Das bei den jeweiligen unterschiedlichen Plattenspielernadeln angegebene Auflagegewicht ist nur ein empfohlener Wert, also kein exakter Richtwert (Oft wird dieser Wert zu hoch angegeben.).
Und man darf einfach nicht vergessen, daß man es bei der Schallplatten-"Technologie" generell mit einer Anhäufung ausgesprochen schwindliger Konstrukte, bzw. schwindliger Zustände zu tun hat.
Im Detail:
MM-Tonabnehmer:
Der Nadelträger (also jenes dünne Röhrchen, an dessen Ende die eigentliche Nadel angebracht ist) mündet im Inneren des aufsteckbaren Einschub-Elements durch einen winzigen Gummiwürfel oder einen winzigen Gummizylinder (Dies bildet dann die eigentliche elastische Aufhängung des Nadelträgers und bestimmt gleichzeitig den anwendbaren Auflagegewichtsbereich.).
Und am anderen Ende dieses dünnen Röhrchens ist dann ein winziger zylinderförmiger Dauermagnet eingepreßt (der dann im offenen Bereich der beiden (in einem Winkel von 90 Grad zueinander versetzten) Magnetkreise des Tonabnehmers frei schwingen und dadurch in den beiden dort aufgewickelten feststehenden Spulen eine Spannung induzieren kann.).
Anmerkung: Zwei Magnetkreise und zwei Spulen (für zwei Kanäle, also für den rechten und für den linken Kanal.).
Bei einem Moving-Coil-Tonabnehmer (MC) kann die Nadel (vom Anwender) NICHT ausgetauscht werden. Anstatt eines winzigen Dauermagneten schwingen hier zwei (in einem Winkel von 90 Grad DIREKT auf dem Nadelträger(röhrchen) aufgeklebte (seitlich abstehende) winzige Spulen, deren vier Enden an die äußeren Tonabnehmer-Anschlüsse führen, im Dauermagnetfeld eines Permanentmagneten.).
Noch (abschweifend) ergänzend:
Das Audio-Anschlußkabel eines herkömmlichen Plattenspielers mit Magnettonabnehmer hat einen Einfluß auf den "Klang".
Grund:
Der Kapazitätsbelag des Audiokabels (zwischen Plattenspieler und Phono-Vorverstärker) beeinflußt den resultierenden Frequenzgang eines MM-Tonabnehmers (Achtung: Dies ist auch beim Kabel zwischen den passiven Tonabnehmern einer E-Gitarre und dem Gitarrenverstärker der Fall.).
Genauer:
Die Induktivität der Tonabnehmerspule ist zur Kabelkapazität (einschließlich der Kabelkapazität der Tonarm-Innenverkabelung), sowie der Eingangskapazität des verwendeten Phono-Vorverstärkers (sozusagen) parallel geschaltet. Und dadurch entsteht ein sog. "Parallel-Schwingkreis", bei dessen Resonanzfrequenz eine Pegel-ANHEBUNG erfolgt.
Je größer die beteiligte Gesamt-Kapazität, desto niedriger ist die daraus resultierende Resonanzfrequenz (Das heißt, daß bei größeren Kapazitäten beispielsweise der sog. "Präsenzbereich" (um 6kHz) angehoben wird, wodurch der Klang "heller" bzw. "giftiger" erscheint (obwohl dann aber gleichzeitig der Pegel von Frequenzen über 10kHz wiederum viel zu niedrig ausfällt, also die EIGENTLICHEN Höhen dann eher fehlen), während bei niedrigeren Kapazitätswerten die obersten Höhen angehoben werden (was in diesem Zusammenhang eigentlich angestrebt wird, um einen möglichst linearen Fequenzgang zu erreichen.).).
Wohlgemerkt:
Ein tatsächlich linearer Frequenzgang ist in Verbindung mit Schallplatten sowieso nicht realisierbar, denn dies scheitert nicht nur am Tonabnehmer (in Verbindung mit der zumeist fehlerhaft vorgenommenen Anpassung), sondern auch an der Schallplatte SELBST.
Man erkennt:
Sämtliche Resultate bleiben schwindlig und lassen jegliche Klarheit eindeutiger und präziser technischer Daten, bzw. genauer technischer Spezifikationen vermissen. Alles bleibt ein "Stochern im Nebel" unterschiedlichster Werte und Eigenschaften.
(Ich wiederhole: Dies alles trifft strukturell auch auf E-Gitarren zu, weil deren Tonabnehmer auch aus Spulen und somit aus Induktivitäten bestehen (Nur daß hier (auf Grund der immens hohen Windungszahlen im Bereich bis 10.000 Windungen) neben den verschiedenen parasitären Kapazitäten und der Kapazität des Gitarrenkabels sogar auch noch die Tonabnehmer-Spulen SELBST einen maßgeblichen, bzw. entscheidenden Kapazitätsbelag (siehe "Wicklungskapazität") aufweisen!))
Bei Moving-Coil-Tonabnehmern haben die beteiligten Kapazitäten keinerlei Einfluß auf den Frequenzgang, weil die Induktivität dieser Tonabnehmer (auf Grund der äußerst geringen Windungszahl der winzigen Tonabnehmer-Spulen) vollkommen vernachlässigbar ist.
Und noch allgemein zum Kapazitätsbelag einer abgeschirmten Leitung:
Der Kapazitätsbelag (pro Meter) hängt nicht von der Dicke eines Kabels ab, sondern ausschließlich vom Abstand zwischen dem Schirmgeflecht und dem Innenleiter und ist problemlos (beispielsweise mit einem Multimeter mit Kapazitätsmeßbereich) meßbar (Aber natürlich nur dann, wenn an diesem Kabel nichts angeschlossen ist!) (Dadurch lassen sich auch E-Gitarrenkabel hinsichtlich ihrer Eigenschaften, bzw. klanglichen Auswirkungen voneinander unterscheiden, bzw. einordnen.
Ein Kabel mit hohem Kapazitätsbelag läßt sich mittels eines Kabels mit geringem Kapazitätsbelage simulieren, indem zu jenem Kabel mit dem geringeren Kapazitätsbelag einfach ein passender keramischer Kondensator parallelgeschaltet wird.).
Aber wieder zurück zum Auflagegewicht von Plattenspielertonabnehmern, bevor ich noch abschweife.

Bei gewöhnlichen Magnettonabnehmern (oder einem gewöhnlichen Moving-Coil-System) wähle ich in der Regel immer einen Wert von 1,5 Gramm.
Zur Einordnung (der Größenverhältnisse):
1.) Bei einem zu geringen Auflagegewicht (beispielweise einem Gramm als unterstem Grenzwert) können Verzerrungen auftreten (Dies führt dann unter Umständen auch zu einer stärkeren Abnutzung der Schallplatte, weil sich die Nadel dadurch "unkontrolliert" in der Rille bewegen kann.).
2.) Ein zu hoher Auflagedruck führt zu einer vermehrten Abnutzung der Schallplatte und der Nadel.
Allgemein:
Grundsätzlich: Immer den geringstmöglichen Einstellwert wählen.
Der Grenzwert für den niedrigsten Auflagedruck beträgt ein Gramm (Bei den meisten Tonabnehmernadeln sind hier jedoch leichte Verzerrungen hörbar.).
Daher wähle ich als Ausgangsposition (bzw. fixiert und in gebührendem Abstand zur Verzerrungsgrenze) immer 1,5 Gramm.
Noch ergänzend:
Wenn (wider Erwarten) bei 1,5 Gramm und einer sauberen intakten Nadel in Verbindung mit sauberen unbeschädigten Schallplatten tatsächlich leichte Verzerrungen hörbar sein sollten, erhöht man das Auflagegewicht schrittweise jeweils in 0,25 Gramm-Schritten, bis die Verzerrungen verschwunden sind.
Obergrenze bei herkömmlichen MM-Tonabnehmern: 2,5 Gramm (Ausnahme: DJ-Tonabnehmernadeln: Hier liegt die Obergrenze höher.).
Allgemein:
Wenn sogar bei einem Auflagegewicht von 2 Gramm immer noch Verzerrungen hörbar sein sollten, liegt ein Problem vor (Verunreinigung der Nadel und/oder der Schallplatten. Oder: Beschädigung der Nadel.).