Ab wann hat man genug gear & weiß das dann auch?

A

Anonymous

Guest
Ich persönlich bekomme sehr leicht einen GAS Anfall, kann mich dann aber doch beherrschen und mich auf das Wesentliche konzentrieren.
Aber trotzdem entdeckt man immer wieder gear, das man meint zu brauchen und kaufen zu müssen.

Ab wann hat mann Alles was man braucht und braucht nichts mehr zu kaufen? Und ab wann weiß man, dass man nichts mehr braucht?

Oder weiß man das nie?

Hat jeder von uns die GAS Krankheit und ist unheilbar?
Hat man nie genug?

Oder gibt es doch ein Stopp?

???
 
...die wenigsten Leute wissen, wo G.A.S. seinen Ursprung hatte, haben je B. Ratner's Artikelreihe gelesen oder haben das Gefühl, dass G.A.S. etwas lustiges, freudvolles ist... (in Wirklichkeit ist es das genaue Gegenteil...)


Wann hast du genug Gear?

...wenn es zum Musikmachen reicht!


8)
 
Du weißt, wann es gunug ist.
Aber es wird dir nichts nützen.
:school:

Macht aber nichts.

"It`s always too much, but never enough."
 
Wenn die Idee mit dem was man hat ausführbar ist, ist alles ok.
Selig die, die einen bestimmten Stil verfolgen, die eher klassisch an etwas heran gehen, Pech haben eher die, die verschiedene Ziele haben, Studio und Live und diverse sehr verschiedene Ideen in der Musik.

Die Werkzeuge, die man dafür braucht sind dann vielfältiger oder manchmal durch ihre Größe oder Zugriff nicht perfekt.
Aber ich sag mal dies: die meisten klassischen Elektronik-Acts hatten nur einen Synth und ne Bandmaschine, siehe auch unseren Monophon-Synth Wettbewerb, da ging es genau darum. Du kannst mit nem Prodigy oder sowas durchaus ein ganzes Album machen, es wäre also genug.

Live könnte das mit Looper dazu dann schon ein Bandkonzept sein.
IdR gibt das auch mehr Eindruck und die Leute sehen und hören, dass du das live machst.

Ich glaube, heute reicht für das meiste eine Ansammlung von 1-3 HW Synths, wenn man komfortabel für div. Zwecke mehrere Ansätze haben möchte und ein Computer - oder ein Ersatzgerät dafür. Der Rest ist idR Liebhaberei, Spaß, Perfektionswunsch und Ausgleich.
Aber - pauschal sollte man das nicht sagen - dennoch ist es für die meiste populäre und andere Musik durchaus wahr. Sampling reicht idR auch schon, aber nicht jeder mag so arbeiten - die Neue Musik Szene arbeiten idR nur mit Max/MSP - sonst eher wenig. Mal kommt ein Microfon dazu, mal irgendein akustisches Teil.

Hoffe, dass das hilft.
Ich denke mein Livegear reicht eigentlich für alles aus, alles andere habe ich nur zur Freude und für besseren Sound.
 
AMachine schrieb:
Ab wann hat mann Alles was man braucht und braucht nichts mehr zu kaufen? Und ab wann weiß man, dass man nichts mehr braucht? Oder weiß man das nie?
Aus meiner Sicht sind das die falschen Fragen, weil die dich und die meisten Menschen überfordern. Der Zustand, dass man nichts mehr zu kaufen braucht, ist rein theoretischer, aber nicht menschlicher Natur. Und das gilt vor allem, wenn man im Umfeld einer Konsumgesellschaft lebt.

Die Frage sollte lauten: Wie geht man mit der ständigen Kaufmotivation, dem Impuls, um?
Ich sehe das wie Moogulator: Genug hat man, wenn man seine musikalische Vorstellung realisieren kann. Alles darüber hinaus ist nice to have. Hat man mehrere musikalische Vorstellungen gleichzeitig, muss man sich auf eine davon konzentrieren. Das geht nur, indem man eine Entscheidung trifft. Die Entscheidung für das Eine ist gleichzeitig die Entscheidung gegen das Andere. Das Andere kann man später realisieren. Wenn sich die musikalischen Anforderungen ändern, kauft man das Equipment, was zur Realisation passt und verkauft das Equipment, was man nicht mehr braucht. So bleibt der Bestand überschaubar.

Alles andere ist Sammeln und Liebhaberei. Nicht schlimm, aber im Grunde ein anderes Hobby und meistens kommt musikalisch dabei nur wenig rüber. Dafür kann man sich dann mit anderen Sammlern austauschen und andere menschliche Bedürfnisse befriedigen.
 
Für Modular Systeme gilt die Faustregel:
Expandiert ins Unendliche.
 
...wer Interesse an Musik hat, wer Interesse an Musik machen hat, und wer Interesse an Technik hat,...ist auf verlorenem Posten!
...egal ob er in einem kreativen Loch steckt oder nicht, oder vielleicht für andere Produziert, das GAS ist eine Seuche und ein Schicksal zu gleich.
...aber auch ein Seelenbalsam, eine Wiedergutmachung für ein schXXss Arbeitsleben :phat:
...ich mag GAS, nur mein Konto eben nicht :cry:

Zum Thema:
...genug ist relativ, ich würde sagen, einen gewissen Bestand aus ständigen Begleitern, nebst gelegentlichen verkaufen und kaufen, diverser Neuanschaffungen.
 
AMachine schrieb:
Oder gibt es doch ein Stopp?

Irgendwann ist man alt. Oder hat Familie. :mrgreen:
Für mich stellt sich eigentlich das Problem nicht, weil das Gear nicht nur ein Mittel zu Zweck, sondern zu einem Teil auch Selbstzweck ist. Trotzdem ist das G.A.S. im Laufe der Jahre weniger geworden.
Immerhin gibt es heute wieder viele interessante Neugeräte, also so ganz vorbei ist es noch nicht. :mrgreen:
 
AMachine schrieb:
Ich persönlich bekomme sehr leicht einen GAS Anfall, kann mich dann aber doch beherrschen und mich auf das Wesentliche konzentrieren.

Solange du dich immer noch auf das für dich Wesentliche (vermutlich musizieren) konzentrieren kannst, ist alles Bestens. Erst wenn das GAS deine eigentliche Intention stört, weil man meint immer das nächstbessere Produkt kaufen zu müssen, weil sonst eh alles keinen Sinn hat, wird es kritisch.

Immer mal nebenbei nach Neuem Ausschau zu halten, zu probieren, zu lesen, zu testen, Interesse zu zeigen usw. ist für mich ansonsten ein angenehmer Bestandteil des Hobbies.
 
Was mir im Zuge dieser (immer wiederkehrenden) G.A.S Diskussionen aufgefallen ist: Ich kenne in meinem Umfeld keine professionellen musiker, die dieses "Problem" haben. Diese Sammel- oder auch Ansammlungsleidenschaft kenne ich persönlich nur bei Hobbyisten. Bei Werkzeugen habe ich ähnliches beobachtet. Heimwerker sind immer (quantitativ) besser ausgestattet als Handwerker.
Veilleicht verlaufen in unserem Umfeld solche Diskussionen aber immer irgendwie gleich ab, weil in einem solchen Forum eben Hobbyisten und professionell Schaffende aufeinandertreffen.
Um die Modelleisenbahnanalogie einmal wieder zu bemühen: In einem Modellbahnerforum werden nicht ständig Lokführer auftauchen, welche die ambitionierten Sammler und Bastler permanent zum Fahren auffordern wollen, da diese ja sonst nichts davon hätten (oder liege ich da komplett falsch?).
Im Bereich Synthesizer erweckt sich mir aber der Eindruck, dass es negativ belegt ist, wenn ein fertiges, ausgereiftes Endprodukt (z.B. Album) oder auch regelmäßiger Output eben nicht das oberste Ziel ist.

Allgemein würde ich sagen, man hat genug Gear, wenn man alles umsetzen kann, was man umsetzen soll, muss oder möchte.
G.A.S wird ein Problem, wenn man nicht über die finanziellen Mittel verfügt, dem aber keine Rechnung trägt.
 
MacroDX schrieb:
Was mir im Zuge dieser (immer wiederkehrenden) G.A.S Diskussionen aufgefallen ist: Ich kenne in meinem Umfeld keine professionellen musiker, die dieses "Problem" haben. Diese Sammel- oder auch Ansammlungsleidenschaft kenne ich persönlich nur bei Hobbyisten. Bei Werkzeugen habe ich ähnliches beobachtet. Heimwerker sind immer (quantitativ) besser ausgestattet als Handwerker.

Ja, der Handwerker freut sich auch auf seinen Feierabend, während der Heimwerker hechelnd den nächsten Einsatz kaum abwarten kann. Ist, denke ich, ganz normal, dass Profis irgendwann eine zweckorientierte Haltung entwickeln während die Hobbyisten ständig auf der Suche nach dem Rezept der Profis sind. Ist natürlich auch ein bisschen schwarz-weiß-Malerei, da es sicherlich auch Profis mit GAS und Hobbyisten ohne GAS gibt (aber du schriebst ja von deinem persönlichen Umfeld und ich finde den Vergleich auch nett).
 
MacroDX schrieb:
Was mir im Zuge dieser (immer wiederkehrenden) G.A.S Diskussionen aufgefallen ist: Ich kenne in meinem Umfeld keine professionellen musiker, die dieses "Problem" haben. Diese Sammel- oder auch Ansammlungsleidenschaft kenne ich persönlich nur bei Hobbyisten. Bei Werkzeugen habe ich ähnliches beobachtet. Heimwerker sind immer (quantitativ) besser ausgestattet als Handwerker.


Guter Punkt!

Professionelle Musiker müssen sich eben auch hin und wieder mal 'nen Mikrowellen-Burrito leisten können, um zu überleben.
Bei den Hobbyisten wurde "G.A.S." schlicht und ergreifend zum (stillschweigenden) "Hype-Wort" erklärt ...ohne den SInn dahinter näher zu kennen...

Stichwort auch hier wieder: "Consumer Bias" ...etwas, dass man sich "schönreden" muss, weil "habenwollen" - die Industrie freut das natürlich...

;-)
 
Bei mir ist G.A.S. völlig verschwunden. Ich hab vor 10 Jahren die Hälfte meines Krams abgestoßen und benutze nur noch den Rest. Für mein Gedudel reicht das aus, mit "mehr Gear" wird es auch nicht besser. Mich interessiert auch nix, was der Markt so hergibt. Ein bisserl langweilig, aber wenigstens kein Habenwollenstress.
 
AMachine schrieb:
Und ab wann weiß man, dass man nichts mehr braucht?

Wenn man aufhört, Umfragen zu erstellen, was man sich noch kaufen soll.

Aber nach irgendwas ist ja fast jeder süchtig, du bist also nicht allein ;-)
 
AMachine schrieb:
Hat man nie genug?

Oder gibt es doch ein Stopp?

???
Um Deine implizite Frage zu benatworten - Du hast bereits genug eigentlich, ne Drummachine könnte noch nützlich sein.
Tanzmaus zB.

Oder ein Rompler, n altes E-Mu Modul zB.
Wenns noch ein Mono sein muss würde ich überlegen einen der anderen abzustoßen.
 
GANZE EINFACH!

du hast dann zuviel, wenn du es nicht schaffst dein zeug zum soundcheck aufzubauen und vernünftig soundcheck/pause vor Konzert zu machen....;-)))
 
Seit dem ich mir letztes Jahr meinen Virus gekauft hatte, bin ich zufrieden und benötige kein weiteres Gear mehr. Es liegt wohl daran, dass dieses Gerät all meine Ansprüche am besten erfüllt und es daher für mich ohnehin nix besseres zu kaufen gibt.
 
Man kann mit relativ wenig Geräten und Instrumenten schon sehr viel machen. Aber "genug" hat man wohl trotzdem erst, wenn man zu alt ist, um die Sachen noch zu verwenden.
 
hairmetal_81 schrieb:
Cyclotron schrieb:
mit "mehr Gear" wird es auch nicht besser.

Genau das ist meiner Ansicht nach die Essenz des ganzen;
diese Erkenntnis muss manch einer erst einmal erlangt haben!

Dem schließe ich mich an. Außerdem sollte man sich hin und wieder mal die Frage stellen, was man denn alles um sich herum noch wirklich benutzt. Umgekehrt sollte man auch erforschen, ob einem nun wirklich etwas fehlt - eine Funktion, ein spezifischer Klang, etc. - oder ob man sich mit dem was man bereits besitzt schon genügend auseinandergesetzt hat. Sprich: Sind die Tools, die ich brauche schon da oder brauche ich noch dies oder jenes, um zu meinem Ziel zu gelangen? - Das beinhaltet letztlich ganz ökonomische Fragen: 1. Was will ich erreichen? 2. Wie gelange ich dahin? 3. Hole ich aus dem, was ich besitze schon alles raus und wie gut kenne ich eigentlich mein Equipment?
 
bei mir wird es tendenziell eher weniger Equipment, ich verkaufe momentan deutlich mehr, als ich mir anschaffe.
Neue Geräte kaufe ich eigentlich nur dann, wenn es mir auch soundmäßig eine echte Bereicherung darstellt, wie aktuell gerade den Big Sky.
Das war früher vor 1990 ohne Internet auch mal anders, aber da hatte ich auch mehr Spielgeld zur Verfügung. Da wurden Synthies auch nur mal zum Ausprobieren gekauft oder weil sie gerade billig waren, die meisten sind aber wegen Nichtbenutzung alle wieder verkauft worden.
G.A.S ist bei mir kein Thema, ich habe aber immer noch mehr, als ich wirklich brauche.
 
MickMack schrieb:
...wer Interesse an Musik hat, wer Interesse an Musik machen hat, und wer Interesse an Technik hat,...ist auf verlorenem Posten!
...egal ob er in einem kreativen Loch steckt oder nicht, oder vielleicht für andere Produziert, das GAS ist eine Seuche und ein Schicksal zu gleich.
...aber auch ein Seelenbalsam, eine Wiedergutmachung für ein schXXss Arbeitsleben :phat:
...ich mag GAS, nur mein Konto eben nicht :cry:
So isses :supi:
AMachine schrieb:
Oder gibt es doch ein Stopp?
Stop ist - wenn Platz oder Geld alle ist.
 
Ich brauche für mich nur einen Sampler, einen Polyphonen und nen Monosynth, evtl. noch nen extra Drummie. Dazu noch ein paar Bodentreter und nen Mixer. Den Rest mach ich in der DAW und füttere damit den Sampler. Ich mag aber auch nicht diese riesigen Synth-Schlachtschiffe sondern stehe mehr auf Desktopsynths ala Analog4 etc..
 
Man hat mehr als genug Gerümpel rumstehen, wenn für die Frage, für welches Gerät man sich denn nun entscheiden soll, mehr Zeit draufgeht als schließlich für das kreative Arbeiten mit ebenjenem Gerät -- und somit der kreative Output gen Null strebt.

Stephen
 
Also zu meiner damaligen Hardwarezeit hatte ich eigentlich genug Zeug. Das waren eine Handvoll Geräte und ich hatte auch nicht das Gefühl mir würde etwas fehlen. Naja, ganz stimmt das nicht, denn einen Sampler hatte ich nicht, aber dafür habe ich dann den Amiga genommen, und das hat mir auch ausgereicht. Ich glaube man hat genug, wenn man seine Ideen mit dem Vorhandenen umsetzen kann.
 


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