zu Recht. Es erschließt sich aber nur über die Zeitachse, über das geduldige konzentrierte Zuhören.
Ich verstehe das so, als wolltest Du den Erfolg ausgerechnet dieses Stücks als Beleg für Deine Behauptung heranziehen, dass sich klassische Musik "nur über die Zeitachse, über das geduldige konzentrierte Zuhören" erschliessen würde. Falls dem so sein sollte: nein.

Gerade die "Mondscheinsonate" ist der Inbegriff dessen, was man selbst dann unter "klassischer Klaviermusik" versteht, wenn man sich ansonsten überhaupt nicht mit dieser Musik beschäftigt hat, da dieses Stück durch Einsatz in Film und Werbung so derartig prostituiert als auch popularisiert worden ist, dass es ein einziger "Ear-Catcher" geworden ist (um Deine Worte zu gebrauchen), der unmittelbar nach Beginn wohlig-musikalischen Speichelfluss auslöst, ohne irgendeine Form des geduldig-konzentrierten Zuhörens zu erfordern – und das dadurch zu einer Art musikalischen Beruhigungspille geworden ist, die dem verschreckten Publikum mitleidsvoll als Zugabe gereicht wird, nachdem es sich duldsam durch einen Konzertabend mit als anstrengend erlebter zeitgenössischer Klaviermusik gequält hat.

Gleiches gilt für Bachs wunderbare Ratswahlkantate BWV 29, die dem nach einem Abend mit allzu "neuer" Orgelmusik verstörten und somit umso dankbareren Publikum verlässlich als Versöhnungsgabe serviert wird.
 
Inwieweit man z. B. bei einem 3-minütigen Menuett überhaupt Zeit hat, ein Motiv langsam zu entwickeln, sei dahingestellt. Das ist von der Form und von der Länge her für mich eher wie moderne Popmusik.
 
Inwieweit man z. B. bei einem 3-minütigen Menuett überhaupt Zeit hat, ein Motiv langsam zu entwickeln, sei dahingestellt. Das ist von der Form und von der Länge her für mich eher wie moderne Popmusik.
Das stimmt. Motivische Arbeit ist allerdings auch eher ein Wesenszug der klassischen als der barocken Musik.

@serge - Da müssen wir uns wohl einigen, uns nicht einig zu sein.
 
Das stimmt. Motivische Arbeit ist allerdings auch eher ein Wesenszug der klassischen als der barocken Musik.

Das ist dann eine Definitionsfrage. Wiener Klassik im engeren Sinne oder generell alles ältere ab Barock. Wird ja auch gerne als "Klassik" bezeichnet, ist aber eben nicht die Wiener Klassik.

So, wie ja auch vieles als "Pop" bezeichnet wird, obwohl es eher nicht so populär ist.
 


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