Hardcore & Gabber

DJ Ham, Derno & Justin Time Feat. Becks - Here I Am (1996)

Ab 1:30 fängt nach einem fürchterlichem Auftakt dann der coole Part an :) Und richtig geil wird's ab 2:37 :phat:
Oh Mann, ich war heut morgen schon einmal durchgeschwitzt .. :)

Bei diesen britischen Hardcore-Sachen hört man fast immer Rave als Genre mitschwingen. Das ist immer ein schöner Kontrast zu den rein holländischen Produktionen. Das neue Ding von Paul und Boogshe geht ja auch stark in die Rave-Richtung, die ja noch toter war als Gabber und Hardcore.
 
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Bass-X - Hardcore Disco (Gabber Mix) 1997





Nennt mir doch nur ein Einziger auch nur ein einziges Genre, dass so einen geilen Tanzstil hervorbrachte :) Okay - Tango. Aber das war's dann auch schon. Aber im elektronischen Bereich hat das schon denke ich eine Sonderstellung.

Glaub, da muss ich noch ein weilchen üben bis das so cool und flüssig aussieht wie bei ihr ... aber wie heiß es so schön: "Übung macht den Meister und auf den Schweinskopf scheiß er" :)

Es ist irgendwie die Ganzheit des Gabbers, die ich so reizend finde. Die Musik ist (immernoch) obercool, die Klamotten schreien die Lebensfreude quasi heraus und der Tanz toppt das Ganze nochmal. Ja, es ist ein Lebensgefühl und auch eine Lebenseinstellung. Und anders wie Westbam, der mal was von einer 'Ravenden Gesellschaft' faselte und sich als subkultureller Vorreiter einer ganz eigenen Entwicklung sah, es aber nie begriffen hatte, was eine Subkultur eigentlich ausmacht, verpuffte mit der Idee von damals. Gabber hingegen war nie wirklich tot und erlebt ein derzeit ungeahntes (oder besser ungezähmtes) Revival, von dem Westbam mit seiner 'Ravenden Gesellschaft' nur träumen könnte. Es war eben nichts dahinter außer der Spruch an sich. Und damit lockste eben niemanden (mehr).

Und dass eine neue Generation wieder auf den Zug mitaufspringt finde ich ganz klasse. So lebt der Gabber weiter und verbindet die Generationen. Und sicher hat man auch aus den schlimmsten Phasen der 90er (einiges wurde ja gepostet) gelernt. Muss nur noch ein Kraut gegen diesen Hard-Style-Mist wachsen :) Aber wer weiß, vllt. hängt's der Jugend ja auch bald zum Hals raus. Irgendwann kommt ja der Umbruch - und je länger sich aufschiebt, umso härter wird er meistens.

In diesem Sinne: Life is like a Dance!
 
Hier gibt's ein richtig geiles Gabber- und Hardcore-Retro-Oldskool-Set von 'Andy Freestyle' - jetzt 3 Jahre alt (also das Set :xenwink: )


Ist eine Kollage aus Retro-Set und Club-Aufnahmen der Thunderdome-Events von damals. Die sehen schon echt mega-verstrahlt aus, einige :)
Interessant: Die Paul Elstak-Shirts gabs offenbar auch schon damals. Zudem ist 'Kappa' als Marke offenbar allgegenwärtig, wie auch diese vollbedruckten Australian-Jacken. Offenbar erfreuten sich Fußballtrikots ebenfalls großer Beliebtheit. Hab ja noch mein sicher gehegtes und gepflegtes England-Trikot von 2005 in weiß/rot und weiß/blau als Wendetrikot im Schrank. Das ist heute quasi unbezahlbar.

Und wenn meine Mutter da auch nur ein ganz kleines Rädchen in der Kette war und sie fleißig in Berlin die Gabber- und Hardcore-CDs im Siebdruck bedruckte, macht mich das doch auch irgendwie auch ein wenig stolz, was sie da geleistet hat :) Es war wirklich ein Knochenjob in der Produktion, den sie auch nur 10 Jahre lang durchhielt.

Also für Unser Gefeiere mussten Andere doch ganz schön schuften - das sollte nicht vergessen werden.
 
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Ich hab nicht ohne Grund NICHT diesen Track gepostet :)
Soooo, jetzt bin ich wieder ein bisschen schlauer und um ein weiteres Mal hat sich meine erst kürzlich angelegte Happy-Hardcore und Happy-Gabber-Playlist erweitert. Und jetzt kommt's: um 5 ganze Tracks!!!! Es ist unglaublich, was dieses Album zu bieten hat.
Insgesamt brachte das Album sogar neue 6 Playlist-Einträge - denn den einen 06 - 'Das Fräulein vom Amt' habt iht ja schon im '90er-Thread gehört. Und das Intro 'Musik mit Hertz' im verträumten Acid (erinnert an Oliver Lieb) fällt in meine Eurodance-Liste.

Folgende 4 weitere Titel fielen in die Happy-Hardcore-Playlist, die nun 42 Genreperlen lang ist:

02 - Computerliebe (Extended Version) - hier ist zusagen, dass sich mein erster eher negativ in Erinnerung gebliebener Eindruck korrigierte - die Extended Version ist schon ziemlich geil! Nur die Radio-Version ist etwas lahm - weil der Anteil an Gesinge da größer ist. Und das Gesinge in diesem Track ist nicht sonderlich fröhlich gestimmt.
03 - 1100101 (bereits gepostet) - ein Knaller-Track
07 - Kleine Maus (Extended Version) - ebenso ein Knaller-Track, der noch in Erinnerung war
08 - Programmiert - Könnte mein Liebblingstrack des Albums werden. Hier passt einfach alles zusammen. Steht aber in starker Konkurrenz zu 1100101.



Das macht satte 50% Volltreffer in einem '90er-Kommerz-Album!!! Also selbst die besten Charly-Lownoise-Platten liefern nur 2-3, max. 4 gute Tracks. Aber dieses Album ist eine wahre Goldgrube für Happy-Hardcore-Fans und daher ein absolutes MUSS, obwohl in Deutsch gesungen wird, was ich eher weniger mag aber OK ist. Nun kann ich auch verstehen, warum mein Cousin, wa im Fanclub war ;-) :phat:

"Vergess das nie ... es war 'ne schöne Zeit mit dir" - die '90er 🥲
 
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Es wird ja immer besser:
Das Modul - Computerliebe (Rave Remix) :phat: 🩷❤️🧡💛💚🩵💙💜🤍:phat:


An den Threadersteller: Kann man da nicht irgendwie einen kleinen Kompromiss dahingehend finden, dass der Terminus 'Happy' noch in den Titel Einzug hält? Also (Happy-)Hardcore & Gabber
 
gerade mal zwei Tracks weiter:
Ferocious - Please Don't Go (1995)


Es erinnert irgendwie auch hier dran:
Bass-X - Hardcore Disco (Gabber Mix) 1997

Und kann es sein, dass mich das Stück an irgendeinen unbekannten 80'er-Song erinnert?! Bekomm das nicht ganz eingeordnet, vermute aber, dass ist ein bekanntes Stück von früher ist.

Ich würd's irgendwo zwischen Happy-Hardcore und Happy-Gabber einordnen.
Der dritte Happy-Hardcore Sampler scheint dann wohl einer der Besten zu sein. Zu blöd, dass auch diese Serie praktisch an mir vorbei ging - denn CDs waren nunmal sehr teuer. Und ansonsten gab es auch keinen in der Schule und vor allem im Klassenverband, der in diese Richtung damals so progressiv vorpreschte, mit dem man sich hätte austauschen können. Da stand ich also ziemlich alleine da - wie so oft.

Was mich neben der Musik und der Kultur der 90'er als Solches und dem Hardcore im Speziellen interessiert, ist natürlich auch, wie IHR zu dieser Musik gekommen seid bzw. auch, was für einen persönlichen Bezug zu der Musik habt, wie der entstanden ist, wie dieser (wahrscheinlich) wieder zerbrach und evtl. auch wiederkam.

Frohen Feiertag dann noch :phat: 🩷❤️🧡💛💚🩵💙💜🤍 :phat:
 
Und noch so ein schöner und längst in Vergessenheit geratener Happy-Hardcore-Song mit satten 180 BPM.
Das Modul - Surfen (1996)

Man beachte die Angabe der Motor-Webseite auf dem Cover - 1996! Die Seite existiert übrigens immer noch ;-) Ich glaub' das war der erste Kontakt mit dem 'Internet' in meinem Leben. Hat aber dann nochmal 2 Jahre gedauert, bis ich ab 1998 auch persönlich online war. Ein Jahr später hatte ich bereits einen eBay-Account und von Google noch keine Spur :)

Und auch hier wieder reger Gebrauch der 303.
 
Jo, das klingt geil. Die Vocals kämen in dem Falle in Englisch wahrscheinlich deutlich cooler.
Aber es ist wmgl. weniger die Sprache, denn mehr die Sprache. :) Denn, wenn ich jetzt sage "Englisch ist besser", fällt mir sofort der 'Music Instructor' ein. Es ist das Zusammenspiel zwischen Sprache und Sprache. Der formalen Sprache einerseits. Und dann schwebt darunter nochmal eine unsichtbare Sprache, die von der ersten Sprache unabhängig ist. Das meint, auf welche Art und Weise man wie spricht. Das Beispiel erinnert mich an den besagten 'Music Instructor'. Und dann ist da ja noch die 'Aussprache' :) Womöglich klänge es in einer anderen Sprache, wie Englisch viel geiler.

Aber ich fremdele ohnehin mit der deutschen Sprache in der Musik. Es gibt Ausnahmen, wie 'Das Modul' oder Andreas Dorau oder Blümchen oder Ilsa Gold, die ganz gezielt die deutsche Sprache einsetzen. Dann klingt das meist auch gut. Wenn es jedoch deutsch UND prollig klingt, ist bei mir meist der Ofen zu. Der Ausweg könnte eben, der Wechsel in eine andere Sprache sein.
 
Echt Blümchen ist Happy Hardcore?

Eigentlich schon oder?


Und wie ist das eigentlich beim ersten Album vom RMB? ...
Hier mal Chakka Chakka
 
Formel ist der ganze Kram eigentlich Happy-Hardcore. Aber es gibt so ein paar klassische Erkennungsmerkmale. Das sind die Stab- oder Hoover-Sounds, die überzerrte 909 Bassdrum, eine hohe Geschwindigkeit, Vocals, die oft gerapt werden oder repititiv und englisch sind. Nicht immer kommt alles zusammen - aber oft sind mind. zwei, drei der Elemente mitbei.

Hatte ja schon mal geschrieben, dass der Grat zwischen den Genres mitunter sehr schmal ist - je nach Standpunkt. Und davon gab/gibt es eben viele. Das macht es halt schwer. Bin bei manchen Tracks auch ständig am hin- und herschieben der Youtube-Playlist, weil es mal in Eurodance, mal in die Happy-Richtung, mal in die Rave- oder Hardcore-Gabber-Richtung driftet und ich mal den Track drin, mal draußen haben will. Die Playlists sind meist nach Stimmung sortiert, weniger nach Genre. Gerade diese Grenzdinger finde ich ja so interessant - und manchmal eben auch grenzwertig. Aber dafür ist der Thread ja hoffentlich da - smal drüber zu diskutieren, wie so die Standpunkte sind.

Blümchen hat es übrigens nicht in meine Playlist geschafft. RMB auch nicht - schaffte es aber immerhin in der 90er/Eurodance-Playlist, Blümchen aber ist bei mir in keiner Playlist.

DJ Paul Elstak - Life Is Like a Dance (Forze DJ Team) 1995
 
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50% Of The Dreamteam - Born To Fuck Your Wife (1996)


Oh Mann, der macht richtig gute Laune :)

Ah, hier haben wir doch ein wunderbares Paradebeispiel dafür gefunden, wie man es richtig macht. Unvorstellbar, den Track mit deutschen Proll- und Porno-Vocals zu hören. Das geht garnicht. Hör' ich mir dann im Gegenzug 'Das Fräulein vom Amt' an, ist es genau umgekehrt - undenkbar, den Track auf Englisch zu machen und zu hören. Es kommen zwar englische Vocals drin vor, aber der Haupttext ist deutsch. Der ist jetzt zwar kein Hardcore, sondern Euro-House aber egal - das Prinzip ist das Gleiche.

Es kommt irgendwie immer drauf an, wie stimmig das ganze am Ende wirkt. Wenn es gut zusammen passt, stehen die Chancen gut, dass es mir gefällt :) Bei Kraftwerk gefallenmir die deutschen Vocals i.d.R. auch besser als die englischen. Weil es eben genau auf diese Sprache hin produziert wurde. Dann wirken Sprachrhythmus und Musikrhythmus harmonisch-synchron und somit angenehm und stimmig. Singt Kraftwerk Englisch, passen oft die Wortlängen nicht als auch die Reimung geht meist flöten.

Im richtigen Gabber und Hardcore wird, wenn überhaupt, eigentlich nur englisch gevocalt. Im populären Bereich hört man dann auch gerne niederländisch. Wobei ich das wiederum richtig cool finde, egal was inhaltlich gesprochen wird :) Das klingt immer cool, wie italienisch immer unendlich schön klingt und französich immer voll ....... Bei deutsch muss man sich schon etwas mehr anstrengen ;-) Ösi-Slang ist noch geil.
 
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In einer Retrospektive auf Youtube (hab den Link nicht mehr) wurde auch mal was zur Entstehungsgeschichte des Happy-Hardcore erzählt.

Wie fast alle Trends fing es in den frühen 90ern in England/Schottland an. Es brauchte ein wenig, um über den Teich zu kommen und in den Niederlanden und Belgien Fuß zu fassen. Noch ein wenig später erreicht die Welle Deutschland. Bis es dann in Osteuropa angekommen ist, lief in England schon wieder der nächste Trend. Und mit jedem Länderwechsel findet im Prinzip auch eine Weiternetwicklung statt. Ein bekanntes Muster. Die Niederländer haben z.B. viele Einflüsse aus Chicago und Detroit verarbeitet (wofür sie aus heutiger Sicht wiederum unverständlicherweise böse kritisiert werden).

Ausgangspunkt war aber tatsächlich Frustration. Frustration über das Stagnieren des frühen Hardcore-und Rave-Genres in England hin zu mitunter unhörbarer sehr destruktiver Musik. Das war teilweise schrecklich anzuhören und ging Vielen wohl dermaßen gegen den Strich, dass man in die genaue Gegenrichtung sich probierte - und schwupp-di-wupp war der Happy-Hardcore geboren. Schnelle Hardcore-Beats, die tanzbar sind und immer auch einen entspr. Melodieanteil haben nebst fröhlichem Gesang. Offenbar war der Geist des fröhlichen Acid-House noch nicht ganz verschwunden bzw. man erinnerte sich wohl daran.

Aber es fand eben auch dann wieder eine Entwicklung statt. Je östlicher und je später, desto mehr Kitsch, bis hin zum völligen Ausfransen den Genres in alle möglichen Richtungen. Je weiter man sich vom zeitlich und räumlich Ursprung entfernt, desto blöder wird es meist. ABER, diese Ausprobiererei brachte doch immer wieder auch tolle Blüten und Genreperlen hervor. Und genau um die geht es mir hier :) wie z.B. Nakatomi, die ich garnicht kannte bis vor 2 Monaten.
 
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nur ein Track weiter ...
DJ Isaac - We Like Marihuana (1996)


Im DJ Paul Elstak-Remix (1996)


Mensch, hier ist das Original ja noch geiler als der Remix! 😍
 
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... Das darf man auch nicht außer acht lassen ,aber das trashige war anschind auch sehr angesagt damals ,, Stichwort Gabberbaby , oder face down a up ..... etc oder dieser Türkisch klingenden Fuzi , ( Alles konkret , kollega oder was... ist alles korrekt ... ) , XD Da gab es mal ein Track auf einer Thunderdome mit dem Titel ...
Jo, Die Niederländer waren ja DIE Spezialisten, Trash mit Coolness zu kombinieren. Mal geht's gut, mal kommt nur Müll bei raus.
Paul Elstak hatte mal in einem Interview erzählt, dass das Aufkommen von Happy-Hardcore und noch trashigeren Sachen ihn grundsätzlich auch interessiert hat. Aber - so seine Argumentation - er es immer vermieden hat, das zu kitschig werden zu lassen, z.B. durch den Einsatz von Melodien aus Kinderliedern o.Ä. Er hat versucht, es etwas ernster zu nehmen.

Naja, kann man sehen wie man will. Auch der Paul war ganz scharf auf dem Grat des Trashes unterwegs, hat diesen meiner Meinung nach aber nie entscheidend überschritten oder ist gar drüber gestolpert und auf der anderen Seite böse abgerutscht.

Und diese Parodie-Nummern - also lustig sind sie ja schon anzusehen aus heutiger Zeit - und auch die Mucke fetzt irgendwie :) Mit dem Abstand von nunmehr 30 Jahren, kann man das denke ich alles auch etwas lockerer sehen heute. Niemand wird heute mehr auf der Straße von fremden angemacht, dass man als Gabber rumrennt. Zumindest nicht auf Grundlage irgendeiner 30 Jahre alten Parodienummer - heute mag es andere Gründe geben. Welche, sich mir nicht bekannt.
 



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