Abmischen wie die Amis?

Hallo Leute

Also folgendes, das Abmischen von Vocals (Rap) scheint mir im Moment ein Ding der unmöglichkeit zu sein, ich weiss zwar anhand referenz Tracks wie sie am Schluss klingen müssen aber bin irgendwie noch weit davon entfernt. Alle coolen Tips und Tricks der Tutorials im Netz (habe glaube ich fast jedes gesehen) funktionieren bei mir nicht, obwohl die Recordings eigentlich recht gut sind. Das Problem scheint mir eher bei den EQ Einstellungen als beim Kompressor zu sein.

Dies wäre eine Referenz wo die Stimmen finde ich sehr natürlich und kontrolliert klingen, ist mal kein AMI Track :D
https://www.youtube.com/watch?v=15UVRWEBM1g

Habt Ihr eine Idee dazu wie man sowas hinkriegt?
 
LowFreq schrieb:
Hallo Leute

Also folgendes, das Abmischen von Vocals (Rap) scheint mir im Moment ein Ding der unmöglichkeit zu sein, ich weiss zwar anhand referenz Tracks wie sie am Schluss klingen müssen aber bin irgendwie noch weit davon entfernt. Alle coolen Tips und Tricks der Tutorials im Netz (habe glaube ich fast jedes gesehen) funktionieren bei mir nicht, obwohl die Recordings eigentlich recht gut sind. Das Problem scheint mir eher bei den EQ Einstellungen als beim Kompressor zu sein.

Dies wäre eine Referenz wo die Stimmen finde ich sehr natürlich und kontrolliert klingen, ist mal kein AMI Track :D
https://www.youtube.com/watch?v=15UVRWEBM1g

Habt Ihr eine Idee dazu wie man sowas hinkriegt?

Man müsste für eine Beurteilung auch dein Material höhren, die Referenztracks sind keine Wunderwerke.
Oft kommt es darauf an, wie das Rohmaterial klingt. Z.B. macht es allein schon einen erheblichen Unterschied welches Mikro verwendet wurde. Bei mir waren es immer U87 vs. AKG C1000 vs. Gefell, das gabs je nach Stimme wahnsinnige Unterschiede und es war nie eins davon eine Universalwaffe musste immer von Stimme zu Stimme entschieden werden.
 
Amis haben schnell ultra viel teures und edles Equipment. Sehe immer wieder Anfänger die schon die ganzen Urei Kompressoren und teure Neumanns als Mics haben. Glaub die haben wirtschaftlich mehr Kaufkraft als wir.
 
Ich möchte mal anmerken, zwecks das ein lied "kicken" muss: wir achten glaub auch zu sehr darauf das nichts clippt im Mix. Ich habe haber schon viele Leute gehört die sagen das eine Kick oder Snare auch gerne etwas Clippen darf, da das menschliche Ohr das clipping auch sofort aber nur dezent wahrnimmt und dadurch eine art "punch" entsteht. Ich mach das zum Teil auch so. Halte alles im grünen Bereich und lass die Kick und Snare nur ab und zu mal etwas clippen mit + 1db am master. Der unterschied ist schon deutlich hörbar. Es darf sich aber nicht auf das gesamte lied auswirken. Also der mix sollte trotzdem sauber sein (!) Nur das es eben ab und zu mal diesen effekt gibt.
 
Den Punch / klick / Clip in zB der kick kann man auch durch "Zeichnen" von "hochfrequentem Zick Zack" in den ersten 100-200 Samples (abhängig ob 44,1 oder höher gefahren wird) erreichen.
Das verleiht jedem Elefantenfuß eine leichte Note von High Heel :mrgreen:
 
In diesem Fred wird wunderbar aufgezeigt warum die heutige Popmusik fast ausnahmslos nur noch aus Müll besteht. Alles ist überproduziert und komplett zu tode komprimiert. Alles wird auf Technik reduziert und ist standardisiert. Das ergibt eine ziemlich seelenlose Scheisse, das ist keine Kunst. Timberlake und Perry sind stellvertretend für diese Erscheinungen. Aber macht ja nichts, das minderjährige Dummkopfkonsumpublikum lädt sich diesen Müll runter, lässt es zwei mal laufen und dann kommt das nächste Wunder um die Ecke. Und die Kohle fliesst, darum geht es ja. Zum Glück bin ich wohlhabend und muss nicht von diesem Business leben. Zudem gibt es gute Musik natürlich immer noch zuhauf, nur eben nicht im Hochglanzschaufenster. Wen interessiert da schon wie oder was irgend einem Amistandard entspricht?
 
micromoog schrieb:
Man müsste für eine Beurteilung auch dein Material höhren, die Referenztracks sind keine Wunderwerke.
Oft kommt es darauf an, wie das Rohmaterial klingt. Z.B. macht es allein schon einen erheblichen Unterschied welches Mikro verwendet wurde. Bei mir waren es immer U87 vs. AKG C1000 vs. Gefell, das gabs je nach Stimme wahnsinnige Unterschiede und es war nie eins davon eine Universalwaffe musste immer von Stimme zu Stimme entschieden werden.
Wesentlich wichtiger ist, meiner Erfahrung nach, der Aufnahmeraum. Sind dort Resonanzen vorhanden, nützt dir das teuerste Mic, bester Preamp/EQ/Compressor nichts. Umgekehrt kann man aber in einem sehr guten Raum (kurzer Nachhall/wenig Resonanzen auch bei tiefen Frequenzen) auch mit günstigen Mikros bei entsprechender Nachbearbeitung ein gutes Ergebniss erzielen.

Dein Rohmatterial wäre aber für die Diskussion durchaus interessant.
 
alles befindet sich in wellenförmiger bewegung.
auch die mode in der musik.
hat man zur zeiten des WW I noch mit 12ton musik und tonartfreier musik experimentiert....so reduzierte sich in den 50er jahren das notenvolumen auf die pentatonik, weil die auf der gitarre zu schön zu spielen ist.

nun befinden wir uns im zeitalter der 3ton musik, meist eine terz mit einem halbtonschritt nach oben oder unten, weil die, bei der programmierung im sequenzer, keinen überfordert.

mal sehen, was als nächstes kommt.
 
darkstar679 schrieb:
alles befindet sich in wellenförmiger bewegung.
auch die mode in der musik.
hat man zur zeiten des WW I noch mit 12ton musik und tonartfreier musik experimentiert....so reduzierte sich in den 50er jahren das notenvolumen auf die pentatonik, weil die auf der gitarre zu schön zu spielen ist.

nun befinden wir uns im zeitalter der 3ton musik, meist eine terz mit einem halbtonschritt nach oben oder unten, weil die, bei der programmierung im sequenzer, keinen überfordert.

mal sehen, was als nächstes kommt.

:supi:

sehr schön geschrieben. Als nächstes kommt dann vermutlich die 1Ton Musik :mrgreen:
 
Sweeper schrieb:
Amis haben schnell ultra viel teures und edles Equipment. Sehe immer wieder Anfänger die schon die ganzen Urei Kompressoren und teure Neumanns als Mics haben. Glaub die haben wirtschaftlich mehr Kaufkraft als wir.
Auf der anderen Seite benutzen einige der erfolgreichsten Beatmaker Fruity Loops und sonst nurirgendwelche Minitore und n Keyboard, das wars. Bis die Leute zu "Jumpman, jumpman, them boys up to somethin" tanzen wird der Beat allerdings noch von einem (aus Sicht der Fans namenlosen) Sound Engineer abgemischt in einem professionellen Studio (wie es sie auch hierzulande gibt) und die Vocals werden ebenfalls separat von einem Vocal Producer aufgenommen und an Mikros und Preamps wird nicht gespart (wobei Mikros und die Akustik einen viel größeren Einfluss haben als ein großes Arsenal an Preamps).

Drei UREIs in Hardware braucht keiner wirklich, um "professionell"/ "abgemischt wie die Amis" zu klingen
 
Brauchen tut man gar nichts. Auch keine analogen Synthesizer. Es kann es aber absolut vereinfachen wenn man Urei, Manley, Distressor Rammschzeug rummstehen hat. Vorallem wenn man in der oberen Liga mitspielt. Habe ich selbst schon oft erlebt bzw. bei anderen gesehen. Trotzdem habe ich kein Interesse an solchem Eqipment. Wobei hab mittlerweile einen 2000 Euro Kompressor, der mir absolut reicht um Glanz in den Sound zu bringen. Aber ich brauch auch kein Ami Sound und ohne gings auch.
Aber auf dem Level wo der Auftragsgeber des Threadstarters sich zu bewegen scheint, kann sowas den feinen Unterschied machen.
 
Drei UREIs in Hardware braucht keiner wirklich, um "professionell"/ "abgemischt wie die Amis" zu klingen

Man sollte sich vielleicht klar machen, was "teuer" meint, wenn man von einer "teuren Produktion" spricht. Teuer sind nicht Geräte, sonder es ist die Arbeitszeit von Menschen.
 
LowFreq schrieb:
weird fish und micromoog, ich könnte Euch ja das Rohmaterial mal zukommen lassen...?




Das schreit ja geradezu nach einem "masteringbattle" woran ich ein sehr grosses Interesse bekunde, und der praktische nutzen für interessierte forumsuser wäre enorm, da man anhand der unterschiedlichen ergebnisse Praxisnahe beispiele an die hand bekommt, evtl seine eigenen skills in bezug setzen kann und auch sonst als grundlage konstruktiver und praxisorientier diskussion dienen könnte.

:supi:
 
Beim Ursprungsmaterial hast Du die größten Chancen was herauszuholen. Dies betrifft die technische Seite wie auch die Performance selbst.

Technisch lohnt es sich mal verschiedene Mikrofone und Vorverstärker auszuprobieren. Mein Hauptmikrofon ist ein Brauner VM1, bei einigen Vocal Aufnahmen hat es allerdings keine Chance gegen ein simples Audix OM6 wenn es von einem Edelmicpre verstärkt wird. Mit dem Gainstaging und Mikrofonabstand zu experimentieren lohnt sich ebenfalls.

Perfomanceseitig lässt sich ebenfalls einiges verbessern. Besonders wichtig ist es einen Monitorsound zu schaffen in dem sich der Künstler wohl bzw. sicher fühlt. Idealerweise mit etwas mehr Hall und Kompression auf der Stimme. Es gilt hier jedoch immer darauf zu achten das der Künstler mit dem Mix und dem Monitor der eigenen Stimme agiert.

Das Audiobeispiel gefällt mir, musste dabei gleich an Dynamic Duo denken. Welche Stadt ist das? Sieht stellenweise nach Basel aus, könnte aber auch Bern sein.
 
Reverse And Play schrieb:
Sweeper schrieb:
Wobei hab mittlerweile einen 2000 Euro Kompressor
:waaas:

Echt einen Kompressor für 2k???? Für was braucht man so etwas?

Bei hochpreisigem Equipment reagierst Du immer ähnlich erschrocken. ;-)

Geh einfach mal davon aus das hier einige Leute dabei sind die:
A: Musik mehr als nur ein Hobby ist und alles dafür geben
B: Hier nicht mit Künstlernamen und offiziellen Credits auftreten und gut dabei sind
C: Zuviel Geld haben und die Chance erhoffen den gut bezahlten Jobs endlich kündigen zu können
 
Reverse And Play schrieb:
Sweeper schrieb:
Wobei hab mittlerweile einen 2000 Euro Kompressor
:waaas:

Echt einen Kompressor für 2k???? Für was braucht man so etwas?

Um Signale zu komprimieren. 2k sind doch eher noch "billig", dafür bekommt man "schon" was richtig Feines aus der Kategorie "transparent", für hochwertiges Zeug ist es budgetmässig aber am unteren Ende anzusiedeln. Sowas halte ich auch für hilfreich, analoge Synthesizer halte ich im Hinblick auf moderne Rap-/ R&B-Produktionen hingegen in der Regel nicht für förderlich, eher für Nerd-Spielerei.
 
Dark Walter schrieb:
Reverse And Play schrieb:
:waaas:

Echt einen Kompressor für 2k???? Für was braucht man so etwas?

Bei hochpreisigem Equipment reagierst Du immer ähnlich erschrocken. ;-)

Geh einfach mal davon aus das hier einige Leute dabei sind die:
A: Musik mehr als nur ein Hobby ist und alles dafür geben
B: Hier nicht mit Künstlernamen und offiziellen Credits auftreten und gut dabei sind
C: Zuviel Geld haben und die Chance erhoffen den gut bezahlten Jobs endlich kündigen zu können
Wobei der Kollege Sweeper einen schon sehr neugierig macht mit seinem:

"[...] vor allem, wenn man in der oberen Liga mitspielt. Habe ich selbst schon oft erlebt [...]

Vielleicht auch nur ein Versprecher :mrgreen:

Meinen Untersuchungen zufolge kommen nicht wenige Beats, die Teil eines Welthits werden, ursprünglich ausm klapprigen Laptop und klingen von der Abmischung in Teilen her richtig scheisse
(z.B. Logic Phaser auf der Hi Hat mit vielviel Feedback tut in den Ohren weh, Producer hat nichtmal Monitore). Als nächstes geht unser Beispiel-Beat dann zu dem Producer-Superstar, unter dessem Namen der Beat später promoted wird. Nennen wir ihn mal - anonymisiert - DJ Senf :lol: Bei DJ Senf stehen die Kamerateams schlange, er erzählt wie er jeden Tag zig solche Beats raushaut, antwortet aber auf Detailfragen zu den Beats entweder ausweichend (weil er ja schließlich auch nix darüber erzählen kann) oder greift bei der Antwort ins Klo: "Das ist das typische DJ-Senf-HEY das ich dem Beat hinzugefügt habe" (Original Laptop Producer in anderer Doku weiß nix davon dass DJ Senf das gesagt hat und erklärt dass das HEY aus einem free Samplepack stammt). Bei DJ Senf ist ohne Ende hochpreisiges Equipment am Start, keine Frage: Top Monitore, krasses Mischpult... Doch das wird nur durchlaufen, um sich den Kram anzuhören. NIX von diesem Equipment wird irgendwohin recorded. Darüber hinaus, das DJ Senf dem Beat seinen Namen gibt, bleibt die technische Rolle von DJ Senf unklar... Vermutlich macht er aber ein Arrangement aus dem kurzen Loop, den er bekam. Anschließend wird der Kram ITB gerendert und geht an verdeckt operierende Mixing Experten in gut ausgerüstete Tonstudios. DJ Senf und der Laptop Producer (von denen es viele gibt, die ihm Beats zuspielen) kriegen dann irgendwann das fertige Resultat mit fertigen Vocals zu hören, ihre Arbeit ist hier zuende.


Andere arbeiten wieder anders: Jemand hat ein fettes Studio wobei der Computer und die Abhörsituation das Wichtigste sind. Den ganzen Tag kommen irgendwelche Homies und er drückt im richtigen Moment record und verscheucht dann die Leute die in deren Wahrnehmung gerade erst mit dem Track angefangen haben. Aber wenn Drake dazu singt und es gut abgemischt wird ist weniger mehr. Also nix mehr dazu spielen bitte! Wir können gerne noch einen neuen Beat anfangen.


Und dann gibt es noch die Laptop Producer vom Typ Metro Boomin. Die sitzen zwar in einem fetten Studio mittlerweile aber mehr als Fruity Loops, ein Keyboard und irgendwelche Monitore die wir "normalsterbliche" uns auch leisten können kommen da nicht zum Einsatz, obwohl die Millionen sprudeln. Im Nachbarraum rappt Young Thug ins 10.000$ Sony Mikro. Aber der Beat von Metro Boomin geht zunächst noch zu einem verdeckt operierenden Mixing Experten in einem gut ausgerüsteten externen Tonstudio, bevor dazu gerappt wird, genau wie bei unserem obrigen Beispiel von DJ Senf. Für den Geschmack von Metro Boomin klingt es übrigens vor dem Mixing besser als hinterher, rougher, weniger gezähmt. Klingt Dein Beat auch so gut, brauchste nix als das Rendering aus Deiner DAW, kein Mixing, kein Mastering - und Rapper werden sich darum reißen, dass der Beat auf ihrem Mixtape landet.
 
Grenzfrequenz schrieb:
Wobei der Kollege Sweeper einen schon sehr neugierig macht mit seinem:

"[...] vor allem, wenn man in der oberen Liga mitspielt. Habe ich selbst schon oft erlebt [...]
Ne damit meine ich nicht mich ! ;-)
 
Krass, ich finde es ja schon heftig wenn ein FX-Gerät 300,- EUR oder so kostet. Aber ich bin auch nur so ein Plugin "Musiker", dem schon so ein eigenbauter Kompressor reicht, wenn ich denn überhaupt mal einen benutze, das ist eher sehr selten der Fall bis jetzt.
 
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo ich richtig sparen musste um 50 DM Rack kaufen zu können. Und es hat verdammt weh getan...
 
Dark Walter schrieb:
Bei hochpreisigem Equipment reagierst Du immer ähnlich erschrocken. ;-)

Geh einfach mal davon aus das hier einige Leute dabei sind die:
A: Musik mehr als nur ein Hobby ist und alles dafür geben
B: Hier nicht mit Künstlernamen und offiziellen Credits auftreten und gut dabei sind
C: Zuviel Geld haben und die Chance erhoffen den gut bezahlten Jobs endlich kündigen zu können
Ja für mich sind das alles unbeschreiblich hohen Summen und klar ich als Hobbyklimperer kann das echt alles nur sehr schwer nach voll ziehen.
 
Willkommen in der Realität.

Andere leisten sich Kinder. Durchschnittliche Kosten pro Kind bis zum 18. Lebensjahr, nach statistischem Bundesamt: 130.000€ pro Kind

Huch, Du bist zufällig einer von denen? Dann steht es Dir nicht zu, eine 2000€ Investition in einen Kompressor negativ zu kritisieren oder als "unbeschreiblich hohe Summe" zu bezeichnen und den Thread damit vom Thema abzubringen. So einfach ist das
 
Dann bist wahrscheinlich noch Jung. Mit den Jahrzenten kommt dann auch das Equipment irgendwie, wenn man da Bock drauf hat. Auch mit Kindern ;-)
 
Ja, ich habe drei Kinder. Aber ich bin leider nicht mehr jung, sondern Mitte vierzig. Mag sein, dass bei mir irgendwann was dazukommt. Es ist nur so dass ich nicht wirklich was vermisse und ich frage mich immer, was an diesen ganzen teuren Sachen meine Musik besser machen würde?
 


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