Dave Smith Sequential Prophet X Synthesizer

Habe mir den Prophet X nun ausführlich bei Thomann live angehört.
Die Sounddemos auf YT und Soundcloud konnten mich bis jetzt noch nicht zu 100 % überzeugen. Wenn man dann selbst davor sitzt, ist das doch noch mal was ganz anderes. Ein sehr inspirierendes Instrument. Mit ein paar Modulationen, z.B. Filter FM durch einen der Sample-Oszillatoren kann man den Prophet echt dreckig klingen lassen. Mit den integrierten Effekten lässt sich auch was anstellen. Richtig gut.
Kurz bevor ich meine Anhörung abgeschlossen hatte, wollte ich noch mittels der AUX Envelopes (3) noch einen der Sample Oszis eine eigene Amp-Hüllkurve zuweisen. Als Destination hatte ich den Mixer-Channels des Sample-Instruments ausgewählt. Gerade bei eher flächigen Samples bietet sich das gezielte einblenden, losgelöst von der Master Envelope, an.
Die Master Amp-Envelope liegt am Ende der Signalkette, so dass sich hier in der Theorie eine Abhängigkeit zwischen den Envelopes ergibt. Nach meinem Verständnis müsste beispielsweise der Attack der Master Envelope kürzer als der, der Aux Envelope sein, weil die Master Envelope am Ende noch mal das gesamte Signal moduliert.
In dem kurzen Test hat das nicht so einfach und gezielt geklappt. Evtl. lag es auch an einer Feineinstellung.
Man könnte auch einen der LFOs opfern und auf One-shot stellen - ich meine das ging, sicher bin ich mir nicht. Mit einer Envelope hat man dann aber doch mehr Kontrolle.
Hat das schon mal jemand versucht?
 
Für alle die noch am überlegen sind, ob der PX(L) seinen Preis bzw. eine Anschaffung wert ist:

Der Prophet lebt - neben Direct Controls und analogen Stereo-Filtern - ganz elementar von seinem aussergewöhnlichen Sample-Material, das 8Dio beigesteuert hat. M.E. ist das einzigartig in einem HW-Synth/Sampler. Interessant v.a. für diejenigen, die sich von atmosphärischen, epischen und monumentalen Sounds inspirieren lassen bzw. soetwas als Klangkulisse suchen. Das Preset

Anhang anzeigen 47221

ist dafür ein gutes Beispiel.

Wer gern im Kino sitzt und sich via THX die Magengrube mit monumentalen Klängen massieren lässt, ist hier genau richtig.

Der PX(L) führt den User aber auch an viele neue klanglichen Orte. Wer also nicht auf ein starres musikalisches Schema festgelegt ist und unvoreingenommen ganz neues Terrain Richtung Klangentfaltung erforschen will - auch der ist hier genau richtig.

Ich bin total hin und weg was aus dem Prophet so alles rauskommt. Und dabei vergesse ich mein restliches Equipment einzuschalten. Das will was heissen.

Dankeschön! Das Preset kam von mir.
 
Nachdem der PXL nun seit ein paar Monaten bei mir ist, würde ich gerne eine kleine Zwischenbilanz mit Euch teilen und bin auch sehr an Euren Berichten interessiert.

1) Der PXL ist weiterhin sehr inspirierend. Ich habe mich seit vielen Jahren nicht mehr so ausgiebig mit einem Synths beschäftigt und so viele Patches produziert. Das liegt nicht nur an den tollen Samples, sondern auch an dem "traditionellen" Teil, mit dem ich immer sehr schnell zu schönen Ergebnissen komme. Ich bin mir nicht sicher, woran es liegt. Wahrscheinlich am Filter. Irgendwie klingt immer alles gut. Die zusätzlichen Oszillatorsamples, die frei verfügbar sind (s. bei Geearslutz und im DSI-Forum), öffnen dann nochmal weitere klangliche Türen.

2) Tastatur des XL. Hier hat Dave Smith meiner Meinung nach einen Fehler gemacht. Ich verstehe die Entscheidung, keine Hammermechanik zu verwenden und so das Gewicht halbwegs erträglich zu halten. Aus meiner Sicht stellt aber zum Beispiel die Orgel-Tastatur des Nord Stage compact einen erheblich besseren Kompromiss dar. Man kann damit Synth- und Pianosounds gleichermaßen nuanciert spielen. Die Tastatur des PXL fühlt sich dagegen immer etwas schwammig an. Unterm Strich geht es schon mit etwas Übung, aber es hätte bessere Varianten gegeben (aus meiner Sicht). Möglicherweise können aber auch zusätzliche Velocity-Kurven Abhilfe schaffen. Das kann ich nicht beurteilen.

3) Der PXL als "Piano". Ich hatte schon in einem früheren Post geschrieben, dass ich den PXL auch als (vorwiegend) Rhodes und (ab und zu) Piano nutzen möchte, da ich nur ein Keyboard zu Proben/Auftritten meiner Fusion/Soulband schleppen will. Auf diesem Gebiet muss man eindeutig am meißten kämpfen und ziemlich lange herumprobieren, bis man bühnentaugliche Patches hinbekommt. Es fehlen halt die ganzen EQ-, Amp-Model- und Effektmöglichkeiten der Spezialisten. Inzwischen bin ich so weit, dass ich vernünftige Sounds hinbekommen habe. Schwachstelle bleiben aber (für diese Zwecke) die Akkustik-Pianos, die leicht ins Dumpfe oder auch Scheppenderde tendieren. Ich hoffe, dass 8DIO endlich mal mit dem seit Monaten angekünditen "Super Grand" nachlegt, auch wenn ich Schnappatmung bekomme, dass ich bei einem 4k€-teueren Instrument mit 150GB Samples für einen weiteren Piano-Sound nochmal drauflegen soll. Der gehört eigentlich in die Grundausstattung. Und damit kommen wir auch schon zum 4. Punkt:

4) Ich kann mir einfach nicht erklären, was bei 8DIO los ist. Nach meinem (naiven) Verständnis müsste der Laden bis unters Dach mit Samples vollstehen, die "nur" für den PX irgendwie umgewandelt und angepasst werden müssten. Warum dauert das so lange?

5) Ich finde es sehr schade, dass DSI (bisher) keine passenden Taschen für PX/PXL anbietet. Auch hier sollten sie sich ein Beispiel an Nord nehmen. Das scheint zwar ein etwas banaler Punkt zu sein, aber im "echten Leben" ist es ein große Erleichterung, wenn man seine Keyboards in einer passenden schlanken Tasche transportieren kann. Ich verstehe einfach nicht, warum solche Punkte nicht immer gleich mitgedacht werden. Zumal DSI für andere Synth ja Taschen anbietet.

Unterm Strich: Nach wie vor ein tolles Instrument. Inspirierend und mit sehr viel Potential als Universal-Synth für alle Lebenslagen.
 
@wellenbad ich teile das Alles voll und ganz, mit der Tastatur habe ich mich gut angefreundet und finde sie OK, Hammermechanik wäre wohl nicht so Synth gemäß, ich spiel soas dann auf dem Kronos, aber ich hätte die Nord Waterfall Variante auch begrüßt.
Für mich ist der Prophet XL der beste Kompromiss den ich kenne, er kann klanglich in alle Richtungen und das Filter klingt einfach klasse, für meine Vorlieben ist das Teil göttlich und er klingt wirklich immer gut.
Kronos , Montage , nordlead 4, Prophet rev 2 stehen hier auch und ich überlege jeden Tag diese wegzugeben und mit dem Kompromiss gut zu leben.

Danke für Dein Feedback, aber kann es sein , dass Du mit dem Kronos oder Montage etc. nicht doch besser auf der Bühne gerüstet wärst ? Das liegt aber sicher auch an der Schnittstelle zum Samples laden was echt im Jahr 2019 zum Kotzen ist, da sollte DSI was tun, der XL ist im Preis auch sehr gefallen ich denke für die Meisten hat sich Sequential hier vergriffen;-)
 
@wellenbad
Danke für Dein Feedback, aber kann es sein , dass Du mit dem Kronos oder Montage etc. nicht doch besser auf der Bühne gerüstet wärst ? Das liegt aber sicher auch an der Schnittstelle zum Samples laden was echt im Jahr 2019 zum Kotzen ist, da sollte DSI was tun, der XL ist im Preis auch sehr gefallen ich denke für die Meisten hat sich Sequential hier vergriffen;-)

Krass du hast recht, der XL ist als B-Stock sogar günstiger als der Synth ohne L:
https://www.thomann.de/de/sequential_prophet_xl_b_stock.htm?ref=prod_cothr
 
@wellenbad ich teile das Alles voll und ganz, mit der Tastatur habe ich mich gut angefreundet und finde sie OK, Hammermechanik wäre wohl nicht so Synth gemäß, ich spiel soas dann auf dem Kronos, aber ich hätte die Nord Waterfall Variante auch begrüßt.
Für mich ist der Prophet XL der beste Kompromiss den ich kenne, er kann klanglich in alle Richtungen und das Filter klingt einfach klasse, für meine Vorlieben ist das Teil göttlich und er klingt wirklich immer gut.
Kronos , Montage , nordlead 4, Prophet rev 2 stehen hier auch und ich überlege jeden Tag diese wegzugeben und mit dem Kompromiss gut zu leben.

Danke für Dein Feedback, aber kann es sein , dass Du mit dem Kronos oder Montage etc. nicht doch besser auf der Bühne gerüstet wärst ? Das liegt aber sicher auch an der Schnittstelle zum Samples laden was echt im Jahr 2019 zum Kotzen ist, da sollte DSI was tun, der XL ist im Preis auch sehr gefallen ich denke für die Meisten hat sich Sequential hier vergriffen;-)

Auf der Bühne wäre ich bestimmt mit Kronos etc. besser bedient, bei Proben schon nicht mehr, wenn ich schnell mal was ändern muss und zu Hause überhaupt nicht, weil ich meine Zeit nicht mehr mit dem Studium von Handbüchern verbringen möchte. Ich liebe einfach Keyboards, bei denen ich die Knöpfe zum Schrauben vor der Nase habe.
 
Eine Frage an die Besitzer. Ich bin nahe dran einen Prophet x zu kaufen. Ich benötige ihn vor allem im live Kontext. Er ist ja bitimbral. Ich sehe Taster für Layer oder Split. Wie funktioniert das dann mit dem Interface. Kann man wählen :
Interface gilt für beide gelayerte Sounds, auch um zusammen Sequencer zu steuern etc.
oder Interface kann, insbesondere bei Splits, auch getrennt für die beiden Sounds genutzt werden. Am besten in Form eines A oder B Button, den ich aber nicht sehen kann. Oder wie ist das gelöst?
Gilt dies dann auch, wenn ich beispielsweise per USB Midi eine gewichtete Hammertastatur für Sound 1 benutze und Sound 2 auf dem Prophet spiele? Und bekommt dann die Miditastatur über USB auch Strom.

Vielen Dank für Antworten! Tolles Forum ;-)
 
sehe gerade den Taster Edit B Layer, bezieht sicher der dann auf das gesamte Interface?
 

42% Sale auf alles ausserr HW, habe mir den 2600 und den OBX gegönnt
 
Wer gern im Kino sitzt und sich via THX die Magengrube mit monumentalen Klängen massieren lässt, ist hier genau richtig.

Gefühlt 98 % aller PX Youtube Beispiele lassen das Gerät wie eine Hans Zimmer Tütensuppe wirken. Wer auf sowas überhaupt nicht steht fragt zurecht, ob 4 K bzw. der mittlerweile gesenkte Preis zu rechtfertigen ist.

Der PX(L) führt den User aber auch an viele neue klanglichen Orte. Wer also nicht auf ein starres musikalisches Schema festgelegt ist und unvoreingenommen ganz neues Terrain Richtung Klangentfaltung erforschen will - auch der ist hier genau richtig.

Würde ich auch bestätigen, wobei auch sehr schöne Standards möglich sind, die nicht im "Breitsound" versinken. Mit ein wenig Muße und Einarbeitung kann man digitale FX-Flächen a la TG77, "lebendes Digtal-Gedöns a la Ensoniq" und andere Dinge basteln, die dann mit sinnvoller Belegung der Slider/des Modwheels noch spielbarer werden. Ein Aha-Effekt war übrigens das Einladen der OB 6 Wellenformen (gibt im Netz ein Paket eines Users mit Wellenformen verschiedener Analog-Geräte).
 
Gefühlt 98 % aller PX Youtube Beispiele lassen das Gerät wie eine Hans Zimmer Tütensuppe wirken. Wer auf sowas überhaupt nicht steht fragt zurecht, ob 4 K bzw. der mittlerweile gesenkte Preis zu rechtfertigen ist.



Würde ich auch bestätigen, wobei auch sehr schöne Standards möglich sind, die nicht im "Breitsound" versinken. Mit ein wenig Muße und Einarbeitung kann man digitale FX-Flächen a la TG77, "lebendes Digtal-Gedöns a la Ensoniq" und andere Dinge basteln, die dann mit sinnvoller Belegung der Slider/des Modwheels noch spielbarer werden. Ein Aha-Effekt war übrigens das Einladen der OB 6 Wellenformen (gibt im Netz ein Paket eines Users mit Wellenformen verschiedener Analog-Geräte).

Ja - der PXL macht nach 8 Monaten immer noch riesig Spass - jedesmal nach dem Einschalten ein Gänsehautmoment. Dabei bin ich noch nicht mal in Richtung ergänzende 8Dio Samplepacks vorgedrungen - bisher keine Zeit dafür.

Ich bin mir sicher, dass das Ding auch noch in vielen Jahre viel Freude machen wird - zumal die Fangemeinde in Übersee jetzt anfängt alle erdenklichen Sample-Bibliotheken in PX(L) Format zu transformieren. Zuletzt hatte ich was von Wave 2.2 Samples gelesen (bei gearslutz).

Aber eine Sache nervt - das muss ich hier mal loswerden.

Der Prophet hat nun > 500 Preset-Patches, die zum Großteil mit viel Liebe und Mühe erstellt wurden aber leider vollkommen chaotisch bzw. ungeordnet abliegen. Es gibt derzeit (OS 2.1) *kein" Klassifikationssystem oder Tags mit Hilfe derer man Patches z.B. als BASS / LEAD / PAD / ATMO etc. attributieren und sortieren könnte. Es gibt lediglich ein Favoritenmenü für Patches.

Herr Smith: Ist das denn im Jahre 2019 so schwer, einen Synth/Sampler mit so einer (einfachen) Funktion auszustatten?

Roland kann das, Yamaha kann das, Novation kann das und sogar Elektron kann das.

Gerade wenn man im Mix / beim Jammen spontan irgendetwas Spezielles sucht (z.B. Liste aller Bass Sounds oder Flächen) hat man eigentlich schon verloren.
 
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wird im Soundtower-Editor die Rubrik (Pad, Bass...) pro
Sound angezeigt und dort kann man auch filtern. Habe mir aber bisher keine Gedanken gemacht, ob diese Information über das Patch auch im Prophet vorliegt. Dann wäre natürlich eine Filterung im Gerät eine Option. Kannst das doch durchaus im DSI Forum ansprechen, sofern es dort nicht schon diskutiert wurde. Mir ist das aktuell bei keinem meiner DSI Geräte bekannt, vielleicht fehlt es mir auch nicht so, weil ich meine Sounds nach der gleichen Struktur sortiere und halbwegs schon am Namen erkennen kann, was das für ein Sound ist und wie er sich ungefähr anhört.
 
Bei 8DIO gibt's gerade 40% auf alles (ausser Tiernahrung). Gute Gelegenheit, um sich mal ein PX Samplepack zu gönnen.

Merci - das ist natürlich ein Deal.

Hab mir grad die Pakete A2600 und Jupiter4 gezogen. Muss am WE mal antesten, wie die Samples mit dem Prophet Filter so klingen.
 
Gibt es eigentlich ein brauchbares Rhodes Sample in den Werks-Presets des Prophet X? Oder eines, dass man über 8Dio laden kann?
 

Danke - es gibt m.E. viel zu wenig User Stories vom PX(L). Das ist schade, denn das Teil kann wirklich unheimlich viel. In meinem Setup wird der XL ergänzt durch eine TR-Drummachine und ein CP88 Stagepiano. Damit kann man Jahre Spass haben. Viel mehr braucht man eigentlich nicht ...

Hier ein jazziger Soundcloud-Track von Peter Mahr mit dem Prophet XL - fantastische Atmosphäre:


https://soundcloud.com/petermmahr/fool-of-love-mk-pmm
 


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