Brainstorm Gedankenspiele bezüglich Delay- und Effekt-Tretminen

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Doctor Jones

(8Σ
Erstmal bin ich auf der Suche nach einem Hallgerät für MPCs der "schwarzen" Generation, um verschiedene Drumreverbs à la 80er Jahre zu fabrizieren. Also nicht auf x0x, sondern auf Linn, DMX & Co., und auch nicht Ambient-Waber-Shimmerhall, sondern von kleinen Moroder-Hallfähnchen über die Italo-Disco-Fahne bis hin zum krachenden Phil-Collins-Gated-Reverb. (Wie ich das auf Mono downmixen will, wenn die Kiste das selbst nicht kann, das laßt mal meine Sorge sein.)

Vorgaben:
  • Tretmine, weil leichter mitzunehmen (Rackgeräte sind raus, weil zu unhandlich)
  • kein Modular, weil Modular hab ich sowieso nicht und will damit auch nicht anfangen (alle Eurorack-Module sind raus)
  • definitiv keine Software, ich mach alles bis hin zum Mix in Hardware und will daran auch nichts ändern, Punkt (Valhalla & Co. sind raus)
  • speicherbar (speicherlose Tretminen sind alle raus)
  • umschaltbar per MIDI Program Change (MIDIlose Tretminen sind alle raus)
  • (sowas wie) Gated Reverb machbar (damit sind noch mehr Geräte raus inklusive Eventide Space und OTO Bam, weil Tretminen immer in erster Linie für die Katzendarm-Fraktion designt sind, die sowas nicht braucht)
  • keine wie auch immer geartete Computer- oder Smartphone-Abhängigkeit (wenn das Ding also ohne Windows/Mac/iOS/Android nicht adäquat nutzbar ist wie Eventide H9 oder Source Audio Collider, ist es auch raus)
Unterm Strich scheint hier nur der Strymon Big Sky übrig zu bleiben, von dem ich mir zumindest einbilde, daß er das alles erfüllt bis hin zu sowas wie Gated Reverb und auch klanglich mehr kann als die üblichen Ambient-Klischees.

Oder hat hier jemand bessere Ideen?

Dann noch ein Gedankenspiel, und zwar die Umstellung meiner Aux-Effekte. Da hängt momentan ein MX400, allerdings nur in einem Stereo-Auxweg. Eventuell hänge ich das auch noch in den zweiten. Ein Auxweg soll für Reverb sein, einer für Delay, dann hab ich beides separat. Allerdings will ich auch ein MX400 als Vierfach-Inserteffekt an einer Kurzweil K2000R verwenden.

Möglichkeit 1: noch ein MX400 kaufen. Ist billiger, aber die Frage stellt sich, ob das noch zeitgemäß ist.
Möglichkeit 2: zwei separate spezialisierte Tretminen, eine für Delay, eine für Hall. Vorgaben wie oben fürs Drumreverb, aber ohne Gated-Reverb-Zwang. Da stellt sich die Frage, wie sich z. B. die Geräte von Empress als Mastereffekte schlagen.

Mehrere Tausender für ein Edelreverb der Größenordnung Lexicon PCM oder Bricasti auszugeben, lohnt sich für mich nicht. Und bei Geräten aus den 90ern stellt sich die Frage nach der Restlebensdauer.

So, jetzt kommt ihr.
 
Hab bei mir n Lexicon MPX1 hinter nem MX400 am Auxweg, über SPDIF verschaltet. Der MX400 gibt ja immer digital & analog raus.
Um nur eines davon am 2. Auxweg zu nutzen, schalte ich am MPX den Eingang von Digital auf Analog und zack fertig.
Oder eins von beiden auf Bypass.
 
keine wie auch immer geartete Computer- oder Smartphone-Abhängigkeit (wenn das Ding also ohne Windows/Mac/iOS/Android nicht adäquat nutzbar ist wie Eventide H9 oder Source Audio Collider, ist es auch raus)
Mit nicht adäquat nutzbar meinst du, dass es beim H9 nur den einen Encoder gibt (alle Parameter und Einstellungen sind ja am Gerät möglich)? Beim Collider bin ich mir nicht 100%ig sicher.

Mir fallen noch zwei ein, die du noch nicht genannt hattest:

Das Chase Bliss Audio CXM 1978.
Kann glaub Gated Reverb nur wenn man ein Gate dahinterhängt.

Boss RV500. Gate mit Thresold, Hold Time und Gate Time gibts im Non Linear Mode.

Alesis Wedge vielleicht?

Abseits der Rackgeräte gibts ja nicht soo viel was auf deine Bedürfnisse passen könnte.
 
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Geheimtipp: Yamaha REX50.
Kleines Desktopgehäuse und viel mehr 80er Reverb geht nicht.
Viele andere Effekte ebenfalls mit an Bord, und die Parameterzahl ist für den alten Winzling beachtlich.

Aber wenn du natürlich den Earcandy-Strymon-Hall haben willst dann doch eher nix für dich.....
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Eventide Space wäre vielleicht ja auch noch eine Möglichkeit
Habe ich oben schon namentlich genannt und ausgeschlossen.

Mit nicht adäquat nutzbar meinst du, dass es beim H9 nur den einen Encoder gibt (alle Parameter und Einstellungen sind ja am Gerät möglich)?
Das ganze Gerätemanagement macht zwingend eine entsprechende App notwendig, für die ich garantiert nicht ein entsprechendes System booten oder gar installieren werde.

Beim Collider bin ich mir nicht 100%ig sicher.
Da ist es noch schlimmer: Gerätemanagement geht entweder über eine iOS/Android-App oder über eine Windows/macOS-App, aber um die verwenden zu können, braucht man auch wieder die iOS/Android-App. Die kann ich aber nicht mal installieren.

Mir fallen noch zwei ein, die du noch nicht genannt hattest:

Das Chase Bliss Audio CXM 1978.
Für ein Drum-Reverb in einem reinen Hobbyprojekt ohne kommerzielle Ambitionen zu teuer.

Kann glaub Gated Reverb nur wenn man ein Gate dahinterhängt.
Und damit ist es sowieso schon raus, weil ich mir dann nicht auch noch ein Gate mit reinhängen werde.

Boss RV500. Gate mit Thresold, Hold Time und Gate Time gibts im Non Linear Mode.
Amazona hat das Pedal mit fliegenden Fahnen durchfallen lassen, weil es wohl ziemlich grauenvoll klingt. Oder taugt das zumindest für samplebasierte Drummachines was, gibt's da Erfahrungen?

Alesis Wedge vielleicht?
An der Grenze zu Vintage und ziemlich selten auf dem Gebrauchtmarkt, soll außerdem eher fragil sein, also eher nicht unbedingt was zum Mitnehmen, wenn man dafür nicht ein eigenes Köfferchen schleppen will.

Geheimtipp: Yamaha REX50.
Kleines Desktopgehäuse und viel mehr 80er Reverb geht nicht.
Viele andere Effekte ebenfalls mit an Bord, und die Parameterzahl ist für den alten Winzling beachtlich.
Ist zwar noch älter als der Wedge, also wirklich vintage, aber häufiger (bzw. überhaupt) zu finden. Der Frequenzgang ist auch "zeitgemäß", da entfällt EQ-/Filter-Geschnippel. Unschön ist höchstens das fest montierte Netzkabel, dafür stehen keine Potiknöpfe raus (Platzfresser und potentieller Aua-Faktor für die Platine). Ist das Gehäuse wenigstens robust?

Aber wenn du natürlich den Earcandy-Strymon-Hall haben willst dann doch eher nix für dich.....
An den dachte ich nur, weil der unter den Neugeräten alle Anforderungen erfüllt.
 
Unschön ist höchstens das fest montierte Netzkabel, dafür stehen keine Potiknöpfe raus (Platzfresser und potentieller Aua-Faktor für die Platine). Ist das Gehäuse wenigstens robust?

Das REX-50 ist soweit das beurteilen kann robust, aber ich habe da nicht mal ein Glas Wein drauf abgestellt oder was muss es aushalten? Was ist an dem Netzkabel das Unschöne, wäre eine spezielle Wandwarze schöner?

Auf deine Kritereien passt evtl. noch besser das Boss SE-50 oder doch was neueres wie das KaossPad?
 
Das REX 50 ist kaum kaputt zu kriegen; bei meinen drei gibts auch keine Probleme mit den Drucktastern. Ist wirklich ein cooles Gerät; auch fucking special Dinge wie 99sekündige Hallfahnen, usw..

Bei einem durchschnittlichen Preis von 40-50 EUR definitiv eine gute Anschaffung.....
 
Viele von den kleinen kisten sind erbärmlich ausgestattet , ich spiele da seit Mitte der 80er mit rum, und bin echt erstaunt WAS heute noch manchmal schlichtweg fehlt.

Schau dich mal nach den Boden Multieffekten um , und hier die ganzen Geräte mit integriertem Expression Pedal .

Zwar riesig , aber mein Favorit ist das BOSS GT-10 , unglaublich viele Effekte und intern schon viele routings, da bleibt eigentlich kein Problem ungelöst. Und massiv wie ein Panzer !

Von der MIDI Steuerung bin ich übrigens weg , ist mir viel zu aufwendig . Ich programmiere für jedes Effektpatch die Geschwindigkeit dazu und fertig . Wieder ein Kabel weniger .
 
Das ganze Gerätemanagement macht zwingend eine entsprechende App notwendig
Kann sein, dass ich jetzt tatsächlich etwas übersehe, aber mir fällt nichts ein, dass nicht direkt am H9 gemacht werden kann.

Presets und Systemeinstellungen können über Sysex Dump übertragen werden.

Ok, die H9 Control App braucht man um Algorithmen zu kaufen, das geht aber seit Januar sowieso nicht mehr, jetzt gibts nur noch den H9 Max.

Gibts im H9 überhaupt ein Gated Reverb? Geht evtl. mit dem Dynaverb?

Amazona hat das Pedal mit fliegenden Fahnen durchfallen lassen, weil es wohl ziemlich grauenvoll klingt. Oder taugt das zumindest für samplebasierte Drummachines was, gibt's da Erfahrungen?
Dem Rezensent gefällt der Sound einfach nicht. Ist halt subjektiv.
 
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EDIT:
Den letzen Punkt von dir zu spät gelesen ("keine wie auch immer geartete Computer- oder Smartphone-Abhängigkeit").
Weiss nicht, ob das hier auf diese Lösung zutrifft, weil man das ja einmal konfigurieren und dann im Prinzip nicht mehr anfassen müsste...

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Mir fällt spontan das Axoloti Dingens ein.
Hat DIN-Midi-Schnittstellen und kann am Rechner frei konfiguriert werden, so wie du das möchtest.


Hier ein Beispiel, wie das einer zum Multieffekt-Bodentreter getuned hat.


https://www.youtube.com/watch?v=7rpC3r_lpvY

Gibt auch im Axoloti-Forum einige Beispiele, wie das in einer Bodentreter-Hardware implementiert worden ist, z.B. hier:
 
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EDIT:
Den letzen Punkt von dir zu spät gelesen ("keine wie auch immer geartete Computer- oder Smartphone-Abhängigkeit").
Weiss nicht, ob das hier auf diese Lösung zutrifft, weil man das ja einmal konfigurieren und dann im Prinzip nicht mehr anfassen müsste...

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Schade, ich dachte das Electrosmith Daisy Pedal namens Petal, welches ein ähnliches Prinzip verfolgt wie Axoloti (sprich man kann seine Effekte selber programmieren oder existierende Patches reinladen), könnte auch passen, vor allem weil sie eine bereits fertige Pedal-Hardware anbieten.
Aber leider haben sie keine Midi-Schnittstellen beim Pedal integriert... (im Gegensatz zu ihrer Desktop-Synthesizer-Hardware-Lösung).
Aber evtl. kann man das Pedal modden bzw. Schnittstellen anbringen, denn auf der kleinen Platine da oben links auf dem Pedal sind Midi I/O-Schnittstellen vorhanden.


 
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